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Wiko Highway im Test - Flacher Franzose mit Dual-SIM

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Heute haben wir einen echten Exoten im Test: Octa-Core und Franzose. Wiko hat uns auf dem MWC 2014 mit einer ausgereiften und vor allem im Bereich Preis-Leistung sehr stark aufgestellten Produktpalette überrascht. In Frankreich, dem Heimatland von Wiko, ist man indes schon recht groß im Geschäft und weiß seine Geräte zu vermarkten und verkaufen. Wir haben uns das Wiko Highway, eines der neuen Flaggschiffe, genauer angesehen und durch unseren Testparcours "gejagt". Wie viel High-End für 349 Euro wirklich geboten wird, zeigt unser Review.

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Auf dem MWC 2014 konnten wir mit Vertretern von Wiko in Deutschland sprechen und einige weiterführende Informationen aufschnappen. So galt unser Interesse zunächst dem sehr günstigen Preis. Wird dieser oftmals durch günstige Verarbeitung, ein exorbitant schlechtes Display oder schwache Hardware erzielt, versuchen die Franzosen diese Probleme alle zu umschiffen.

Der Einsatz eines Mediatek-Prozessors statt der im Highend-Segment vielfach genutzten Qualcomm-Varianten soll dabei, so der Hersteller, einen größeren Spielraum bei der Preisgestaltung ermöglichen. Zudem verzichtet man fast vollständig auf die Anpassung der Android-Oberfläche, wodurch natürlich weitere Kosten für Programmierer eingespart werden können. Ob der Plan aufgeht, haben wir uns im ersten Teil unseres ausführlichen Tests angesehen.

Optik, Haptik, Hardware

Die Hardware des Wiko Highway ist, wie schon erwähnt, nicht sonderlich billig. So setzt man auf einen Octa-Core Prozessor von Mediatek. Der basiert zwar auf der etwas angestaubten Cortex-A7-Architektur, kann dank hoher Taktraten von bis zu 2 GHz je Kern aber eine ordentliche Alltags-Performance bieten. Natürlich ist der 8-Kerner ein Verkaufsargument, wir hätten uns aber lieber einen etwas stärkeren 4-Kerner zum gleichen Preis gewünscht - die Multi-Core-Architektur bei Smartphones bringt aktuell nämlich nicht die gewünschten Performance-Vorteile, mit der die Werbung lockt.

Prozessor 8x 2,0-GHz Mediatek, Cortex A7
Display 5-Zoll (1920 x 1080 px)
Akku 2350 mAh
Kamera (vorne) 8 MP
Kamera (hinten) 16 MP, LED, HDR
Speicher 16 GB; nicht erweiterbar
Maße / Gewicht 144 x 70 x 7,7 mm; 154 g

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An anderer Stelle ist die Hardware hingegen genau richtig dosiert: Ein Full-HD Display mit 5 Zoll, Gorilla Glas und IPS-Technologie - das findet man bei den bekannteren Marken eher im 500 Euro Bereich, ebenso wie die 2 Gigabyte Arbeitsspeicher und die mit 16 MP auflösende Kamera. Auch an eine Frontkamera hat man gedacht - anders als bei den meisten Konkurrenzmodellen eignet sich diese dank 8 MP Auflösung sogar für ordentliche "Selfies". Das Potential für die Selbstportraits haben erste Hersteller auf dem MWC durchaus erkannt, so hat bspw. auch Acer ein Gerät vorgestellt, das mit einem Front-LED-Blitz ausgestattet ist, die Auflösung bleibt aber deutlich hinter der des Wiko Highway zurück.

Ansonsten findet sich in den 144 x 70 x 7,7 mm eine aktuell übliche Ausstattung: Bluetooth 4.0, microUSB, 3,5-mm-Klinke, 2350 mAh Akku und Dual-SIM-Funktionaliät bringen zusammen mit der restlichen Hardware 154 Gramm auf die Waage. Es gibt aber auch Bereiche, bei denen durchaus Nachteile hingenommen werden müssen. Der 16 GB interne Speicher kann nicht durch eine microSD-Karte erweitert werden, die schnelle Mobilfunktechnik LTE fehlt und beim Android OS setzt man auf die "alte" Version 4.2.

Im Bereich Hardware ist das Wiko Highway für 350 Euro also ordentlich ausgestattet, das sind aber auch andere Geräte in dieser Preiskategorie. Absetzen kann man sich unter anderem mit der Dual-SIM-Technologie, der hochauflösenden Frontkamera, einem in weiten Teilen unangepassten Android. Hier könnte aber auch das Nexus 5 angeführt werden, das mit reiner Google-Software kommt und für einen ähnlichen Preis in Teilen etwas bessere Performance bietet - statt Dual-SIM bekommt man allerdings nur eine SIM-Karte ins Gerät. Die kann dafür mit LTE-Geschwindigkeit funken.

Ein weiteres, nicht zu verachtendes Alleinstellungsmerkmal ist die Verarbeitung des Smartphones. Immer öfter reicht es nicht, gute Hardware in eine billige Verpackung zu stecken. Kunden wollen ein stimmiges Gesamtpaket. Und das kann Wiko auf jeden Fall gewährleisten. Während die Vorderseite wie üblich aus Glas besteht, hat man auch die Rückseite mit gehärtetem Glas ausgestattet und geht dabei einen ähnlichen Weg wie Sony mit der Xperia Z Serie. Das Gerät liegt sehr gut in der Hand, es gibt keinerlei scharfe Kanten oder unsauber gearbeitete Ecken. Die Spaltmaße sind gleichmäßig und nicht zu groß, das Zusammenspiel der Materialien weiß zu gefallen. Dass das Gerät nur 350 Euro kostet, merkt man dem Wiko Highway keinesfalls an.

Zubehör

Trotz des günstigen Preises spart Wiko nicht am Zubehör, das ist eine der Besonderheiten der Marke. Neben einem ordentlichen In-Ear Kopfhörer legt man des Weiteren einen USB-Lader sowie ein microUSB-Kabel bei. Kopfhörer und USB-Kabel sind als Flachband-Version ausgeführt und wirken damit hochwertiger als bei der Konkurrenz. Als weiteres Schmankerl hat man eine Kunststoff-Schutzhülle für die Rückseite beigelegt. Diese ist ebenfalls in dunkelgrau gehalten, um zum schwarzen Telefon zu passen. Sie wirkt zwar nicht besonders hochwertig, einmal angelegt fühlt sie sich dennoch in Ordnung an und tut, was sie soll: Die Glas-Rückseite vor Schmutz und Kratern bewahren. Damit nicht genug: Dem SIM-Öffnungstool legt man noch Adapter bei. So kann eine Nano-SIM zur microSIM oder nano- respektive microSIM zur normalen SIM-Karte gemacht werden. Der Umfang des Zubehörs ist für ein günstiges Smartphone durchaus beachtlich und erfreulich, hier könnten sich einige etabliertere Hersteller eine Scheibe abschneiden.

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