Wie lange darf eine RAID1 Spiegelung bei 2x 3TB Platten dauern ? - SAS Controller ?

4eversr

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Hallo,

ich hab mir vor einem Jahr ein Workstation/Gaming-System (Z87; i7-4770k, 16GBRAM,GTX780, 256GB SSD, 1x 3TB HDD) zusammengebaut.
Da mittlerweile auch die Datenbank meines privaten Dokumentenmanagement-Systems auf der 3TB Platte schlummert, die ursprünglich als reines Datengrab gedacht war, habe ich jetzt erhöhten Bedarf an eine ordentliche Datensicherung.

Da ich auch beruflich als Systemadminstrator tätig bin, habe ich zuerst nach LTO-Streamern gesehen die 3TB packen würden, bin aber wegen der enormen Kosten davon abgewichen. Etwas "oversized" für meine Privatnutzung. :) (Laufwerk + Bänder + SAS-Controller + Backup-Software = €€€€ )
Dann habe ich an ein NAS gedacht, aber auch damit würde ich nicht glücklich werden, denn eine echte Sicherung ist nur da, wenn diese "cold", also offline an einem sicheren Ort liegt, also nicht permanent z.B. der Gefahr einer Überspannung ausgesetzt ist. (Hab zwar auch ne APC USV, aber man weiß ja nie)
Auch möchte ich eine Sicherung die quasi vollautomatisch abläuft, wo ich also nicht jedesmal irgendwas aufwendig einstellen oder aufbauen muss. - Sondern eben einfach nur das Sicherungsmedium selbst auswechsele, also ca. 8 Sekunden Arbeitsaufwand.

Dann kam mir die Idee:
- Warum kaufe ich mir zu meiner vorhandenen 3TB Platte nicht noch zwei weitere 3TB Platten, die ich dann abwechselnd (gerade Woche / ungerade Woche) als Bandersatz nutze, soll heißen: Ich schalte den Onboard RAID-Controller auf den RAID1 Modi, und lasse die vorhandene 3TB Platte mit den Echtdaten abwechselnd mal auf die "gerade Woche"-Platte und die "ungerade Woche"-Platte spiegeln, indem ich einfach wöchentlich die zweite Platte austausche. - Wenn dann wirklich was passiert (z.B. Blitzeinschlag = alles hinüber), habe ich immer jeweils den Datenstand von der Woche davor offline im Schrank liegen. - Eigentlich ein guter Plan dachte ich, aber nun mache ich gerade die erste Spiegelung über den Intel Onboard Controller (RAID1 über Intel Rapid Storage (RST)) und das Ding ist jetzt seit 4,5 Stunden am spiegeln, und hat erst 32% abgeschlossen. Dabei ist auf der 3TB Platte momentan nur etwas über 1TB an Daten. Ist das normal ? Finde ich schon heftig !? (Oder liegt es daran, das es jetzt die allererste Spiegelung ist, im RST-Treiber heißt es nämlich "32% Datenmigration", weil ich die vorhandenen Daten der bisherigen Non-RAID 3TB Platte vom RST in ein RAID1 "mitnehmen" lasse. Vielleicht dauert das migrieren von "non-raid" auf "raid1" nur einmalig so lange !?)

Meine Frage:
Ist das normal, das die RAID1 Spiegelung bei 2x 3TB Platten so dermaßen lange dauert, oder liegt das am Intel Onboard Controller ? CPU-Last meiner i7 CPU (während der Spiegelung) ist übrigens nur 0-1%, also gar nichts.
Würde ein externer SAS Controller (z.B. Adaptec RAID 6405E oder RAID 6405) das ganze deutlich schneller erledigen ? - Ich hatte eigentlich im Netz gelesen, das die aktuellen Intel Onboard Controller mit RST-Technik mittlerweile was taugen sollen (für meine Zwecke).
Ich würde rein vom "Feeling" sagen, das eigentlich die im Z87 integrierte Intel RST Technik genauso schnell wie ein 170€ teurer Einsteiger Controller "Adaptec 6405E" sein sollte, was den einfachen "2-Platten RAID1"-Betrieb angeht !?
 
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Backup über den RAID-Controller ist nicht ideal, der raidcontroller kennt die Belegung der Festplatte ja nicht und kopiert die andere Festplatte Bit für Bit, und das jede Woche, also auch, wenn du einen 2 Wochen alten Stand der Daten hast.
Deshalb dauert das so lange. Das ist normal.

Besser wäre es, die Sicherung auf Dateiebene zu machen, etwa mit rsync, da würden dann auch nur die neuen Daten kopiert.
 
Mhhh, jetzt, 7 Stunden nach meinem ersten Posting und etwa 11,5 Stunden nach Einbau der Platte ist er erst bei 81%. - Ich hoffe ja, das diese miese Performance nur daran liegt, dass er tatsächlich erstmalig eine Non-Raid Platte in ein RAID1 migriert.
So über den Daumen gepeilt wird er für das Mirroring einer 3TB Platte (auf der nur 1TB Daten liegen) bei mir wohl etwa ~15,5 Stunden brauchen werden. - Und ihr sagt das wäre normal ?

Was den Einwand von iMars angeht: Eigentlich finde ich gerade das an der Lösung charmant: Das es eben eine 1:1 , Bit für Bit-Kopie ist. - Also etwas verlässliches. - Wer weiß ob ein RSYNC wirklich meine laufende Datenbank vernünftig sichert ? - Ich würde schon gerne bei der RAID1 Methode bleiben, aber bin momentan von der Performance enttäuscht. Noch besteht bei mir ja, wie schon erwähnt, die Hoffnung das es an der Wandlung Non-Raid zu RAID1 Verband liegt ODER das ich mit einem zusätzlichen echten SAS-Controller (Adaptec, LSI, 3ware) im 300€ Bereich die Performance steigern kann. Ich stelle mir vor: 3TB spiegeln in etwa 4 Stunden.
 
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ok nochmal das ist normal und wird immer so lange dauern.
nen krasser Controller wird dir da keine 90% ige Verbesserung bringen.
zumal bei raid 1 da eh nicht viel passiert.
wenn hat nen teurer Controller ja Performance Vorteile bei höheren raid Modi.
nen synctool was vss nutz sollte dir die notwendige Sicherheit geben.
 
Wer sagt denn das dein Raid controller die Datenbank in einem konsistenten Zustand erwischt?
Sicher lieber auf Filesystem Ebene. Und die Datenbank kann man für das Backup der Datenbank eben kurz herunterfahren oder man macht eben ein dump der Datenbank, dass man wieder einspielen kann. Je nach verwendeter Datenbank gibt es möglicherweise auch ein passendes Konzept für die sicherung auch im laufenden Betrieb.
Und nach dem sichern einmal probelesen.

Ob du eine Platte oder ein Streamerband als Medium verwendest ist eigentlich egal. Wichtig ist das du eine saubere Kopie deiner Daten hast. Und das sollte man nach dem Backup auf jeden Fall einmal probelesen. Und das geht mit der Raidcontroller Lösung nunmal nicht.

Für Datenbankbackups mag ich übrigens Dateisysteme mit Snapshot funktion. DB runterfahren oder wenn möglich im Betrieb in einen konsistenten Zustand auf Filesystem Ebene versetzen, Snapshot machen und DB wieder in Betrieb nehmen. Geht in unter einer Minute und man kann im Anschluss einen konsistenten Datenbank Stand sichern.
 
OK, ihr habt mich überzeugt. Ich verwerfe die Idee mit dem RAID 1. Werde jetzt die Datenbank runterfahren, nen Dump erzeugen, und am Ende die komplette Platte jeweils mit "FreeFileSync"-Spiegelungstask auf die jeweilige Reserveplatte spiegeln. Das geht sehr viel schneller (Bei Komplettabgleich braucht FreeFileSync nur 2,5 Stunden), danach natürlich nur noch Minuten, da es nur noch die Änderungen synct, was wohl meistens die Datenbank-Backups sind, die mittlerweile 9 GB (bereits komprimiert) erreicht haben.
 
Die Software kenne ich nicht, aber der Weg scheint mir der richtige zu sein ;-)
Mehr als 1 backup medium hast du ja auch schon.
Hoffe du wirst mit der Lösung glücklich.
 
Zur Info: der SATA Anschluss einer HD ist für 50 Steckvorgänge spezifiziert - es ist also nicht empfehlenswert Festplatten häufig zu wechseln.
 
Auf einem Dell Server im Raid1 dauert das spiegeln einer 146 Gb SAS 15k Platte fast 30min. Wenn ich das mal auf 3TB Hochrechne wären 630min.Dazu kommt das die 3TB nur 7k haben.Also
sind selbst mit Top Hardware 11h+ normal.
 
@Fr@ddy: Ist mir bekannt, daher sind die Platten in Wechselrahmen eingebaut, die angeblich für mehr Steckvorgänge ausgelegt sind (NSS - No Scratch SATA).
Mal schauen, wie lang es dann in der Praxis wirklich hält.
 
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habe ich jetzt erhöhten Bedarf an eine ordentliche Datensicherung.
RAID ist keine Datensicherung! Wenn du eine Datensicherung willst, wären externe USB Festplatten deutlich sinnvoller. Intern ist es natürlich lohnenswert ein RAID1 zu fahren, damit der Ausfall einer Festplatte kompensiert werden kann.

Ist das normal, das die RAID1 Spiegelung bei 2x 3TB Platten so dermaßen lange dauert,
Ja, Festplatten sind relativ lahm und je nachdem was das OS da treibt kann das schon länger dauern.
 
Ich stelle mir vor: 3TB spiegeln in etwa 4 Stunden.

Du willst als Sysadmin arbeiten und stellst dir über 200MB/s für eine Kopieroperation von einer Platte auf die andere vor? Das ist doch ein Witz, oder? Das trifft für das ganze Vorhaben zu. Vom Bäcker umgeschult?
 
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Was die meisten auch nicht wissen ist das ein Raid Controller beim Rebuild nicht mit voller Leistung kopiert damit der Workload nicht komplett blockiert wird.
Bei den LSI Controller die ich schon benutzt habe ist die Rebuild Rate auf 40-60% voreingestellt.Selbst wenn die Platten 200mb/s könnten wird der Rebuild nur mit ca 100Mb/s durchgeführt.
Wie schon erwähnt unter 11h geht da nichts bei 3 TB :)
 
Du willst als Sysadmin arbeiten und stellst dir über 200MB/s für eine Kopieroperation von einer Platte auf die andere vor? Das ist doch ein Witz, oder? Das trifft für das ganze Vorhaben zu. Vom Bäcker umgeschult?

Aber ganz so weit weg sind wir von 200MB/sec schreiben nun aber auch nicht bei heutigen großen 7.2k SATA HDDs mit möglichst hoher Packdichte und entsprechend möglichst wenig Pattern.
Ne schon betagte WD Veloci Raptor mit 1TB und 10k in 2,5" schafft gute 220-230MB/sec schreibend rein sequenziell. Hatte jüngst erst so ein Teil in der Hand und war selbst erstaunt.
Wenn ich mir das hier ansehe (128k seq. write)
Seagate 6TB Enterprise Capacity 3.5 HDD v4 Review - Benchmarks - 128k Sequential Read/Write
sind wir zumindest vom technisch möglichen da annähernd dran auch bei 7,2k Platten...
 
Über die ganze Fläche? Das will ich sehen. Außerdem gings um 3TB-Platten.
 
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Zumindest die Veloci Raptor packt das über die ganze Fläche. Musste das Ding einmal mit diesem komischen WD Tool gänzlich überschreiben, weil die Platte der Meinung war, schwebene Sektoren zu haben, die das Ding permanent aus dem Raid gekegelt haben.
Wie gesagt, die größeren und neueren SATA Platten sind da von 200MB/sec nun nicht mehr sooo weit weg. Sicher nimmt das gegen Ende hin ein Stück weit ab. Aber so wie vor ein paar Jahren noch, wo die Platten nichtmal 100MB/sec seq. lesen/schreiben schafften, ists nun auch nicht mehr :wink:

Für 4h Rebuild wirds aber wohl dennoch nicht langen... Die Prio. zählt ja wie schon angesprochen mit rein. Bei ~50% Rebuildpriorität wird der wohl kaum mit annähernd 200MB/sec da schreiben.
 
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