Wir haben hier einige Zeit lang mit VMServer, VS2003, Hyper-V und Hyper-V 2.0 gearbeitet und sind schliesslich bei Hyper-V (mittlerweile V 2.0) geblieben.
Wir virtualisieren mittlerweile unsere gesamte Infrastruktur, sei es der Exchange 2010 mit DAG, 13 Domaincontroller, TMG, WSUS, WDS, Fileserver, Router, SCVMM, Forefront, usw.
Die Gäste laufen zu 80% selbst mit Server 2008R2 aber wir haben auch noch Server 2003R2 im Einsatz.
Die Speicherzuordnungen variieren von 256 MB (kleine Router unter 2003), über 1 GB für Fileserver, zu 2GB pro DC bis hin zu 12 GB (16 wären besser, aber das testen wir gerade) bei den Exchange MBX Servern (alleine das Exchangesystem "frißt" in unserem System 2 Hosts mit insgesamt 6 Server und verbraucht dabei in Summe 37 GB RAM und etwa 10 TB zugewiesenen Festplattenplatz. Dazu kommt noch ein weiterer Server als Filewithness der auf einem anderen Host betrieben wird).
In Summe haben wir 129 vituelle Server auf 15 Hosts in Betrieb. Die Versuchs- und Entwicklungsserver nicht miteingerechnet.
Alle Services laufen einwandfrei und mit einer fast nativen Reaktion sowohl bei RDP als auch bei Zugriffen direkt über den Host. Transferraten lokal sowie über Netzwerk entsprechen 90% eines nativen Systems selbst bei Hosts mit 18 vituelle Servern.
Hyper-V befindet sich bei uns seit erscheinen auf den Produktionsmaschinen (wobei wir die Handelsversion bereits 2 Monate vor dem Erscheinen im Haus hatten und testen konnten) und hatten bisher keine nennenswerten Probleme (abgesehen von kleineren Hardwarfehlern auf den Hosts).
Im Clientbereich Probieren wir gerade VitualBox welche wir in besonderen Fällen auch zur testweisen Servervirtualsierung verwenden.
Reaktions- und Arbeitsgeschwindigkeit 1a, Kosten zero.
Ein durchschnittlicher Host ist bei uns mit 4 Cores, 24 GB RAM und 8x1 TB HDD ausgestattet (4x Raid 1).
Beim Plattensubsystem haben wir so ziemlich alles probiert was es gibt sei es Raid 5, Raid 0, Raid 10 und eben Raid 1, SAN, SCSI Storages usw. Das Ergebnis seht Ihr ja ;-)
Ein ganz wichtiger Punkt beim virtualisieren von Systemen mit Paravirtualisierung (zB Hyper-V, XEN). Der Host (der ja nach Aktivierung der Hyper-V/XEN Rolle selbst virtualisiert ist) darf NICHTS anderes machen. Also kein Routing, kein Fileservice, DHCP oder sonstiges. Durch den Parent (wenn ich nicht irre Ring 0 bei XEN) laufen ALLE IOs der virtuellen Maschine, dH er hat genug zu tun (ist zB bei MS auch nicht supported).
Das Handling der Hosts unter Hyper-V ist auch denkbar einfach und es gibt nur wenige Punkte im Umgang mit virtuellen Maschinen zu beachten (insbesondere Export/Import, Handling der VHDs).
Ich kann also guten Gewissens Hyper-V im Bereich Infrastruktur und VirtualBox im Clientbereich empfehlen. In 90% aller Fälle kann man damit das gewünschte Ziel (im Bereich Backoffice/Office) erreichen.
wbr
P-Ray
PS: Vielleicht noch am Rande: Alle Hosts sind vom gleichen Hersteller und untereinander austauschbar. Das einzige das gemacht werden muss wenn der Host (aufgrund eines Ausfalles) getauscht wird ist die Zuordnung der Netzwerkkarten und hier gibt es bei uns ein fixes Schema.
PPS: Und das ganze Versorgt ca 5000 User auf 1200 fix installierten PCs und einer mir unbekannten Menge an Notebooks welche über ein Geländeweites Cisco WLAN angebunden werden.