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Cooler Master CM Storm NovaTouch TKL im Test

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Cooler Master CM Storm NovaTouch TKL im Test
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Mit der CM Storm NovaTouch TKL verspricht Cooler Master Wunderdinge. Neue Switches sollen die Vorteile von mechanischen Tastaturen mit denen von Rubberdome-Tastaturen verbinden. Ob diese hybrid-kapazitiven Switches wirklich Präzision, Komfort und Langlebigkeit vereinen können, finden wir im Testbericht heraus.

Für ambitionierte Spieler ist es mittlerweile fast selbstverständlich - als Eingabegerät bevorzugt werden mechanische Tastaturen, die im Gegensatz zu Rubberdome-Tastaturen dauerhaft hohe Präzision und eine enorme Lebensdauer versprechen. Am verbreitesten sind aktuell Tastaturen mit Cherry MX-Switches. So trendy mechanische Tastaturen im Gaming-Bereich aktuell auch wirken mögen - diese Cherry-Mikroschalter selbst sind keineswegs eine junge Entwicklung. Sie wurden ganz im Gegenteil schon 1983 vorgestellt. Die entscheidenden Bauteile einer aktuellen mechanischen Tastatur wurde also vor über 30 Jahren entwickelt.

Kein Wunder also, dass die Cherry MX-Switches bei all ihren Stärken nicht allen Anforderungen gerecht werden können, die man im heutigen Heimeinsatz an solche Mikroschalter stellt. Beliebter Kritikpunkt (vor allem von "Zuhörern") ist die Geräuschkulisse, die von den klackernden Tasten erzeugt wird. Gerade die "Schreib"-Switches MX Blue können ruhebedüftigen Mitbewohnern schnell den letzten Nerv rauben. Aber auch die anderen Typen sind im Vergleich zur Rubberdome-Konkurrenz aufdringlich laut. Das man den mechanischen Prozess bei der Tastenbetätigung spürt, stört manchen Nutzer ebenfalls.

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Mit der CM Storm NovaTouch TKL möchte Cooler Master gleich eine Lösung für beide Probleme anbieten. Die dafür eingesetzten Mikroschalter werden etwas nebulös als "hybrid-kapazitive Switches" mit einem "einzigartigen Design" bezeichnet. Dabei ist eigentlich bekannt, dass Cooler Master schlicht Switches bei Topre geordert hat. Einzigartig ist daran vor allem, dass der eingesetzte Typ dank einer Kreuzaufnahme mit Cherry MX-Tastenkappen kombiniert werden kann. Topre-Switches sind schon länger als Alternative zu Cherry MX-Switches verfügbar, sie wurden bisher aber nur von wenigen kleinen Anbietern für teure Premiumtastaturen verbaut. Mit Cooler Master nimmt sich erstmalig ein Branchenschwergewicht der Topre-Switches an. Wirklich günstig wird aber auch die NovaTouch TKL nicht. Während man vergleichbare Cherry MX-Modelle durchaus für unter 100 Euro erwerben kann, setzt Cooler Master für die Topre-Tastatur rund 180 Euro an.

Technische Details - Cooler Master CM Storm NovaTouch TKL:

  • Switches: hybrid-kapazitiv (Topre)
  • Betätigungskraft: 45 Gramm
  • Tastenhub: 4 Millimeter
  • Lebensdauer: keine Angaben von Cooler Master, Topre spricht von 50 Millionen Anschlägen
  • Beleuchtung: -
  • Kabel: gesleevtes und abnehmbares Kabel (microUSB-Anschluss an der Tastatur), 1,8 m Länge, vergoldeter Stecker
  • Highlights: Topre-Switches, kompaktes Format ohne Num-Pad, kompatibel zu Cherry MX-Tastenkappen, O-Ringe inklusive
  • Abmessungen: 359 x 138 x 39 mm
  • Gewicht: 895 g
  • Preis: ca. 180 Euro

Einen Ersteindruck von der Tastatur bietet unser Ausgepackt & angefasst-Video:

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Die Cooler Master CM Storm NovaTouch TKL im Detail

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Trotz des hohen Verkaufspreises hat Cooler Master sogar noch gespart und die NovaTouch TKL nicht im Vollformat, sondern als Tenkeyless-Tastatur gestaltet. Der Verzicht auf ein Num-Pad reduziert die Breite der Tastatur und wird deshalb von manchem Nutzer auch als positiv bewertet werden. Die NovaTouch TKL zeigt sich ansonsten auf den ersten Blick als extrem schlichte Tastatur. Frontal gibt es kein Branding und auch eine Tastenbeleuchtung ist nicht auszumachen. Selbst für die Feststelltaste gibt es keine Status-LED. Der Grund dafür ist schlicht, dass diese Topre-Switches nicht dafür ausgelegt sind, LEDs aufzunehmen. 

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Schon fast auffälliger als die eigentliche Tastatur ist der Lieferumfang. Cooler Master liefert nicht nur eine Schnellstartanleitung, sondern auch ein Werkzeug zum einfachen Abnehmen der Tastenkappen und eine Tüte mit O-Ringen mit. Gerade Cherry MX-Nutzern dürften wissen, was es mit diesen O-Ringen auf sich hat. Sie können über die Tastenstempel geführt werden und wirken dann dem Durchschlagen der Tasten (bottom out) entgegen. Damit können sie als geräuschreduzierende Maßnahme genutzt werden. Die NovaTouch TKL ist eine der wenigen Tastaturen, bei denen O-Ringe gleich mitgeliefert werden und nicht erst im Fachhandel erworben werden müssen. 

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Materialqualität und Verarbeitung erinnern an die besten mechanischen Tastaturen. Die fast 900 g schwere NovaTouch TKL ist grundsolide, da gibt nichts nach oder wackelt gar. Weil selbst die Standfüße mit Gummiauflagen bestückt worden, ruht die Tastatur sowohl liegend als auch angestellt immer rutschfest auf dem Tisch.  

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Auch die Bauhöhe erinnert sehr an konventionelle mechanische Tastaturen. Rein äußerlich könnte es sich bei der Cooler Master-Tastatur auch einfach um ein weiteres Cherry MX-Modell handeln. Wie bei Notebook-Tastaturen ist ein Teil der F-Tasten als Multimediatasten doppelbelegt. Die Zweitbelegung wird durch gemeinsames Betätigen mit der FN-Taste aufgerufen. 

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Der obere Gehäuseteil fühlt sich dank einer Oberflächenbeschichtung leicht samtig an. Für den unteren Teil der Tastatur kommt hingegen glatter Kunststoff zum Einsatz. An der Nahtstelle zwischen beiden Materialien sitzt der microUSB-Anschluss für das Tastaturkabel. Ein abnehmbares Kabel ist positiv zu bewerten, weil der Nutzer so gegebenenfalls das Kabel einfach austauschen kann.

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Allerdings ist der microUSB-Anschluss nicht für besten Halt bekannt. Auch an der NovaTouch TKL wackelt der Stecker leicht. Und der gewinkelte Anschluss erschwert unter Umständen das Verlegen des Kabels. Das gesleevte Anschlusskabel kommt auf eine Länge von 1,8 m und wird mit einem vergoldeten USB-Stecker am PC angeschlossen. 

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Weitere Anschlüsse sucht man an der Tastatur vergeblich. Es gibt weder einen USB-Hub noch Anschlüsse für ein Headset. An der Rückseite fällt nur noch das dezente CM Storm-Branding auf.

Praxiseinsatz

Rein äußerlich ist die NovaTouch TKL insgesamt extrem unauffällig. Entscheidend sind hier klar die inneren Werte, also die verbauten Topre-Switches.

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Mit dem beiliegenden Werkzeug können die Tastenkappen einfach abgenommen werden. Zu sehen sind dann nicht nur die Topre-Switches, sondern gleich auch noch eine Besonderheit dieser Tastatur. Bei der NovaTouch TKL haben die Topre-Switches erstmalig keine proprietäre Aufnahme für die Tastenkappen, sondern die verbreitete Kreuzaufnahme der Cherry MX-Switches. Dadurch kann der Nutzer aus dem umfangreichen Angebot an Cherry MX-Tastenkappen wählen und seine Topre-Tastatur einfach individualisieren. Gerade für Tastaturenthusiasten ist das eine willkommene Neuerung. Generell ist es aber besonders bei einer so hochpreisigen Tastatur erfreulich, wenn potentielle Verschleißteile wie Tastenkappen und Anschlusskabel ausgetauscht werden können.  

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Die Grafik zeigt, wie es innerhalb der Topre-Switches aussieht. Auffällig ist der Hybridcharakter. Während konventionelle mechanische Switches durch eine Stahlfeder und Rubberdomes durch eine Gummiglocke gekennzeichnet werden, kombinieren Topre-Mikroschalter beide Elemente. Die Gummiglocke dämpft den Stempel und sorgt im Fall der CM Storm-Tastatur für die niedrigen 45 g Betätigungskraft (andere Topre-Switches haben auch 30, 35 oder 55 g Betätigungskraft). Die konische Feder drückt den Stempel hingegen wieder nach oben. 

Angesichts des Hybridaufbaus gehen die Meinungen darüber auseinander, ob man Topre-Switches nun als mechanische Lösung oder doch nur als etwas aufgewertete Rubberdome-Lösung begreifen soll. Tatsächlich erreicht Topre mit dem Mix aus Stahlfeder und Gummiglocke ein Tippgefühl, das irgendwo zwischen mechanischer und Rubberdometastatur liegt und dabei doch irgendwie einzigartig ist. Durch die Gummiglocke werden die Tasten mehr gedämpft als bei rein mechanischen Switches. Gleichzeitig fällt auf, dass der Stempel seitlich kaum Spiel hat und sich die Tasten sehr zielgerichtet drücken lassen. Dabei fühlt sich das Tippen dank der Gummiglocke regelrecht organisch an. Die Betätigung des Mikroschalters erfolgt etwa auf der Hälfte des Tastenhubs. Weil der Widerstand relativ gering ist, wird man die Tasten beim normalen Tippen aber in aller Regel über die vollen 4 mm durchdrücken und damit den bottom out erreichen. Hier machen die Topre-Switches mit einem markanten, tiefen "Plop" auf sich aufmerksam. 

Die vorliegende Variante der Topre-Switches ist damit keineswegs als silent zu beschreiben. Das typische "Klappern" von Cherry MX-Tastaturen weicht aber einer Reihe von kurzen und präzisen "Plops". Unterschiede sehen wir also weniger bei der Lautstärke als vielmehr in der Klangcharakteristik. Auch die O-Ringe sorgen nicht pauschal für lautloses Tippen. Sie erleichtern es mit ihrem zusätzlichem Widerstand aber, den bottom out zu vermeiden und können so zu einer etwas geringeren Lautstärke beitragen. Angesichts der Gummiglocke könnte man befürchten, dass die hybrid-kapazitiven Switches eine kürzere Lebensdauer als mechanische Switches haben. Während Cooler Master selbst keine Angaben zur Lebensdauer macht, sind die Switches laut Topre aber für mehr als 50 Millionen Betätigungen spezifiziert und damit auf dem Papier mit Cherry MX-Switches konkurrenzfähig. 

Die minimalistische Tenkeyless-Tastatur kann beim Schreiben wie beim Spielen gleichermaßen überzeugen. Gerade beim Gaming-Einsatz macht sich dann auch der fehlende Num-Block positiv bemerkbar, denn Tastatur- und Maushand rücken so näher zusammen. Bei den Kenndaten lassen sich Parallelen zu Cherry MX Red erkennen - und tatsächlich bietet die NovaTouch TKL eine ähnliche Leichtgängigkeit, die ihr vor allem bei schnellen Actionspielen zu Gute kommt. Das ändert aber nichts daran, dass die roten Cherry- und die Topre-Switches jeweils ihren ganz eigenen Charakter haben. 

Fazit

Dass Cooler Master die NovaTouch TKL unter dem Gaming-Label CM Storm anbietet, führt schnell auf die falsche Fährte. Die Tastatur mit den hybrid-kapazitiven Switches richtet sich in erster Linie an anspruchsvolle Tastaturenthusiasten, die vielleicht schon Erfahrungen mit verschiedenen mechanischen Tastaturen sammeln konnten und einmal etwas anderes ausprobieren wollen. Tatsächlich haben die Topre-Switches einen ganz eigenen Charakter, der gerade auch Vielschreibern entgegenkommt. Ob die Tastatur den persönlichen Vorlieben entspricht, muss aber letztlich jeder Nutzer selbst herausfinden.

Das gilt umso mehr angesichts des geradezu exorbitant hohen Verkaufspreises. Tenkeyless-Tastaturen mit Cherry MX-Switches kosten teilweise nicht einmal halb soviel. Die kürzlich von uns getestete Lioncast LK20 ist beispielsweise bereits für 80 Euro erhältlich. Wer allerdings auf eine Tastatur mit Topre-Switches fixiert ist, wird das 180-Euro-Preisschild der NovaTouch TKL mit anderen Augen sehen. Eine Realforce-Tastatur mit Topre-Switches kostet leicht über 200 Euro und ist in Deutschland nicht ohne Weiteres zu haben. Die NovaTouch TKL ist zwar nicht Made in Japan und wird nicht mit höherwertigen PBT-, sondern mit ABS-Tastenkappen ausgeliefert - gerade aber die Flexibilität bei der Tastenkappenwahl macht die Tastatur im Topre-Lager einzigartig. Für deutsche Kaufinteressenten ist zudem relevant, dass die NovaTouch TKL ohne Umwege direkt in Deutschland geordert werden kann und eine etwaige Garantieabwicklung über Cooler Master ebenfalls denkbar unkompliziert sein sollte.

Insgesamt überzeugt die CM Storm NovaTouch TKL als minimalistische, aber hochwertige Tastatur für anspruchsvolle Nutzer. Wer auf der Suche nach einer Alternative zu Cherry MX-Tastaturen ist und das entsprechende Budget mitbringt, sollte sich Cooler Masters Topre-Tastatur unbedingt einmal näher ansehen. 

Positive Aspekte der Cooler Master CM Storm NovaTouch TKL:

  • hochwertige Verarbeitung, grundsolide
  • sehr gutes Tippgefühl mit ganz eigenem Charakter 
  • integrierte Multimedia-Tasten
  • Kreuzaufnahme für Cherry MX-Tastenkappen, abnehmbares Kabel, O-Ringe inklusive

Negative Aspekte der Cooler Master CM Storm NovaTouch TKL:

  • vergleichbare Tastaturen mit Cherry MX-Switches sind wesentlich günstiger
  • keinerlei Tastenbeleuchtung (auch keine Status-LEDs), insgesamt einfache Ausstattung
  • empfindlicher microUSB-Anschluss mit gewinkeltem Stecker