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Huawei Mate 9 im Test - Software, Fazit

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Android 7.0 spendiert man eine frische Oberfläche

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Beim nova kritisierten wir noch den Verzicht auf Android 7.0, beim Mate 9 setzt Huawei hingegen auf die aktuelle Version des Betriebssystems. Den Sprung hat man aber auch für eine Renovierung der eigenen Oberfläche genutzt - ab Werk ist EMUI 5.0 dabei. Bemerkbar macht sich das in erster Linie beim Design. Das fällt etwas weniger verspielt und nüchterner aus, vor allem aufgrund des Einsatzes von viel Weiß - im Vergleich mit EMUI 4.1 wirkt die neue Version moderner. Es fällt aber auch auf, dass der vorhandene Platz auf dem Display effizienter genutzt wird, in der Galerie werden nun beispielsweise mehr Vorschaubilder angezeigt.

Hand angelegt hat man auch an die Menüstruktur. Etwa 90 % aller Funktionen sollen nun mit spätesten drei Klicks erreichbar sein, hier hat man sich nach eigenen Angaben an den Wünschen von Nutzern orientiert. Tatsächlich waren im Test nur selten mehr Klicks nötig - und wenn, dann nur für Dinge, die nur selten relevant sein dürften. Gleichzeitig hat man es aber geschafft, den sehr übersichtlichen Aufbau beizubehalten. Wo so mancher Konkurrent ein seitenlanges Einstellungsmenü als intuitiv verkauft, fasst Huawei die Optionen sinnvoll zusammen. Das erleichtert die Bedienung vor allem für weniger versierter Nutzer, hier und da ist aber noch Potential für Verbesserungen vorhanden, beispielsweise könnten Symbole wie bei Samsung gegen den entsprechenden Text getauscht werden.

Wer sich etwas ausgiebiger mit den Optionen befasst, wird auf den neuen Punkt Startbildschirm stoßen. Dahinter verbirgt sich die Möglichkeit, zwischen klassischer EMUI-Ansicht und einem echten App Drawer zu wechseln. Wer sich für erstere entscheidet, findet die installierten Programme im iOS-Stil rechts neben dem Homescreen, letztere blendet das bekannte Icon ein, über das sich die Übersicht der Applikationen aufrufen lässt.

Viele andere Punkte hat Huawei nur leicht angepasst oder unverändert übernommen. So sind unter anderem die sogenannten Knuckle Codes wieder mit dabei, dank derer mit dem Fingerknöchel auf dem Display gezeichnet werden kann. Ein „C“ startet beispielsweise die Kamera, ein „S“ erstellt einen Screenshot. Die Erkennungsrate war im Test gewohnt hoch. Aber auch der Fingerabdrucksensor kann die Bedienung wieder erleichtern. Nicht nur, dass das Entsperren des Smartphones wieder auch bei nicht eingeschaltetem Display möglich ist, auch das Ein- und Ausblenden der Benachrichtigungszentrale oder das Navigieren in der Galerie sind möglich.

Ab Werk mit dabei sind diverse vorinstallierte Programme, darunter der bekannte Telefonmanager, aber auch eine Fitness-App und einige Werbe-Anwendungen; die lassen sich jedoch vollständig deinstallieren.

Fazit

Das Mate 9 ist sinnbildlich für die Entwicklung Huaweis. Schon seit geraumer Zeit bietet das Unternehmen Smartphones an, die in ihrem jeweiligen Segment meist weit oben gelandet sind. Am Ende fehlte jedoch immer ein wenig für die Spitze. Nach und nach schaffte man es, die einzelnen Mankos abzustellen, aber auch das P9 konnte im Frühjahr noch nicht auf ganzer Linie überzeugen. Nun aber klappt es. Mit neuem SoC, weiter verbesserter Kamera und eindeutig überdurchschnittlichen Akkulaufzeiten landet das Mate 9 auf einer Stufe mit Samsungs Galaxy S7 edge.

Bei einer Punktwertung würden beide Modelle den gleichen Wert erhalten, allerdings hat das neue Flaggschiff ganz eigene Stärken und Schwächen. Zu den bereits genannten Vorzügen gesellen sich die exzellente Verarbeitung, das schnelle Wiederbefüllen des Akkus, die aktuelle Software sowie die guten Telefonieeigenschaften, Verbesserungsfähig sind lediglich das aufgrund von Blaustich und Auflösung insgesamt nur durchschnittliche Display sowie der Umgang mit microSD-Karten; Lese- und Schreibraten fallen gering aus, als internen Speicher können sie nicht genutzt werden. Im direkten Vergleich beider Kontrahenten heißt das: Kamera und Laufzeiten sprechen für das Mate 9, das Display für das Galaxy S7 edge, beim Rest kann man von einem Unentschieden sprechen. Andere Vertreter wie das HTC 10, Moto Z oder G5 sind zwar ebenfalls keine schlechten Smartphones, landen aber allesamt hinter dem Galaxy S7 edge und spielen somit nur dann eine Rolle, wenn die Anforderungen exakt mit dem jeweils gebotenen Übereinstimmen.

eh huawei mate9

Mit dem Mate 9 kann man hingegen kaum etwas falsch machen, einzig Preis und Größe dürften den Kreise der potentiellen Käufer einschränken.

Denn mit 699 Euro fällt es aktuell etwa 100 bis 130 Euro teurer als das kleinere Galaxy S7 edge aus, bietet dafür aber auch den doppelt so großen internen Speicher. Den Preisvergleich mit dem iPhone 7 Plus, das aufgrund der Größe und Kamera der am besten passende Vertreter aus dem iOS-Lager ist, entscheidet das Mate 9 hingegen klar für sich, Apple verlangt mindestens 200 Euro mehr.

Positive Eindrücke des Huawei Mate 9:

  • Speicher erweiterbar
  • hohe Systemleistung
  • sehr gute Kamera
  • überzeugende Verarbeitung
  • gute Telefonieeigenschaften
  • aktuelles Android
  • USB Typ-C
  • gute Akkulaufzeiten
  • helles Display

Negative Eindrücke des Huawei Mate 9:

  • Akku fest verbaut

Preise und Verfügbarkeit
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