Mal zum Background meiner bisherigen Aussagen.
Wir haben ein EFH Baujahr 1981 nahezu kernsaniert. FBH war drin und wurde zu 90% unverändert beibehalten. Im EG war bereits auf 90qm ein Fliesenboden (30cm x 30cm) mit relativ breiten Fugen. Der Boden war an sich noch in Ordnung, aus optischen Gesichtspunkten aber von der Regierung abgelehnt worden.
Die Fliesen wurden herausgeklopft, allerdings ohne den Fliesenkleber zu entfernen. Es gab einiges an hin und her, dass der Fliesenkleber nicht ohne Schleifmaschine weg geht und das das angeblich (durch die Vibrationen) die Fußbodenheizung gefährden könnte (natürlich absoluter Bullshit wie sich herausgestellt hat).
Jedenfalls konnten wir den Zustand des Estrichs nicht wirklich gut beurteilen und zu diesem Zeitpunkt hatten wir auch noch keine Entscheidung über den Bodenbelag getroffen. Nachdem wir uns letztendlich für neue Fliesen entscheiden hatten (Holzoptik, 120cm x 20cm) hat der Handwerker der den Innenausbau gemacht hat einen Fliesenleger als Subunternehmer angeschleppt. Dieser Fliesenleger hat erstmal klipp und klar gesagt das der Kleber restloch weg muss. Plötzlich war das Abschleifen auch kein Problem mehr und wurde gemacht. Nach Begutachtung des Estrichs hat der Fliesenleger zunächst abgelehnt hier Fliesen zu legen, da der Estrich Risse hat (sehr feine Risse). Außerdem müssten Estrichergänzungen (die der Innenausbauer zuvor gemacht hatte) fachgerecht verharzt werden und an einer Stelle eine Fuge (dort war früher eine halbhohe Mauer als Raumteiler) geschnitten werden (alternativ Entkopplungsmatten).
Der Aufpreis für all diese Maßnahmen war deftig (Entkopplungsmatten noch teurer). Wir haben uns daher entschlossen einen Sachverständigen zu bestellen, da wir an dieser Stelle überhaupt nicht einschätzen konnten ob die Maßnamen wirklich nötig sind. Ein von der Handwerkskammer bestellter Sachverständiger für Fliesenarbeiten hat dann einen Ortstermin mit uns gemacht und im wesentlichen alles bestätigt was die Fliesenleger gesagt hatten. Gleichzeitig konnte er die (Wand)Fliesenarbeiten im Bad unten und die Fliesenarbeiten im Bad oben (Wand und Boden) bewerten und hat dem Fliesenleger ein gutes Zeugnis ausgestellt. Gut an der Sache war das die nichtfachgerechte Estrichergänzung festgestellt wurde (und letztlich vom Innenausbauer korrigiert wurde).
Der Fliesenleger hat übrigens von der aufwändigen Vorbereitung des Fußbodens keinen Vorteil gehabt, da er den nicht ausgeführt hat.
Mit dem Endergebnis sind wir sehr zufrieden und schon einige Gäste, die wenigstens ein bisschen Ahnung haben, bzw. viel gesehen haben, haben der Fliesenarbeiten ausdrücklich gelobt. Weniger zufrieden war unser Innenausbauer, der letztlich draufgezahlt hat, da der Fliesenleger teurer war aus das was er angeboten hatte und er Korrekturarbeiten ausführen musste.
Ich hab grad nur ein Bild vom Boden da:
Die breitere Fuge rechts ist eine Dehnungsfuge die hier noch nicht mit Silikon aufgefüllt ist. Ich kann heute Abend vielleicht nochmal ein Bild reinstellen von einer Dehnungsfuge die 2 Meter quer zur Verlegerichtung läuft. Am Anfang fanden wir das blöd, inzwischen ist es für uns völlig egal.