Vorstellung Projekt: Musik-Ripping-Automat

Raziel_Noir

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Hallo Zusammen

Ich möchte euch heute eines meiner Projekte vorstellen:

Den Musik-Ripper-Automat im Kleinformat.

Musik Rippen? Von CD? "Wie sehr 90er ist das denn,bitte?" werden vielleicht einige sagen.
Wir haben schliesslich 2021 und man streamt bequem von Apple Music, Spotify, Deezer, Tidal, Qobuz oder ähnlichen Diensten.

Ja, natürlich! ABER: Wer wie ich sich über Jahre hinweg eine Sammlung von CD's seiner Lieblingsmusik aufgebaut hat, möchte diese nicht unbeding wegschmeißen oder verkaufen.
Zum anderen sind nicht alle Titel/Künstler auf den Plattformen vertreten (Als Beispiel haben sich Die Ärzte lange geweigert auf iTunes zu veröffentlichen!), von einigen Musikern/Bands sind sogar deren CD eine Rarität!
Die Vorteile von Streaming sind jedoch unbestritten, warum also nicht die vorhandene Musik in die neue Form wandeln? An und für sich kein Problem, hatte ich dies doch bereits vor einigen Jahren in einer Tagelangen Session am Laptop (mit damals noch integrierten Laufwerk) meine Sammlung ins Mp3 Format gebracht. Allerdings, aufgrund der damals deutlich geringeren Festplattengrößen bzw. der für mich utopischen Preise für 1TB war die Wandlung bevorzugt auf Platzeffizienz ausgerichtet. Für einen iPod Nano oder ähnliche Geräte zum Joggen völlig ausreichend, aber an der heimischen Hi-Fi Anlage war dann bei einigen Titeln eine für mich deutliche Verschlechterung des Sounds feststellbar! Ich wusste es (damals) einfach noch nicht besser. Also stand die erneute Wandlung an, diesmal verlustlos in FLAC/ALAC. Aber wieder über 500 CD's am Laptop mit einem USB-Laufwerk einspielen? Wochenlang abends vor dem Bildschirm sitzen, die CD's taggen und Rippen? Da sagt spätestens die Frau: Nein!!

Nun, es gibt (und gab) nun mittlerweile viele Lösungen, in denen diese Arbeit losgelöst vom PC quasi automatisch vonstatten geht: Cocktail Audio, HFX RipNas, Melco, NAD, BlueSound usw.
Aber: So ganz automatisch funktioniert das dann doch nicht, das Taggen ist nur fehlerfrei bei gängigen Alben, von denen es nicht zig verschiedene Varianten gibt! Und auch hier ist wieder eine CD nach der anderen einzulegen: Wochen werden vergehen bis die Sammlung transformiert ist. Hinzu kommt: Die Dinger sind schweineteuer! Warum also nicht gleichzeitig mehrere Laufwerke Parallel laufen lassen?

Von diversen anderen Projekten hatte ich noch ein altes, riesiges Silverstone-Gehäuse und ein paar DVD-Laufwerke rumliegen, ein altes Sockel 775 Board mit CPU und Ram waren auch noch vorhanden. Zusammengeschraubt, Betriebssystem installiert und los konnte es gehen.

Aber Parallel ist nicht... EAC Rippt hübsch nacheinander, iTunes ebenso. Ich sparte zwar Zeit beim CD-Wechseln, so war das aber nicht gedacht. Nach etwas Recherche kam die Kombi auf Illustrates dbpoweramp mit der Batch-Ripper Erweiterung. Super-Lösung! Nur in der Kombi mit der eingesetzten Hardware gab es ein (bzw. mehrere) neue Probleme:

- bei 8 Laufwerken war der C2D E8400 dezent überfordert
- 8 Laufwerke machen in Vollspeed ordentlich Radau! (WAF-Factor: 0!)
- Wohl aufgrund der SATA-Anbindung des Mainboards wurden erst alle CD's ausgelesen und dann erst auf einen Schlag alle 8 Laufwerke wieder frei gegeben.
- Die normale Festplatte bremste den Schreibvorgang merklich
- Ein riesen Trumm steht unterm Schreibtisch. (In einer Großstadt mit teurem Wohnraum aber durchaus ein Thema!)

Also Hardware neu gedacht:
- 5 Notebook-Laufwerke in 3 x 5.25'' Adapternrahmen (2 x Delock Artikel-Nr. 47200 + ICY DOCK Flex-Fit Duo MB343SPO)
- iStarUSA S-35EX ITX-Gehäuse mit 3 x 5.25'' und Seasonic Flex-ATX
- Gigabyte Z390 I Aorus Pro Wifi
- Core i5 8400
- 16GB RAM
- 500GB NMVE-SSD
- 4 Port PCI-E Kontrollerkarte SATA 3.0



Vorteil: Leise, Klein, Flott! Und nach Abschluss des Einspielens kann die Hardware problemlos für einen kleinen, kraftvollen Server/NAS umgebaut und weiterverwendet werden. Denn iStarUSA verkauft das gleiche Gehäuse auch gleich mit einem 4x HotSwap Einbaurahmen und zugehöriger Backplane. Durch die 3 x 5.25'' Standardöffnungen, gehen aber auch andere von Raidsonic/Icybox, Akasa, usw. Das Gehäuse ist auch für einen HTPC durchaus geeignet, nur für ein Gaming-System disqualifiziert es sich aufgrund der Verwendung des FLEX-ATX Netzteilstandards, nur einem Slot für Erweiterungskarten und zu wenig Platz in der Länge für eine Gaming-geeignete Grafikkarte.

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Update:

Mittlerweile läuft der Server unter stromsparender Technik:
Supermicro A2SDi-8C-HLN4F - 32GB RAM - Intel 530 128GB (System) - SanDisk 2TB (Daten) - 2x TEAC DV-W28SS - 2x Panasonic UJ265 - 2 x TEAC CD-SN250 - Creative X-Fi Titanium HD

Unter dem reinen Musikserver-OS "Daphile" in der Funktion ähnlich einem BlueSound Vault (2), HFX RipNas oder vergleichbaren Geräten. Fernbedienbar per Tablet, Laptop.
Headless, automatischer Rip nach einlegen der CD in FLAC (oder MP3).
Streaming an Logitech Media Server(SlimServer), DLNA usw. an alle Streamingfähigen Endgeräte. Stromverbrauch im Mittel bei 15w, bei Ripping bis zu 40w.
 
Sehr nett, aber paralleles Rippen wäre mir viel zu "hektisch" 8-)

Ich benutze dafür ein altes Board mit Ivy Pentium auf einem Benchtable mit einem 5.25 Zoll Plextor DVD-RW und einer extrem lahmen 160GB HDD. Das Ding steht im Regal, hat WLAN und wird ausschliesslich per Teamviewer bedient.

Kann zwar nur 1 CD auf einmal Rippen, aber aktuell rippe ich nur Neuzugänge (und manchmal zusätzlich irgendeine herumliegende CD, wenn die "Ripping Station" schon mal hochgefahren ist)
Foto kann ich am WE nachreichen :d
 
Keine Angst. Das ist schon handlebar... 6 CD gehen schon, vor allem werden die selten gleichzeitig fertig. Nutzt man Windows + dbpoweramp + batchripper, kann man auch einstellen, das die CD in der Reihenfolge ausgeworfen werden, wie sie eingelegt wurden. Unabhängig vom Fertigwerden des Rip. Auslöser war die teure Fehlinvestition in einen gebrauchten BlueSound Vault (Gen. 1). Und nachdem ich mir dessen Innenleben angesehen hatte, dachte ich mir, das geht auch besser mit Standard-Pc-Technik. Vor allem, da unsere umfangreiche (bereits einmal digitalisierte) vorhandene CD-Sammlung aufgrund einer Fehlentscheidung beim ersten Rippen nochmals relativ schnell und weitestgehend automatisiert digitalisiert werden sollte, um dann als Hardware-Backup im Keller zu verschwinden. Und ich weitgehend unabhängig von der Verfügbarkeit des Internet und damit Streaminglösungen Musik hören will.

Musik läuft bei uns fast täglich, dafür wollte ich ein stromsparendes System, was als Server fungiert. Die headless Rip-Funktion war dann "nur" das, was viele handelsübliche Systeme nicht mitbringen ohne gleich eine vierstellige Summe zu investieren. Bis auf das MB, Datengrab-SSD und Gehäuse war der Rest eh vorhanden, Daphile als OS kostenfrei. Kostenseitig bin unter dem, was ein Bluesound Vault 2i günstigste mir bekannte Lösung mir diesem Featureset neu kostet, bei gleicher/ähnlicher Funktionalität.

Was nimmt das System mit dem Ivy Pentium im Idle bzw. beim Rippen?
 
Okay. Ich wollte All-In-One. Headless, fernbedienbar bzw. wartungsfähig, wenig Strom verbrauchend und lange haltbar.
Und das aus verschiedenen Gründen getrennt vom Familien-Server bzw. NAS.

Zu Daphile gab/gibt es noch andere Lösungen: Volumio (u.a. Rip-Funktion aber kostenpflichtig) ROON Core (teuer, nur auf Basis Intel NUC ohne weiteres lauffähig), Vortexbox (wird offensichtlich nicht mehr gepflegt).

ggfs. noch LibreELEC, aber Headless ist da nicht wirklich im Konzept vorgesehen...

Die Kombi aus JeOS und spezialisierter Software zum Rippen, Taggen und Streamen war gar nicht so einfach zu ermitteln. Meist bin ich nur bei reinen Serverlösungen wie SlimServer, Firefly usw. gelandet, die aber immer auch ein entsprechendes OS voraussetzen. Ein Raspi/Ardino wäre für mich auch eine Alternative gewesen, nur zum Rippen hab ich da nicht viele Möglichkeiten.
 
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