@Terrier
Versuchs gar nicht erst, bin zwar auch deiner Meinung aber hier werden ausschließlich die edlen Business-Kisten empfohlen.
Consumer-Laptops sind allesamt ungetestet/ungesehen Elektroschrott. Ein Billigst-ThinkPad ist natürlich um Welten besser als jedes Consumer-Notebook, da wird bestimmt nicht gespart.
Und zu dem tollen MIL-STD-810
MIL-STD-810 – Wikipedia
"Die Norm als solche schreibt Herstellern von Ausrüstung nicht vor, dass die in ihr definierten Tests tatsächlich durchgeführt werden und dass das Testobjekt diese auch bestehen muss. Dies wird nicht in der Norm, sondern in den jeweiligen Vertragsbestimmungen zwischen Herstellern/Lieferanten und Abnehmern geregelt.
Der Hinweis auf die Norm oder Prüfungen nach der Norm in Herstellerangaben oder Werbung besagt also nicht, dass der betreffende Gegenstand gemäß allen Teilen der Norm geprüft wurde und diese Prüfungen bestanden hat. Das gilt insbesondere, wenn Hersteller ziviler Geräte mit Prüfungen nach dieser Norm werben. Welche Prüfungen und Teil der Norm tatsächlich durchgeführt und bestanden wurden, ist Sache des Herstellers."
Ergo absolut wertloses Werbe-Blabla, dass hier schön verbreitet wird. Lenovo freuts.
Das hier ist eh die Höhe:
[Guide] Consumer- vs. Business-Notebooks
Das ganze ist schlicht und einfach voller falscher (bzw. veralteter) Aussagen.
Ein paar Beispiele:
ERGONOMIE
Consumer
Mäßig.
Den Herstellern ist es größtenteils egal, wie gut eine Tastatur, Touchpad oder auch ein Display verarbeitet ist. Es zählt in erster Linie, auf dem Datenblatt mit viel Ghz und RAM zu werben. Ob der User sich dabei wohlfühlt, ist den Herstellern gerade in niedrigen Preissegmenten egal.
Business
Hervorragend.
Die Hersteller wissen, dass an Business-Books viel und lange produktiv gearbeitet wird. Daher wird viel Wert auf gute Eingabegeräte (Tastatur, Touchpad, Trackpoint) und das Display gelegt. Sie kennen das Anforderungsprofil der (Geschäfts-)Kunden und können es sich nicht leisten, dass die Anwender über miese Eingabegeräte oder Displays klagen.
Stimmt, gerade Top-Touchpads gabs ja nicht primär im Macbook und die Business-Kisten waren ja auch jahrelang für ihre absoluten Top-Displays bekannt. Bei Lenovo kann man die Thinkpads noch immer mit TN-Panels ordern. Das einzige, was ich da gelten lassen würde, ist die Tastatur. Das 1200€ X280 gibt's hier noch mit TN-Panel:
https://www.lenovo.com/de/de/laptops/thinkpad/x-series/ThinkPad-X280/p/
Die besten Displays gibt's traditionell sogar im Consumer-Markt. Hier sind sehr helle, hochauflösende, glossy antireflektive und farbstarke Displays in der Oberklasse angesagt (Macbook, Samsung, Huawei, Surface). Ganz langsam kommt das jetzt im ThinkPad aber auch an.
DISPLAY
Consumer
Leider noch immer sehr häufig Spiegel-Displays (auch "glare type", "glossy"; günstig und auf den ersten Blick bessere Farben).
Nachteil: Meist zu dunkel und bei Beleuchtung (Fenster, Lampen) stören diese den Benutzer ungemein – sehr schlecht für die Augen. Im Freien, wie etwa auf einer Terrasse, nicht zu gebrauchen. Man sollte unter keinen Umständen ein Gerät mit spiegelndem Display kaufen, niemals!
Zwar werden zunehmend entspiegelte Displays auch im Consumer-Bereich angeboten, aber gerade im unteren Preissegment sind diese eher... bescheiden.
Business
Quasi ausschließlich entspiegelte (matte, auch "non-glare" oder "anti-glare") Displays.
Nicht von ungefähr sieht die Bildschirmarbeitsverordnung (=> "Anhang über an Bildschirmarbeitsplätze zu stellende Anforderungen") vor, dass in der Arbeitsumgebung sämtliche Displays entspiegelt sein müssen. Mit diesen kann man i.d.R. auch im Freien oder in hellen Räumen arbeiten.
Das ist schlicht und einfach falsch bzw. komplett veraltet, wers mir nicht glaubt soll in den Laden gehen. Alle Consumer-Kisten bis auf ganz wenige Ausnahmen sind matt und inzwischen sind die absoluten High-End-Geräte (Business) Glossy, so wie das X1 Extreme oder das X1 mit HDR-Display glossy. P52 Vollausbau mit 4K-Panel... Also genau umgedreht als das was da steht.
WARTUNG
Consumer
Tendenziell schlecht. Meist nur Festplatte und RAM austauschbar; der Rest liegt verschlossen hinter verklebten/sehr schwer zugänglichen Abdeckungen, die nur unter Garantieverlust zu öffnen sind. Ein Verstopfen der Lüfter => Heißlaufen => Hitzetod ist meist vorprogrammiert. Die Hersteller weisen darauf hin, dass beim Öffnen des Gehäuses die Garantie erlischt.
Business
Bei nahezu allen Books sehr gut. I.d.R. haben Profi-Geräte eine große Klappe zur Wartung an der Unterseite, die den Zugriff auf nahezu alle Komponenten (inkl. Lüfter) bietet. Dies ist nicht zuletzt den mannigfaltigen Konfigurationsmöglichkeiten der Books geschuldet. Ein Befreien von Staub ist daher leicht möglich. Dieser Punkt sollte nicht unterschätzt werden - oftmals klagen Benutzer über Überhitzung und Drosselung ihrer Notebooks. Zudem sind bei schlechten Kühlsystem Hitzetode oder Servicefälle vorprogammiert.
Also wer ein Notebook der letzten 4-5 Jahre mal offen hatte, weiß, dass das auch nicht mehr stimmt, die meisten Laptops gehen ganz einfach per Basecover auf und da lässt sich alles einfach tauschen und reinigen, egal ob Business oder Consumer. Irgendwelche Garantie verliert man da auch schon lange nicht mehr.
Aber gut, dass Sowas angepinnt wird. Ich sag nicht, dass alles komplett falsch ist (z.B. ist die Tastatur im ThinkPad tatsächlich besser), aber der Text sollte grundlegend überarbeitet und an die gegenwärtige Situation angepasst werden, weil das ist Stand 2009.