Welche Linux Distribution nehmen? (Internet-Server, Netzwerke, Embedded)

freeman303

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Hallo,

ich würde mich wieder mit Linux vertraut machen.

Meine Geschichte:

Informatik-Studium in den frühen 90ern. Ab da Softwareentwicklng von B2B Software (Sage Business-Lösungen, etc.) unter Windows und Visual Studio, .NET und C#.

In den 90ern privat und hobbymäßig aber trotzdem Linux eingesetzt. Damals war das SuSe Linux. Darauf richtete ich einen Webserver ein, der unter Apache mit MySQL und PHP lief. Zusätzlich ein POP3- & SMTP-Server, sowie auch Samba als FileServer. Er ersetzte in meinem Heim-Netzwerk einen Windows Server für eine Zeit lang. Dann um das Jahr 2003 komplett auf Windows Server umgestiegen. Sogar Apache lief dann unter Windows.

Nun gibt es kein SuSe mehr. Zumindest nicht die von damals, sondern nur eine Business Version. Aber auch wenn - die heutige SuSe halt mit der damaligen sicher nicht mehr viel zu tun.

Ich interessiere mich wieder für die Verwendung eines Linux-Servers als Webserver. Ich möchte damit Erfahrungen sammeln, um irgendwann einen Server in einem Rechenzentrum zu mieten oder auch nur eine Virtuelle Maschine die unter Linux die Webservices bereit stellt. Dafür möchte ich zu Hause zuerst Übung sammeln. Also Webserver, MailServer, SQL Server & Co.

Weiterer Punkt ist die Netzwerkanalyse. Linux bietet da wohl mehr Tools, um Netzwerkanalysen, Penetrationstests, etc. durchzuführen.

Letzter Punkt sind Mini-Computer, wie Raspi, der ja auch unter Linux läuft. Ich möchte kleine Steuerungen (z.B. Aquariensteuerungen oder Smart-Home Steuerungen) auf Basis der kleinen Embedded-Computer bauen, die meist auch unter Linux laufen.

Nun bräuchte ich eine Linux Distri, welche die obigen drei Punkte mehr oder weniger umfasst, so dass ich erste Schritte damit sammeln kann. Vermutlich werde ich da mehr auf der Kommandooberfläche zu tun haben, als in einer grafischen Desktopumgebung.

Könnt ihr mir eine Linux Distri empfehlen, die dafür am meisten Sinn machen würde?

Ich dachte an Ubuntu. Aber andererseits könnte Ubuntu zu sehr auf den Office & Internetsurfer-User abgestimmt sein, weniger auf meine oben genannten Bedürfnisse.

Für die Netzwerk-Sachen gibt es glaub das Kali-Linux. Aber das könnte für mich wiederum eine Schritt zu hoch sein, gleich damit einzusteigen. Denn ich habe das Gefühl, dass ich alles vergessen habe, was ich in den 90ern über Linux wusste. Natürlich konnte ich auch damals nicht unbedingt einen Mailserver oder Apache aus dem Kopf konfigurieren, sondern bin nach Dokumentationen vorgegangen. So würde ich das jetzt auch tun.

Allerdings gibt es Derzeit eine solche für mich unüberschaubare Anzahl an Linux Distributionen, dass ich nicht annähernd weiß, welche ich da nun nehmen soll.

Würde mich freuen, wenn Ihr mir bei der Auswahl helfen könntet. Falls noch offene Fragen geben sollte, bitte ich um Hinweis.

Grüße
Freeman
 
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Da könnte man wohl ziemlich uneingeschränkt Debian empfehlen.

1. als Server-Distro sehr verbreitet und bewährt, schnelle Sicherheitsupdates
2. viele Howtos auf Debian-Basis verfügbar
3. Auch auf dem Pi mit "Raspbian" und auch auf anderen Entwicklerboards (Beaglebone etc.) am verbreitetsten
4. Falls du mal ein fertiges Desktop-Linux brauchst ist Ubuntu noch die Verwandtschaft anzumerken, gemeinsame Paketverwaltung APT und seit Debian 8/jessie/stable und Ubuntu 15.04 auch jeweils das gleiche Init-System systemd. Debian auf dem Desktop geht natürlich genauso, aber kommt halt mit weniger vorinstallierten Paketen.

Gibt natürlich noch viele andere Optionen, als Webserver ist CentOS noch beliebt (opensource-Variante von RedHat) oder Ubuntu gibt's auch als Server-Variante. Aber mit Debian hast du fast die eierlegende Wollmilchsau, bei der Installation kannst du auch eine grafische Oberfläche mitinstallieren, oder eben nicht. Bei dem was du damit machen willst, brauchst du die eher weniger, da das meiste per Config-Dateien oder über Web-Frontends konfiguriert wird.

Als HTTP-Server gibt es inzwischen viele Alternativen zu Apache, die sich meist anders, aber oft auch leichter konfigurieren lassen. Sehr beliebt ist dabei nginx. Von MySQL gibt's den offenen Fork MariaDB, glaub nicht nur in Debian inzwischen Standard. Die Client-Tools und der Daemon heißen auch noch mysql*, nur das Paket heißt eben mariadb-server.
Als Mail-server kann ich postfix + dovecot empfehlen, auch hierzu gibt es tausende howtos für Debian, auch wenn Exim vorinstalliert wird.

Gerade zuhause kannst du auch gleich debian 9/stretch/testing installieren, denn es dürfte nicht mehr lange dauern bis das stable wird und der größte Vorteil von stable ist nur die (manchmal) schnellere Versorgung mit Sicherheitsupdates, "stabil" ist testing genauso und bietet aktuellere Pakete.
 
Naja, Ubuntu Server kann man schon nehmen. Aber Debian scheint auf dem Server deutlich populärer zu sein.
 
Je nachdem was im Fokus steht kannst du dann auch Ubuntu Server nehmen. Im Prinzip ist das Debian, nur hat das klassische Debian den Anspruch Jahre quasi ohne Wartung zu laufen und vertraut daher auf durchgetestete Software. Damit einhergehend sind neuere Versionen meist erst viel später verfügbar. Da ist Ubuntu Server dann näher am Puls der Zeit und bietet trotzdem all die gewohnten Debian-Strukturen und Vorteile.
 
Wie so häufig am besten direkt bei der Quelle, also debian.org und nicht chip.de durchklicken :d, dann landest du entweder bei den stable x86_64 images: Index of /debian-cd/8.3.0/amd64/iso-cd
oder bei den testing x86_64 images: Index of /cdimage/weekly-builds/amd64/iso-cd
oder auf einem der offiziellen mirros: ftp://ftp-stud.hs-esslingen.de/debian-cd/8.3.0/amd64/iso-cd/
Torrents und weitere Downloadmethoden gibt es da auch, aber möglichst nur Links von debian.org verwenden oder im Zweifel Prüfsummen vergleichen.

Ich verwende immer das netinstall image, bei physischen rechnern packe ich das auf einen USB-Stick. Es werden direkt die aktuellsten Pakete installiert und das Image ist selbst am kleinsten. Ich weiß nicht ob die großen images einen "hübscheren" Installer bieten, aber das rudimentäre curses-basierte Setup bietet alles was ich brauche.

Debian für den Pi findest du auf https://www.raspbian.org/
 
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