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Apple geht mit iOS einen sehr konservativen Weg - festes Design und möglichst wenig Anpassungsmöglichkeiten ergeben auch wenige Probleme. Das ist zum einen ein großer Vorteil, kann aber auch ein Nachteil sein. Doch wollen wir die aktuelle Version 5.1 des Systems zunächst auf einem iPhone 4 betrachten.
Der Lockscreen wurde in der aktuellen Version deutlich aufgebohrt. So werden jetzt neben interaktiven Notifikationen die Uhrzeit und das Datum angezeigt. Weiterhin findet sich am oberen Rand auch noch der Netzstatus sowie die Akkustandsanzeige. Der Entsperren-Slider wurde etwas verkürzt, wodurch nun auch ein Schnellzugriff auf die Kamera möglich ist. Entsperrt man das Gerät, landet man auf dem ersten Homescreen. Diese sind zwar auch nebeneinander angeordnet, jedoch erstellen bzw. löschen sie sich automatisch, wenn sich auf dem Homescreen (k)eine Applikation befindet. Das ist natürlich in erster Linie übersichtlich und sehr simpel zu bedienen. Einen App-Drawer oder Launcher gibt es hier jedoch nicht - alle heruntergeladenen und installierten Applikationen finden sich auf den Homescreens wieder - ohne Wenn und Aber. Versteckt werden können sie nicht, lediglich in Ordner verpackt. Aber auch hier hat Apple Einschränkungen parat: ein Ordner kann maximal 12 Applikationen fassen, Unterordner gibt es nicht.
Dafür ist auch jede Applikation mit wenigen Klicks erreichbar. Wer viele Applikationen installiert hat, nutzt die Suchfunktion, die sich eine Seite vor dem ersten Homescreen befindet. Hier lässt sich eine systemweite Suche bzw. auch eine Web- und Wikipediasuche durchführen. E-Mails, Kontakte, Kalender, Applikationen - man kann in den Einstellungen detailliert festlegen, wonach gesucht werden soll. Eine Sprachsuche im Sinne der Konkurrenz ist nur mit dem persönlichen Assistenten Siri möglich, den es erst auf dem iPhone 4S gibt. Jemanden anrufen oder die Musik ändern, ist aber schon jetzt über einen langen Druck auf den Home-Button möglich. Was man vergebens sucht, sind Schnellzugriffe auf verschiedene Funktionen wie WLAN und Bluetooth - das ist aber auch bei Windows Phone 7.5 nicht anders. Android 4.0 bietet dafür ein spezielles Widget an, dank Herstelleranpassungen findet sich aber oft auch eine Leiste in der Notification Bar. Das ist bei iOS und Windows Phone 7.5 nicht möglich.
Multitasking ist bei Apple - genau so wie bei der Konkurrenz - nur begrenzt möglich. Die meisten Applikationen werden einfach "eingefroren". Ein doppelter Klick auf den Home-Button ruft die letzten aufgerufenen Apps hervor - bis zur ersten, die man genutzt hat. Ein Klick auf das App-Icon öffnet das Programm an der zuletzt genutzten Stelle. Nachteil gegenüber der Konkurrenz: Man sieht nicht, wo man pausiert hat. Bei Windows Phone und Android hat man hingegen kleine Vorschaubildchen. In dem sogenannten Notification Center, das mit dem letzten Major-Release implementiert wurde und stark an Android erinnert, finden sich die Benachrichtigungen verschiedener Apps und die Kalendereinträge der nächsten 24 Stunden. Zusätzlich gibt Apple noch ein paar Widgets mit: Wetter und Aktien lassen sich direkt betrachten. Ein Klick auf eine Benachrichtigung bringt einen direkt in die passende Applikation. Somit unterscheidet sich das Notification Center kaum von der in Android genutzten Notification Bar.
Apple ist Vorreiter in Sachen App Store - die anderen Marktplätze wurden diesem nachempfunden. Mit rund 585.000 Applikationen ist er auch immer noch einer der größten Sammelplätze auf den Smartphone-Systemen. Und dennoch: Googles Play Store ist größer. Dass größer nicht immer gleich besser ist, sollte bekannt sein - trotzdem lassen wir die Zahlen hier einfach mal stehen.
Die Geräte mit iOS 5.1 sind beschränkt: das iPhone 4 (zum Hardwareluxx-Artikel), 4S, die neueren iPod-Touch-Geräte und die iPad-Riege (zum Hardwareluxx-Artikel des neuen iPads) laufen mit dem System.