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Kurz angesaugt

Roborock S8 Pro Ultra im Test

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Roborock S8 Pro Ultra im Test
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Im fast jährlichen Rhythmus - der letzte Hardwareluxx-Test des Roborock S7 MaxV Ultra ist erst zehn Monate her - stellt Roborock neue Modelle ihrer beliebten Staubsaugerroboter vor. Im Januar war es wieder soweit, die aktuelle S8-Serie wurde vorgestellt und befindet sich ab diesem März auch in den Regalen der Elektronikhändler. Wir haben uns aus der S8-Serie das aktuelle Topmodell mit der "RoboDock" genannten Dockingstation angesehen, den S8 Pro Ultra. Wie der Saug- und Wischtest bei uns im Büro ablief, zeigen wir in diesem Artikel - mit Video.

"Vergiß putzen!" titelt Roborock das Versprechen auf der eigenen Webseite für die S8-Serie - und das wäre ja in der Tat eine tolle Sache. Nun haben Staubsaugerroboter mittlerweile eine beachtliche Fangemeinde und durch Verbesserungen in den letzten Jahren kann man sich das Saugen und Wischen in der Tat größtenteils schon sparen, aber Raum für Verbesserungen gibt es natürlich immer. Roborock ist dabei führend, lieferte in den letzten Jahren innovativen Fortschritt und das auch mit einer sehr guten Software. 

Die aktuelle S8-Serie besteht dabei aus drei Modellen: Das Einsteigermodell S8 kommt ohne Dock daher, besitzt dafür aber einen etwas größeren Frischwassertank (300 ml statt 200 ml) und einen größeren Staubbehälter (400 ml statt 350 ml). Das Basismodell soll für 699 Euro in den Handel kommen. Wenn man ein Dock für Staub haben möchte, gibt es den S8+ als Option, der eben dieses Dock mitbringt und somit den Staub aus dem nur noch 350 ml großen Tank automatisch absaugt. Das Wischtuch muss hier aber noch manuell gereinigt werden und der Frischwassertank per Hand aufgefüllt werden. Für 899 Euro wird es diese Variante geben. 

Die All-Inclusive-Version ist hingegen der S8 Pro Ultra. Er soll 1.499 Euro im Handel kosten, und besitzt das "große" Dock mit automatischem Mopp-Waschen, einer automatischen Tankbefüllung und der Staubentleerung. Hinzugekommen ist von Vorgängern, beispielsweise dem S7, auch ein Trocknen des Mopps nach dem Waschen. Dies war im Test auch durch ein minimales, leises Lüftergeräusch hörbar. Verhindert werden soll dabei die Bildung von Bakterien und Schimmel auf dem Wischtuch durch zu langes Feuchtstehen desselben. Als weitere Option kann der S8 Pro Ultra die Bürste anheben, um auch ohne zu saugen nur im Wischmodus betrieben zu werden. S8+ und S8 können die Bürste nicht anheben. 

Alle Modelle gibt es entweder in Schwarz oder in Weiß.

Neue Features der S8-Serie

Im Vergleich zur Vorgängerserie S7 besitzt der S8 einige Verbesserungen. Zunächst einmal wurde eine Hindernis-Vermeidung realisiert, ähnlich der des S7 MaxV, aber ohne die Kamera mitzubringen. In der S8-Serie wird dieses als "Reactive 3D" über Sensoren gelöst. Auch die PreciSense LiDAR Navigation ist wieder mit integriert. 

Eine weitere Besonderheit ist das Vorhandensein von zwei Bürsten. Roborock nennt diese Bürstenkombination DuoRoller Riser Bürste. Das "Riser" im Namen hat der S8 Pro Ultra als Alleinstellungsmerkmal, da er die Bürste auch anheben kann. Die beiden Bürsten sollen dazu führen, dass sich Haare weniger auf den Bürsten aufrollen und auch größere Schmutzpartikel einfacher aufgenommen werden können. 

Die Wischfunktion bekommt ebenso eine Verbesserung, zumindest im S8 Pro Ultra: Statt einem Pad zum Vibrieren besitzt der S8 Pro Ultra nun zwei Vibrationspads, die den Mopp mit 3.000 Bewegungen pro Minuten hin- und hervibrieren lassen, um ein gutes Wischergebnis zu erhalten. Dieses "VibraRise 2.0" genannte Wischsystem hat aber auch nur das Topmodell. Hierdurch sollen auch Flüssigkeiten besser aufgenommen werden. Roborock hat dabei auch den Wischdruck verbessert, mehr als 6 N soll der S8 Pro Ultra schaffen. Und weiterhin kann auf Teppich natürlich das Wischtuch um 5 mm angehoben werden, damit das evtl. feuchte Tuch nicht über den Teppich gezogen wird. 

Generell ist von der S7-Reihe die Saugleistung von 5.100 Pa auf 6.000 Pa beim S8 gestiegen. Die Größe des Akkus, die Saug-Lautstärke und ähnliches ist gleich geblieben zum Vorgänger. Allerdings soll das neue Modell 30 % schneller laden als bislang. 

Software- und App-Updates

Die Roborock-App ist wieder einmal das Herzstück der Kontrolle über den Roboter. Neben der Erstellung der Karte für die Reinigung des Haushalts lassen sich hier auch Funktionen wie eine "Nachtruhe", zu der der Roboter nicht arbeiten soll, Zeitpläne, Sperrzonen oder ähnliches einstellen. Die Software unterstützt jetzt auch eine 3D-Karte, zudem Kartierungsoptionen für mehrgeschossige Häuser. 

Die Einrichtung des Roboters ist dabei auch für Laien einfach zu erledigen. Über einen QR-Code wird der Roboter einmal per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden und bekommt dann über die App die Login-Daten für das Haus-WLAN. Dann verbindet sich der Roboter mit dem WLAN und kann anschließend von überall aus bedient werden. Nach der Einrichtung in der App muss die Kartierung vorgenommen werden, der Roboter fährt also einmal die Wohnung oder das Haus ab, die App erstellt dann im Anschluss eine Karte und unterteilt auch gleich Räume. Dies kann dann modifiziert werden, wenn die Erkennung nicht optimal vorgenommen wurde. 

Der Saug- und Wischtest im Büro

Der S8 Pro Ultra musste sich in unserem Büro beweisen - mit Parkett als Untergrund. Eine testweise Installation im Anschluss in der heimischen Wohnung gab weitere Einblicke in sein Können und Nicht-Können. Viel Zeit für einen Test gab es aber nicht, weshalb die üblichen Erfahrungen ("Roboter steckt an seiner Lieblingsstelle fest") nicht mit in den Test einfließen können. 

Die Einrichtung des S8 Pro Ultra lief im Vergleich zu den bisherigen Modellen von Roborock noch schneller ab. Das neue LiDAR-System scheint es nicht mehr zu erfordern, dass der Roboter am Rand des Zimmers entlangfährt, um den Raum zu vermessen. Der S8 Pro Ultra zog selbstbewusst Bahnen durch das Zimmer, kürzte ab - und fuhr dann schon in das nächste Zimmer. Insofern ist die Einrichtung und insbesondere das Kartieren schneller erledigt als bislang.

Die eigentliche Wisch- und Saugfunktion beherrschte schon der S7 MaxV brilliant. Staub, Körner, Brösel und ähnliches sind für heutige Roboter eigentlich keine Herausforderung mehr. Bei der Wischfunktion sahen wir beim S7 noch deutliche Vorteile durch die Vibrationsfunktion im Vergleich zum Vorgänger, beim S8 gegenüber dem S7 sind die Unterschiede marginal. Kalkflecken auf dem Küchenboden im Büro wurden durch das Rubbeln aber genauso entfernt, wie der Rand von einem absichtlich über Nacht hingestellten Glas mit klebrigem Boden. Der Roboter saugte und wischte dabei auch auf einem ähnlichen Geräuschpegel wie der S7 MaxV, und auch die Geschwindigkeit ohne Hindernisse ist identisch. Subjektiv kam es einem so vor, als würde der S8 einige Hindernisse, Tischbeine und ähnliches etwas schneller umfahren. 

Während Spielzeug, Tischbeine und Hindernisse wie Stative und Pakete kein Problem für die Navigation darstellten und der S8 Pro Ultra in der App auch zuverlässig Hindernisse einsortierte (z.B. "Schuhe", "Steckdosenleiste", "Hindernisse"), kam er leider bei unserem - zugegebenermaßen gemeinen - Kabeltest ins Straucheln. Die von uns zusammengewickelten Kabel der Videolichter wurden von ihm nicht erkannt und er verwickelte sich sowohl beim Kartieren wie auch später beim Saugen darin. Ganz so sorglos sein Heim dem Roboter zu überlassen, ist also weiterhin noch nicht empfehlenswert, es macht auch nach wie vor Sinn, etwas aufzuräumen, bevor der Roboter gestartet wird. 

Bestätigt werden kann auch ein schnellerer Ladevorgang für den Roboter. Dies ist ein Komfortgewinn, denn bei einer größeren Wohnung oder einem größeren Haus wird der Roboter im Performance-Modus keine Reinigung in einem Zug schaffen. Wenn er dann ein paar Stunden benötigt, um wieder bei einer Batterieladung von 100 % anzukommen, und dann am späten Abend oder Nachts seine Reinigung fortsetzt, kann dies schon etwas zu Erschrecken führen. Je schneller er wieder geladen ist, desto schneller ist dann auch die komplette Reinigung erledigt.

Keine messbaren oder subjektiven Unterschiede scheint es zu geben zwischen der Reactive-3D-Erkennung und der maxV gesteuerten Reactive-AI-Erkennung. Auf ein Foto neben dem Hindernissymbol kann man sicherlich verzichten, und auch eine Live-View-Funktion vom heimischen Haus ist sicherlich ein zu vernachlässigendes Gimmick. 

Das Dock säubert den Mopp zufriedenstellend, saugt den Staub sicher aus dem Behälter und füllt zufriedenstellend Wasser nach. Die neue Trocknungsfunktion ist ein sicherlich sinnvolles Add-On, wenn man den Roboter häufig verwendet, aber das Wischtuch selten wechselt. Für alle Anwender, die das Wischtuch sowieso regelmäßig manuell reinigen oder gegen ein neues ersetzen, wird die Trocknungsfunktion eher zu vernachlässigen sein. Optisch macht das neue Dock aber auf jeden Fall etwas her, es hat etwas hochwertiges, "Apple-stylishes", und sieht weniger nach einer Containerhalde aus, wie die Vorgängerdocks. 

In unserem Video fassen wir weitere Eindrücke zusammen:

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Unser Fazit

In Kürze wird der S8 Pro Ultra in den Regalen der Händler stehen. Zunächst geht es im März mit dem S8 los, im Anschluss werden der S8+ und der S8 Pro Ultra folgen. Für das Topmodell ist ein UVP von 1.499 Euro vorgesehen. Sicherlich werden die Angebote der Händler etwas unter diesem Preis bleiben, aber über 1.000 Euro für einen Staubsauger ausgeben - das muss man sich erstmal leisten können. 

Das Topmodell von Roborock kann aber dabei alles, was man sich von einem Staubsaugerroboter wünschen kann: Mit dem Dock kann man auch tatsächlich mit dem Thema Wischen und Saugen etwas entspannter umgehen, denn über ein paar Tage macht der Roboter alles von alleine. Irgendwann meldet sich die App dann aber mal mit der Mitteilung, man solle doch mal den Dreckwasserbehälter ausleeren oder den Frischwasserbehälter nachfüllen. 

Der S8 Pro Ultra wird dabei schon wie die Vorgänger mit einem sehr guten Reinigungsergebnis auftrumpfen können. Die Wisch- und Saugfunktion war schon bei den Vorgängern sehr gut - die neue Bürste und das neue Wischsystem werden dieses bereits gute Ergebnis nur minimal verbessern können. Irgendwann ist halt alles sauber, sauberer geht's dann nicht mehr. Im Anschluss werden die Komfortgewinne zu einem Kaufargument, wobei die Trocknungsfunktion für das Dock sicherlich dazu gehört, aber auch die schnellere Navigation und Kartierung oder ein schnelleres Aufladen des Roboters. 

Das Kernstück der Roborock-Roboter, die von uns bereits gelobte App, macht das Produkt dann letztendlich auch zu einer wirklichen Smart-Home-Empfehlung. Der Roboter lässt sich wirklich smart einstellen, aber ganz den Haushalt überlassen sollte man ihm nicht. Nach ein paar Wochen im Einsatz wird man herausfinden, welche Stellen er dann vielleicht doch nicht reinigen kann, weil der Hochflorteppich dann ein paar Millimeter zu hoch ist oder hinter dem PC-Schreibtisch der Kabelsalat die Hinderniserkennung verwirrt. In dieser Hinsicht ist aber auch keines der Konkurrenzmodelle besser und in unserem Test konnte der S8 Pro Ultra bereits die meisten Hindernisse gut umschiffen. 

Technisch gesehen kann man dem Roborock S8 Pro Ultra nur ein sehr gutes Zeugnis ausstellen. Ob er in den eigenen Geldbeutel passt, muss jeder selber entscheiden. 

Roborock S8 Pro Ultra

  • hervorragendes Saug- und Wischergebnis
  • schnelle Navigation und Objekterkennung
  • hochwertiges und schick designtes Dock mit Trocknungsfunktion
  • übersichtliche und funktionale App

  • hoher Kaufpreis
  • teilweise Erkennung von Kabeln nicht zuverlässig