Schau Dir einfach mal die Transferraten der beiden Übertragungsprotokolle an, darin liegt ein gewaltiger Unterschied, den merkt man auch im Alltag.
SATA SSD = bis 600MB/s
M2.NVME PCIe Gen4 = bis 7000MB/s
Dann schaut man sich mal die 4k QD1 Lesend von guten SATA und NVMe SSDs und die unterscheiden sind kaum, manch gute SATA SSD schlägt so manche nicht so gute NVMe SSD sogar. Auch wenn die einzelnen Datenpakete dann mit dem maximalen Geschwindigkeit der Schnittstelle übertragen werden, so dauert es eben lange bis die SSDs auf die Anfragen antworten und am Ende kommt man beim Lesen eines 4k Datenpaketes eben nur bestenfalls auf so 60 bis 80MB/s, nur bei den Optane sind es deutlich mehr, eben weil deren Latenz beim Lesen viel geringer sind. Um auf höhere Transferraten zu kommen, braucht man längere Zugriffe, muss also mehr Daten pro Befehl lesen und/oder einige parallele Zugriffe machen, nur kommen diese bei vielen Anwendungen eben kaum oder gar nicht vor und selbst wenn 128k (QD1) auf einmal gelesen werden, reicht dies nicht einmal aus um bei einer SATA SSD Datenraten zu erreichen die am Limit der Schnittstelle liegen!
Man sollte sich mal den
Rekordjagd mit der WD_Black SN850 im RAID und den
Thread dazu durchlesen, das sieht man bei Futuremark PCMark 8 in der Storage Gesamtwertung die Optane 905P ganz vorne mit 1605,3MB/s. Das sind mehr doppelt so vielen MB/s wie sie die einzelne SN850 mit ihren 788,9MB/s schafft, obwohl deren maximale Leserate fast dreimal so hoch wie die der Optane ist. Das RAID 0 aus vier SN850 schafft im Benchmark mit den Zugriffen wie sie eben bei den getesteten Programmen im Alltag vorkommen, die simuliert PCMark ja, sogar nur 435,8MB/s, also nochmal deutlich weniger als eine einzelne SN850, weil durch die Verwaltung des RAIDs mehr Overhead entsteht, die Latenz also höher ist, wie man an den
4k Lesend (QD1) von AS-SSD ablesen kann, wo die Optane mit 192,61MB/s führt, die einzelne SN850 auf 76,78MB/s kommt und das RAID nur auf 64,65MB/s. (SSDs mit Phison Controllern kommen wegen deren Datenkompression da besser weg, da durch einen Bug in AS-SSD nur 70% der Testdaten wirklich unkomprimierbar sind, weshalb diese dann auch bei AS-SSD bei 4k QD1 Lesend bessere Werte als bei CDM haben, normal ist es schon deswegen umgekehrt, weil AS-SSD den Mittelwert der Wiederholgungen anzeigt und CDM den Bestwert.)
Wie man sieht wird also die maximalen Transferrate der Schnittstelle bei weitem nicht erreicht und die Latenz spielt die viel größere Rolle als die Transferrate der Schnittstelle, eben weil die tatsächlichen Zugriffe viel zu kurz sind und viel zu wenig parallele Zugriffe erfolgen. Klar ist dies anderes, wenn man Dateien kopiert, aber selbst da bleiben die erzielen Kopiergeschwindigkeit selbst von einer auf eine andere SSD meist umso mehr unter den Erwartungen, je schneller die Ziel SSD eigentlich schreiben können sollte. Nicht nur wegen dem Virenfinder, ggf. auftretenden thermischem Throtteling oder dem Einbruch bei vollem Pseudo-SLC Schreibcache, sondern auch weil die meisten Tools wie meines Wissens nach auch der Explorer nur mit einem parallelen Zugriff kopieren.
Aber ein langer Zugriff reicht leider auch nicht aus um die vollen Transferraten zu schaffen, es müssen schon mehrere parallele Zugriffe sein! AS-SSD bencht mit einem lange 16MB Zugriff und kommt für das RAID 0 auf nicht einmal 14,6GB/s, während CDM in der 7er Version mit seinen 8 parallelen Zugriffen über je 1TB (SQE
1M Q8T1) sogar über 24,5GB/s kommt, also fast 10GB/s mehr, obwohl die 8 parallelen Zugriffe insgesamt nur über die Hälfte der 16MB des Zugriffs von AS-SSD gehen! Bei
einer einzelnen SN850 sind es übrigens 5766,18MB/s bei AS-SSD zu 7030MB/s bei CDM7 und wenn nur mit QD1 über 1MB (SEQ
1M Q1T1)zugegriffen wird, schafft sie nur 4357MB/s lesend.
Bei tatsächlichen Zugriffen werden gerade bei schnellen NVMe SSDs eben kaum mal die maximalen Transferraten erreicht, dies dürfte bei Heimanwendern nur bei entsprechenden Benchmarks wie eben CDM wirklich mal der Fall sein. Da sollte man sich auch nicht von Windows Task Manager täuschen lassen, der zeigt nämlich 100% an, wenn die ganze Zeit wenigstens ein Zugriff erfolgt, was aber anderes als bei der CPU eben nicht bedeutet, dass sie dann auch wirklich ihre maximale Leistung abgibt, bei lauter 4k QD1 Lesezugriffen hintereinander sind es dann eben nur so 80MB/s die sie wirklich überträgt, also im Fall der SN850 eher so 1% dessen was sie maximal lesen könnte.