Zunächst einmal möchte ich mich bei Xilence für die Bereitstellung des Netzteils bedanken.
Auch bei diesem Review ist Kritik ebenso erwünscht, wie Verbesserungen oder Nachfragen.
1. Einleitung
Da ich von ITX wieder auf ATX umsteige, habe ich mich auf die Suche nach einem neuen Netzteil gemacht. Meine, für das Luxx eher einfache, Hardware stellt dabei keine besonders hohen Ansprüche an das Netzteil. Auch wenn es oft kritisiert wird gerade am NT zu sparen, habe ich mich trotzdem auf die Suche nach einem P/L Modell begeben, wobei auch das subjektiv beurteilt werden kann. Das folgend gezeigte NT kann man sicherlich auch als Budget NT bezeichnen. Da das 630W Modell durch Hwluxx bereits getestet wurde, stellt mein Review eine Erweiterung dar, indem eine niedrigere Leistungsklasse dargestellt wird.
Xilence hatte in der Vergangenheit und hat teilweise immer noch keinen besonders guten Ruf, was ihre Netzteile angeht. 2013 wurde Xilence allerdings durch Listan übernommen. Listan dürfte den meisten durch be quiet! bekannt sein. Sollen unter der Marke be quiet! Das Mittel- und Hochpreissegment bedient werden, so soll durch die Marke Xilence vor allem der Volumenmarkt abgedeckt werden. Nach der Übernahme durch Listan, handelt es sich bei der Performance A+ Serie um die erste Eigenentwicklung. Diese soll mit aktueller Technik aufwarten, aber dennoch günstig sein.
2. Unboxing und Lieferumfang
Das Xilence Performance A+ 430W geht aktuell für knapp 40€ über die Ladentheke. Das Netzteil kommt in einem schlichten schwarz-weißen Karton, der die wichtigsten Informationen bereithält. Auf der Vorderseite sind besonders zwei abgedruckte Eigenschaften erwähnenswert: Zum einen erfüllt das Netzteil das 80 Plus Bronze (230V EU) Zertifikat und zum anderen besitzt es DC to DC Technik.
Auf der Rückseite werden die Kabellängen und Spezifikationen der verschiedenen Rails aufgeführt.
Im Karton befinden sich neben dem Netzteil ein Kaltgeräte-Kabel, vier schwarze Schrauben sowie eine kurze Information mit Warn- und Sicherheitshinweisen. Diese sind in sechs Sprachen abgedruckt. Es fällt dabei jedoch auf, dass nur auf Englisch auch Installationshinweise angegeben werden. Das Netzteil ist im Karton zusätzlich durch Blister Folie vor Beschädigungen gesichert. Zusätzlich wird die Rückseite des Netzteils durch eine dünne Schicht "Schaumfolie" gesichert.
Beim Auspacken wird dann ein Aspekt sichtbar, der sicherlich durch den Preis bedingt wird. Bis auf den ATX-Strang, kann kein weiteres Kabel oder Strang eine Ummantelung vorweisen. Man kann darüber streiten, ob man dies als groben Kritikpunkt abstempelt. Denn einerseits werden hierdurch auch keine unsauberen Kabel kaschiert. Auch für Casemodder könnte es vorteilhaft sein, da zur Vorbereitung auf das Sleeven, nicht zunächst die alte Ummantelung entfernt werden muss.
Das Gehäuse ist insgesamt auch eher unauffällig. Nur der rote Lüfter hebt sich etwas vom schwarzen Rest ab. Der Lüfter befindet sich nicht, wie des Öfteren bei Budget Netzteilen, hinter einem ins Gehäuse gestanztes Lüftergitter, sondern wird durch ein „klassisches“ geschützt. Neben der Prägung im Gehäuse, liefert Xilence hier im Gittermittelpunkt durch das X einen weiteren Hinweis auf die Marke. Wie üblich, hat auch Xilence die Spezifikationen am Gehäuse angebracht.
Rein optisch gesehen, konnten weder am Gehäuse, noch an den Kabeln Mängel erblickt werden. Der Lack ist gleichmäßig aufgetragen und wirkt auch robust. Das Blech könnte etwas dicker ausfallen. Im zusammengebauten Zustand stellt die Dicke des Blechs allerdings kein Problem dar.
3. Kabel
Wie erwähnt und gezeigt, sind die Kabel bis auf den ATX Strang nicht ummantelt. Somit hat man aber einen guten Blick darauf, was für Kabel eingesetzt werden. Bis auf doe Zuleitung zum Floppy-Stecker (AWG22) wurden ausschließlich AWG18 Kabel verwendet. Also nichts besonderes...
Als Stecker sind vorhanden: 1x 20/24-Pin, 1x 4/8-Pin ATX12V, 1x 6/8-Pin PCIe, 5x SATA, 3x IDE, 1x Floppy. Für eine Darstellung der Anordnung und Känge habe ich mich bei der Produktseite bedient.
Damit entspricht die Kabellänge denen der anderen Netzteile. Im normal Fall sollte die Länge der Kabel für fast jedes Gehäuse ausreichend sein.
4. Technik
Ich weise an dieser Stelle darauf hin, das ein Öffnen des Netzteils durch die hohen Spannungen der Primärseite Lebensgefahr besteht. Also: Nicht nachmachen! Außerdem erlischt die Garantie des Gerätes.
Ich möchte an dieser Stelle zunächst klarstellen, dass ich keine technische Ausbildung vorweisen kann und nur Hobbymäßig mit einfacher Elektrik zu tun habe. Dennoch versuche ich so gut es mir möglich ist, die Technik des Nerzteils zu beschreiben. Damit evtl. bewandertere Leser sich selber ein Bild des Netzteils machen können, habe ich die Bauteile abgelichtet.
Anzumerken ist, dass sich das Netzteil vom reinen Aufbau her nicht von dem der größeren Brüder 530W und 630W unterscheidet. Von den 730W und 830W Modellen konnte ich keine Bilder finden. Allerdings ist die Bestückung natürlich leicht anders. Die Unterschiede werde ich folgend versuchen darzustellen.
Ein Blick auf die weiteren technischen Daten des Netzteils verrät, dass es für moderne Systeme auegerichtet ist. Dies zeigt sich dadurch, dass 428W der angegebenen 430W über das 12V Rail zur Verfügung gestellt werden können. Dies mag für einige wiederum auch einen Kritikpunkt darstellen, denn das NT ist als Single-Rail ausgelegt. Trotz der 35,7A auf der 12V Leitung, geht Xilence, im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, einen vernünftigen Weg und verbaut nur einen PCIe Stecker (6+2). Die anderen Rails sind mit 15A (3,3V), 16A (5V) und 2,5A (5Vsb) spezifiziert.
Auf der Primärseite kommen zwei Kondensatoren von 12KJ der WP Serie zum Einsatz. Beide sind mit 150µF, 400V und 85°C spezifiziert. Hier ist auch schon der erste Unterschied zu den Geschwistern. Beim 530W Modell werden hier zwar auch zwei 12KJ der WP-Serie verbaut, jedoch mit 180µF, 400V und 105 °C spezifiziert. Da das Netzteil nur für das 230V Netz ausgelegt ist und hier keine große Belastung der Primärkondensatoren stattfindet, ist die Wahl der "schlechteren" Kondensatoren zu verkraften.
Wenn ich es richtig nachverfolgt habe, dann kommen beim aktiven PFC im Gegensatz zum 530W Modell nicht die zwei Mosfets IPA50R500CE von Infineon zum Einsatz, sondern ein Infineon IPW50R190CE. Als Diode wird allerdings auch die NXP BYC8X-600 verbaut. Als Schalter kommen die gleichen Mosfets wie beim PFC zum Einsatz, also zwei Infineon IPW50R190CE.
Die Sekundärseite ist auch ziemlich identisch aufgebaut. Es werden ebenso wie beim 530W Modell als Gleichrichter der 12V Leitung eine SBR-Diode und zwei Mosfets verwendet.
Einen Unterschied gibt es jedoch bei den Kondensatoren. Der große 4700µF Kondensator im 530W wird durch einen 2200µF Kondensator ersetzt und der 820-µF-Polymerkondensator durch einen 330µF, sodass hier also drei 2200µF 12KJ Kondis der WE Serie (105°C) und ein 330-µF-Polymerkondensator zur Filterung eingesetzt werden. Für die Filterung der anderen Rails wird eine identische Auswahl an Kondensatoren getroffen. Es werden durchweg 12KJ 105°C Kondensatoren eingesetzt. Konkret für 5V und 3.3V je einer mit 1.000 µF (WE-Serie) und für 5Vsb zwei 1.000 µF (WH-Serie).
Update: Ich habe die Kondensatoren nachgeschlagen und folgend gelistet.
Serie / Kapazität [μF] / Spannung [V] / Größe [mm] / Impedanz (20°C, 100HHz) [Ω] / Ripple Strom (105°C, 100KHz) [mA] / Lebensdauer [h]
WE / 2200 / 16 / 10x25 / 0,06 / 1749 / 2000
WE / 1000 / 10 / 8x16 / 0,12 / 898 / 2000
WE / 47 / 50 / 6x12 / 0,60 / 200/ 2000
WH / 1000 / 10 / 8x16 / ? / ? / 3000 (?) [konnte ich nicht finden]
WH / 1000 / 16 / 8x25 / 0,04 / 1123 / 3000
WP / 150 / 400 / 18x43 / ? / ? / 2000 (?) [konnte ich nicht finden]
Wenn ich das richtig sehe, dann stehen die 12KJ nicht wesentlich schlechter als z.B. die Teapo SC da, welche gerne in dieser Preisklasse verbaut werden. Wie man auch erkennt, sind die für die 5Vsb verbauten WH Kondensatoren etwas haltbarer, als die der WE Serie.
Wie erwähnt, ist das Netzteil mit der sogenannten DC-to-DC Technik ausgestattet. Das ist in dieser Preisklasse keinesfalls üblich. Im Gegensatz zu gruppenregulierten Modellen, bei denen die gemeinsame Regelung der Ausgangsspannungen über mehrere Sekundärwicklungen des Transformators erfolgt, wird bei der DC-to-DC Technik die Ausgangsspannung über DC-DC-Wandler realisiert. Dadurch sollen die Spannungen beim Crossload weniger voneinander abhängig sein. Dies ermöglicht also eine höhere Spannungsstabilität. Man erkennt die DC/DC Umsetzung anhand der beiden stehenden Platinen, welche die Mosfets zur Spannungswandlung beherbergen. Zum Einsatz kommen für 3.3V und 5V je zwei Mosfets zum Einsatz. Ich vermute, dass es sich um identische Platinen wie im 530W Modell handelt. Zumindest optisch sind sie gleich. Beim 630W Modell werden hingegen augenscheinlich andere Wandlerplatinen eingesetzt.
Xilence gibt für das Performance A+ folgende Sicherheitsausstattung an:
•OVP (Überspannungsschutz)
•UVP (Unterspannunsschutz)
•OCP (Überstromschutz)
•OTP (Übertemperaturschutz)
•SCP (Kurzschlussschutz)
•OLP (Überlastungsschutz)
Der verbaute IC Sitronix ST9S429-PG14 kann dem Datenblatt nach bis auf OTP alle abdecken. Theoretisch würde der IC sogar ein Dual-Rail überwachen können, was ein noch früheres greifen des OCP gewährleisten würde.
Für Interessierte habe ich auch die Rückseite abgelichtet. Für mich sind hier keine besonderen Auffälligkeiten erkennbar.
Der auffällig rote Lüfter stammt von Evercool. Das Modell EFS-12E12L ist mit 12V und 0,16A spezifiziert.
5. Betrieb
Leider kann ich hier keine Messdaten vorweisen, verweise aber auf den Test des 630W auf HWluxx und des 530W auf CB. Auf beiden Seiten hat das Netzteil sehr gut abgeschnitten, wenn man den gerade den Preis berücksichtigt.
Wenn ich mich endlich für eine Grafikkarte entschieden habe und auch meine CPU ein Upgrade erfahren hat, werde ich zumindest Leistungsmessungen nachliefern. Zu diesem Zeitpunkt kann ich allerdings schon sagen, dass das Netzteil sehr ruhig läuft. Es sind weder vom Lüfter noch von der Elektronik störende Geräusche auszumachen.
Auch die Montage fällt dank der relativ langen und flexiblen Kabel gut aus. Auch wenn die Kabel nicht ummantelt sind, so möchte ich positiv hervorheben, dass die Stränge Stellenweise mit Kabelbindern gebündelt sind.
Für weitere Messungen kann ich auch auf den Test von Technic3D verweisen. Hier wurde die Spannungsstabilität getestet, die auch positiv ausfiel.
6. Fazit
Insgesamt gesehen hinterlässt das Netzteil einen sehr positiven Eindruck. Das Netzteil wird sicherlich ähnlich gut bei den Messungen abschneiden, wie die Geschwister. Gerade die Vielzahl an Schutzschaltungen spricht für das Netzteil. Auch die Effizienz wird sicherlich in nichts nachstehen und fällt bestimmt ebenso gut aus.
Die verbauten Kondensatoren lassen sicherlich Kritik zu. Dass jedoch mit 12KJ nur auf eine Marke gesetzt wurde, welche zumindest nicht im untersten Segment anzusiedeln sind, finde ich nicht so schlecht.
Gerade im Vergleich zu den früheren Netzteilserien von Xilence, zeigt sich die Performance A+ Serie als sehr positive Entwicklung und auch das hier gezeigte Modell mit 430W steht den größeren Modellen in nichts nach.
Auch bei diesem Review ist Kritik ebenso erwünscht, wie Verbesserungen oder Nachfragen.
1. Einleitung
Da ich von ITX wieder auf ATX umsteige, habe ich mich auf die Suche nach einem neuen Netzteil gemacht. Meine, für das Luxx eher einfache, Hardware stellt dabei keine besonders hohen Ansprüche an das Netzteil. Auch wenn es oft kritisiert wird gerade am NT zu sparen, habe ich mich trotzdem auf die Suche nach einem P/L Modell begeben, wobei auch das subjektiv beurteilt werden kann. Das folgend gezeigte NT kann man sicherlich auch als Budget NT bezeichnen. Da das 630W Modell durch Hwluxx bereits getestet wurde, stellt mein Review eine Erweiterung dar, indem eine niedrigere Leistungsklasse dargestellt wird.
Xilence hatte in der Vergangenheit und hat teilweise immer noch keinen besonders guten Ruf, was ihre Netzteile angeht. 2013 wurde Xilence allerdings durch Listan übernommen. Listan dürfte den meisten durch be quiet! bekannt sein. Sollen unter der Marke be quiet! Das Mittel- und Hochpreissegment bedient werden, so soll durch die Marke Xilence vor allem der Volumenmarkt abgedeckt werden. Nach der Übernahme durch Listan, handelt es sich bei der Performance A+ Serie um die erste Eigenentwicklung. Diese soll mit aktueller Technik aufwarten, aber dennoch günstig sein.
2. Unboxing und Lieferumfang
Das Xilence Performance A+ 430W geht aktuell für knapp 40€ über die Ladentheke. Das Netzteil kommt in einem schlichten schwarz-weißen Karton, der die wichtigsten Informationen bereithält. Auf der Vorderseite sind besonders zwei abgedruckte Eigenschaften erwähnenswert: Zum einen erfüllt das Netzteil das 80 Plus Bronze (230V EU) Zertifikat und zum anderen besitzt es DC to DC Technik.
Auf der Rückseite werden die Kabellängen und Spezifikationen der verschiedenen Rails aufgeführt.
Im Karton befinden sich neben dem Netzteil ein Kaltgeräte-Kabel, vier schwarze Schrauben sowie eine kurze Information mit Warn- und Sicherheitshinweisen. Diese sind in sechs Sprachen abgedruckt. Es fällt dabei jedoch auf, dass nur auf Englisch auch Installationshinweise angegeben werden. Das Netzteil ist im Karton zusätzlich durch Blister Folie vor Beschädigungen gesichert. Zusätzlich wird die Rückseite des Netzteils durch eine dünne Schicht "Schaumfolie" gesichert.
Beim Auspacken wird dann ein Aspekt sichtbar, der sicherlich durch den Preis bedingt wird. Bis auf den ATX-Strang, kann kein weiteres Kabel oder Strang eine Ummantelung vorweisen. Man kann darüber streiten, ob man dies als groben Kritikpunkt abstempelt. Denn einerseits werden hierdurch auch keine unsauberen Kabel kaschiert. Auch für Casemodder könnte es vorteilhaft sein, da zur Vorbereitung auf das Sleeven, nicht zunächst die alte Ummantelung entfernt werden muss.
Das Gehäuse ist insgesamt auch eher unauffällig. Nur der rote Lüfter hebt sich etwas vom schwarzen Rest ab. Der Lüfter befindet sich nicht, wie des Öfteren bei Budget Netzteilen, hinter einem ins Gehäuse gestanztes Lüftergitter, sondern wird durch ein „klassisches“ geschützt. Neben der Prägung im Gehäuse, liefert Xilence hier im Gittermittelpunkt durch das X einen weiteren Hinweis auf die Marke. Wie üblich, hat auch Xilence die Spezifikationen am Gehäuse angebracht.
Rein optisch gesehen, konnten weder am Gehäuse, noch an den Kabeln Mängel erblickt werden. Der Lack ist gleichmäßig aufgetragen und wirkt auch robust. Das Blech könnte etwas dicker ausfallen. Im zusammengebauten Zustand stellt die Dicke des Blechs allerdings kein Problem dar.
3. Kabel
Wie erwähnt und gezeigt, sind die Kabel bis auf den ATX Strang nicht ummantelt. Somit hat man aber einen guten Blick darauf, was für Kabel eingesetzt werden. Bis auf doe Zuleitung zum Floppy-Stecker (AWG22) wurden ausschließlich AWG18 Kabel verwendet. Also nichts besonderes...
Als Stecker sind vorhanden: 1x 20/24-Pin, 1x 4/8-Pin ATX12V, 1x 6/8-Pin PCIe, 5x SATA, 3x IDE, 1x Floppy. Für eine Darstellung der Anordnung und Känge habe ich mich bei der Produktseite bedient.
Damit entspricht die Kabellänge denen der anderen Netzteile. Im normal Fall sollte die Länge der Kabel für fast jedes Gehäuse ausreichend sein.
4. Technik
Ich weise an dieser Stelle darauf hin, das ein Öffnen des Netzteils durch die hohen Spannungen der Primärseite Lebensgefahr besteht. Also: Nicht nachmachen! Außerdem erlischt die Garantie des Gerätes.
Ich möchte an dieser Stelle zunächst klarstellen, dass ich keine technische Ausbildung vorweisen kann und nur Hobbymäßig mit einfacher Elektrik zu tun habe. Dennoch versuche ich so gut es mir möglich ist, die Technik des Nerzteils zu beschreiben. Damit evtl. bewandertere Leser sich selber ein Bild des Netzteils machen können, habe ich die Bauteile abgelichtet.
Anzumerken ist, dass sich das Netzteil vom reinen Aufbau her nicht von dem der größeren Brüder 530W und 630W unterscheidet. Von den 730W und 830W Modellen konnte ich keine Bilder finden. Allerdings ist die Bestückung natürlich leicht anders. Die Unterschiede werde ich folgend versuchen darzustellen.
Ein Blick auf die weiteren technischen Daten des Netzteils verrät, dass es für moderne Systeme auegerichtet ist. Dies zeigt sich dadurch, dass 428W der angegebenen 430W über das 12V Rail zur Verfügung gestellt werden können. Dies mag für einige wiederum auch einen Kritikpunkt darstellen, denn das NT ist als Single-Rail ausgelegt. Trotz der 35,7A auf der 12V Leitung, geht Xilence, im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, einen vernünftigen Weg und verbaut nur einen PCIe Stecker (6+2). Die anderen Rails sind mit 15A (3,3V), 16A (5V) und 2,5A (5Vsb) spezifiziert.
Auf der Primärseite kommen zwei Kondensatoren von 12KJ der WP Serie zum Einsatz. Beide sind mit 150µF, 400V und 85°C spezifiziert. Hier ist auch schon der erste Unterschied zu den Geschwistern. Beim 530W Modell werden hier zwar auch zwei 12KJ der WP-Serie verbaut, jedoch mit 180µF, 400V und 105 °C spezifiziert. Da das Netzteil nur für das 230V Netz ausgelegt ist und hier keine große Belastung der Primärkondensatoren stattfindet, ist die Wahl der "schlechteren" Kondensatoren zu verkraften.
Wenn ich es richtig nachverfolgt habe, dann kommen beim aktiven PFC im Gegensatz zum 530W Modell nicht die zwei Mosfets IPA50R500CE von Infineon zum Einsatz, sondern ein Infineon IPW50R190CE. Als Diode wird allerdings auch die NXP BYC8X-600 verbaut. Als Schalter kommen die gleichen Mosfets wie beim PFC zum Einsatz, also zwei Infineon IPW50R190CE.
Die Sekundärseite ist auch ziemlich identisch aufgebaut. Es werden ebenso wie beim 530W Modell als Gleichrichter der 12V Leitung eine SBR-Diode und zwei Mosfets verwendet.
Einen Unterschied gibt es jedoch bei den Kondensatoren. Der große 4700µF Kondensator im 530W wird durch einen 2200µF Kondensator ersetzt und der 820-µF-Polymerkondensator durch einen 330µF, sodass hier also drei 2200µF 12KJ Kondis der WE Serie (105°C) und ein 330-µF-Polymerkondensator zur Filterung eingesetzt werden. Für die Filterung der anderen Rails wird eine identische Auswahl an Kondensatoren getroffen. Es werden durchweg 12KJ 105°C Kondensatoren eingesetzt. Konkret für 5V und 3.3V je einer mit 1.000 µF (WE-Serie) und für 5Vsb zwei 1.000 µF (WH-Serie).
Update: Ich habe die Kondensatoren nachgeschlagen und folgend gelistet.
Serie / Kapazität [μF] / Spannung [V] / Größe [mm] / Impedanz (20°C, 100HHz) [Ω] / Ripple Strom (105°C, 100KHz) [mA] / Lebensdauer [h]
WE / 2200 / 16 / 10x25 / 0,06 / 1749 / 2000
WE / 1000 / 10 / 8x16 / 0,12 / 898 / 2000
WE / 47 / 50 / 6x12 / 0,60 / 200/ 2000
WH / 1000 / 10 / 8x16 / ? / ? / 3000 (?) [konnte ich nicht finden]
WH / 1000 / 16 / 8x25 / 0,04 / 1123 / 3000
WP / 150 / 400 / 18x43 / ? / ? / 2000 (?) [konnte ich nicht finden]
Wenn ich das richtig sehe, dann stehen die 12KJ nicht wesentlich schlechter als z.B. die Teapo SC da, welche gerne in dieser Preisklasse verbaut werden. Wie man auch erkennt, sind die für die 5Vsb verbauten WH Kondensatoren etwas haltbarer, als die der WE Serie.
Wie erwähnt, ist das Netzteil mit der sogenannten DC-to-DC Technik ausgestattet. Das ist in dieser Preisklasse keinesfalls üblich. Im Gegensatz zu gruppenregulierten Modellen, bei denen die gemeinsame Regelung der Ausgangsspannungen über mehrere Sekundärwicklungen des Transformators erfolgt, wird bei der DC-to-DC Technik die Ausgangsspannung über DC-DC-Wandler realisiert. Dadurch sollen die Spannungen beim Crossload weniger voneinander abhängig sein. Dies ermöglicht also eine höhere Spannungsstabilität. Man erkennt die DC/DC Umsetzung anhand der beiden stehenden Platinen, welche die Mosfets zur Spannungswandlung beherbergen. Zum Einsatz kommen für 3.3V und 5V je zwei Mosfets zum Einsatz. Ich vermute, dass es sich um identische Platinen wie im 530W Modell handelt. Zumindest optisch sind sie gleich. Beim 630W Modell werden hingegen augenscheinlich andere Wandlerplatinen eingesetzt.
Xilence gibt für das Performance A+ folgende Sicherheitsausstattung an:
•OVP (Überspannungsschutz)
•UVP (Unterspannunsschutz)
•OCP (Überstromschutz)
•OTP (Übertemperaturschutz)
•SCP (Kurzschlussschutz)
•OLP (Überlastungsschutz)
Der verbaute IC Sitronix ST9S429-PG14 kann dem Datenblatt nach bis auf OTP alle abdecken. Theoretisch würde der IC sogar ein Dual-Rail überwachen können, was ein noch früheres greifen des OCP gewährleisten würde.
Für Interessierte habe ich auch die Rückseite abgelichtet. Für mich sind hier keine besonderen Auffälligkeiten erkennbar.
Der auffällig rote Lüfter stammt von Evercool. Das Modell EFS-12E12L ist mit 12V und 0,16A spezifiziert.
5. Betrieb
Leider kann ich hier keine Messdaten vorweisen, verweise aber auf den Test des 630W auf HWluxx und des 530W auf CB. Auf beiden Seiten hat das Netzteil sehr gut abgeschnitten, wenn man den gerade den Preis berücksichtigt.
Wenn ich mich endlich für eine Grafikkarte entschieden habe und auch meine CPU ein Upgrade erfahren hat, werde ich zumindest Leistungsmessungen nachliefern. Zu diesem Zeitpunkt kann ich allerdings schon sagen, dass das Netzteil sehr ruhig läuft. Es sind weder vom Lüfter noch von der Elektronik störende Geräusche auszumachen.
Auch die Montage fällt dank der relativ langen und flexiblen Kabel gut aus. Auch wenn die Kabel nicht ummantelt sind, so möchte ich positiv hervorheben, dass die Stränge Stellenweise mit Kabelbindern gebündelt sind.
Für weitere Messungen kann ich auch auf den Test von Technic3D verweisen. Hier wurde die Spannungsstabilität getestet, die auch positiv ausfiel.
6. Fazit
Insgesamt gesehen hinterlässt das Netzteil einen sehr positiven Eindruck. Das Netzteil wird sicherlich ähnlich gut bei den Messungen abschneiden, wie die Geschwister. Gerade die Vielzahl an Schutzschaltungen spricht für das Netzteil. Auch die Effizienz wird sicherlich in nichts nachstehen und fällt bestimmt ebenso gut aus.
Die verbauten Kondensatoren lassen sicherlich Kritik zu. Dass jedoch mit 12KJ nur auf eine Marke gesetzt wurde, welche zumindest nicht im untersten Segment anzusiedeln sind, finde ich nicht so schlecht.
Gerade im Vergleich zu den früheren Netzteilserien von Xilence, zeigt sich die Performance A+ Serie als sehr positive Entwicklung und auch das hier gezeigte Modell mit 430W steht den größeren Modellen in nichts nach.
Zuletzt bearbeitet: