TEST

DDR5 mit Potenzial

Micron Kits mit 5.200 und 5.600 MT/s im Test

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Micron Kits mit 5.200 und 5.600 MT/s im Test
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Nach einem schweren Start sind wir inzwischen für den aktuellen Arbeitsspeicher-Standard bei DDR5-8000 angekommen. Die Hersteller überboten sich über Wochen und Monate hinweg – aktuell herrscht aber mehr oder weniger Stillstand. Doch es muss nicht immer ein absolutes High-End-Kit sein, denn auch der Prozessor muss mitspielen. Heute wollen wir uns zwei Kits von Micron anschauen, die mit den Revision-G-Chips bestückt sind.

6.000 MT/s, die meist sicher auf jedem Ryzen-Prozessor funktionieren und 7.000 MT/s für die aktuellen Intel-Prozessoren stellen aktuell das Limit dessen dar, was auf den DDR5-Plattformen möglich ist. Je nach Güte des integrierten Speichercontrollers sind bei den Intel-CPUs auch deutlich mehr als 7.000 MT/s möglich.

Sk hynix M-Die oder A-Dies kommen für eben erwähnten schnellsten Kits meist zum Einsatz, denn sie haben sich als extrem taktfreudig herausgestellt. Aber es gibt natürlich auch noch andere Speicherhersteller, die ihre Chips auf die Module bringen wollen. Und auch Sk hynix hat Chips, die nicht auf den Gaming-Kits landen – weitaus mehr als man sich vorstellen mag. Der Server-Markt ist aktuell hungrig nach immer größeren DDR5-Modulen, aktuell bis zu 256 GB erreichen. Samsung und Micron haben ebenfalls einen gewissen Marktanteil. Im Rahmen des Binnings landen die guten Chips auf den schnellen Modulen (bis zu DDR5-8000 CL38), diejenigen, die ebenfalls die Minimal-Anforderungen erfüllen, aber eben mit "nur" 2.600 oder 2.800 MHz arbeiten, kommen dann auf die Kits, die als DDR5-5200 CL42 und DDR5-5600 CL42 in den Handel kommen.

Anstatt aber 250 Euro für 2x 16 GB DDR5-7000 kosten die Micron-Kits eben nur 130 Euro.

XMP 3.0 und EXPO, also die einfachen Profil-Vorgaben für Takt und Timings bieten die beide Kits von Crucial natürlich. Namentlich handelt es sich dabei um das Crucial-Kit CT2K16G52C42U5 mit 32 GB (DDR5-5200, CL42-42-42) und ein zweites Kit namens CT2K16G56C46U5 (DDR5-5600, CL46-45-45).

Hersteller und Bezeichnung Crucial DDR5-5200, CL42-42-42
CT2K16G52C42U5
Crucial DDR5-5600, CL46-45-45
CT2K16G56C46U5
Modulhöhe 32 mm32 mm
Rank Single-Rank, x8Single-Rank, x8
Formfaktor DIMMDIMM
Modulart Unbuffered DIMM (UDIMM)Unbuffered DIMM (UDIMM)
Straßenpreis 150 Euro140 Euro
Homepage CrucialCrucial
XMP / EXPO XMP 3.0 / EXPOXMP 3.0 / EXPO
Garantierte Timings CL42-42-84-126CL46-45-45-90-135
Spannung 1,1 V1,1 V
Chips Micron Revision GMicron Revision G
Eigenschaften --
Garantiezeit Lebenslange GarantieLebenslange Garantie
Kapazität 32 GB (2x 16 GB)32 GB (2x 16 GB)

Single-Rank-Module mit 16 GB verteilt auf acht Chips auf einer Seite des PCBs und ohne Heatspreader – so ließen sich die beiden Crucial-Kits am besten beschreiben. Die Modulhöhe beträgt daher auch nur 32 mm. Mit Timings von CL42-42-84-126 für das DDR5-5200-Kits sowie CL46-45-45-90-135 für das DDR5-5600-Kit sind natürlich weit von dem entfernt, was man von den aggressiven Kits kennt. Dafür sind hier aber auch nur die in den Spezifikationen vorgesehenen 1,1 V notwendig.

Ein Blick in die SPD-Profile zeigt: Beide Kits bieten jeweils zwei XMP-3.0- und EXPO-Profile mit jeweils unterschiedlichen Timings und Taktvorgaben. Die Spannung ist jeweils mit 1,1 V identisch.

Wie alle DRAM-Hersteller arbeitet auch Micron stetig an einer Weiterentwicklung seiner Speicher-Chips. Die Revision G ist die neueste Entwicklung bei Micron und wie immer stellt sich dann die Frage, was ist mit diesen Chips über das hinaus möglich. In den Datenblättern zu den Speichermodulen sind die wichtigen Spezifikationen so beschrieben, wir uns die Module auch vorliegen.

Aber mit DDR5-5200 CL42 und DDR5-5600 CL46/50 wollten wir uns natürlich nicht zufrieden geben und haben versucht aus den Rev.-G-Chips noch etwas mehr Leistung zu quetschen. Die Timings zu reduzieren war allerdings nicht möglich und so haben wir uns auf den Takt konzentriert.

Die AIDA64-Ergebnisse für den Crucial-RAM mit Micron Revision-G-Chips bei 6.200 MT/s sehen wie oben aus. Die Timings konnten wir nicht weiter verschärfen. Zudem war eine Spannung von 1,35 V notwendig, um den Takt zu steigern.

Benchmarks

Getestet haben wir die beiden Speicherkits auf dem ASUS ROG Maximus Z790 Apex. Als Prozessor kam ein Core i9-12900K zum Einsatz.

CPU
Intel Core i9-12900K
Kühler be quiet! Dark Rock Pro 4
Mainboard ASUS ROG Maximus Z790 Apex
Grafikkarte NVIDIA GeForce RTX 3090 Ti Founders Edition
SSD Corsair MP600 Pro
Netzteil be quiet! Dark Power 13 ATX 3.0 Prototyp

Synthetische Benchmarks

AIDA64

Speicherlatenz

ns
Weniger ist besser

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AIDA64

Lesedurchsatz

MB/s
Mehr ist besser

AIDA64

Schreibdurchsatz

MB/s
Mehr ist besser

AIDA64

Kopierdurchsatz

MB/s
Mehr ist besser

Für die beiden Micron-Kits gilt im AIDA64-Benchmark: Entsprechend ihrer Taktung und den Timings sortieren sie sich im Testfeld ein. Da wir uns bisher eher schnellere DDR5-Kits angeschaut haben, sind die Micron-Module mit 5.200 und 5.600 MT/s eher im hinteren Testfeld zu finden. Auf 6.200 MT/s übertaktet sieht es dann schon etwas bessere aus, mit CL46 aber ist gegen ein Kit mit CL32 natürlich aber auch kein Blumentopf zu gewinnen.

Y-Cruncher

1T (500M)

s
Weniger ist besser

Y-Cruncher

nT (500M)

s
Weniger ist besser

Nicht viel anders sieht es im Y-Cruncher aus. Im Single-Threaded-Test spielen die Timings eine gewisse Rolle, was nicht gerade vorteilhaft für die Micron-Kits ist. Der Multi-Threaded-Test zeigt dann zumindest für die übertakteten Module einen gewissen Fortschritt.

Temperaturen

30 Minuten Speichertest

in °C
Weniger ist besser

Die beiden Micron-Kits bzw. die Module sind nicht mit einem Heatspreader ausgestattet. Mit 1,1 V und moderaten Taktraten bleiben die Temperaturen daher auch in einem moderaten Bereich. Übertaktet und mit 1,35 V betrieben sollte aber zumindest ein gewisser Luftstrom gewährleistet sein, denn mit 65,3 °C werden deutlich höhere Temperaturen ausgelesen, die aber noch immer nicht an das heranreichen, was wir bei den extremen Kits mit Heatspreader schon gesehen haben.

Gaming-Benchmarks

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Fazit

Mit den vom Hersteller spezifizierten Einstellungen bei DDR5-5200 CL42 und DDR5-5600 CL46 sind die beiden Crucial-Kits nicht mehr als Standard-Ware im DDR5-Segment, die sich in keinerlei Art und Weise hervortun können. Wer für sein Desktop-System nach Modulen mit einer Kapazität von 16 GB ist und keine allzu hohen Ansprüche an die Transferraten und Timings hat, der macht hier nichts falsch. Für etwas mehr Speicherkapazität bietet Crucial die Module auch mit jeweils 32 GB (und damit Kits mit 64 GB bestehend aus zwei Modulen) an.

Bei den vom Hersteller getesteten Transferraten und Timings bei 1,1 V sind die beiden Kits vor allem eines: unspektakulär. Aber vielleicht ist es genau das, wonach der gewillte Käufer sucht. Die Integration von EXPO und XMP 3.0 zeigte sich in der Praxis ebenfalls wenig überraschend als problemlos. Ein kurzer Test auf dem AM5-Testsystem zeigte, dass die Taktung und Timimgs übernommen wurden.

Wer seinen Ryzen- oder Core-Prozessor ausreizen bzw. das Potential von schnellem Arbeitsspeicher im Gaming nutzen möchte, der schaut sich aber vielleicht besser nach anderen Kits um, die im jeweiligen Sweet-Spot für die Prozessoren bei deutlich schärferen Timings mehr zu bieten haben.

Interessant sind bzw. waren die Module für uns aber auch im Hinblick dessen, was mit den Revision-G-Chips von Micron so möglich sein würde. Was die B-Dies von Samsung für DDR4 waren sind aktuell die die A-Dies von Sk hynix wenn es darum geht, das Maximum aus den Speicherchips heraus zu quetschen. Die Revision-G-Chips von Micron scheinen hinsichtlich der Timings wenig Potential zu haben bzw. es wäre dann notwendig den Takt zurückzunehmen, was bei DDR5-5200/5600 wenig sinnvoll erscheint. Irgendwo zwischen DDR5-6000 und DDR5-6400 liegt das Potential dieser Chips, wenn man sich mit den Timings von CL42 bis CL46 zufrieden gibt.

Die Crucial-Kits können ein Preis/Leistungs-Empfehlung sein, wenn man noch einmal an manuelles Tuning vornimmt. Das Crucial-Kit mit DDR5-5200 CL42 kostet 150 Euro, die Variante als DDR5-5600 CL46 ist mit 140 Euro sogar günstiger. Aber man muss schon genau hinschauen, denn es gibt auch CL40-Kits anderer Hersteller, die etwas günstiger sind, wenngleich dann nicht ganz klar ist, welche Chips sich hier verbergen. Unser Speicher-Unterforum ist mit seinem DDR5-Info-Thread sowie den Spezialabteilungen in Form eines Ryzen-DDR5-OC- und Intel-DDR5-OC-Threads in vielerlei Hinsicht eine gute Anlaufstelle.


  • günstiger Preis
  • Micron Revision G mit Potenzial für DDR5-6400
  • XMP- und EXPO-Profile

  • hohe Timings
  • OC nur mit hohen Timimgs