Workstation für Statistiker

QGel

Wiederkäuer
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Bonn
Hallo zusammen,

ich bräuchte eure Hilfe bei der Zusammenstellung meiner neuen Workstation. Ich habe seit 4 Jahren an keinem Rechner mehr geschraubt und bin absolut nicht auf dem Stand der Technik.
Mein Anforderungsprofil ist recht simpel. Ich bin Programmierer/Statistiker und verwendet zu 90% R, der Rest ist C oder Fortran. Bisher verwende ich ein 4 Jahre altes MacBook Pro, Quad Core @ 2.66GHz und 8GB Ram. Da stoße ich Mittlerweile an die Grenze vom RAM.

Must Have:
- 100% Linux Compatibel
- Quad-Core ist Minimum, gern Mehr
- SSD
- 2 HDD's @ Raid 1 - bitte Hardware Raid, welches auch vom Linux-Kernel erkannt wird.
- 2 DVI oder HDMI Ports
- Leise, nicht super silent, aber leise

Brauche ich nicht:
- DVD-Laufwerk
- High-End Graka, falls ich überhaupt eine zusätzliche Graka brauche
- Designer Case, kann hässlich sein
- Fancy Features auf dem Mainboard. Das Board braucht keine An/Aus-Taster etc.

Wenn ihr mehr Infos braucht sagt bescheid.

Viele Grüße aus Bonn
 
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meine 3D/ Cinema/ Render-Maschinen haben eventuell ähnliche Anforderungen,
da habe ich folgendes

Case (nicht häßlich, kompakt, ultra leise)
Lian Li PC-A55B

Mainboard
Supermicro | Products | Motherboards | Xeon® Boards | X9SRA

dazu ein 6 Kern Xeon und ECC RAM (max 512 GB)

dazu irgendeine passende Grafikkarte

Bootplatte SSD
2 x Datenplatte (würde ich auch SSD nehmen, mein Favorit momentan Sandisk Extreme Pro bis max 960 GB)

Ich würde auf keinen Fall Hardware-Raid machen, sondern ZFS (ZOL) installieren und daraus einen Mirror bauen
(viel zuverlässiger und schneller)


Preis ab ca 1000 Euro + Datenplatten
 
Hallo,

Danke für die schnelle Antworten und die Beispielkonfiguration. Wenn ich ein Mainboard zur Orientierung habe, macht es die Sache schon einfacher.
Ich hatte noch nicht dran gedacht HDDs durch SSDs, für Daten, zu ersetzen. Aber wenn ich mir die Preise ansehe...
Über die Verwendung vom ZFS habe ich auch schon nachgedacht, bin aber noch nicht im Bilde was es alles abdeckt. Werde ich in Betracht ziehen. Danke für den Hinweis.

Netzteil Tipp Anyone? Es muss nicht redundant sein.
Sind die Boxed Lüfter bei den Xeons Mittlerweile leise oder muss ich noch was ordentliches dazu kaufen?

Budge sind +/- 2500€.

Cheers!
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, ich benötige weder 128GB RAM, noch 2 CPUs.

Wie schaut es denn mit einem Netzteil?
 
Für RAM jenseits der 128 GB werden zwei CPUs benötigt - Das Sprengt jedoch dein Budget ;)
Völliger Blödsinn, schon mit ganz normalen 8x 32GB RDIMM kann man 256GB erreichen.

Supermicro X9SRL-F retail (MBD-X9SRL-F-O)
http://www.supermicro.com/products/motherboard/xeon/c600/x9srl-f.cfm schrieb:
Memory Capacity

8x 240-pin DDR3 DIMM sockets
Up to 512GB DDR3 ECC LRDIMM
Up to 256GB DDR3 ECC RDIMM
Up to 64GB DDR3 ECC/non-ECC UDIMM



Erst mal musst du dich grundsätzlich für eine Platform entscheiden, sprich Sockel 1150 oder Sockel 2011. Brauchst du mehr als 32GB Ram und/oder mehr als 10500 Punkte im Passmark( Intel Xeon E3-1276 v3 @ 3.60GHz)? Dann muss es Sockel 2011 und ein Dual-Socket-System sein. Das passt aber nicht in dein Budget, dann bleibt nur noch der Punkt mit mehr als 32GB übrig, dann nimmt man ein Single Socket 2011, da gibt es auch nur zwei CPUs die interessant sind, den Intel Xeon E5-1620 v2, 4x 3.70GHz, Sockel-2011, tray (CM8063501292405) für ~250€ und den Intel Xeon E5-1650 v2, 6x 3.50GHz für ~500€.

Wenn dir 32GB Ram ausreichen, greift man zum Sockel 1150, da nimmst du dann den Intel Xeon E3-1276 v3, 4x 3.60GHz, Sockel-1150, boxed (BX80646E31276V3).

Mainboard? Ein Supermicro Workstation-Board, ich verwende das Supermicro X10SAE retail (MBD-X10SAE-O).

Speicher? Man kann da nicht einfach irgendeinen nehmen, die meisten sind inkompatibel. Aus der Kingston-Speichersuche. 4x Kingston ValueRAM DIMM 8GB, DDR3L-1600, CL11, ECC (KVR16LE11/8).

Storage? Samsung SSD 840 Evo reichen meiner Meinung nach massig aus, teure SSDs wären rausgeworfenes Geld außer du hast ganz ganz spezielle Storage-Anforderungen. Manuelles Overprovisioning bei Consumer-SSDs im Raid nicht vergessen, dazu hier im Forum suchen, haben wir schon etliche male besprochen.

Hardware-Raid unter Linux, gesoffen? Also bitte, bloß nicht. Mach ein ZFS-Mirror mit ZFSonLinux und fertig ist die Laube.

Gehäuse? Irgendein hochwertiges mit Tür dass eine schalldämmende Wirkung hat, hier eine Marktübersicht, die meisten davon sind aber ziemlicher Plunder. Ich empfehle meinen Kunden oft das Antec P183 V3 schwarz (0761345-81834-6).

Netzteil? Ein 80+ Gold Netzteil, z.B. von be quiet!, ein 400W Netzteil reicht mehr als aus, besonders weil du keine extra Grafikkarte verwendest. be quiet! Straight Power E9 400W ATX 2.4 (E9-400W/BN190).

Kühler? Der Boxed-Kühler ist unbrauchbar. Hier bieten sich sehr viele Alternativen an. Wenn du überall die gleiche Klangsignatur haben willst, sprich die selben Gehäuse-Lüfter auch im Netzteil und in der CPU haben willst, greif zum be quiet! Dark Rock Pro 3 (BK019).

Die passenden Gehäuse-Lüfter dazu wären be quiet! Silent Wings 2 120mm (BL062).

So einfach ist das!
so+einfach+ist+das+mann+3.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Abend zusammen,

eure Beratung hat mir dann wohl die Wahl einer Plattform abgenommen. Ich benötige maximal 32GB, bisher waren ja 8GB immer genug. Und eine CPU reicht auch.
Die Tipps mit CPU-Kühler, Lüfter und Netzteil sind Gold wert, danke dafür.

Was mir nicht ganz klar ist: Auf unseren Linuxservern läuft seit Jahren ein Hardwareraid über einen LSI Controller. Da gibt es nichts zu meckern, wenn ne Platte ausfällt kommt ne neue rein und fertig. Zur Perfomance kann ich da leider nicht viel sagen. Aber da wir keinerlei schreib/lese intensive Aufgaben haben...

VG
 
Was mir nicht ganz klar ist: Auf unseren Linuxservern läuft seit Jahren ein Hardwareraid über einen LSI Controller. Da gibt es nichts zu meckern, wenn ne Platte ausfällt kommt ne neue rein und fertig. Zur Perfomance kann ich da leider nicht viel sagen. Aber da wir keinerlei schreib/lese intensive Aufgaben haben...

VG

Ein Hardwareraid war ganz ok aber nur wenn man einen Controller mit Batterie und Cache einsetzt der dafür sorgt, dass bei einem Absturz beim Schreiben alle Platten einen konsistenten Zustand haben.

Heutzutage kann man aber mit Software-Raid und ZFS dank eines Copy On Write Dateisystems nicht nur eine erheblich bessere/perfekte Unempfindlichkeit gegen inkonsistente Dateisysteme, sondern mit Prüfsummen und Snaps (Vorversionen) auch eine erheblich bessere Datensicherheit erreichen. Auch sorgt das in ZFS enthaltene RAM-Caching für eine oft deutlich bessere Leseperformance. (Soviel RAM einsetzen wie möglich/nötig)

Ist wie mit der Dampfmaschine. War lange ganz ok. Als der Diesel kam war die obsolet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja also ZFS ist weit davon entfernt Hardware Raids obsolet zu machen, zudem knapst es die Ressourcen der CPU und des Rams ab im Gegensatz zum Hardwareraid. Wenn also Prozessorleistung und RAM maximal genutzt werden soll nimmt man eher kein ZFS auf dem host. Wobei ZFS immer noch eine nischenlösung ist.
 
Naja also ZFS ist weit davon entfernt Hardware Raids obsolet zu machen, zudem knapst es die Ressourcen der CPU und des Rams ab im Gegensatz zum Hardwareraid. Wenn also Prozessorleistung und RAM maximal genutzt werden soll nimmt man eher kein ZFS auf dem host. Wobei ZFS immer noch eine nischenlösung ist.

Wir haben hier wohl eine völlig unterschiedliche Wahrnehmung und Prioritätensetzung.

Natürlich ist ZFS (oder die Prinzipien dahinter wie Copy on Write und Prüfsummen) noch nicht Mainstream sondern High-End. Dennoch kann ich mir vernünftiges Storage ohne diese beiden Eigenschaften nicht mehr vorstellen (und ich habe bald 20 Jahre Erfahrung mit Hardware Raid und beschäftige mich seit 5 Jahren intensiv mit ZFS) denn:

CPU:
Wir haben keine i386 mehr sondern MultiCore Prozessoren. Selbst bei meinen Napp-in-One Systemen die das ZFS Storage mit mehreren Raid-Z2 vdevs virtualisieren und daneben noch mehrere LAST-VMs ist CPU Last überhaupt kein Thema.

RAM
Mein Ziel ist nicht möglichst wenig RAM-Nutzung sondern maximale Storage Performance. Dafür brauchts RAM Caching der Festplatten. Und ich rede hier nicht von dem langsamen MiniCache eines RaidControllers sondern von MultiGigabyte an schnellem System-RAM. ZFS macht das dabei dynamisch. Braucht eine Anwendung den RAM so erhält sie den.

Dazu kommen Features die ohne ZFS & Co schlicht nicht möglich wären:

Sicherheit
- Echtzeit Prüfsummen (Daten immer valide)

Copy On Write:
- immer konsistentes Dateisytem (kein fschk das eh nichts repariert)
- Snapshots/ Versionierung ohne initialen Platzverbrauch ohne Verzögerung (gerne auch mal mehrere Tausend)
- selbstheilendes Dateisystem wenn es mit Redundanz benutzt wird.

Dazu integriertes Software Raid/ Redundanz:
- ohne Write Hole Problem (Daran krankt jeder normale Mirror oder Raid 5/6)
- controllerunabhängig
- Poolbasiert mit Storage Virtualisierung (keine feste Größe eines Dateisystems/Partition), kann ohne praktische Grenzen wachsen
- Self-healing bei Fehlern


Und man sollte jetzt nicht sagen, das wäre eine Nischenlösung.
Wer richtig Geld hat, kauft sich Netapp, Nimble, Nexenta oder anderes Highend Storage. Da ist zwar nicht immer ZFS drin aber spezielle Dateisysteme die so arbeiten wie ZFS. ZFS gibts halt umsonst und es ist ausgereift. Ansonst wird ZFS sehr gerne bei großem "günstigen High-End Storage" benutzt.

Fazit:
Wenn es ZFS nicht bereits gäbe, müsste es dringend entwickelt werden. Andere neue Dateisysteme, die die Ideen von ZFS aufgreifen (btrfs, ReFS) zeigen dies sehr deutlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe auch nicht gesagt dass es ein Problem für moderne CPUs ist das ZFS zu handeln, lediglich dass es mehr Ressourcen braucht. Was dann bei Berechnungen fehlt. Und 99,9 % der Anwender brauchen ZFS nicht. Der Kollege hier auch nicht. Vll ein RAID mit Backup. Aber wahrscheinlich reicht schon ein NAS. Verfügbarkeit scheint mir hier kein großes Problem zu sein.
 
Auch auf die Gefahr dass es Off-Topic ist, das ist Unfug
ZFS braucht als Dateisystem genausoviel CPU wie Ext4 oder NTFS. Die einzige Extralast ist die Berechnen der Prüfsummen und das gebe ich gerne.

Ansonsten ist meine Einschätzung eher:
99,9 % der Anwender mit Platten im Terabyte Bereich haben einen Vorteil davon und werden es in den nächsten Jahren auch erhalten. Es heißt bei manchen vielleicht ReFS oder btrfs. NTFS oder Ext4 oder andere Dateisysteme des letzten Jahrtausends sind auf jeden Fall reif für das Altenteil.
 
Ob ich jetzt ein ZFS oder Raid nehme das entscheide ich einfach später. Wirklich wichtig ist das in der Kiste nicht. Von allen wichtigen Daten wird ein mal pro Stunde ein Backup gemacht.

Hallo,

ich glaube, dass du auch eine gute GPU nehmen solltest. Da du auch programmierst, kommt auch die Möglichkeit R auf GPU auszulagern in Frage?

Siehe:
GPU Computing with R | R Tutorial

nein
 
Völliger Blödsinn, schon mit ganz normalen 8x 16GB RDIMM kann man 256GB erreichen.
8x16=128
Nur mit 32GB Modulen sind 256GB bei einem Single Socket System möglich.

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Guten Abend zusammen,

eure Beratung hat mir dann wohl die Wahl einer Plattform abgenommen. Ich benötige maximal 32GB, bisher waren ja 8GB immer genug. Und eine CPU reicht auch.
Wenn Dir ein QuadCore ausreicht S1150 System.
Meine Empfehlung dafür
  • Xeon E3-1246v3
  • Asus P9D-WS oder SuperMicro X10SAE
  • 4x8GB ECC RAM, passend zum Board
  • Speziellen CPU Kühler, der trotzdem leise ist. Z.B. Thermalright Macho RevA
  • Ein Modulares Netzteil mit 80+ Gold oder besser mit möglichst geringer Leistung (<500W).
Grafikkarte wird keine benötigt, da der CPU einen IGP hat und die für Dich ausreicht. Im Zweifelsfalls läßt sich das jederzeit nachrüsten.

Bei einem Xeon E5v2 System empfiehlt es sich ein Komplettsystem zu nehmen, da es da eine größere Auswahl an CPUs gibt. Intel liefert leider nicht alle CPUs als boxed Version.

Was mir nicht ganz klar ist: Auf unseren Linuxservern läuft seit Jahren ein Hardwareraid über einen LSI Controller. Da gibt es nichts zu meckern, wenn ne Platte ausfällt kommt ne neue rein und fertig. Zur Perfomance kann ich da leider nicht viel sagen. Aber da wir keinerlei schreib/lese intensive Aufgaben haben...
VG
Für eine Workstation tut's auch ein Linux SoftRAID, aber in all die Systemen passen natürlich auch LSI SAS HBAs und oder RAID Controller. Persönlich würde ich dazu raten das System auf eine SSD und die Daten auf entsprechend große Festplatten, falls die SSD nicht ausreicht.
 
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