CUDIMM sollte die Tür hin zu höheren Taktraten beim Arbeitsspeicher öffnen, doch es kam anders als gedacht, denn auch ohne eigenen Taktgeber erreichen die Module inzwischen weit mehr als 8.000 MT/s. Heute schauen wir uns dennoch den Corsair Vengeance RGB CUDIMM mit 8.400 MT/s bei Timings von CL40-52-52-135 genauer an und beleuchten, welches Leistungsplus der Nutzer erwarten kann.
Bevor wir aber auf das Speicherkit eingehen, ein paar grundsätzliche Informationen zu den CUDIMMs. Aktuell unterstützt werden CUDIMMs nur von den Core-Ultra-200S-Prozessoren alias Arrow Lake-S von Intel. Im dazugehörigen Test sind wir bereits auf die Unterstützung von CUDIMM eingegangen. Offiziell unterstützt der Speichercontroller der Core-Ultra-200S-Prozessoren DDR5-5600 für ein Modul pro Speicherkanal und DDR5-4800 bzw. DDR5-4400 wenn zwei Module pro Speicherkanal eingesetzt werden. Für ein UDIMM pro Speicherkanal werden offiziell DDR5-5600 unterstützt, kommen CUDIMMs zum Einsatz soll es DDR5-6400 sein.
CUDIMM steht für Clocked Unbuffered Dual In-line Memory Module. Bereits auf der Computex zeigten die ersten Speicherhersteller entsprechende Module. Die CUDIMMs haben einen eigenen Taktgeber (Clock driver, CKD), der für die Regenerierung des von den Speicherchips verwendeten Taktsignals verantwortlich ist. Damit wird die Signalqualität verbessert und letztendlich werden höhere Betriebsfrequenzen möglich. Zu finden ist dieser direkt unter dem Power Management IC (PMIC) und im direkten Vergleich zu Standard-Modulen ist der längliche Taktgeber Chip gut zu erkennen.
Inzwischen sind in Deutschland zahlreiche CUDIMM-Kits angekommen, die von Herstellern wie Kingston, Corsair, G.Skill und ADATA angeboten werden. Im Preisvergleich sind die Kits mit dem Stichwort CUDIMM und CKD zu finden. Zur Wahl stehen verschiedene Kapazitäten und Transferraten. Los geht es bei 2x 16 GB und DDR5-6400.
Ob und wann mit schnelleren Kits als 8.400 MT/s zu rechnen ist, ist nicht bekannt. Die Taktrekorde werden weiterhin mit klassischen DDR5-Modulen erreicht und selbst diese sind weniger durch den Speicher selbst, als vielmehr durch den Speichercontroller des Prozessors limitiert. Dies dürfte auch der Grund sein, warum CUDIMM aktuell im Praxiseinsatz auf die Intel-Plattform limitiert ist. Hier erreichen die Speichercontroller meist problemlos 7.000 MT/s und mehr. Zwar ist des auch bei AMD möglich, meist aber nicht sinnvoll.
Nun aber zu den Corsair Vengeance RGB CUDIMM DDR5-8400:
Hersteller und Bezeichnung | Corsair Vengeance RGB CUDIMM DDR5-8400 CL40 (CMHC48GX5M2X8400C40) |
Modulhöhe | 44,9 mm |
Rank | Single-Rank, x8 |
Formfaktor | DIMM |
Modulart | Unbuffered DIMM (UDIMM) |
Straßenpreis | 390 Euro |
Homepage | Corsair |
XMP / EXPO | XMP 3.0 |
Garantierte Timings | CL40-52-52-135 |
Spannung | 1,4 V |
Chips | Sk Hynix (M-Die) |
Eigenschaften | RGB-Beleuchtung |
Garantiezeit | eingeschränkte lebenslange Garantie |
Kapazität | 48 GB (2x 24 GB) |
Die Corsair Vengeance RGB CUDIMM werden aktuell mit einer Kapazität von 2x 48 GB angeboten. Bei den Transferraten werden 8.000 bis 9.200 MT/s angeboten. Mehr als 8.400 MT/s sind im Handel aber noch nicht angekommen. Abhängig von der Transferrate liegen die Timings bei CL44 bis CL38. Das von uns getesteten Kits kommt auf 8.400 MT/s bei Timings von CL40-52-52-135.
Dazu ist allerdings auch eine Spannung von 1,4 V notwendig. Ein entsprechendes XMP-3.0-Profil liegt vor. Zudem sind drei JEDEC-Profile vorhanden.
In der Optik setzt Corsair auf einen Heatspreader aus Aluminium mit hochglänzender Oberfläche, mit einem Dreieck-Muster bedruckt ist. Diese Oberfläche verfügt über eine Art Regenbogeneffekt, der je nach Einfallswinkel dafür sorgt, dass man verschiedene Farben sieht. In der Mitte, im oberen Bereich, verwendet Corsair ein gebürstetes Aluminium mit Vengeance-Aufdruck.
Auf der Stirnseite des Heatspreaders ist eine RGB-Beleuchtung vorhanden, die über zehn Zonen verfügt, die individuell angesteuert werden können. Mitsamt des Heatspreaders kommen die Module auf eine Höhe von 44,9 mm.
In Aktion sehen die Corsair Vengeance RGB CUDIMM mit ihrer Beleuchtung wie folgt aus:
Bevor wir zu den Benchmarks kommen noch ein paar Worte zu einem weiteren Kit, welches wir in diesem Test zumindest in den Benchmarks mit aufführen werden. Dabei handelt es sich um die G.Skill Trident Z5 CK RGB DDR5-8200 CL40, die uns zum Start der Core-Ultra-200S-Prozessoren zur Verfügung standen.
Für den Test verwendet haben wir neben den getesteten Speicherkits einen Intel Core Ultra 9 285K auf einem ASUS ROG Maximus Z890 Apex.
Benchmarks
Kommen wir nun zu den Benchmarks und beginnen dabei mit synthetischen Tests, bevor wir dann zu den Gaming-Benchmarks kommen werden und auch einen Blick auf die Temperaturen werfen.
AIDA64
Lesedurchsatz
Werbung
AIDA64
Schreibdurchsatz
AIDA64
Kopierdurchsatz
AIDA64
Latenz
Im AIDA64-Benchmark kommen die CUDIMM-Kits auf außerordentlich hohe Durchsatzraten für das Lesen, Schreiben und Kopieren von Daten. Wir sprechen hier von bis zu +50 % gegenüber einem DDR5-Standardkit mit 5.600 MT/s. Auch die Latenzen gehen um 20 bis 25 % zurück, was sich positiv auf die Gaming-Leistung auswirken dürfte. Die Corsair Vengeance RGB CUDIMM DDR5-8400 CL40 sind dabei etwas schneller als die G.Skill Trident Z5 CK RGB DDR5-8200 CL40.
Y-Cruncher
nT 500M
Der Y-Cruncher nutzt den Arbeitsspeicher um die zur Berechnung notwendigen Daten abzulegen und ist somit auch von einer Leistung des Arbeitsspeichers abhängig.
Control
1.280 x 720 Pixel, Hoch
Cyberpunk 2077: Phantom Liberty
1.280 x 720 Pixel, RT: Niedrig, DLSS: Leistung
F1 24
1.280 x 720 Pixel, Mittel, DLSS: Qualität
Marvel’s Spider-Man: Miles Morales
1.280 x 720 Pixel, Sehr Hoch, FSR 3: Qualität
In den Spielen steigt die Leistung im CPU-Limit um 15 bis 25 %. Dabei zeigen die Corsair Vengeance RGB CUDIMM DDR5-8400 CL40 eine etwas höhere Leistung im Vergleich zu den G.Skill Trident Z5 CK RGB DDR5-8200 CL40.
Temperatur
Memtest, Intel Core Ultra 9 285K
Jeweils 1,4 V sind notwendig, damit die Kits die versprochenen Transferraten erreichen. Im Vergleich zu den 1,1 V der JEDEC-Vorgaben entspricht dies einer um 27 % erhöhten Spannung. Nach einer Stunde Volllast auf dem Speicher kommen die G.Skill Trident Z5 CK RGB DDR5-8200 CL40 auf eine Temperatur von 63,9 °C, die Corsair Vengeance RGB CUDIMM DDR5-8400 CL40 sogar auf 79,8 °C. Dabei spielt auch die RGB-Beleuchtung eine Rolle, die, auch wenn sie auf LEDs setzt, eine gewisse Abwärme erzeugt. Solche High-Performance-Kits sollten durch den CPU-Kühler immer mitgekühlt werden und kommen ohne einen zumindest geringen Luftstrom kaum aus.
Fazit
Die Einführung der CUDIMMs hat viel versprochen, bietet in der Praxis aber kaum Vorteile. Die Essenz der Sache ist: Über die offizielle Kompatibilität für den Arbeitsspeicher von DDR5-5600 auf DDR5-6400 gehen. Einige Speicherhersteller bieten diese Einsteiger-Lösungen an und bei 1,1 V und ohne über den Spezifikationen zu arbeiten, bieten diese Kits auch Vorteil. Aber möglich sind 6.400 MT/s auch ohne den Einsatz von CUDIMM, wenngleich dann eben nicht nach den Vorgaben Intels.
Darüber hinaus sind die Vorteile aber extrem limitiert bzw. noch gar nicht vorhanden. Gut selektierte UDIMMs erreichen ebenfalls 8.000 MT/s und mehr. In diesem Bereich liegen auch die UDIMMs. Einen direkten Vergleich in der Stabilität auf Basis von jeweils eingesetztem Prozessor, Mainboard und Speicherkit können wir nicht vorlegen. Ob CUDIMM-Kits am Limit besser funktionieren, bleibt eine offene Frage, die vielleicht eher von der Community beantwortet werden kann, die eine weiter gestreute Hardware-Basis vorweisen kann.
Davon abgesehen, bieten die Corsair Vengeance RGB CUDIMM DDR5-8400 CL40 einen ordentlichen Leistungsschub. Dies gilt für synthetische Tests ebenso wie in den Spielen. Der Sprung von 5.600 auf 8.400 MT/s ist enorm, von 6.400 MT/s ausgehend natürlich etwas geringer. Das Anlegen von Takt, Timings und der notwendigen Spannung erfolgt problemlos per XMP-3.0-Profil. Das Zusammenspiel aus dem Core Ultra 9 285K auf dem ASUS ROG Maximus Z890 Apex machte für uns keinerlei Probleme.
Hinsichtlich der Optik sind die Vengeance RGB CUDIMM sicherlich Geschmackssache. Die glänzende Oberfläche mit dem gebürsteten Aluminium macht einen hochwertigen Eindruck. Die RGB-Beleuchtung ist von einigen Nutzern gewollt, andere könnten auch darauf verzichten. Allerdings ist es schon teilweise schwierig geworden, das gewünschte Kit ohne eine solche zu finden. Corsair bietet keine Vengeance CUDIMM ohne RGB-Beleuchtung an.
Der Knackpunkt des CUDIMM ist dessen Preis. Die Corsair Vengeance RGB CUDIMM DDR5-8400 CL40 kosten aktuell 360 Euro. Als UDIMM sind vergleichbare Kits ab 275 Euro zu bekommen. Für weniger als 300 Euro sind CUDIMM-Kits mit 8.400 MT/s CL40 noch nicht zu bekommen.
- 2x 24 GB Kapazität
- hohe Transferrate von 8.400 MT/s
- schicke Optik und RGB-Beleuchtung
- hoher Preis
- 1,4 V notwendig
- hohe Temperaturen
Corsair Vengeance RGB silber CUDIMM Kit 48GB, DDR5-8400, CL40-52-52-135, on-die ECC, CKD | ||
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Ab 375,92 EUR |