Bonebreaker
Neuling
Thread Starter
- Mitglied seit
- 16.01.2009
- Beiträge
- 531
Hallo allerseits,
ich bin ja seit neuestem Besitzer eine Crucial RealSSD C300.
Aus diesem Grund habe ich meine SSDs alle einmal miteinander verglichen: http://www.hardwareluxx.de/communit...-und-realssd-c300-256gb-im-laptop-690609.html
Wenn man sich dabei die guten Benchmarkergebnisse der RealSSD anschaut, sollte man meinen, dass sie auch in RealWorld Benchmarks wie PcMarkVantage neue Bestwerte erzielt. Dies ist aber überraschenderweise (zumindest unter Sata2) nicht der Fall.
Wer genau wissen will, wie PCMark Vantage testet und weshalb es eine gutes Benchmark für RealWorld ist, kann sich das entsprechende Whitepaper dazu durchlesen (http://www.futuremark.com/pressroom/companypdfs/PCMark_Vantage_Whitepaper_v1.0_(PDF)?m=v). Darauf will ich aber hier nicht weiter eingehen.
Selbst beim Test im Desktop (Vergleichswerte z.B. unter AnandTech: OCZ), wo Chipsatz und CPU nicht limitieren, wie dies teilweise bei mir im Laptop der Fall ist, kann eine Crucial RealSSD C300 am Sata2 einer Intel X25-M G2 160GB am Sata2 nicht davonziehen.
Wieso also ist das so, obwohl doch die meisten synthetischen Benchmarkergebnisse in diesem Vergleich für die RealSSD sprechen?
Dafür habe ich mir mal IOMeter zur Hand genommen und die Intel mit der RealSSD ausführlich verglichen und bin dem Grund auf die Spur gekommen.
Zunächst aber ein kleines IOMeter-Tutorial (verwendet wurde IOMeter 2008 RC2):
Detaillierte Erläuterungen zu den einzelnen Funktionen finden sich in der Dokumentation von IOMeter(Iometer project - Documents).
Für den Test wurden die in den Fotos angezeigten Einstellungen verwendet (100% Random Read/Write auf 4KB aligned, 1 Worker, 5GB Testfilegröße, ...).
Zunächst schauen wir uns zum Vergleich der sequentiellen Lese-/Schreibwerte Atto an (links Intel/rechts Crucial):
Fazit: Klarer Vorteil für die Crucial!
Warum also ist die Intel bei PcMark Vantage teilweise flotter unterwegs? Wenn es nicht an den sequentiellen Raten liegt muss es an den Randomwerten und den IOPs liegen (tatsächlich gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen Messgrößen).
Hierfür teste ich mit IOMeter die Datenblockgrößen von 512Byte aufsteigend jeweils für 100% Random Read/Write. Einmal wird mit 4 als Queue Depth, einmal mit 64 als Queue Depth getestet.
Eine Erläuterung typischer Queue Depths im Alltagsbetrieb findet sich unter Operating Systems and Benchmarks - Part 5.
Ich hab hier mit maximaler Queue Depth = 64 gebencht, da alle aktuellen SSDs auf QDs von maximal 32 optimiert sind. Eine höhere Queue Depth führt bei Ihnen zu keinem besseren Ergebnis!
Hier die Ergebnisse:
100% Random Read (Queue Depth links= 4, rechts= 64):
100% Random Write (Queue Depth links= 4, rechts= 64):
So, was kann man jetzt aus diesen Ergebnissen herauslesen? Wo sind die Schwächen bei der Crucial, die dazu führen, dass sie teilweise schlechter als die Intel in RealWorld Benches abschneidet?
Vereinfacht kann man die Ergebnisse so zusammenfassen:
Readergebnisse >= 4KB: Crucial leicht besser als Intel.
Writeergebnisse >=4KB: Crucial deutlich besser als Intel.
Readergebnisse <4KB: Intel leicht besser als Crucial.
Writeergebnisse <4KB: Intel eklatant besser als Crucial.
D.h. die Intel kann sich deswegen bei PCMarkVantage so gut gegen die Crucial behaupten, weil diese starke Schwächen im Writeberich unterhalb von 4KB hat und diese nur meist gerade so über ihre restlichen meist besseren Ergebnisse ausgleichen kann.
Diese "Schreibschwäche" zeigt sich übrigens auch in der gemessen Zugriffszeit beim Schreiben bei der Crucial (wie z.B. in AS SSD Benchmark gemessen). Zum Messen der Zugriffszeit stellt man in IOMeter einfach die Queue Depth = 1 und misst die Schreibwerte bei 512Byte Datenblockgröße.
Hier die Ergebnisse der Zugriffszeitmessung für Read (links Intel, rechts Crucial):
Hier die Ergebnisse der Zugriffszeitmessung für Write (links Intel, rechts Crucial):
Fazit: Die Zugriffszeit für Write ist mit 0,8 Sekunden etwas höher als von SSDs gewohnt.
Gesamtfazit:
Die RealSSD könnte die unangefochtene Königin unter den SSDs mit Sata2 werden (unter Sata3 ist Sie es zur Zeit). Allerdings sollte Micron noch etwas an der Fimware nachbessern und den Write bei Blockgrößen unter 4KB optimieren.
Solange dies nicht geschehen ist, sind - zumindest im OS Alltagsbetrieb - die Intel und die RealSSD beim Einsatz unter Sata2 ebenbürtig.
Wer die Crucial allerdings unter Sata3 einsetzt, profitiert hier von noch einmal etwas höheren IOPs und etwas höheren Readwerten, weshalb Sie die Intel dort im Alltagsbetrieb hinter sich lässt.
Da es sich aber um die erste Firmwarerevision (Version 0001) bei der Crucial handelt, bin ich persönlich gespannt was die Zukunft bringt.
Wenn Crucial gezielt an dieser Schwäche arbeitet, kann sich diese SSD in ihrer Leistung noch deutlich steigern und somit die Konkurrenz ein gutes Stück hinter sich lassen!
ich bin ja seit neuestem Besitzer eine Crucial RealSSD C300.
Aus diesem Grund habe ich meine SSDs alle einmal miteinander verglichen: http://www.hardwareluxx.de/communit...-und-realssd-c300-256gb-im-laptop-690609.html
Wenn man sich dabei die guten Benchmarkergebnisse der RealSSD anschaut, sollte man meinen, dass sie auch in RealWorld Benchmarks wie PcMarkVantage neue Bestwerte erzielt. Dies ist aber überraschenderweise (zumindest unter Sata2) nicht der Fall.
Wer genau wissen will, wie PCMark Vantage testet und weshalb es eine gutes Benchmark für RealWorld ist, kann sich das entsprechende Whitepaper dazu durchlesen (http://www.futuremark.com/pressroom/companypdfs/PCMark_Vantage_Whitepaper_v1.0_(PDF)?m=v). Darauf will ich aber hier nicht weiter eingehen.
Selbst beim Test im Desktop (Vergleichswerte z.B. unter AnandTech: OCZ), wo Chipsatz und CPU nicht limitieren, wie dies teilweise bei mir im Laptop der Fall ist, kann eine Crucial RealSSD C300 am Sata2 einer Intel X25-M G2 160GB am Sata2 nicht davonziehen.
Wieso also ist das so, obwohl doch die meisten synthetischen Benchmarkergebnisse in diesem Vergleich für die RealSSD sprechen?
Dafür habe ich mir mal IOMeter zur Hand genommen und die Intel mit der RealSSD ausführlich verglichen und bin dem Grund auf die Spur gekommen.
Zunächst aber ein kleines IOMeter-Tutorial (verwendet wurde IOMeter 2008 RC2):
Detaillierte Erläuterungen zu den einzelnen Funktionen finden sich in der Dokumentation von IOMeter(Iometer project - Documents).
Für den Test wurden die in den Fotos angezeigten Einstellungen verwendet (100% Random Read/Write auf 4KB aligned, 1 Worker, 5GB Testfilegröße, ...).
Zunächst schauen wir uns zum Vergleich der sequentiellen Lese-/Schreibwerte Atto an (links Intel/rechts Crucial):
Fazit: Klarer Vorteil für die Crucial!
Warum also ist die Intel bei PcMark Vantage teilweise flotter unterwegs? Wenn es nicht an den sequentiellen Raten liegt muss es an den Randomwerten und den IOPs liegen (tatsächlich gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen Messgrößen).
Hierfür teste ich mit IOMeter die Datenblockgrößen von 512Byte aufsteigend jeweils für 100% Random Read/Write. Einmal wird mit 4 als Queue Depth, einmal mit 64 als Queue Depth getestet.
Eine Erläuterung typischer Queue Depths im Alltagsbetrieb findet sich unter Operating Systems and Benchmarks - Part 5.
Ich hab hier mit maximaler Queue Depth = 64 gebencht, da alle aktuellen SSDs auf QDs von maximal 32 optimiert sind. Eine höhere Queue Depth führt bei Ihnen zu keinem besseren Ergebnis!
Hier die Ergebnisse:
100% Random Read (Queue Depth links= 4, rechts= 64):
100% Random Write (Queue Depth links= 4, rechts= 64):
So, was kann man jetzt aus diesen Ergebnissen herauslesen? Wo sind die Schwächen bei der Crucial, die dazu führen, dass sie teilweise schlechter als die Intel in RealWorld Benches abschneidet?
Vereinfacht kann man die Ergebnisse so zusammenfassen:
Readergebnisse >= 4KB: Crucial leicht besser als Intel.
Writeergebnisse >=4KB: Crucial deutlich besser als Intel.
Readergebnisse <4KB: Intel leicht besser als Crucial.
Writeergebnisse <4KB: Intel eklatant besser als Crucial.
D.h. die Intel kann sich deswegen bei PCMarkVantage so gut gegen die Crucial behaupten, weil diese starke Schwächen im Writeberich unterhalb von 4KB hat und diese nur meist gerade so über ihre restlichen meist besseren Ergebnisse ausgleichen kann.
Diese "Schreibschwäche" zeigt sich übrigens auch in der gemessen Zugriffszeit beim Schreiben bei der Crucial (wie z.B. in AS SSD Benchmark gemessen). Zum Messen der Zugriffszeit stellt man in IOMeter einfach die Queue Depth = 1 und misst die Schreibwerte bei 512Byte Datenblockgröße.
Hier die Ergebnisse der Zugriffszeitmessung für Read (links Intel, rechts Crucial):
Hier die Ergebnisse der Zugriffszeitmessung für Write (links Intel, rechts Crucial):
Fazit: Die Zugriffszeit für Write ist mit 0,8 Sekunden etwas höher als von SSDs gewohnt.
Gesamtfazit:
Die RealSSD könnte die unangefochtene Königin unter den SSDs mit Sata2 werden (unter Sata3 ist Sie es zur Zeit). Allerdings sollte Micron noch etwas an der Fimware nachbessern und den Write bei Blockgrößen unter 4KB optimieren.
Solange dies nicht geschehen ist, sind - zumindest im OS Alltagsbetrieb - die Intel und die RealSSD beim Einsatz unter Sata2 ebenbürtig.
Wer die Crucial allerdings unter Sata3 einsetzt, profitiert hier von noch einmal etwas höheren IOPs und etwas höheren Readwerten, weshalb Sie die Intel dort im Alltagsbetrieb hinter sich lässt.
Da es sich aber um die erste Firmwarerevision (Version 0001) bei der Crucial handelt, bin ich persönlich gespannt was die Zukunft bringt.
Wenn Crucial gezielt an dieser Schwäche arbeitet, kann sich diese SSD in ihrer Leistung noch deutlich steigern und somit die Konkurrenz ein gutes Stück hinter sich lassen!
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