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Gerade beim Asha ist ein Blick auf die Software höchst interessant. Bietet es doch mit dem „Asha 1.0“-System etwas Neues. Startet man das System, wird man vom Lockscreen begrüßt. Farbenfroh und mit Datum und Uhrzeit ausgestattet, erinnert er ein wenig an Windows Phones. Entsperrt man das Gerät, wird man von einer alphabetisch geordneten App-Flut begrüßt. Optisch erinnert diese sehr stark an Meego, wie es auf dem Nokia N9 zum Einsatz kam.
Auch weitere Elemente erinnern an das verstorbene System: wischt man nach links oder rechts kommt man zum „Heute“-Bildschirm, der chronologisch Infos von Facebook, Twitter, geschossenen Fotos, letzten Surfergebnissen und vielem anderen auflistet. So hat man seine letzten Aktivitäten und die neusten Ereignisse in sozialen Netzwerken immer im Blick. Ein Wisch von der oberen Bildschirmkante bringt die Schnellzugriffe auf WLAN, Bluetooth, Datenverbindung sowie die Lautsprechersteuerung zum Vorschein. Hier kann auch eingesehen werden, mit welchem WLAN man sich bspw. gerade verbunden hat.
Befindet man sich innerhalb einer App, können – sofern das Programm dies erlaubt – weitere Optionsmenüs vom unteren Bildschirmrand „hervorgewischt“ werden. Beenden kann man die Programme mit einem Klick auf den Home-Button (wenn dieser keine Zurück-Funktion auslöst) oder man wischt die App einfach zur Seite heraus und landet so wieder in der App-Übersicht.
Das sollte man allerdings nur tun, wenn man sich sicher ist, das Programm zu schließen. Ladezeiten von 5 bis 6 Sekunden sind an der Tagesordnung, Multitasking gibt es nicht. Auch das restliche System bedient sich immer wieder recht träge und nervt den Nutzer mit Wartezeiten. Immerhin: Ruckler haben wir fast nie zu Gesicht bekommen.
Premium-Features wie „Double-Tap to Wake“ oder „Glance Screen“ sind auch auf dem Asha verfügbar. Ebenso gibt es den Nokia Xpress Browser, der mit integrierter Kompression ein schnelleres Surferlebnis garantieren soll – das ist bei einer EDGE-Verbindung aber auch dringend nötig. Wirklich effektiv schien das in unserem Test nicht zu sein – und auch eine schnellere Verbindung würde hier wohl nichts nutzen. Über WLAN mit DSL 50.000 verbunden, war die Ladezeit aufwendigerer Webseiten noch immer deutlich höher als bei Konkurrenz-Geräten. Hier kommt wohl der verbaute Prozessor bei der Verarbeitung ins Schwitzen.
Positiv überrascht waren wir von zwei Dingen: Zum einen ist die Tastatur trotz geringer Größe extrem gut tippbar, sodass Tippfehler nur selten auftreten. Zum anderen hat Nokia aktuell eine ganze Reihe von Spielen für die Asha-Serie kostenlos verfügbar gemacht. Während des Tests waren dies: Zumas Revenge, Worms 2010, Sims Medieval, Sims 3 World Adventures, Sims 3 Supernatural, Sims 3, Sims 2, Tetris Pop,, Tetris, Spore Origins, Spore Creatures, Sim City Deluxe, Plants vs. Zombies, Paggle, NFS: &C3, Chuzzle, Bejeweled Twist, Bejeweled 3, Bejeweled, Tetris Revolution, Fifa World Cup 2010, Sims 2 Pets, Medal of Honor, Game of Life, Sms 3 Ambitions, Sim City Metropolis, 12x1 Solitaire und NFS: Undercover.
Die allgemeine App-Auswahl ist dank Nokias Here Diensten und YouTube-Unterstützung hingegen gar nicht so schlecht. Whatsapp, einer der aktuell wichtigsten Messenger, fehlt der Plattform jedoch noch. Update: WhatsApp ist über einen Trick erreichbar.
Insgesamt ist das Asha OS 1.0 durchaus interessant, wenngleich rudimentär. Für Smartphone-Neulinge oder Menschen, die nicht so viele Funktionen benötigen, sicherlich ausreichend. Wer jedoch auch mal mit Freunden „App“-Tipps austauschen möchte, erwirbt hier definitiv das falsche System. Und wer Wert auf schnelle Bedienung mit wenigen Wartezeiten legt, sollte sich überlegen, ob er nicht mindestens das doppelte Budget einplanen will.