TEST

Test

Nubert nuPro A-10 - Studiosound für zuhause? - Bedienung + Klangcheck

Portrait des Authors


Werbung

Schenker Notebooks XMG P511 Gehäuse

Optisch sind die Bedienelemente prominent auf der Vorderseite positioniert. Fallen sie in der uns vorliegenden Version weniger auf, sind sie bei den weißen nuPro-Boxen ganz klar ein prägendes Stilelement des technokratischen Looks (siehe Vergleichsbild Seite 2). Nubert bleibt bei der Bedienung ganz klassisch: Vier Drehregler werden verbaut. Neben einer Eingangswahl und der Lautstärke kann so der Hoch- und Tieftonbereich recht flott angepasst werden. Eines wird vom Bedienpanel, das auf beiden Lautsprechern vorhanden ist, ebenso recht deutlich veranschaulicht: Es gibt nicht zwangsläufig eine Masterbox, die auch das Signal für den zweiten Lautsprecher zur Verfügung stellt. Auch hier zeigt sich wieder einmal, dass Nubert ohne Frage das normale HiFi-Segment anspricht.

Schenker Notebooks XMG P511 Gehäuse

Die Rückseite oder besser gesagt die verbaute Endstufe der A-10 bietet einige Besonderheiten. Zum einen wäre da ein USB-Anschluss, der neben den üblichen Cinch-Buchsen vorhanden ist. Die nuPro-Reihe von Nubert besitzt also eine integrierte Soundkarte. Werden Lautsprecher mit dem PC-verbunden, erkennt dieser einen normalen Standard-USB Audio-Device. Weitere Konfigurationen sind nicht möglich – aber auch nicht wirklich nötig.

Entsprechend kann eingestellt werden, ob das Signal für Mono oder Stereo gedacht ist – beim Stereo-Betrieb wird das Signal dann an die zweite Box weitergereicht – im Grunde genommen kann also eben doch eine Box als Master fungieren – muss aber eben nicht.

 

Klangcheck

Nun aber zum Wichtigsten, dem Klangtest der Nubert nuPro A-10. PC-Lautsprecher müssen bei uns dort spielen, wo sie die meiste Zeit im Einsatz sind, auf dem Schreibtisch. Der eigentliche Hörraum hat dabei eine Grundfläche von 16 m².

Wie immer sollte hierbei aber bedacht werden, dass es sich um einen subjektiven Vorgang handelt und jeder Hörer den Ton anders empfindet.

Nachdem wir bereits den enorm linearen Klang der nuPro A-20 kennen, gehen wir natürlich mit einer gewissen Erwartungshaltung an den Test heran – und werden dabei nicht enttäuscht.

So spielt auch die kleine Schwester, die nuPro A-10 enorm linear und stellt jegliches Material genau so dar, wie es einmal vom Produzenten gedacht war. Dabei gelingt es Nubert aber, dass die A-10 weder überanalytisch noch mit der Zeit nervig klingen, sondern alles in allem schlichtweg „rund“. Das geht damit los, dass Adeles Stimme bei „Someone like you“ weder zu dick aufträgt, noch bei hohen Tönen in das Nasale kippt. Stattdessen klingt der Song stets luftig und locker – und auch bei großen Lautstärken nie angestrengt. Den A-10 gelingt es dabei die Bühne ordentlich zu staffeln, ohne dass die Vocals vom Hintergrundmaterial überdeckt werden - gerade in dieser Disziplin bietet. Vielmehr gelingt es den A-10 jedes noch so kleine Detail fein säuberlich herauszuarbeiten, sodass man den Song auch noch einmal komplett neu entdecken kann – das gilt übrigens nicht nur für dieses Stück. Im Gegenzug müssen die normalen Hörgewohnheiten aber erst an den neutralen Klang der Monitore gewöhnt werden. Gerade im Vergleich mit vielen Sat-Sub-Kombinationen klingen die A-10 nämlich nüchtern.

Dieser Eindruck verstärkt sich, nachdem wir die Live-Blu-ray, der Killers „Live at the Royal Albert Hall“ eingelegt haben. In typischer Killers-Marnier bietet das Konzert das volle Spektrum des Bombast-Sounds und unterstreicht vor allem der Live-Qualitäten der Band aus Las Vegas. Und genau hier können die A-10 wieder einmal zeigen, was sie so besonders macht. Die kleinen Lautsprecher geben auch höchste Lautstärken wieder, ohne zu verzerren, und arbeiten Details fein säuberlich heraus.

Im direkten Vergleich mit den A-20 fällt gerade die Bassleistung merklich ab – und das, obwohl die A-10 einen stattlichen, straffen und tief reichenden Bass aus ihrem kleinen Gehäuse holen. Alles in allem wirken die A-20 noch einmal runder und erwachsener. Gerade mit Hinblick auf den geringen Aufpreis von 50 Euro pro Box, empfehlen wir daher direkt zur größeren A-20 zu greifen, wenn genügend Platz auf dem Schreibtisch ist.

Dennoch möchten wir auch eine „kleine“ Warnung aussprechen. Das sehr neutrale Klangverhalten der A-10 wird sicherlich nicht jedem Hörer zusagen. Gerade wer auf einen spektakulären Klang mit satten, wummernden Bässen steht, sollte lieber zu einem klassischen 2.1-System greifen. Ein ausgiebiger Klangcheck empfiehlt sich an dieser Stelle auf jeden Fall.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (12)