[Kaufberatung] WLAN-Hardware für Richtfunkanbindung eines Schrebergartens

jedrzej

Foto-Master, of March
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Hallo zusammen,
ich habe ein eigentlich triviales Problem, bei welchem ich jedoch aufgrund meiner Ahnungslosigkeit von zu vielen möglichen Geräten erschlagen werde. Meine Familie hat das Glück neuerdings einen Schrebergarten zu besitzen. Dieser befindet sich in einer Entfernung von 300m Luftlinie von der Mietwohnung (4 Etage).

Ich würde nun gerne beide Standorte mit einer 1:1 Richtfunkstrecke verbinden. In der Wohnung steht eine Fritzbox 7590, in den Garten kommt ein OpenWRT-AP zum weiteren Verteilen. Es gibt keine direkte Sichtverbindung, 3-4 Bäume stehen im Weg. Der Vermieter untersagt es außerdem Geräte an der Außenwand anzubringen, sodass der Sender in der Wohnung hinter zwei Scheiben Fensterglas stehen muss. Im Garten gibts einen alten Fahnenmast, bzw Möglichkeiten den zweiten Sender an der Hauswand anzubringen.

Was mir noch unklar ist, ob die Bäume und Fenster ein großes Problem im Bezug auf die Dämpfung sind?

Ich tendiere im Moment dazu entweder ein Paar Ubiquiti LBE-M5-23 oder TP-Link CPE510 zu bestellen. Geld spielt keine Rolle, ich will eine solide und wartungsfreie Verbindung.

Falls sich jemand mit dem Thema auskennt, wäre ich glücklich über Empfehlungen oder Tipps.

Danke :)
 
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Hey,

direkte Sichtverbindung ist das A-und-O von so einem Vorhaben. Kann dir hier sicher keiner sagen wie und ob das funktioniert wenn Baeume im Weg sind.

Kannst Du nicht iwo am Dach des Hauses etwas anbringen?

Grueße
 
Hi,
dachte mir schon dass das Probleme bereitet. Nein, Dach ist leider auch nicht möglich.
Ob's klappt oder nicht, wird sich natürlich erst beim installieren zeigen, aber vielleicht gibt es Geräte die besonders empfehlenswert sind für dieses Use case.
 
Schwierig, du darfst halt nur nach EIRP Richtlinien funken. Da is nix mit Sendeleistung hochdrehen damit die Hindernisse 'egal' werden. ^^
 
Ich vermute das dir vor allem die Montage hinter Fensterglas das Ergebnis verhagelt. Die Bäume tun ihr übriges dazu.

Die Bäume stehen vermutlich irgendwo zwischen den beiden Antennen und du kannst diese nicht als Antennenmast missbrauchen? Kommst du eventuell so hoch, das du über die Bäume funken kannst?
 
Ich würde es mit einer solchen WLAN Bridge versuchen. Zu Hause installierst du die 2 Geräte im Wohnzimmer, damit stellst du sicher, dass die Bridge läuft und richtig eingestellt ist. Du testest die Performance und solltest an der max. Leistung im 5 GHz Band landen. Dazu genügen ein Notebook und ein stationärer PC.

Danach, mit abgespeichertem Profil, testest du eine Verbindung von deiner Wohnung mit freier Sicht und passt in etwa die Entfernung an auf +/- 20m.

Damit weißt du, ob alles funktioniert und du wirst in den paar Stunden (mit Rumlatscherei, Aufbau Notebook/ Empfänger-Bridge) vertraut mit den Geräten. Das ist wichtig, um nicht vorzeitig aufzugeben. Danach stellst du beide Geräte auf, wie das dein Ziel ist und wenn es nicht geht, dann hast du Gewissheit.

Zumindest das würde ich versuchen. Für die Rücksendung der beiden Geräte, im Negativfall, würde ich mir die Wertminderung vom online-shop ohne Murren vom Kaufpreis abziehen lassen. Damit kann/muss der online-shop leben oder du verkaufst es online selber.
 
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Bäume kann funktionieren, muss aber nicht. Gerade in Kombination mit den Fenstern kann da aber schnell Ruhe sein. Ein Kunde in meiner alten Firma hatte das ziemlich lange am laufen für das zweite Büro, Geräte für ich glaub je ca 100€ von Allnet und auch Bäume mit drin. Aber alles im Außenbereich montiert. Das lief, was ich so mitbekommen hab ziemlich gut
 
Also ich hab mein Internet per Richtfunk ^^.
Als Hardware kommt bei mir auf der "Clientseite" ein Gerät von Ubiquiti zum Eisnatz, um genau zu sein ein Nanobeam AC (Gen2 90-100 Euro, Gen1 um die 75). Diese ist auf einen Sendeturm gerichtet welcher etwa 2KM weit weg steht. (Sichtverbindung mit gaaanze leichten Bäumen am Ende). Ich habe so endlich 100mbit/s im Downstream....die Telekom will ja nicht ausbauen und mein VDSL50 muss reichen.
Die Nanobeam sind laut Hersteller je nach Modell auf bis zu 15KM Distanz ausgelegt, sollte bei dir also mit 300 Metern kein Problem sein.
Ich sehe bei dir weniger die Bäume als Problem, die stören zwar aber es sollte durchaus noch bischen was ankommen. Hier heist es probieren.
Das Problem wird das "hinter der Scheibe" werden.
Im Freifunk Forum tummeln sich viele welche von Problemen mit Richtfunk durch Fensterscheiben berichten. Moderne Scheiben filtern da sehr gut.
Kannst du nicht ein flaches LAN Kabel zwecks PoE und LAN durch das Fenster legen und das Gerät dort auf die Fensterbank legen/dort befestigen?
Der Nanobeam ist handtellergroß(189 x 189 x 125 mm)
Alternativ die Nanostation, die sind flach und lang.
D
 
Sowohl die Blätter als auch die Scheiben sind ein ernstes Problem. Moderne Scheiben sind mit Metall bedampft, d.h. nur ein Bruchteil der Leistung geht durch die Scheiben.
Die Blätter der Bäume enthalten einiges an Wasser. gleiches Problem, außer vielleicht momentan :hmm:
Ist das Anbringen einer Fensterhalterung ohne Bohren eine Option?

-teddy
 
Es gibt keine direkte Sichtverbindung, 3-4 Bäume stehen im Weg. Der Vermieter untersagt es außerdem Geräte an der Außenwand anzubringen, sodass der Sender in der Wohnung hinter zwei Scheiben Fensterglas stehen muss.
Hier wird jetzt wieder seitenlang diskutiert, meine ganz kurz gefasste Meinung dazu (aus Erfahrung):
vergiss´ es - jedenfalls unter diesen Voraussetzungen. Und das ist damit wohl das erste Mal, daß ich hier nicht mit Sassicaia (welcher neben underclocker2k4, fdsonne und einigen wenigen anderen hier der kompetenteste ist) einer Meinung bin.
 
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Wartet mal,ist der Balkom (mitsamt geländer) in die Richtung des Schrebergartens?
 
Darf nichts an die Außenwand destruktiv angebracht werden, oder gar nichts? Gibt genug Vorrichtungen, die im Fensterrahmen eingeklemmt werden.
Kommt man aufs Gebäudedach um über die Baumkronen zu kommen?

Wir selbst haben gute Erfahrungen mit den NanoStation von Ubiquiti gemacht. Die Weiteste Strecke zwischen den beiden Firmensitzen sind 2,5 km direkter Sichtlinie.
Die Sache ist zwar mit solide und wartungsfrei abgedeckt, aber die Bandbreite reicht bei schlechtem Wetter eben gerade so an 10 MBit/s ran. Reicht für ein paar Handscanner, aber für mehrere Nutzer mit Youtube/Internetradio/what ever wird das am anderen Ende nichts.
 
Danke euch für die vielen Antworten. Ich hätte nicht gedacht, dass das so "umstritten" ist :)

Erstmal grundsätzlich komme ich nicht über die Bäume. Über der Wohnung ist noch ein Dachboden, von dem ich evtl. funken könnte, aber die Bäume sind höher als das Haus. Dass die Fenster zu solch einem großen Problem werden, hatte ich nicht vermutet, ich werde mal nach einer Möglichkeit suchen das per Klemme oder Saugnapf (+ dünnem Drahtkabel, falls es doch mal abfällt) Außen anzubringen - wobei die Fenster Asbach-Uralt sind, mich würde nicht wundern wenn das bloß Glas ist. Das Gebäude ist Denkmalgeschützt und der Vermieter ein A*sch, Außenanbauten sind schwierig. Ich werde mal ein Paar Ubiquiti NanoStation Loco M5 ordern, die können bis zu 500mW. Wenn ich das Recht sehe sind in bestimmten 5Ghz-Spektren bis zu 1W erlaubt, allerdings ist mir nicht ganz klar welche Geräte diese Leistung liefern.

Der Nanobeam AC wäre auch eine Alternative, wenn ich das richtig verstehe bringt der allerdings in meinem Fall nicht viel mehr, da auch "nur" 500mW und die Entfernung ist nicht das eigentliche Problem oder hätten die Nanobeams auch eine bessere Signaldurchdringung? Was die Bandbreite angeht, so ist die relativ egal. 10MBit/s reichen völlig aus, ich will etwas Internet und Smarthome-Anbindung.

Sobald die Geräte da sind probiere ich es aus und berichte im Detail.

Edit: schlechtes Wetter ist kein Thema, der Garten wird aufgrund der Nähe eigentlich nur bei gutem Wetter genutzt. Solange ein paar Bits von den noch zu installierenden Sensoren und Lampen durchkommen reicht das aus.
 
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Das Gebäude ist Denkmalgeschützt und der Vermieter ein A*sch, Außenanbauten sind schwierig.
Ich kenne weder Gebäude noch Vermieter, aber man kann mit dem Denkmalschutz gehörigen Ärger bekommen, wenn bauliche Veränderungen an der Fassade getätigt werden. In einer denkmalgeschützten Siedlung in NRW gab es da wohl mal massiven Ärger, weil der Denkmalschutz den Leuten jeglichen Anbau einer Sat-Schüssel an den Häusern verboten hat. Kabel-TV gab's natürlich auch nicht. Zumindest in NRW kann man zum Denkmalschutz eigentlich nur eines machen: Abstand halten.
 
Ich schließe mich der einhelligen Meinung an, das wird so vermutlich nichts und wenn machts keinen Spaß.

Wenn das Datenvolumen überschaubar ist würde ich einen LTE Router in den Garten stellen, z.B. den D-Link DWR921. Damit hast du WLAN im Garten und mit ner Datenkarte surfen. Von Mobilcom Debitel gibts z.B. 10GB für 16,99€ / Monat.
Falls du dann mal "nach Hause" willst kannst du ja einen VPN Zugang einrichten.
 
So, es hat etwas länger gedauert, aber Heute konnte ich es endlich testen. Nachdem ich gestern erstmal mit einer Drohne den genauen Standort des Gartens von einem der Fenster ausgemacht habe, hat sich alles glücklich gefügt und ich kann direkt zwischen den Bäumen vor dem Fenster durchfunken. Ein bisschen Gestrüp ist noch im Weg, aber das scheint nicht so groß zu stören.

Im Moment ist alles noch sehr Beta und ich werde noch einen 6,5m Fahnenmast besorgen. Habe mit zwei Ubiquiti NanoStation Loco M5s, wovon eine an einer Stange am Dach des Gartenhauses, die andere per Ubiquiti-Saugnakpfhalterung am Fenster hängt ~30-40MBit/s bei einem Ping von 3-5ms.

Hier mal zwei Bilder als Impression: https://i.imgur.com/sgVld6O.jpg https://i.imgur.com/0yRSQxH.jpg

Probieren geht über studieren ;)
 
Und mach ne Sicherheitsleine/Zugentlastung an das Fenster-Modul...irgendwann geht jeder Saugnapf ab und dann sollte das Gewicht nicht am Netzwerkkabel hängen...
Aber super, dass es nen Feedback gibt. Bleibe gespannt, vor Allem auf die Schlechtwetterergebnisse.
 
Bleibe gespannt, vor Allem auf die Schlechtwetterergebnisse.
Ich glaub irgendwie, dass die selbst bei Verbindungsabbrüchen keine wirkliche Relevanz haben, da Schrebergärten bei schlechtem Wetter wohl nur sehr, sehr eingeschränkt bis hin zu überhaupt nicht genutzt werden. Aber interessant zu sehen, dass es doch noch mit immerhin 40 Mbit/s synct.

Grüße
Thomas
 
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