Western Digital Red Pro WD161KFGX im Test: MAMR in der 16-TB-Klasse

Man läuft immer Gefahr einen unkorrigierbaren Lesefehler zu erleben, weshalb echte RAIDs (also solche mit Redundanz, nicht RAID 0) auch ein großen Vorteil haben, denn wenn da bei einer Platte ein Lesefehler auftritt, dann merkt man davon nichts, weil das RAID die Daten mit Hilfe der Redundanz rekonstruiert, den betroffenen Sektor überschreibt und die Daten an das Programm liefert welches den Lesezugriffe gemacht hat, während es bei einem Einzellaufwerk eben den Lesefehler gemeldet bekommt. Was dann passiert hängt davon ab, was dies Programm damit macht, Videoplayer werden einfach weitermachen, vielleicht merkt man das es kurz stockt, aber sonst passiert normalerweise nichts. Kopiert man aber die Dateien, fehlt die Datei zu der dieser Sektor gehört oder sie ist auf der Kopie dann unvollständig und damit ggf. unbrauchbar, schlimmstenfalls ohne den User darauf hinzuweisen.

Bei einem Rebuild muss aber eben auch ein RAID alle Daten korrekt lesen können und bei einem RAID 1 aus zwei HDDs oder RAID 5 darf dann eben kein Lesefehler auftreten, bei einem RAID 6 bei dem eine Platte ersetzt wurde, hat man dann immer noch den Schutz wie bei einem RAID 5 und da ist es eben extrem unwahrscheinlich das zwei Platten an genau den gleichen Adressen einen Lesefehler haben werden.

Wie wahrscheinlich es ist das ein Lesefehler ist, kann man am Ende nie sagen, aber wenn der Hersteller eben 1:10^14 angibt, muss man eben alle so 12TB gelesener Daten damit rechnen, denn wäre die Platte besser, würde der Hersteller es ja vermutlich auch angeben.
 
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Das wären dann 1:10^13, da würde ich wohl eher von einem Fehler beim Editieren ausgehen, denn früher hat WD die UBER der Red Pro immer in der Form von 10:10^15 angegeben, was natürlich auch nur 1:10^14 ist, aber auf den ersten Blick besser aussieht. Ich könnte mir also vorstellen, dass diese Augenwischerei beendet werden sollte und jemand dann einfach die 15 zu 14 gemacht hat, aber vergessen wurden die 10 an Anfang in ein 1 zu ändern. Solche Fehler passieren ja leider auch in den Datenblättern immer wieder. Oder es ist vom Marketing so gewollt um bestimmte Käuferschichten abzuschrecken und eben zur Gold Baureihen zu bewegen, die mir auf der Produktseite ja auch direkt unter "Verwandte Produkte" angezeigt wird. Außerdem ist so ein Wert ja nicht genau gemessen wie etwa die Lautstärke oder Leistungsaufnahme die man genau messen kann, sondern eher ein projizierter oder grob geschätzter Wert und eben Worst Case, wenn die tatsächliche Fehlerhäufigkeit geringer ist, so hat das für den Hersteller keine (zumindest keine juristischen) Folgen, sondern man kann nur reklamieren, wenn die Fehler häufiger als angegeben auftreten.

Dies ändert aber eben nichts, dass man damit rechnen muss das dann wirklich so häufig auftreten, was bei 10:10^14 = 1:10^13 eben alle etwa 1,2TB ist und bei einer 12TB müsste man dann mit bis zu 10 Lesefehlern rechnen, wenn man sie einmal komplett liest. Offensichtlich dürften die wenigsten so viele Lesefehler erleben, sonst wäre das Netz voll mit Beschwerden über diese Platten, aber welchen Wert soll man bei der Auslegung seines Storages heranziehen, wenn nicht den aus dem Datenblatt, der ja den Worst Case beschreibt?
 
Wenn die Angaben im Datenblatt stimmen, und davon muss man zunächst mal ausgehen, dann disqualifiziert sich diese Platte Serie für den vorgesehenen Verwendungszweck. (n)

Aber eigentlich hat sie WD mit diesem Datenblatt schon selbst in Aus geschossen. Wer das nämlich liest und dennoch kauft, der hat offensichtlich nur Daten, deren Verlust zu Verschmerzen ist.

/EDIT: das oben erwähnte Dokument listet merkwürdigerweise nur die Ausführungen bis 14 TB. Das macht es aber nur unwesentlich besser.

2021-11-01 22-51-52 wd-red-pro-hdd.png
 
Zuletzt bearbeitet:
ich habe nur in die englische geschaut, da ist mir das garnicht aufgefallen
 
Ok, ich lasse das jetzt mal auf mich zukommen, danke für die Super Erklärung von euch.
Was ich mich aber trotzdem immer noch Frage, mir ist noch nie so ein Lesefehler untergekommen und ich habe verdammt viele Sicherung schon auf die unterschiedlichsten Laufwerke mir angelegt. Ich vergleiche auch hinterher immer alle kopierten Daten mit Beyond Compare Bit für Bit, also ob auch 100% die kopierten Daten genau Bit für Bit gleich übertragen wurden.
 
Mit 1 je 10E15 veringert sich das Risiko auf 1 Fehler je 114TB.

Ich glaube jeder versteht was hier gemeint ist.

Dennoch erlaube ich mir eine Anmerkung:
wenn man die beispielhaft gewählte Angabe "Non-recoverable errors per bits read <1 in 10^15" in für den Leser gewohnte Einheiten umrechnet, dann bitte, bitte immer Binärpräfixe verwenden. Alles andere ist ein Krampf.

Nach der (ursprünglichen) Angabe tritt ein Lesefehler maximal alle 10^14 Bit auf. Das entspricht genau 12,5 TB oder ca. 11,4 TiB. ;)
 
maximal alle 10^14 Bit auf. Das entspricht genau 12,5 TB oder ca. 11,4 TiB. ;)
So ganz stimmt das nicht, da ja nicht nur die Datenbits gespeichert werden, sondern auch z.B. die der ECC und da man nicht genau weiß wie viele das nun jeweils bei einer HDD sind, ist eine übertriebene Genauigkeit nur irreführend. Außerdem sieht man ja schon an den Werte selbst wie grob diese "geschätzt" sind, denn es gibt bei HDDs nur 1:10^14 (bei HDD speziellen Anwendungen auch 1:10^13), 1:10^15 und 1:10^16, also immer gleich mal ein Faktor 10 zwischen den Werten und manchmal wird eben auch 10 in wie z.B. 10:10^15 angegeben, aber nie ein Zwischenwert wie z.B. 5:10^15.
 
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh