Vier Stockwerke mit Glasfaser verbinden: Ideen für konkretes Setup erwünscht

MrWahoo

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Hallo zusammen,

ich brauche mal etwas Input von Euch Netzwerkspezialisten mit Praxiserfahrung. Meine Netzwerkkenntnisse sind leider eher theoretischer Natur - CCNA und Packet Tracer sind halt auf dem Papier prima, aber wenn man damit nicht arbeitet, nur halb so viel wert... wie dem auch sei:
Es geht um ein älteres Haus mit vier Stockwerken. Langfristig sollen alle Stockwerke mit LAN fest verkabelt werden, vermutlich mit Cat7(A), wobei zunächst GBit definitiv ausreichen sollte und wir wahrscheinlich von maximal 8-16 Ports sprechen. Es gibt bei der gesamten Planung noch eine Menge Dinge zu klären, aber das dürften in etwa die Anforderungen sein. Die Stockwerke wiederum sollten miteinander verbunden sein und um das möglichst performant und zukunftssicher zu gestalten, würden wir dies mit SFP+ tun wollen. Die Idee ist, dass die Leitungen jeweils von den Switches auf den Stockwerken in den Keller gehen, wo ein passender Switch steht, der die Netzwerke verbindet und zudem einen kleinen Server und den Internet-Router verbindet.

Kurzum sind also vier 8- oder 16-Port-Switches mit mindestens einem SFP+-Anschluss gesucht. Und dazu ein passender Switch mit mindestens vier SFP+-Ports und zusätzlichen vier RJ45-Ports.
Wenn ich das bei Geizhals eingebe, finde ich natürlich eine ganze Menge und das in praktisch jeder Preisklasse. Aber erfahrungsgemäß will ich nicht ausschließen, dass es mehr zu beachten gibt als nur die Anschlüsse zu selektieren. Daher würde ich mich freuen, wenn mir jemand konkrete Hardware für das Vorhaben nennen könnte, damit wir kalkulieren könnten, was der Spaß letztlich kosten würde. Preislich wollen wir natürlich so wenig wie möglich, aber eben auch so viel wie nötig ausgeben. Das Verhältnis von Preis zu Leistung steht im Vordergrund.

Ich danke im Voraus für Euren Input :wink:
 
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Generell gibt der Post ziemlich viel Spielraum und du kannst quasi alles mögliche, was Geizhals oder sonstige ausspucken dafür verwenden, sofern nichts konkretes gewünscht ist.

Im speziellen geht es dabei dann um Support für Vlans, Poe oder sonstige Funktionen.
Spielt das in der aktuellen oder zukünftigen Struktur eine Rolle?

Ich selbst habe z. B. So einen Aufbau mit Mikrotik realisiert.
Habe hier einen CRS309 als zentralen Switch im Einsatz und an diversen Positionen z. B. CSS610, CSS326 oder CRS326 im Einsatz.
Diese bieten, insbesondere der CRS309 natürlich deutlich mehr Möglichkeiten als einfache Switche.
 
Generell gibt der Post ziemlich viel Spielraum und du kannst quasi alles mögliche, was Geizhals oder sonstige ausspucken dafür verwenden, sofern nichts konkretes gewünscht ist.
Na, wenn dem so ist, umso besser.
Da ich das ganze nicht für mich, sondern für meinen Bruder planen und umsetzen darf, mag ich eben einfache Fehler vermeiden. Wenn ich aber stark nach dem Preis gehen kann, umso besser.
Im speziellen geht es dabei dann um Support für Vlans, Poe oder sonstige Funktionen.
Spielt das in der aktuellen oder zukünftigen Struktur eine Rolle?
Also, VLANs ziemlich sicher nicht.
PoE hingegen wird immer interessanter, je mehr wir uns dazu einlesen. Ich bin dabei jetzt mal auf den CRS328-24P-4S+RM gestoßen, denn wenn PoE genutzt werden soll, dann vermutlich direkt richtig inklusive Beleuchtung und die 8 Ports würden nicht mehr reichen. Für das WLAN müsste man dann nur noch beispielsweise ein paar MikroTik RouterBOARD wAP ac an das RJ45 hängen und die Sache wäre erledigt (richtig?). Das hat durchaus seinen Reiz.
Danke für den Input an dieser Stelle :wink:
 
Habe hier einen CRS309 als zentralen Switch im Einsatz und an diversen Positionen z. B. CSS610, CSS326 oder CRS326 im Einsatz.
Diese bieten, insbesondere der CRS309 natürlich deutlich mehr Möglichkeiten als einfache Switche.
+1 für Mikrotik
Ich habe auch die CSS610 Switches in den Etagen/Räumen und kann die nur empfehlen....leider gibt es da keine CRS Version mit RouterOS davon.

PoE hingegen wird immer interessanter, je mehr wir uns dazu einlesen. Ich bin dabei jetzt mal auf den CRS328-24P-4S+RM gestoßen, denn wenn PoE genutzt werden soll, dann vermutlich direkt richtig inklusive Beleuchtung und die 8 Ports würden nicht mehr reichen.
Für Ein/Aus vom Sofa aus, ist ein PoE-Switch natürlich fein.
Gibt aber auch andere Injektoren, zB: https://geizhals.de/inline-desktop-gigabit-poe-injektor-32308h-a1859949.html ... auch mit mehr Ports, dann aber nicht mehr passiv.

Den MT CSS610 gibt es inzwischen auch in einer PoE Variante: https://mikrotik.com/product/css610_8p_2s_in
Bedenke, dass Du PoE nicht durch einen Switch durchschleifen kannst....wenn die Geräte also an den Etagen-Switches angeschlossen sind, nützt PoE im zentralen Switch nix.

Für das WLAN müsste man dann nur noch beispielsweise ein paar MikroTik RouterBOARD wAP ac an das RJ45 hängen und die Sache wäre erledigt (richtig?).
Naja, MT WLAN ist so semi und nicht das Beste.
Es gibt die ersten WiFi6 Modelle (hap ax^2, ax^3, cap ax) aber die capsman Integration ist noch nicht fertig in ROSv7, zur zentralen Verwaltung ... für WiFi findet sich was besseres, denke ich.
 
Etagenverbindungen mit SFP+ in den Keller ist für mich schwammig ausgedrückt. In die Aktivschnittstelle könnte jetzt ein Kupfer, SM oder MM Modul gesteckt werden, aber was soll denn nun verlegt werden.. Ich wäre für eine gewisse Form von Medienredundanz (Kupfer + Optik). Erst recht, wenn diese 4 Etagen in getrennte Wohneinheiten geteilt weden könnten.
8Port pro Etage könnte man noch einer Nachberechnung unterziehen (Unterhaltungselektronik ohne Funkrisikostörfaktor).
 
Etagenverbindungen mit SFP+ in den Keller ist für mich schwammig ausgedrückt. In die Aktivschnittstelle könnte jetzt ein Kupfer, SM oder MM Modul gesteckt werden, aber was soll denn nun verlegt werden.. Ich wäre für eine gewisse Form von Medienredundanz (Kupfer + Optik). Erst recht, wenn diese 4 Etagen in getrennte Wohneinheiten geteilt weden könnten.
8Port pro Etage könnte man noch einer Nachberechnung unterziehen (Unterhaltungselektronik ohne Funkrisikostörfaktor).
Was soll denn bei verlegter Glasfaser noch passieren? Liegt kilometerlang im Boden. Auf der anderen Seite legt man sich halt fest… macht man mit Kupfer irgendwie auch, von daher - egal.
Ich würde heute auch keine acht Verlegekabel mehr, vom 2.OG ins Erdgeschoss hinter den TV legen. Oder ins Arbeitszimmer.
Auf der anderen Seite kann man auch noch bei Kupfer bleiben. Die Bandbreiten sind noch nicht ausgereizt. 2,5GB ist grad im Kommen, ansonsten braucht es der gemeine Privatanwender überhaupt nicht. In Firmen natürlich was ganz Anderes!
 
...ich nutze CAT5e zwischen Keller und Dachgeschoss zwischen zentralem CRS309 und den CSS610...10G sind total stabil. Wg. der Wärmeentwicklung im passiven CRS309 habe ich die 80m Variante der 10GB-T von fs.com am Start...im CSS610 sind es die "heissen" MT S-RJ10 (aber eben je nur 1x).
 
Etagenverbindungen mit SFP+ in den Keller ist für mich schwammig ausgedrückt. In die Aktivschnittstelle könnte jetzt ein Kupfer, SM oder MM Modul gesteckt werden, aber was soll denn nun verlegt werden.. Ich wäre für eine gewisse Form von Medienredundanz (Kupfer + Optik). Erst recht, wenn diese 4 Etagen in getrennte Wohneinheiten geteilt weden könnten.
8Port pro Etage könnte man noch einer Nachberechnung unterziehen (Unterhaltungselektronik ohne Funkrisikostörfaktor).
Genau so sieht es aus. SFP+ ist erstmal kein Hinweis auf die favorisierte Art der Verkabelung.


@TE: 10GBase-T willst du nicht als Stockwerksverkabelung, zu fehlerträchtig. Entweder du gehst auf MM, oder SM. Letzteres ist auch zukunftssicherer, mit der Option später mal einen Gf-TA leicht in die Stockwerke verlegen zu können.
SM Transceiver kosten auch nicht mehr so viel und sind viel störresistenter als eine 10GBase-T Strecke.
 
@sch4kal
Würde ich auch so unterschreiben.

Hinzu kommt, dass bei einem Altbau die Elektrik in aller Regel nicht die feinste ist. Das sorgt, gerade mit unser aktuellen Stromversorgungstechnologie dafür, dass man sich allen möglichen Scheiß ins Haus holt.
Wenn man jetzt alle Etagen und damit auch alle Einzeldosen durch die durchgängige Kupferverkabelung zusammenschaltet kommt da eine Menge "Spaß" zusammen. Da würde ich mir schon bei 1GBE reiflich überlegen und bei 10GBE schon 3x.
Anders sieht es aus, wenn mal im gleichen Zuge das Potentialausgleichssystem des Hauses von Grund auf erneuert und korrekt baut.

Von daher der Einfachheit halber würde ich da auf LWL gehen. Hat zu dem den Vorteil, dass da auch mal schnell deutlich mehr als 10GBE drüber gehen können.

Ob nun MM oder SM, darüber würde ich nochmal nachdenken. Spielt aber mit dem Gedanken die externen GF-Anschlüsse durchs Haus zu ziehen, kommt bei SM ganz schnell die Forderung nach APC-Schliff hoch. Das sollte man bei der Planung bedenken. Das ist kein Beinbruch, erfordert aber Beachtung bei der Planung.
In jedem Fall würde ich da bei der Fasernanzahl nicht sparen und mir Gedanken machen, wie man die Stammverkabelung maximal schützt. Lieber verlegt man 8x LC-D pro Standort als dass man sich später über einen defekten Stecker der vorkonfektionierten Leitung ärgert und alles von vorne anfängt. Ebenfalls sollte man entsprechende Durchgangspatchfelder mit einplanen, die die Stammverkablung statisch werden lassen.
 
Das täte ich ganz klassisch im Sinne der strukturierten Verkabelung machen wie das im professionellen Bereich seit jahrzehten üblich ist:

Vom Keller ausgehend per LWL jedes einzelne Stockwerk anfahren und dort jeweils eine Unterverteilung aufbauen.
Da die typischen LWL Verlegekabel soweit ich informiert bin ohnehin 12 Adern haben ist da auch genug Spielraum da um über die Hauptverteilung im Keller bei Bedarf mal zwei Stockwerke direkt miteinander zu verbinden.

Im Gebäude ist Multimode da am ehesten üblich, wie hier schon von anderer Seite erwähnt sind gerade am Gebrauchtmarkt und bei den Billigheimern die Singlemode Komponenten aber nicht teurer und zum Teil sogar günstiger.
Wenn es gewünscht sein sollte einen externen LWL Anschluss direkt auf ein Stockwerk durchzuverkabeln dann kann SM im Haus durchaus Sinn machen.

Da würde ich dann aber definitiv sauber mit Patchfeldern arbeiten und nicht irgendwas fertig konfektioniertes einziehen.
Man muss auch nicht zwingend alle 12 Fasern pro Stockwerk aufspleißen lassen wenn man Kosten sparen will, wird man in der Anzahl vermutlich eh nie brauchen.
 
Mit reichlich Verzögerung konnte ich endlich ein paar Dinge abklären - dem ganzen Vorhaben liegen (abseits der IT) noch einige Steine im Weg. Dennoch sage ich, auch mit Verspätung, euch allen schon einmal ein herzliches Dankeschön :wink:

Etagenverbindungen mit SFP+ in den Keller ist für mich schwammig ausgedrückt. In die Aktivschnittstelle könnte jetzt ein Kupfer, SM oder MM Modul gesteckt werden, aber was soll denn nun verlegt werden.. Ich wäre für eine gewisse Form von Medienredundanz (Kupfer + Optik). Erst recht, wenn diese 4 Etagen in getrennte Wohneinheiten geteilt weden könnten.
8Port pro Etage könnte man noch einer Nachberechnung unterziehen (Unterhaltungselektronik ohne Funkrisikostörfaktor).

Die Bandbreiten sind noch nicht ausgereizt. 2,5GB ist grad im Kommen, ansonsten braucht es der gemeine Privatanwender überhaupt nicht. In Firmen natürlich was ganz Anderes!

@TE: 10GBase-T willst du nicht als Stockwerksverkabelung, zu fehlerträchtig. Entweder du gehst auf MM, oder SM. Letzteres ist auch zukunftssicherer, mit der Option später mal einen Gf-TA leicht in die Stockwerke verlegen zu können.
SM Transceiver kosten auch nicht mehr so viel und sind viel störresistenter als eine 10GBase-T Strecke.

Das täte ich ganz klassisch im Sinne der strukturierten Verkabelung machen wie das im professionellen Bereich seit jahrzehten üblich ist:

Vom Keller ausgehend per LWL jedes einzelne Stockwerk anfahren und dort jeweils eine Unterverteilung aufbauen.
Die Vorschläge gehen ja zunehmend in die selbe Richtung und nachdem ich mit meinem Cousin gesprochen habe, der als Elektriker sowieso für die Umsetzung verantwortlich sein wird, wird es auf SingleMode hinauslaufen, auch wenn es "nur" 10 GBit/s sein werden. Aber man weiß ja nie, was noch kommt und preislich liegt das alles im Rahmen. So wie @H_M_Murdock also schreibt, wird vom Keller ausgehend jedes Stockwerk angefahren, von dort wird Kupfer verlegt.
Tatsächlich wird es dann auch auf PoE hinauslaufen. Die vorgeschlagenen MikroTik-Geräte lesen sich sehr gut, also beispielsweise mit einem CRS328 pro Stockwerk.
 
Gedankliche Anregungen:
Wird noch WLAN gebraucht? Mit Mesh / AP- Roaming ?
Sollen Netze separiert werden, z.B. mit VLAN ?
Sind noch Kamera Systeme geplant ?

Dann bewegt man sich schon in einem Bereich wo Komponenten mit Central Management Sinn machen, wie z.B. Unifi oder TP-link Omada.
Weiterhin: so schön SPF+ als 10G Medium ist, so hat es aber auch seinen Charme, die Etagen Switche+ APs per POE aus dem Keller zu speisen und mit einer USV abzusichern.
 
Wird noch WLAN gebraucht? Mit Mesh / AP- Roaming ?
WLAN natürlich schon, das sollte dann aber auf zwei Etagen jeweils kein Problem sein mit zwei AP, die durch das PoE versorgt werden. So zumindest mein Verständnis.
Sollen Netze separiert werden, z.B. mit VLAN ?
Nein, das wird wohl auch in der Zukunft kein Thema sein. Wobei wenn, das sich auch ja dann schnell umsetzen ließe, weil die genannte Hardware das unterstützt wie ich das sehe. Aber wie gesagt, das ist tatsächlich kein Thema.
Sind noch Kamera Systeme geplant ?
Nein, auch nicht.
Weiterhin: so schön SPF+ als 10G Medium ist, so hat es aber auch seinen Charme, die Etagen Switche+ APs per POE aus dem Keller zu speisen und mit einer USV abzusichern.
Das stimmt, wäre aber in diesem Fall meiner Ansicht nach unnötig. Das ganze Setup ist ohnehin schon übertrieben und entspringt ein wenig der Freude an der Technik. Eine USV wäre allerdings too much :angel:
 
Das ganze Setup ist ohnehin schon übertrieben und entspringt ein wenig der Freude an der Technik. Eine USV wäre allerdings too much :angel:

Grade wegen "Freude an der Technik", spiel das mal im Detail durch:
Unfi oder Omada Komponenten für Switche + APs -> für alle Netzwerk Komponenten inkl. Übersicht ob alles "Online" ist.
Kupferkabel in die Etagen -> versorgung der Switche + APs über POE
Absicherung des Keller Core POE Switches mit einer kleinen USV (gibt es ab 40 Euro)

Dann hast viel Übersicht, zentrale Administration und bei Strom Weg in einer Etage immer noch WLAN und ggf Telefonie.
Muss man das haben? Nein, aber es ist trotzdem geil... und bezahlbar!
 
Tatsächlich wird es dann auch auf PoE hinauslaufen. Die vorgeschlagenen MikroTik-Geräte lesen sich sehr gut, also beispielsweise mit einem CRS328 pro Stockwerk.
Das ist aber mit Kanonen auf Spatzen geschossen, oder?
Wie oben schon gesagt, bei max. 8x PoE Ports pro Etage würde ich dort den CSS610 empfehlen....VLANs kann der auch, wenn es mal sein muss.
In der Zentrale im Keller dann eher noch einen CRS309 dazu um die 10G Stränge zu verbinden.
Man kann auch die Non-POE CSS610 oder CSS326 dazu nehmen, wenn es noch mehr Ports braucht.
Insgesamt günstiger und weniger Energie-hungrig, denke ich.
 
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