Vor allem durch die Anforderungen im Serversegment sollen sich bei DDR5-Speicher Zwischenschritte bei den Kapazitäten etablieren. 24 GB und 48 GB werden nun zunächst im Endkundenbereich eingeführt. Für Server sollen auch Kapazitäten von 96 GB und 192 GB eine Rolle spielen. Wir haben uns ein erstes Speicherkit mit diesen neuen Größen angeschaut, genauer gesagt die Corsair Vengeance RGB DDR5-5600 mit 2x 24 GB durch unseren Testparcours gejagt.
Corsair stellte zunächst die langsamerem Kits mit bis zu 5.600 MT/s vor und eben ein solches testen wir heute. Ein paar Tage später stellt man dann auch eine Variante mit 7.000 MT/s vor. Kurz darauf zog G.Skill nach und präsentierte seinerseits die Trident Z5 RGB DDR5-8000, die noch einmal schneller sind. Bei den Modulen von G.Skill sollten Speicherchips von Sk hynix zum Einsatz kommen, während unsere Vengeance RGB DDR5-5600 auf Micron setzen.
Aktuell unterstützt die Mainboards für Intels LGA1700-Plattform die neuen Kits mit 2x 24 GB oder 2x 48 GB bereits. Voraussetzung ist der Betrieb mit dem neuesten BIOS für das jeweilige Mainboard. Bei AMDs AM5-Plattform sieht dies noch anders aus. Hier arbeiten die Mainboard-Hersteller noch am nächsten AGESA-Update, welches die neuen Kits dann problemlos unterstützen soll.
Einerseits wird in diesem Beitrag also um das Thema Leistung gehen, wobei man bei DDR5-5600 CL40 keine Wunder erwarten kann. Hier geht es vielmehr darum über eine Kapazität 48 GB zu verfügen, wenn 32 GB nicht ausreichend sind. Wir werden uns aber auch anschauen, ob sich die Module noch etwas übertakten lassen.
Zweiter Punkt wird die Kapazität sein. Gibt es Spiele, die beispielsweise die 16 und 32 GB bereits auslasten? Ein Speicherausbau von 16 GB dürfte das Minimum sein, was beim Aufbau eines aktuellen Gaming-System gewählt werden sollte. 2x 16 GB die empfohlene Ausstattung. Aber welche Vorteile bringen hier 2x 24 GB?
Hersteller und Bezeichnung | Corsair Vengeance RGB DDR5-5600, CL40-40-40-77 CMH48GX5M2B5600C40 |
Modulhöhe | 45 mm |
Rank | Single-Rank, x8 |
Formfaktor | DIMM |
Modulart | Unbuffered DIMM (UDIMM) |
Straßenpreis | 195 Euro |
Homepage | Corsair |
XMP / EXPO | XMP 3.0 |
Garantierte Timings | CL40-40-40-77-117 |
Spannung | 1,25 V |
Chips | Micron Revision B |
Eigenschaften | - |
Garantiezeit | Lebenslange Garantie |
Kapazität | 48 GB (2x 24 GB) |
Die Vengeance-RGB-Serie ist hinlängst bekannt. Was wir hier sehen ist die Tatsache, dass die Module auf eine Kapazität von 24 GB kommen. Acht Banks, vier Banks pro Gruppe und eine Single-Rank-Konfiguration kommen zum Einsatz. Die Speicherchips stammen von Micron und offenbar handelt es sich um B-Dies.
Aufgrund der verwendeten Heatspreader mit dazugehörigen RGB-Beleuchtung kommen die Module auf eine Höhe von 45 mm. Damit liegen sie in einem üblichen Bereich für DDR5-Speicher mit Heatspreader und bei den meisten eingesetzten Luftkühler kann der Lüfter sogar noch über den Kits installiert werden. Meist aber versuchen die Hersteller natürlich ihren Kühler so zu gestalten, damit die RAM-Module und die Lüfter nicht kollidieren. Die Dominator-Platinum-RGB-Module bauen mit 55 mm noch einmal höher auf.
Auf der Rückseite der Module sind die wichtigsten Informationen zum Kit zu finden. Vorgesehen ist es für 5.600 MT/s bei Timings von CL40-40-40-77 und einer Spannung von 1,25 V. Mit 1,1 V kommt Corsair hier also nicht mehr aus. Diese Daten sind auch in einem XMP-3.0-Profil hinterlegt und können auf einer Intel-Plattform im BIOS abgerufen werden.
Auch optisch sollen die Corsair Vengeance RGB etwas hermachen und sind mit einer RGB-Leiste versehen, welche nicht wie bei den Capellix-RGBs klare Punkte darstellt, sondern ein diffuser Streifen ist, unter dem sich die RGB-LEDs befinden. Per Software können die LEDs angesteuert und mit verschiedenen Effekten belegt werden.
Per CPU-Z können die im XMP-3.0- sowie den SPD-Profilen hinterlegten Taktraten, Timings und Spannungen noch einmal ausgelesen werden. Die meisten Nutzer werden nach dem Einbau des Kits sicherlich im BIOS das XMP-3.0-Profil auswählen und los gehts. Bei 5.600 MT/s sowie den Timings dürften 99 % der Systeme diese Einstellungen problemlos übernehmen und booten. Bei Kits mit 7.000 MT/s und strafferen Timings kann dies schon anders aussehen.
Ein EXPO-Profil für AMDs Ryzen-7000-Prozessoren gibt es nicht. Corsair hat dazu eine gesonderte Speicherserie aufgelegt, die bisher noch keine Varianten mit 24 oder 48 GB vorzuweisen hat.
Overclocking möglich?
Module mit einer Einzelkapazität von 24 GB, dazu Micron-Speicher B-Die – natürlich wollten wir auch schauen, ob die Module mehr als die spezifizierten 5.600 MT/s bei CL40 erreichen.
Eine Verschärfung der Timings führte allerdings nicht zum Erfolg, auch nicht mit einer höheren Spannung. Also haben wir den Takt angehoben und gleichzeitig die Timings etwas gelockert. Mit 1,425 V konnten wir dann immerhin mit DDR5-6000 CL42-42-42-84 booten und auch den MemTest erfolgreich absolvieren. Weiter verwunderlich ist das Ergebnis allerdings nicht, denn die guten Module wird Corsair für seine DDR5-7000-Modelle verwenden.
Und was bringen die 48 GB Kapazität?
Wer sich für 2x 24 GB entscheidet, dem reichen offensichtlich 2x 16 GB nicht aus. 2x 32 GB mit DDR5-5600 kosten aber auch bei Corsair nicht die Welt. Ab 235 Euro sind solche Kits erhältlich und so müssen wir uns an dieser Stelle schon die Frage stellen, wer denn überhaupt 2x 24 GB benötigt.
Wir haben einfach einmal ein paar Spiele gestartet und geschaut, ob wir bei 2x 16 GB an eine Grenze kommen, bei der uns 2x 24 GB helfen würden. In fast allen Spielen ist dies nicht der Fall. Hogwarts Legacy mit 22 GB oder Icarus mit 20 GB gehören schon zu den Titeln, die sich außergewöhnlich viel Arbeitsspeicher greifen, wenn dieser denn verfügbar ist.
Aber es gibt auch Extrembeispiele, die wir aber nicht alle testen konnten. Star Citizen soll sich beispielsweise auch gerne viel Arbeitsspeicher gönnen. Ähnliches gilt für Titel wie GTA V, The Witcher und einige andere mit zahlreichen installierten Mods. Auch wer mehr als nur Spiele spielt, sondern sich für ein Hobby-Projekt mit der Unreal Engine 5 beschäftigt, wird im Editor schnell die 32 GB knacken und hier könnten dann 48 GB helfen. Aber helfen können dann auch gleich 64 GB bei diesem geringen Preisunterschied.
Aktueller Stand für AMDs AM5-Plattform
Wie bereits erwähnt, arbeiten die Mainboard-Hersteller aktuell mit einer neuen AGESA-Version an einer Kompatibilität zu den neuen Modulen mit 24 und 48 GB. Wir haben aber dennoch einmal ausprobiert was passiert, wenn man das Kit auf einem ASUS ProArt X670E-Creator WIFI zusammen mit einem Ryzen 9 7900X3D betreiben möchte.
Leider will das System aber gar nicht erst booten. Die entsprechende LED zeigt an, das es Probleme mit dem Arbeitsspeicher gibt. Noch nicht einmal bis ins BIOS sind wir gekommen, was von einigen anderen Mainboards berichtet wird.
Ohnehin dürfte Corsair gesonderte Varianten für AMD-Systeme vorsehen, die dann auch ein EXPO-Profil vorweisen können.
Update:
Am Wochenende hat ASUS Beta-Version seiner BIOS-Dateien für einige Mainboards mit X670(E)- und B650(E)-Chipsatz veröffentlicht. Wir haben das Beta-BIOS in der Version 1003 auf einem ASUS ProArt X670E-Creator WIFI installiert und zusammen mit einem Ryzen 9 7900X3D ein paar neue Corsair Vengeance RGB DDR5-5600 ausprobiert.
Anders als zuvor lief der Boot-Vorgang durch, im BIOS wurden alle Spezifikationen korrekt ausgelesen. Das XMP-3.0-Profil konnten wir nicht übernehmen, die 5.600 MT/s sowie die Timings von 42-40-40-77 konnten wir aber übernehmen und das System lief.
Benchmarks
Mit dem aktuellen BIOS 0812 konnten wir die 24-GB-Module problemlos auf dem ASUS ROG Maximus Z790 Apex betreiben. Ein kurzer Test war auch mit dem Gigabyte Z790 AORUS Elite AX erfolgreich.
Getestet haben wir die beiden Speicherkits auf dem ASUS ROG Maximus Z790 Apex. Als Prozessor kam ein Core i9-12900K zum Einsatz.
CPU | Intel Core i9-12900K |
Kühler | be quiet! Dark Rock Pro 4 |
Mainboard | ASUS ROG Maximus Z790 Apex |
Grafikkarte | NVIDIA GeForce RTX 3090 Ti Founders Edition |
SSD | Corsair MP600 Pro |
Netzteil | be quiet! Dark Power 13 ATX 3.0 Prototyp |
Synthetische Benchmarks
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Fazit
Hinsichtlich der Leistung in Anwendungen und Spielen kann man von einem Kit mit 5.600 MT/s keine Wunder erwarten. Da Intel die Speichercontroller seiner Raptor-Lake-Prozessoren bis DDR5-5600 spezifiziert, sind entsprechende Kits ein guter Einstieg, da jegliches Anwenden eines XMP-Profils auch gleich ein Overclocking darstellt.
Der Hauptpunkt dieser Kits ist sicherlich die Erweiterung der Speicherkapazität. Anstatt 2x 16 GB für insgesamt 32 GB sind mit 2x 24 GB eben 48 GB möglich. Ein sinnvoller Zwischenschritt für dann weiter zu 2x 32 GB = 64 GB? Das ist die große Frage und hängt von vielen Faktoren ab.
Spieler sind mit insgesamt 32 GB meist gut bedient. Keines der aktuellen AAA-Spiele kommt selbst bei höchsten Grafik- und Detaileinstellungen auf mehr als 22 GB. Extrembeispiele sind Mods und je mehr Mods installiert sind, desto höher kann der Speicherbedarf sein. Dies sind aber extrem individuelle Anforderungen, die wir an dieser Stelle nicht nachgestellt haben.
Wo wir aber einen Unterschied zwischen 32 und nun vorhandenen 48 GB sehen konnten, sind Kreativ-Anwendungen wie beispielsweise der Editor der Unreal Engine 5. Hier kann man eigentlich nicht genügend Speicher haben.
Der Preis wird, wie so oft, eine wichtige Rolle spielen. Das von uns getestete Kit Corsair Vengeance RGB DDR5-5600 (CL40-40-40-77, CMH48GX5M2B5600C40) kostet aktuell 195 Euro. 2x 32 GB, also ingesamt 64 GB, kosten vom gleichen Hersteller und ebenfalls mit RGB-Beleuchtung immerhin schon 275 Euro. Ohne RGB liegen wir aber bei nur noch 235 Euro und somit ist die Preisdifferenz gar nicht mehr so groß. Man kann sich also durchaus überlegen, gleich auf 64 GB zu gehen. Für höhere Transferraten gehen die Preise etwas weiter auseinander, bei DDR5-5600 stellt sich die Situation aktuell so dar, wie sie ist.
Allzu viel Potential hat unser Kit von Corsair auch nicht mehr zu bieten. Wir konnten den Takt etwas anheben, mussten die Timings aber auch etwas lockern. Ein paar Prozent an Leistung lassen sich aus den Modulen aber noch herausquetschen.
- insgesamt 48 GB an Speicherkapazität
- etwas Taktpotenzial vorhanden
- schicke RGB-Beleuchtung
- geringe Bauhöhe
- nur DDR5-5600 bei CL40 in diesem Kit
- in Spielen bringen 48 GB keinerlei Vorteile