TEST

AVM Fritz!Fon C4 im Test

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AVM kann mehr als nur Router. Auch wenn die Mehrheit das Berliner Unternehmen wohl nur mit dem Begriff Fritz!Box verbinden kann, gehören zahlreiche weitere Produkte zum Sortiment des Netzwerkspezialisten. So auch die Festnetztelefonfamilie Fritz!Fon, deren neuester Ableger seit wenigen Wochen im Handel verfügbar ist. Wie sich das C4 dabei schlägt, haben wir in den vergangenen knapp zwei Wochen in der Praxis getestet.

Dabei haben wir das DECT-Telefon in eine vorhandene Infrastruktur eingebunden und als gewöhnliches Alltagstelefon genutzt - parallel zu zwei verschiedenen anderen schnurlosen Geräten eines anderen Herstellers. Als Basis kam dabei eine Fritz!Box 7390 zum Einsatz, der Betrieb mit einer anderen DECT-Basis ist aber auch möglich. Doch schon hier lauert der erste Nachteil: Den vollen Funktionsumfang gewährleistet AVM nur dann, wenn das C4 an einer Fritz!Box mit DECT-Funktion betrieben wird. Ohne eine solche stehen verschiedene Merkmale nicht zur Verfügung, dazu jedoch später mehr.

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Display 2,2 Zoll, 320 x 240 Pixel
Telefoniefunktionen Anklopfen, Rufumleitung, Halten, Makeln, Vemritteln, Dreierkonferenz, interne Gespräche, Freisprechen (Full Duplex), Kurzwahl, Rufnummernsparre, Rufnummernunterdrückung, CLIR
Multimedia-Funktionen Internet-Radio, Podcasts, E-Mail, Steuerung von Smart-Home-Geräten und UPnP-Media-Servern, Babyfon, Weckruf
Bedienung 20 beleuchtete Tasten plus Vier-Wege-Ring
Standards DECT-GAP, SIP (RFC 3261), HD-Telefonie (G.722)
Anschlüsse 3,5 mm Audio
Akku 750 mAh, Lithium-Ionen
Maße 145 x 48 x 18 mm
Gewicht 115 g

Installation

Nach dem Auspacken weicht das Fritz!Fon C4 zunächst nicht von anderen Schnurlostelefonen ab. Ausgeliefert wird das Gerät mitsamt einer Ladeschale und entsprechenden Netzteil und -kabel sowie einer leicht verständlichen und bebilderten, rund 70-seitigen Anleitung. Was beim zweiten Blick auffällt: Platz für ein Telefonanschlusskabel ist nicht vorhanden, eine Basisstation ist also zwingend erforderlich. Dank DECT-Standard ist das Verbinden des C4 mit einer solchen aber kein größeres Problem. Zwar unterschiedet sich dieses Prozedere je nach genauem Modell, meist muss jedoch lediglich eine Taste an der Basis gedrückt werden, anschließend wird eine Verbindung automatisch aufgebaut. Kommt eine Fritz!Box zum Einsatz, kann dies per Browser erledigt werden - der im Hintergrund ablaufende Vorgang unterscheidet sich jedoch nicht vom anderen Weg.

Ladeschale und -gerät, Telefon, Akku und Anleitung: Auf den ersten Blick ein gewöhnliches DECT-Telefon
Ladeschale und -gerät, Telefon, Akku und Anleitung: Auf den ersten Blick ein gewöhnliches DECT-Telefon

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Die weiteren Ersteinstellung sind dann schnell vorgenommen - falls dies nicht sogar automatisch geschieht. Denn im Test übernahm das C4 Datum und Uhrzeit ohne eigenes Zutun von der Fritz!Box-Basis, auch das auf dem Router schon vorhandene Telefonbuch wurde hinzugefügt. Dieses kann nicht nur bis zu neun Rufnummern unterschiedlicher Kategorien - Geschäftlich, Mobil etc. - umfassen, sondern auch eine E-Mail-Adresse sowie ein Foto. Wird keine Fritz!Box verwendet oder will man zum Anlegen von Kontakten auf den Browser verzichten, können die Daten auch direkt am Telefon eingegeben oder verändert werden; das Hinzufügen eines Bildes ist auf diesem Weg aber nicht möglich. Steht eine Fritz!Box zur Verfügung, können auch noch weitere Einstellungen vorgenommen werden, unter anderem ist das Einrichten eigener Klingeltöne möglich - mit rund zwei Dutzend ist aber schon ab Werk eine erkleckliche Anzahl an unterschiedlichsten Melodien vorhanden.

Komfortables Einrichten via Browser und Fritz!Box
Komfortables Einrichten via Browser und Fritz!Box

Handhabung

Bei all diesen Einstellungen fällt ein Vorteil des C4 schnell auf: Das 2,2 Zoll messende Farb-Display mit seinen 320 x 240 Pixeln. Dadurch werden alle Menüs und Texte klar erkennbar dargestellt. Zwar würde im Alltag auch eine kleinere oder geringer auflösende Anzeige reichen, das Komfortplus mag man aber schon schnell nicht mehr missen. Dies gilt auch für die insgesamt 20 allesamt beleuchteten Tasten und den Vier-Wege-Ring. Denn hier bietet AVM dem Nutzer einen klar und knackig definierten Druckpunkt sowie einen sehr guten Hub. Fehleingaben sind so beinahe unmöglich, schon nach kurzer Zeit ist auch das „blinde“ Bedienen des Telefons möglich. Für letzteres verantwortlich ist die logische Anordnung der einzelnen Tasten, die so aber auch von vielen Konkurrenten genutzt wird.

Beleuchtete Tasten mit sehr gutem Druckpunkt und Hub
Beleuchtete Tasten mit sehr gutem Druckpunkt und Hub

Aber auch die Gestaltung des Telefons ist dafür verantwortlich. Denn durch die abgerundeten Ecken sowie die leicht angeraute Oberfläche - das gesamte Gehäuse besteht aus gut verarbeitetem Kunststoff - liegt das C4 sicher in der Hand; einzig mit sehr großen Händen könnte es zu kleineren Einbußen aufgrund der 18 mm dünnen Schale kommen. Generell hat man sich hier an anderen Telefonen orientiert, ob nun den Aufruf des Telefonbuchs über einen Druck des Vier-Wege-Rings nach unten betreffend oder die restlich Tastenbelegungen.

Aber auch hinsichtlich der weiteren Ausstattungsmerkmale und technischen Details erfindet AVM das Rad nicht neu - allerdings kann man dennoch den ein oder anderen positiven Akzent setzen. So beispielsweise beim Headset-Anschluss. Einen solchen bieten inzwischen zahlreiche Schnurlostelefone, meist jedoch in Form einer 2,5-mm-Buchse. Beim C4 verlässt man sich hingegen auf das weiter verbreitete 3,5-mm-Format, wie üblich muss man jedoch mit Mono-Qualität vorlieb nehmen. Dies mag für Telefonate unerheblich sein, doch das C4 bietet auch einige multimediale Funktionen. So zum Beispiel den Zugriff auf verschiedene Internet-Radio-Stationen und Podcasts, die einfach per Display ausgesucht und gestartet werden können. Voraussetzung hierfür ist jedoch wieder eine Fritz!Box, über die die entsprechende Konfiguration vorgenommen werden muss.

Das große Display erleichtert die Bedienung
Das große Display erleichtert die Bedienung
Quellen und weitere Links

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