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Nach dem Acer Iconia W510 haben wir mit dem Lenovo IdeaTab Lynx ein zweites Windows 8-Tablet mit Atom Z2760 getestet. Bei der Performance gab es keine Überraschungen: Beide Tablets liegen etwa auf einem Level. Sie können die ARM-Konkurrenz zwar teilweise übertrumpfen, bei der Nutzung von Windows 8 stößt man aber trotzdem schnell an die Grenzen des Atom-SoCs. In der Praxis lassen sich übliche Tabletanwendungen gut nutzen, auch bei den Multimediafähigkeiten trumpft die Kombination aus dem Atom Z2760 und Windows 8 (bzw. den dafür verfügbaren Playern und Codecs) auf. Anspruchsvollere Anwendungen wie Bild- und Videobearbeitung sollte man dieser Intel-Hardware aber nicht zumuten.
Anders als das Iconia W510 ist das IdeaTab Lynx kein 10,1-, sondern ein 11,6-Zoll-Tablet. Gerade beim Einsatz in den eigenen vier Wänden ist die größere Bildschirmdiagonale durchaus komfortabel - zumal das Lynx nicht wesentlich schwerer als vergleichbare 10,1-Zoll-Tablets ist. Allerdings fällt bei dem großen 11,6-Zoll-Display auch die mäßige Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten mehr auf. Lenovo nutzt die Gelegenheit nicht, das großzügige Format mit einem hochauflösenden Display zu kombinieren. Zumindest die Blickwinkelunabhängigkeit, Farbdarstellung und Helligkeit des Bildschirms können aber überzeugen.
Im Bereich der Anschlussausstattung bietet das IdeaTab Lynx eigentlich ein gutes Paket. MicroUSB, microHDMI und ein microSD-Kartenleser lassen kaum Wünsche offen. Wünschenswert wären aber eigentlich Anschlüsse im Vollformat, die micro-Varianten zwingen zur Nutzung von Adapterlösungen. Lenovo legt zumindest einen Adapter auf eine reguläre USB-Buchse bei. Die Ausstattung kann sonst keine Glanzlichter bieten. Auf eine rückseitige Kamera verzichtet Lenovo gleich völlig, die Klangqualität der Lautsprecher ist selbst für Tabletverhältnisse nur als ausreichend zu bewerten.
Für unseren Test haben wir nur das Tablet und nicht das optional erhältliche Tastaturdock erhalten. Aus unseren Erfahrungen mit ähnlichen Lösungen können wir aber sagen, dass die Anschaffung eines Tastaturdocks bei einem Windows 8-Tablet prinzipiell sehr empfehlenswert ist. Microsofts Betriebssystem eignet sich gut für den produktiven Einsatz, setzt dann aber passende Eingabegeräte voraus. Das Dock steigert außerdem die Akkulaufzeit und stellt auch noch zwei USB-Ports im Vollformat bereit. Da wir das Lynx-Tastaturdock nicht getestet haben, beziehen wir es aber nicht in die Bewertung ein.
Angesichts der eher unspektakulären Ausstattung ist der Verkaufspreis des IdeaTab Lynx etwas hoch angesetzt - zumal bei den knapp 600 Euro das Tastaturdock noch nicht inklusive ist. Das ASUS VivoTab Smart als aktuell günstigstes Atom Z2760-Tablet kostet rund 200 Euro weniger. Acers weitgehend überzeugendes Iconia W510 wird bei einem Verkauspreis von knapp 600 Euro mit 64 GB und Tastaturdock ausgeliefert. Diese beiden Konkurrenzmodelle sind allerdings als 10,1-Zoll-Tablets etwas kleiner als das Lenovogerät.
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Das IdeaTab Lynx kann sich vor allem dank seines Formats von anderen Atom Z2760-Tablets absetzen. Die 11,6-Zoll-Bilschirmdiagonale sprechen Nutzer an, die ein möglichst großformatiges Tablet mit Windows 8 suchen. Leider hat Lenovo darauf verzichtet, ein höher auflösendes Display einzusetzen und dem Lynx auch sonst nur eine eher durchschnittliche Ausstattung gegönnt. Als Alleinstellungsmerkmal bleibt damit vor allem, dass das Lenovogerät ein großes Display mit geringem Gewicht kombiniert.
Positive Aspekte des Lenovo IdeaTab Lynx:
- leicht trotz großer Bildschirmdiagonale
- Anschlussmöglichkeiten (microSD, Full-USB per Adapter, microHDMI)
- Tastaturdock optional erhältlich
Negative Aspekte des Lenovo IdeaTab Lynx:
- vergleichsweise niedrige Displayauflösung
- Materialwahl
- keine rückseitige Kamera, Klangqualität der Lautsprecher
- Leistung des Atom-SoCs reduziert Nutzungsmöglichkeiten