MaVeRiCk (AUT) schrieb:
Gibts die Software für Linux auch?
Unter Linux gibt's Traffic Shaping selbstverständlich auch.
Such mal nach dem Stichwort "wondershaper".
Nutze ich auch schon seit ca. 1,5 Jahren. Das Teil klappt einwandfrei und ich möchte es auch nicht mehr missen.
Der Wondershaper ist ein Script, das Kernelfunktionen (2.4 und 2.6) zur Priorisierung von Paketen nutzt.
Probier am besten mal den Wondershaper aus. Man kann natürlich auch selbst ein Script schreiben. Ist aber den Aufwand nicht wert, da die Traffic-Shaping funktionen des Linux-Kernels extrem umfangreich und auch nicht trivial sind.
Allgemein zum Nutzen von Traffic Shaping:
Empfehlenswert ist Traffic Shaping allgemein immer dann, wenn
- ständig Upload-Bandbreite verwendet wird (z.B. Filesharing),
- ein Webserver lokal betrieben wird oder
- viele Benutzer die Internetverbindung verwenden.
Ein Beispiel für den Vorteil von Traffic Shaping bei einem DSL-Anschluss (1024 / 128 Kbps):
Beim Senden einer Mail mit Anhang wird der Upload voll ausgelastet. Die Latenz bei sämtlichen Webanfragen geht stark in die Höhe - Ping von bis zu 2000 ms. Sind also fast zwei Sekunden, die ein Paket unterwegs ist, bis eine Bestätigung ankommt.
Grund ist einfach, dass ein Router ohne Traffic Shaping alle Pakete nach dem Prinzip FIFO (First In First Out) an der externen Schnittstelle abschickt, unhabhängig davon, wie wichtig das Paket überhaupt ist.
Traffic Shaping kann dann dafür sorgen, dass kleine Antwortpakete (ICMP) oder HTML-Anfragen bevorzugt werden (je nachdem wie man es konfiguriert).
Durch die Priorisierung können Anfragen im Idealfall auf einen Normalwert von unter 100 ms (bei Nichtinterkontinentalverbindung) herabsenken.
Ansatzweise ist das auch anhand einer grafischen Darstellung auf der Webseite von CFOS nachzulesen.
Im Übrigen ist QoS (Quality of Service) nicht gleich QoS.
Jedenfalls in Bezug auf den erwähnten LinkSys-Router. Auf dem Gerät sorgt die Funktion nur dafür, dass gewisse Ports am Router bevorzugt behandelt werden - also entweder Priorität low oder high - und gewisse Ports bandbreitenbegrenzt werden. Mehr wird hierbei im Großen und Ganzen auch nicht geregelt.
Traffic Shaping muss immer an die Gegebenheiten der Internetverbindung (also Bandbreite )angepasst werden.
Je größer die Differenz zwischen Up- und Download ist, desto mehr Nutzen kann Traffic Shaping bringen.
Also allgemein zu sagen, Traffic Shaping sei unsinn ist selbstverständlich falsch.
Für jemanden, der nur surft und dabei hin und wieder mal eine Mail verschickt oder selten mal etwas herunterlädt, ist die Priorisierung überflüssig.
Sobald man aber z.B. Zocker ist und gleichzeitig eine andere Person über die selbe Internetverbindung surft, bringt Traffic Shaping auf jeden Fall merkliche Vorteile.
Gruß,
Frittenbude