TEST

Kurztest

LTE im Alltag mit dem HTC Velocity

Portrait des Authors


Werbung

Vor einigen Tagen haben wir das LTE-Smartphone HTC Velocity erhalten - und natürlich direkt getestet. Die ersten Ergebnisse waren vielversprechend, ob sich der Ersteindruck im Alltagseinsatz halten konnte? Um das herauszufinden, hat uns Vodafone Deutschland freundlicherweise ein Velocity mit entsprechender LTE-SIM-Karte bereitgestellt. Was das Gerät kann und wie schnell LTE wirklich ist, haben wir in den nächsten Zeilen zusammengefasst, wobei wir weniger auf das Gerät als auf die LTE-Technik eingehen werden.

Das Velocity ist ein eher unattraktives Smartphone - ziemlich schwer, dick und groß. Mit mehr als 160 Gramm gehört es schon eher zu den Schwergewichten, was sicherlich nicht zuletzt am 4,5-Zoll-Display liegt. Dieses löst auch leider nur mit 960 x 540 Pixeln auf und erreicht damit eine Dichte von 245 ppi - aktuelle Top-Geräte machen das schon besser. Dennoch geht es hier um mehr als die nackte Hardware, die zudem aus einem 1,5-GHz-Dual-Core-Prozessor und 1 GB an Arbeitsspeicher besteht. Das Smartphone ist Deutschlands erstes LTE-Gerät und damit das schnellste mobile Gerät auf dem Markt. Weitere Besonderheiten sind dem Velocity nicht zugedacht worden - die Verarbeitung ist in Ordnung, das Design gewöhnungsbedürftig. Mit Android 2.3.7 ist auch ein nicht mehr ganz frisches System auf dem Gerät, was von HTCs Sense-Oberfläche in einer ebenfalls alten Version erweitert wird - dank starker Hardware ist die Geschwindigkeit zwar hoch, ein Update auf Android 4.0 wäre aber wünschenswert.

{jphoto image=22674}

Das soll kommen, einen Termin für die deutschen Geräte gibt es aber bislang nicht. Durch die LTE-Technik, bei der für das Telefonieren immer auf UTMS gewechselt werden muss, liegt die Akkulaufzeit sehr niedrig. Über einen langen Tag kommt man bei normaler Benutzung nicht immer hinweg - man muss schon sparsam sein. Das liegt aber bislang an der neuen Technik, und auch andere Geräte haben damit ihre Probleme. Der Ersteindruck ist also wenig positiv - hält man das Gerät in der Hand, hat man eher den Eindruck einen Prototypen statt eines marktreifen Gerätes zu Gesicht zu bekommen.

Es könnte aber auch eine Technologie-Demo sein,, um den schnellen Funkstandard zu bewerben - insgesamt ist das Velocity ein Gerät, das wir persönlich im Alltag nicht nutzen würden. Trotz Kurzreview wollen wir unseren Lesern keine Informationen vorenthalten. Denn auch wenn diese Tests nicht ganz so lang ausfallen, bekommt man dennoch die meisten Informationen in der obenstehenden Galerie. Hier finden sich neben Produktfotos noch Benchmarkgrafiken sowie die Fotos, die wir während unseres Reviews mit dem HTC Velocity gemacht haben. Natürlich möchten wir nicht, dass die Qualität der Fotos durch den Galerieupload verfälscht wird, daher haben wir die Originaldaten sowie ein Video der rückseitig verbauten Kamera direkt vom Mobiltelefonspeicher auf unsere Server hochgeladen: Testbilder und Videos [Datei: kameratest.rar]

Geschwindigkeitsrekord: Schneller war keiner unserer Tests - gerade im Upload scheint der Wert aber unrealistisch. Unsere Mittelwerte zeigen da schon ein realistischeres Bild.

LTE ist wohl eine der interessantesten Neuerungen in der Smartphone-Welt. Schnelle Datenübertragungen von bis zu 50 MBit/s Down- und 10 MBit/s Upstream gibt Vodafone für das eigene Netz an - das übertrifft viele Hausanschlüsse. Gerade in kleineren Kommunen und auf Dörfern ist DSL unzureichend ausgebaut - und hier soll durch einen frühzeitigen Ausbau des superschnellen Mobilnetzes Abhilfe geschaffen werden. Dort beschränkt man sich laut eigener Aussage aber auf rund 3 MBit/s - die wirklich schnellen Geschwindigkeiten sind dann doch eher wieder im urbanen Raum zu suchen. Bei unseren Tests haben wir im Durchschnitt (20 Speed-Tests) eine Downloadgeschwindigkeit von 2,65 MB/s und einen Upload von 1,05 MB/s erreichen können. Das sind für ein mobiles Netz extrem gute Werte - Surfen und vor allem das Uploaden von Daten in soziale Netzwerke sind somit kein Problem mehr. Wenn das Netz denn verfügbar wäre - in unserem Test hatten wir trotz vorheriger Auskunft über die Verfügbarkeit von LTE outdoor (siehe Vodafone-Karte) nur sehr selten LTE-Empfang. Meistens wechselte das Velocity zwischen HSPA und LTE hin und her, sodass ein stabiler Test nicht möglich war. Hier merkt man deutlich, dass die Technik noch in den Kinderschuhen steckt.

Leider wird - wenn die Verbindung dann mal steht - diese Geschwindigkeit bei Vodafone schon nach drei Gigabyte Volumen auf max. 64 KBit/s gedrosselt. Entscheidet man sich für die kleinere Variante, hat man nur 1 Gigabyte Datenvolumen vor der Drosselung zur Verfügung. Neue Inhalte lassen sich nun lediglich schneller, nicht in höherer Masse betrachten. Das Velocity gibt es aktuell inklusive der 50-MBit-Highspeed-Option für 104,95 Euro und wird mit allen erdenklichen weiteren Flatrates direkt über Vodafone vertrieben. Die 21,6-MBit-Option gibt es "schon" ab 64,95 Euro. Damit kann man natürlich als einer der ersten das Highspeed-Netz nutzen, höchstwahrscheinlich aber auch als einer der Ärmsten. Entscheidet man sich für einen reinen Datentarif ohne Smartphone hat man ein vielfaches Volumen zu etwa dem halben Preis.