Videospielkiste zu (Gamestream-) Server umrüsten

NoFo

Enthusiast
Thread Starter
Mitglied seit
01.05.2012
Beiträge
951
Ort
Regensburg
Hallo zusammen,

nun habe ich mir erst kürzlich wieder ein reines Spiel-System zusammengebastelt und wie nutze ich es nun?

-> per NVidia Gamestream am TV oder dem Tablet

In den seltensten Fällen sitze ich tatsächlich vor dem Rechner und spiele per Maus und Tastatur. Ich bin kein kompetitiver Spieler und nutze selbst am PC eher den Controller.

Mit NVidia Gamestream habe ich bisher die besten Erfahrungen gemacht, was das Streaming an Dritt-Geräte angeht. Für mich die bessere Lösung vor Steam-Link & Co.

Für Produktivtätigkeiten wird hauptsächlich ein separater Arbeitslaptop samt Monitor genutzt, für die üblichen Multimedia-/Freizeit-Dinge ein Tablet.


Da ich bereits den Rechner per WOL für Gamestream starte, stellt sich mir nun die Frage, in wie fern ich den Rechner nun vom Schreibtisch bekomme und ihn sinnvoll als Server separat zur Verfügung stellen kann, eventuell gleich mit einigen "Goodies" wie Code-Hoster oder Entwicklungskiste.

Hier suche ich nun einige Meinungen und Anregungen zu dem Thema, da ich mich im Server-Bereich nur begrenzt mit den notwendigen Hardware- und Softwarelösungen auskenne. Folgend einige Anforderungen:

  • "On-Demand" Server (keine 24/7-Kiste - Start und Shutdown sollen im Heimnetz möglich sein)
  • Windows wird für NVidias Gamestream benötigt
  • Dedizierte VMs zur Nutzung per Drittgerät wären nett (bspw. zur Nutzung auf dem Arbeitslaptop)

Dies sind nicht viele Anforderungen, gerade aber beim Thema Virtualisierung mit PCIe Passthrough kann es schon sehr schnell sehr fummelig werden.

Zum Arbeiten würde ich dennoch gerne auf einen Linux-Unterbau setzen, während Windows wirklich nur für das Spielen herhalten sollte.


Sollte man sich hierzu dedizierte Server-Hardware anschaffen, oder tut es für dieses Szenario auch die "Consumer"-Hardware? Wie würdet ihr bei diesem Unterfangen vorgehen? Welche Software würdet ihr verwenden und wie arbeitet ihr mit den Server-VMs (reine Arbeit per SSH/Terminal, oder Desktop-Nutzung via bspw. RDP)?

Hoffentlich könnt ihr einem lernwilligen Laien hier einige Hilfestellungen geben, das System seht ihr in meiner Sys-Info. Der Vollständigkeit halber aber noch einmal die groben Eckdaten hier:

- Ryzen 7 3700x
- MSI X570 MEG Unify
- 2x8GB DDR4-3600er RAM
- GTX 2070 Super
- 970 Evo Plus 500GB m.2 SSD (reicht bereits für alles aus, eine zweite würde ich bei erfolgreichem Unterfangen aber wohl noch hinzufügen)


Danke euch schon einmal im Voraus!


Grüße,
NoFo
 
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Da sich dein Fokus auf die Streamfähigkeit zum Spielen richtet, passt die Hardware ganz gut. Server Hardware ist nur dann notwendig, wenn der Rechner 24/7 höchstverfügbar sein soll.

Inwiefern Gaming auf einer VM funktioniert, weiß ich nicht. Wenn ich mir deine Nutzungsanforderungen so ansehe, würde ich einfach Windows 10 Pro kaufen, die Hyper-V-Rolle installieren und allen Code-Hoster Zeugs als VM laufen lassen und zusätzlich noch eine Windows 10 VM zum Arbeiten per RDP. Wobei du da aber auch direkt auf dem PC arbeiten kannst per RDP, da der vorteil einer Arbeits-VM darin liegt, dass sie weiter läuft wenn der Desktoprechner schon herunter gefahren wird. Da dein Rechner aber nicht durchlaufen soll, entfällt dieser Vorteil sowieso.
 
Hast du schon Erfahrung mit dem ein oder anderen Hypervisor gemacht?
Prinzipiell sollte das mit den üblichen Verdächtigen ohne Probleme machbar sein.
Proxmox (Debian Unterbau) oder Esxi wurde hier im Forum auch schon von ein paar Leuten für PCIe Passtrough verwendet.

Bzgl. Hardware kannst du mit Consumer Produkten Glück haben. Entscheidend sind die IOMMU Groups, aber das müsstest du dann einfach mal testen ob deine Hardware mit spielt.
Ich empfehle dir mal die ArchWiki Seite zu dem Thema: https://wiki.archlinux.org/index.php/PCI_passthrough_via_OVMF

Ich schlage dir vor das du einfach mal schaust welcher Hypervisor für dich in Frage kommt.
Dann mal installieren und testen um zu schauen ob das System für dich passable ist.
Dann kannst du (je nach dem für was du dich dann entschieden hast) prüfen ob der PCIe Passtrough theoretisch mit deiner Hardware funktionieren würde.
Wenn du der ArchWiki Anleitung folgst gibts unter dem Punkt "Setting up IOMMU" ein paar relevante Punkte die relativ schnell geprüft sind.

Welche Software würdet ihr verwenden und wie arbeitet ihr mit den Server-VMs (reine Arbeit per SSH/Terminal, oder Desktop-Nutzung via bspw. RDP)?
Linux VMs werden mittels Ansible und SSH eingerichtet.
Windows über RDP und wenn gespielt werden soll Moonlight.
 
Danke euch schon einmal für eure Anregungen.

Das Thema wurde erst kürzlich durch einen User-Artikel auf der Konkurrenzseite angeregt. Dort wurde beschrieben, wie über KVM/Qemu eine Windows 10 VM mit GPU-Passthrough angelegt wurde.

Wenn der aktuelle Rechner mal abseits des Spielens genutzt wird, starte ich im Moment per DualBoot in eine Linux-Umgebung. Um mir diesen Umweg aber zu ersparen, dachte ich eben an virtualisierte Maschinen, auf die ich mich, je nach Anwendungsfall eben verbinden kann.

VMs mittels Hyper-V habe ich bisher nur sehr unzufriedenstellend ans Laufen bekommen.

Die Lösung von Firebl würde zwar grundsätzlich passen, allerdings müsste ich immer erst eine RDP-Sitzung zu Windows starten, bevor ich die Linux-VM nutzen könnte. Daher wäre wohl der Weg über einen Hypervisor sinnvoller. Leider habe ich hier noch keine wirklichen Erfahrungen dazu.

Natürlich könnte ich auch einfach im Windows-Umfeld bleiben, dann wäre eine reine Windows-Installation sicher sinnvoll. Die Kiste dann einfach nach Einrichtung ab in die Ecke und per Moonlight/RDP bedienen. So müsste aber bspw. bei einer Neuinstallation der Rechner wieder an einen Monitor/Maus/Tastatur.
 
ob du jetzt bei meinem Vorschlag eine Sitzung von deinem Laptop zur Linux-VM auf Hyper-V öffnest oder eine Sitzung von deinem Laptop zur Linux VM auf ESXi o.Ä. öffnest ist doch exakt das gleiche oder?

Auch bei der Neuinstallation eines ESXi muss der Monitor wieder an den PC, macht auch keinen Unterschied. Hier hilft einzig Serverhardware mit remote KVM.

im Endeffekt ist es wurscht ob Windows bleibt und Linux virtualisiert wird oder ob ein ESXi/Proxmoxx kommt und Windows und Linux virtualisiert wird.

Was für Betriebssysteme hast du dazu benutzt? Bei laufen auch Mint, Debian und Ubuntu hervorragend auf Hyper-V
 
Bedenke das am Ausgang der Nvidia GPU ein Monitor oder ein HDMI Dummy angeschlossen sein muss, sonst funktioniert Gamestream nicht.


den hab ich, kann ich nur empfehlen. Mit dem Dummy kann ich am HDMI ausgang der GPU mein eigener TV simulieren. Einmal als Signalquelle an dem TV angeschlossen, EDID kopieren und dann an den PC. So klappt es auch mit HDR via Gamestream beim Shield TV :)
 
Danke nismo2000 für den Hinweis. Das war mir tatsächlich schon bewusst, ein entsprechender Dummy-Adapter ist bereits auf dem Weg :)
Falls mein Billig-Adapter nicht das liefert, was gewünscht ist, werd ich direkt mal deinen Vorschlag testen, danke!

Wahrscheinlich habe ich mich hier falsch ausgedrückt, bzw. wohl selbst einen Knick im Kopf gehabt.

Mein Ziel war folgendes:

Hypervisor wird per WOL gestartet. Im Anschluss kann ich entweder zu Windows verbinden und dort Arbeiten/Spielen,... oder zur Linux-Arbeits-Umgebung, ohne die Ressourcen vom anderen zu stören/nutzen.

Aber mit dem lokalen Windows dient dieser ja gleich als Hypervisor und startet bei Bedarf die Linux-VM mit. Damit funktioniert eigentlich auch schon das, was ich wollte Out-of-the-box.
So kann ich gleich mittels RDP Windows konfigurieren und bedienen, oder vom Drittgerät ebenso per RDP/VNC oder einfach nur SSH auf die Linux-VM und damit arbeiten.

Ich habe noch nicht viel mit Hyper-V-Virtualisierung gearbeitet, da bin ich im Moment nur Virtualbox & Co. gewöhnt... Bei einer damaligen Testinstallation einer Linux-VM (Ubuntu 16.04 damals noch) hat mir die Performance bei entsprechenden Verbindungen zum grafischen Desktop überhaupt nicht zugesagt. Damit hatte ich es dann bereits verworfen.

Auch jetzt ist dies noch der Fall (Schneller Test per Manjaro). Gibt es hierbei für Hyper-V ähnliches wie die Gästeerweiterungen bei den anderen Vertretern? Man merkt: Noch relativ grün hinter den Ohren :d
 
Das wäre zumindest die einfache Ausführung. Da wir aber im Luxx sind, wäre es ja auch interessant zu sehen wie das ganze rein auf VM-Basis ausschaut. Den Adapter hast du ja schon bestellt.
 
Würde wohl auch mein Glück mit Win10 und Hyper-V Rolle versuchen. Dann ändert sich bei deinem Streaming quasi nichts und du hast zusätzlich VMs für die weiteren Nutzungsarten. Dann hast Du in deiner „Primär-VM“ für Gaming auch alle PCIe-Geräte und musst nicht groß mit Passthrough manuell rumfummeln.

Auf die anderen VMs kannst Du Dich dann von einem Zweit-PC ganz normal verbinden, wie es das jeweilige OS ggf. mit Zusatztools eben vorsieht (SSH, Teamviewer & Co.).

Achtung: Gamestream funktioniert bei mir nicht mehr, wenn ich mich einmal mit RDP verbunden habe. Gleichzeitig muss aber für das Streaming ein Nutzer angemeldet sein. Nach jeder RDP-Session ist also jedesmal ein Neustart fällig und ein Nutzer muss dann automatisch angemeldet werden (z.B. mit Microsoft Autologon Tool).

Hyper-V kann eigentlich alle gängigen Gäste hosten, vor allem Linux. Nur wenn Du was exotischeres als VM laufen lassen willst, würde ich in Deinem Szenario nach was anderem Ausschau halten.
 
Ich werde mit Sicherheit ein wenig mit einem echten Linux-Unterbau und/oder dediziertem Hypervisor herumspielen, sobald der Display-Adapter ankommt. Aber tatsächlich erfüllt das System nun schon seinen Zweck. Da hatte ich im ganzen Konstrukt wohl ein wenig das sprichwörtliche Brett vor dem Kopf :d

Es wäre nur lediglich schön, die Performance über eine RDP/VNC-Verbindung zur Linux-VM etwas auf Augenhöhe zu bekommen, damit man nur noch mit einem Thin-Client in der VM arbeiten kann.
Aber das ist tatsächlich eher sekundär, der Arbeitslaptop tuts ja und per SSH & Co. lässt sich das Linux-Umfeld schon sehr gut nutzen.

Zu deiner Anmerkung @besterino :

Ich habe das gerade mal nachvollzogen und du hast recht. In gewisser Weise unschön, aber das lässt sich durch einen Neustart ja recht schnell beheben (den ich ja auch über RPD anstoßen kann).

Alternativ wäre eine Möglichkeit schön, den Rechner auf Knopfdruck (bspw. durch Apss & co) herunterfahren zu können. Das richtige Äquivalent zu Wake on Lan ist mir bisher aber noch nicht untergekommen.
 
Alternativ wäre eine Möglichkeit schön, den Rechner auf Knopfdruck (bspw. durch Apss & co) herunterfahren zu können. Das richtige Äquivalent zu Wake on Lan ist mir bisher aber noch nicht untergekommen.

Häng einfach ein simples Wlan Relais an den Powerschalter.
 
@NoFo Ja, so mach ich das auch.

Ansonsten kannst du ja zur Verwaltung auch den Desktop streamen und darüber wie per RDP arbeiten: einfach manuell die Anwendung mstsc.exe als Streaming Anwendung hinzufügen, fertig.
 
Als "Fernbedienung" zum Starten/Herunterfahren/Neustarten eines Rechners kann ich Unified Remote empfehlen. Die Software kann auch noch einiges mehr, z.B. wenn man am TV spielt und plötzlich das Spiel abstürzt, muss man nicht gleich zum PC gehen, sondern kann den Touchscreen als Remotemaus nutzen und/oder die Bildschirmtastatur nutzen. Wenn alle Stricke reissen, ist sogar Remote Desktop möglich.

 
@NoFo Ja, so mach ich das auch.

Ansonsten kannst du ja zur Verwaltung auch den Desktop streamen und darüber wie per RDP arbeiten: einfach manuell die Anwendung mstsc.exe als Streaming Anwendung hinzufügen, fertig.

Ah perfekt. Danke für den Hinweis! (y)

Als "Fernbedienung" zum Starten/Herunterfahren/Neustarten eines Rechners kann ich Unified Remote empfehlen. Die Software kann auch noch einiges mehr, z.B. wenn man am TV spielt und plötzlich das Spiel abstürzt, muss man nicht gleich zum PC gehen, sondern kann den Touchscreen als Remotemaus nutzen und/oder die Bildschirmtastatur nutzen. Wenn alle Stricke reissen, ist sogar Remote Desktop möglich.


Auch dir danke für den Hinweis. Grundsätzlich bin ich eher Fan von bereits eingebauten Bord-Mitteln, aber das scheint im Falle vom Shutdown nur über Umwege möglich zu sein -- Ist halt kein typischer Anwendungsfall für Server. Grundsätzlich liese sich das sicher auch einfach über die Energieverwaltung regeln, aber deinen Tipp schaue ich mir an.

Dann habe ich mein Setup ja jetzt eigentlich schon ziemlich gefunden.

Interessant ist natürlich noch die Verwendung eines echten Hypervisors bzw. Linux als Unterbau. Das werde ich aber testen, sobald der Adapter hier ist. Ich kann mir noch vorstellen, dass es schwierig werden könnte, wenn nur eine GPU im System ist, aber das wird man sehen.

Erfahrungen kann ich mal versuchen zu teilen, sobald es etwas zu berichten gibt.

Ansonsten danke ich euch für eure Anregungen, Meinungen und Hilfestellungen :)
 
Zum Shutdown: Du kannst z.B. auch remote mit der Powershell oder CMD deinen Rechner steuern. Daraus ein Script o.ä. zu basteln ist kein Hexenwerk. Laut Google gibts auch haufenweise Apps in die Richtung shutdown per Mobile.
 
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh