TEST

Belkin Thunderbolt 3 Express-HD-Dock im Test

Portrait des Authors


Belkin Thunderbolt 3 Express-HD-Dock im Test
8

Werbung

Mit 40 GBit/s bietet Thunderbolt 3 eine Bandbreite, die bis auf die Anbindung externer Grafikkarten eigentlich keine Einschränkungen mehr bietet. Zudem ermöglicht Thunderbolt 3 die Übertragung einer elektrischen Leistung von bis zu 100 W. Damit werden erstmals Docks mit Thunderbolt möglich, die über ein Kabel mit dem Notebook verbunden nicht nur weitere Anschlüsse zur Verfügung stellen, sondern auch gleich den Akku laden. Wir haben uns das Belkin Thunderbolt 3 Express-HD-Dock einmal genauer angeschaut.

Mit der Vorstellung der neuen MacBook Pro-Modelle, die allesamt nur noch auf Thunderbolt 3 bzw. den USB-Typ-C-Anschluss setzen, stellte sich schnell ein entsprechender Bedarf an dazugehörigen Docks ein. Elgato und OWC gehörten zu den ersten Herstellern, die eine entsprechende Lösung anbieten konnten. Mit Preisen von etwa 300 Euro sind all diese Docks nicht ganz günstig und daher sollte die Entscheidung gut überlegt sein.

Das Belkin Thunderbolt 3 Express-HD-Dock kommt zunächst einmal in einem für ein externes Dock üblichen Design daher. Länglich aufgestellt kommt auf es auf eine Breite von 205 mm, eine Tiefe von 90 mm und eine Höhe von 30 mm. Das Gewicht spielt sicherlich für eine stationäre Hardware kaum eine Rolle. Für einen sicheren Stand sorgen vier Gummifüße an der Unterseite.

Im Lieferumfang befinden sich neben dem Dock auch noch ein Thunderbolt-3-Kabel mit einer Länge von 1 m sowie das Netzteil mit allen notwendigen Netzsteckern im internationalen Raum.

Das Dock besteht aus einer silbernen Plastikabdeckung, welche sicherlich an Aluminium erinnern soll. An den Seiten setzt Belkin auf schwarzes Plastik mit glänzendem Lack. Trotz der zunächst einmal günstig klingenden Materialwahl – dies ist für solches Zubehör auf dem Schreibtisch üblich und kein echter Anlass zur Kritik. Auf den vier Standfüßen hat das Dock einen sicheren Stand. Ober- und Unterseite sind allerdings auch leicht geschwungen gestaltet.

Auch wenn sich die meisten Anschlüsse auf der Rückseite befinden, so bietet das Belkin Thunderbolt 3 Express-HD-Dock dennoch auch einige leicht zugängliche Anschlussmöglichkeiten vorne rechts. Dort zu finden sind jeweils einmal USB 3.0 mit Typ-A und 3,5-mm-Klinke für einen Kopfhörer. Gerade wer einmal schnell einen USB-Stick anschließen will, wird den vorderseitigen USB-Anschluss zu schätzen wissen. Auf der linken Seite der Front befindet sich eine LED, welche die funktionierende Versorgung des Docks anzeigt.

Auf der Rückseite befinden sich mit den beiden Thunderbolt-3-Anschlüssen die beiden wichtigsten Ports. Thunderbolt 3 bietet eine theoretische Bandbreite von 40 GBit/s. Welcher der beiden Anschlüsse nun mit dem Notebook verbunden wird, spielt keine Rolle, der zweite kann für den Aufbau einer Daisy-Chain oder den Betrieb eines Displays verwendet werden. Dazu wäre dann ein USB-Typ-C auf DisplayPort- oder HDMI-Adapter notwendig. Die Auflösung des Monitors kann entsprechend der Bandbreite von DisplayPort 1.2 bis zu UHD bei 60 Hz betragen.

Als weitere Anschlüsse zur Verfügung stehen 1x Gigabit-Ethernet, 2x USB 3.0 Typ-A, 1x 3,5 mm Klinke, 1x DisplayPort 1.2 und der Anschluss für das Netzteil. Der Ethernet-Anschluss bietet eine Bandbreite von 1.000 MBit/s, die beiden USB-Anschlüsse kommen auf 5 GBit/s. Durch die Verwendung von Thunderbolt 3 mit 40 GBit/s sehen wir hier keinerlei Engpässe – auch wenn auf dem DisplayPort 1.2 und Typ-C-Anschluss jeweils ein weiteres UHD-Display betrieben wird.

Versorgt wird das Belkin Thunderbolt 3 Express-HD-Dock über ein externes Netzteil, welches theoretisch 170 W zur Verfügung stellen kann. Über den Thunderbolt-3-Anschluss können bis zu 85 W an das Notebook übertragen werden. Damit lässt sich das Notebook nicht nur betreiben, sondern der verbaute Akku auch laden. Andere Docks stellen beispielsweise nur 35 oder 55 W zur Verfügung, was nicht in jedem Fall ausreicht das Notebook zu versorgen.

Für den Test haben wir ein aktuelles MacBook Pro mit viermal Thunderbolt 3 verwendet. Daran haben wir das Dock angeschlossen. An den DisplayPort-Ausgang haben wir ein UHD-Display geklemmt, an den zweiten Thunderbolt-3-Anschluss eine Daisy-Chain aus zwei Thunderbolt-DAS-Laufwerken. Die drei USB-3.0-Anschlüsse wurden mit USB-Sticks bestückt und auch der Ethernet-Anschluss sollte über ein Netzwerk eine größere Datei kopieren. Vom MacBook Pro wurden aber nicht nur per Ethernet Daten übertragen, sondern auch auf die USB-Laufwerke und die angeschlossenen Thunderbolt-DAS.

Engpässe, die auf das Dock zurückzuführen wären konnten wir nicht feststellen. Allesamt wurden die Laufwerke mit den Daten bestückt, im Falle der USB-Laufwerke mit mehr als 125 MB/s, im Falle der Thunderbolt-Laufwerke mit 280 bis 300 MB/s. Insgesamt sind wir auf etwa 1.250 MB/s für alle Übertragungen gekommen. Die SSD des MacBooks kann dies problemlos stemmen. Die daraus resultierenden etwa 10 GBit/s stellen für Thunderbolt 3 ebenfalls kein Problem dar.

Fazit

Wer mit seinem Arbeitsgerät häufig zwischen dem Schreibtisch und dem mobilen Einsatz wechselt, der wird ein Dock schnell zu schätzen wissen. Die klassischen Docks, die über eine spezielle Anschlussleiste auf der Unterseite des Notebooks mit einem auf dem Schreibtisch stehenden Dock verbunden werden, sind auf dem Rückzug. Die Anschlüsse nehmen einfach zu viel Platz sein – selbst für Arbeitsgeräte wie die Thinkpads.

Ein Ausweg sollen extern angeschlossene Docks sein und hier bietet Thunderbolt 3 erstmalig die Möglichkeit zahlreiche Schnittstellen gleichzeitig mit voller Geschwindigkeit zur Verfügung zu stellen. Thunderbolt 3 kann PCI-Express-Lanes bereitstellen, aber eben auch Ethernet, USB, DisplayPort und einiges mehr.

Was mit den älteren Thunderbolt-Docks noch nicht möglich war, vereinfach die Angelegenheit mit Thunderbolt 3 nun deutlich, denn neben der reinen Datenübertragung ermöglicht der Standard nun auch die Versorgung des Notebooks mit Strom. Bereitgestellt wird dieser über das Netzteil des Docks. Mit bis zu 85 W reicht dies beim Belkin Thunderbolt 3 Express-HD-Dock für die meisten Notebooks aus. Unser MacBook Pro wird über das von Apple mitgelieferte Netzteil auch nicht schneller geladen.

Das man nun auch das Netzteil weglassen kann, vereinfacht den Einsatz eines Docks natürlich deutlich. Nun muss tatsächlich nur noch ein Kabel eingesteckt werden, um alle notwendigen Anschlüsse und die Stromversorgung sicherzustellen. Mit den neuen Thunderbolt-Docks wird auch ein weiterer großer Kritikpunkt der früheren Generationen ausgeräumt. Bei diesen konnten weitere externe Monitore nur mit niedrigen Auflösungen oder geringen Bildwiederholungsraten betrieben werden. Nun sind auch UHD-Monitore möglich – per DisplayPort und dem weiteren Typ-C-Anschluss.

Noch immer aber ist der Preis für ein Thunderbolt-3-Dock nicht unerheblich. 350 Euro soll das Belkin Thunderbolt 3 Express-HD-Dock kosten. Die Konkurrenz ist aber auch nicht billiger bzw. kostet teilweise sogar noch etwas mehr. Große Unterschiede gibt es bei der Ausstattung der Anschlüsse nicht. Einzig die Versorgung über das Thunderbolt-3-Kabel kann hier den Unterschied ausmachen. Insofern ist das Belkin Thunderbolt 3 Express-HD-Dock sicherlich eine Überlegung wert.

Final lässt sich sicherlich noch festhalten, dass solche Hardware noch immer recht teuer ist. 350 Euro für ein Dock ist kein Preis, der mal eben so ausgegeben wird. Ein Dock kann den täglichen oder noch öfter notwendigen Wechsel zwischen dem mobilen Einsatz und dem Schreibtisch aber deutlich vereinfachen.

Positive Aspekte des Belkin Thunderbolt 3 Express-HD-Dock:

  • 3x USB 3.0
  • Daisy-Chain per Thunderbolt 3 möglich
  • DisplayPort
  • Versorgung mit 85 W

Negative Aspekte des Belkin Thunderbolt 3 Express-HD-Dock:

  • hoher Preis
  • klobiges Netzteil
Quellen und weitere Links

    Werbung

    KOMMENTARE (8) VGWort