Abseits von gewöhnlichen DDR5-Speichermodulen gibt es je nach Hersteller natürlich auch eine Premium-Serie. Bei Corsair ist dies die Vengeance-Serie für den Mainstream und als Steigerung die Dominator-Platinum-Reihe. Doch seit der DDR5-DRAM-Generation stellt Corsair aus dem High-End-Sektor die Dominator-Titanium-RGB-Modelle in unterschiedlichen Speicherbestückungen und Farben an. Für diesen Kurztest werden wir uns das 32-GB-Kit mit DDR5-6400 in schwarz an und werden es auch bis über die Grenzen hinaus übertakten.
Analog zur 80-Plus-Zertifizierung bei Netzteilen steht Titanium oberhalb von Platinum und soll daher einen wertvolleren beziehungsweise besseren Eindruck hinterlassen. Doch was bei Netzteilen in gesteigerter Energie-Effizienz resultiert, trifft nicht bei Corsairs Dominator-Titanium zu, sondern tritt in anderen Bereichen in Erscheinung. Der größte Unterschied ist, dass der maximale, garantierte Speichertakt bei der Dominator-Titanium-Reihe bis 4.000 MHz für 8.000 MT/s reicht, wohingegen bei den Dominator-Platinum-Modulen bis 3.600 MHz für 7.200 MT/s das Ende erreicht ist.
Die Bandbreite der Speicherkapazität pro Kit reicht von 32 GB über 48 und 64 GB, bis hin zu 96 GB und sogar 128 GB. Bei den Farben der Aluminium-Heatspreader kann sich der Interessent zwischen weiß, grau und schwarz entscheiden.
Was bei den Dominator-Titanium-Modulen sofort ins Auge fällt, ist die Modulhöhe. Diese beträgt stolze 57,3 mm. Und gerade in Verbindung mit üppigen CPU-Luftkühlern sollte zuvor geprüft werden, ob die Module unterhalb des Kühlers passen. Beim Einsatz einer (AIO-)Wasserkühlung ist das Problem daher nicht gegeben und unproblematischer.
Corsair setzt auf sehr hochwertige Aluminium-Heatspreader, in diesem Fall in Schwarz gefärbt. Pro Modul wurden elf RGB-LEDs eingelassen, die sich jedoch ausschließlich mit Corsairs eigener iCUE-Lösung steuern lassen, beziehungsweise muss die iCUE-Software installiert sein, damit die LEDs über die Tools der Mainboard-Hersteller selbst gesteuert werden können. Sowohl an den Seiten als auch auf der Oberseite des RAM-Moduls wird das Leuchtspektakel sehr gut zur Geltung gebracht.
SPD-Programmierung und technische Eigenschaften
Das sehr nützliche Tool Thaiphoon Burner kommt mit dem DDR5-Speicher bestens zurecht und so konnten wir sowohl einen Thaiphoon-Burner- als auch einen CPU-Z-Screenshot anfertigen, um einen detaillierten Blick auf Corsairs RAM-Module werfen zu können. Unter dem Heatspreader verbergen sich acht Chips von SK Hynix mit jeweils 2-GB-Kapazität, um dann auf die 16 GB pro Modul zu kommen. Im Detail sind es laut Teiphoon Burner A-Die-Chips.
Corsair hat sowohl zwei XMP berücksichtigt. Eins mit 3.200 MHz für DDR5-6400 bei CL32-40-40-84 angegeben. Etwas mehr Performance bringt das zweite Profil mit und hat 3.300 MHz für DDR5-6600 bei etwas strafferen CL32-39-39-76 erhalten. Jeweils wurden 1,4 Volt für die DIMMs vorgesehen.
Hersteller und Bezeichnung | Corsair Dominator Titanium RGB 32 GB, DDR5-6400, CL32-40-40-84 CMP32GX5M2B6400C32 |
Kapazität | 32 GB (2x 16 GB) |
Modulhöhe | 57,3 mm |
Rank | Single-Rank |
Formfaktor | DIMM |
Modulart | DDR5 Unbuffered DIMM (UDIMM) |
Straßenpreis | ab 173 Euro |
Homepage | Corsair |
EXPO / XMP | XMP 3.0 |
Garantierter Speichertakt | 3.200 MHz 3.300 MHz |
Leistung in MT/s | 6.400 MT/s 6.600 MT/s |
Garantierte Timings | CL32-40-40-84 (DDR5-6400) CL32-39-39-76 (DDR5-6600) |
Chips | SK Hynix A-Die, 8x 2 GB pro Modul |
Garantiezeit | Limited Lifetime |
Benchmarks
Für den Kurztest setzen wir auf den beliebten AIDA64-Cache- und Memory-Benchmark und im speziellen auf die Lese-, Schreib- und Kopiergeschwindigkeit sowie auf die Latenz. Hinzu kommen zwei Spiele-Benchmarks in Form von Anno 1800 mit einem eigenen Saved Game mit 90 Stunden Spielzeit und knapp 50.000 Einwohnern einer großen Metropole (Crown Falls). Auch den integrierten Dying-Light-2-Benchmark haben wir jeweils durchgeführt. Das Ganze haben wir jeweils in der 720p-Auflösung bei mittleren Details ausgeführt.
Mit diesen Komponenten haben wir das Speicherkit unter Windows 11 Pro (Build 22631, 23H2) getestet:
CPU | Intel Core i7-14700K (PL1/PL2 = 253W) |
Kühler | Valkyrie Dragonfang 360mm AIO |
Mainboard | MSI PRO Z790-A MAX (BIOS: 7E07vM2) |
Grafikkarte | ASUS ROG Strix GeForce RTX 2060 OC |
SSD | OCZ ARC 100 SSD 240 GB |
Netzteil | Seasonic Prime Platinum 1.200 W |
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Von DDR5-5600 auf DDR5-6400 und bis DDR5-6600 wurden die passenden Werte erreicht. Im Anschluss wollten wir natürlich herausfinden, zu wieviel mehr Takt Corsairs Speicherkit bereit ist, mitzumachen. Wir haben die RAM-Timings von CL32-39-39-76 auf CL36-42-42-84 angehoben, die zusammen mit einem höheren Speichertakt weiterhin attraktiv sind. Beim Herantasten bis zum Limit sind wir bis auf DDR5-7400 gekommen, was für ein Speicherkit mit garantierten 6.600 MT/s bei Leibe kein schlechtes Ergebnis darstellt.
Die Speicherlatenz sank hierbei bis auf 60,7 ns herab und gerade bei Anno 1800, das in unserem Saved Game ganz klar CPU-limitiert ist, wurden bis 171 FPS erreicht. Im Vergleich zu DDR5-6400 waren es 162 FPS. Der Leistungszuwachs bei Dying Light 2 war quasi nicht vorhanden und die Unterschiede fallen in die Messtoleranz.
Fazit
Möchte der PC-Aufrüster bei Corsair in Sachen Arbeitsspeicher in das höchste Regal greifen, muss er zu den Dominator-Titanium-Modulen greifen, die das Unternehmen seit Einführung der DDR5-Module mit ins Sortiment aufgenommen hat. In den Farben Schwarz, Grau und Weiß bietet Corsair für nahezu jeden Farbgeschmack etwas. Die Haptik und die Verarbeitung des Heatspreaders liegt auf einem sehr hohen Niveau. Beachtet werden sollte die Modulhöhe mit 57,3 mm, gerade beim Einsatz eines CPU-Luftkühlers.
Das uns vorliegende, schwarze 32-GB-Kit ist von der Kapazität her das Minimum. Alternativ gibt es aus der Dominator-Titanium-Reihe auch Kits mit 48, 64 und 96 GB. Die Bandbreite an den Taktfrequenzen reicht von 3.000 MHz (DDR5-6000) bis 4.000 MHz (DDR5-8000). In jedem Modul wurden elf RGB-LEDs hinterlassen, die sowohl zu den Seiten als auch nach oben ihre Leuchtkraft demonstrieren können. Der Nachteil wird für viele sicherlich sein, dass Corsair für die Ansteuerung der RGB-LEDs die eigene iCUE-Software voraussetzt. Erst mit installierter iCUE-Software können die RGB-LEDs auch mit den Tools der Mainboard-Hersteller gesteuert werden.
Unser Sample bringt pro Modul 16 GB an Speicherkapazität mit und erhielt A-Dies von SK Hynix, die sich im Overclocking-Test als sehr agil gezeigt hatten. Die beiden implementierten XMPs bieten einerseits den Betrieb mit DDR5-6400 bei CL32-40-40-82 und andererseits DDR5-6600 mit potenteren CL32-39-39-76. Wie sich anhand unseres Overlocking-Tests herausgestellt hatte, war bei DDR5-6600 noch lange nicht die Ende der Fahnenstange erreicht. Wir sind mit den Timings CL36-42-42-84 bis auf 3.700 MHz für 7.400 MT/s gekommen und stellt schon eine große Reserve dar.
Corsairs Dominator Titanium RGB mit 32 GB bei DDR5-6400 respektive DDR5-6600 inklusive schwarzen Heatspreadern wechseln für einen Preis von mindestens 173 Euro den Besitzer. Für ein 32-GB-Speicherkit ist das definitiv nicht wenig Geld, wenn man sieht, dass die ersten 64-GB-Kits mit DDR5-6400 für um die 200 Euro angeboten werden.
- gute SPD-Programmierung inklusive XMP 3.0 (2 Profile)
- sehr gute Verarbeitung
- DDR5-6400 und DDR5-6600 per Profil
- hohes Overclocking-Potential (DDR5-7400)
- RGB-Beleuchtung (steuerbar)
- Modulhöhe kann bei CPU-Luftkühlern problematisch werden
- hoher Preis
- RGB-LEDs nur mit installierter iCUE-Software steuerbar