Selbst die Synology dinger haben kein ECC? Dachte ECC und ZFS gehören zusammen, sonst kann man es direkt sein lassen...zumindest klingt das an manchen stellen/Threads so
Eigentlich ist ECC kein "Zusatzfeature", sondern etwas, was von Intel in einigen CPUs / Chipsätzen bewusst abgeschaltet wurde, um Kunden in einigen Segmenten dazu zu bringen, mehr Umsatz zu generieren. ZFS ist ein Dateisystem, dass auch für seine Fähigkeit gelobt wird, Datenintegrität zu gewährleisten. Da wäre es natürlich sehr fatal, wenn diese Datenintegrität durch defekten Arbeitsspeicher gefährdet wird, ohne das es bei ZFS auffällt. Tatsächlich gilt das aber nicht nur für ZFS, sondern für Daten allgemein.
ECC ist aber auch interessant wegen der Systemstabilität - unregelmäßige Abstürze entweder von Programmen oder des gesamten Systems, komisches Systemverhalten (hohe temporäre Auslastung) sind häufig schwer zuzuordnen. Oft ist es dann der Arbeitsspeicher - aber eben nicht immer.
Pflicht ist es keinesfalls, und mir sind noch nie bewusst Daten wegen fehlendem ECC abhanden gekommen, aber ECC ist trotzdem sehr sinnvoll für ein System, das 24/7 durchläuft und auf das man sich verlassen können muss. Preislich ist ECC RAM selbst nicht sooo viel teurer, als normaler Speicher. Der Preisunterschied des Gesamtsystems ist da aber anders zu bewerten. Um ECC nutzen zu können, braucht man eben speziellere Hardware (CPU, Board, Chipsatz), die in den meisten Fällen nicht nur deutlich teurer ist, sondern auch mehr Strom verbraucht.
Da kommt man jetzt in das Dilemma: Warum will man eigentlich geringen Stromverbrauch? Klar, für die Umwelt, aber in den meisten fällen wohl doch eher, damit man Stromkosten spart. Jetzt geht wieder die Rechnerrei los - Kauft man sich einen Server für 1000 Euro mit 10W Idle oder einen für 300 Euro mit 25W Idle, nach wie vielen Jahren rechnet sich das ganze, etc. pp.
Ich schaue inzwischen eher nach Features, die mir wichtig sind, als nach dem Stromverbrauch oder dem Preis. Vernünftiges Remote-Management (IPMI, iRMC), Systemstabilität, Datenintegrität und gute Performance sind relativ wichtig geworden im Alltag. Mein NUC läuft zwar stabil, aber nach nem Neustart kam der manchmal nicht mehr richtig hoch. Und wenn man dann unterwegs war, war das echt blöd, weil es keinen Remote-Port gab.
Man sollte sich aber auch nicht von seinem ursprünglichen Plan (<200 Euro) auf 500 Euro+ steigern, nur weil man gesagt bekommt, dass das nützlich sei. Brauchst du das als Einsteiger wirklich? Also wenn du mich fragst, fährst du mit dem N100 sehr gut. Die NUCs haben zudem den Nachteil, dass deine Platten nicht ins Gehäuse kriegst und USB3-Gehäuse zu verwenden ist fürn Server einfach Mist (da unzuverlässig) - zum Ausprobieren kannst du die aber mal nehmen.
Wenn du richtig einsteigen willst und dir der Stromverbrauch nicht so dramatisch wichtig ist, kannst du dich auch mal im Thread vom Gigabyte MC12-LE0 Board einlesen. Das ist preislich echt interessant, auch der Stromverbrauch noch erträglich, aber wohl eher nix für Einsteiger.
Ich selbst hatte lange lange einen Intel NUC6i5, der war echt Top und hat nur 8W im Idle (inkl. Docker Containern) gebraucht - bin dann aber wegen der Features und gesteigerten Anforderungen auf ein gebrauchtes Fujitsu D3417-B, Xeon E1225v5, 64GB RAM und 2TB WD SN850x mit Proxmox als Betriebssystem gewechselt. Der "neue" braucht ca 12-14W im Idle (also ca 4-6W mehr), hat aber wesentlich mehr unter der Haube und Remote Management (Intel AMT), das ist schon bequem. ECC Stromspar-Boards gibts aktuell keine interessanten Optionen, die man NEU kaufen kann. Das
Gigabyte C246N-WU2 war neben den Fujitsu D3417-B/D3517-B/D3644-B Boards so ein bisschen der heilige Grahl der ECC Stromsparer, aber all diese gibts fast NIRGENDS für vernünftige Preise, nicht mal gebraucht