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Logitech G502 Proteus Spectrum - die tunable RGB-Gaming-Maus im Test

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Logitech G502 Proteus Spectrum - die tunable RGB-Gaming-Maus im Test
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Unter den rein kabelgebundenen Mäusen ist die G502 Logitechs Gaming Top-Modell. Wir wollen im Test herausfinden, ob die Maus in der RGB-Variante Proteus Spectrum sich auch vor die Flaggschiffe der Konkurrenz setzen kann.    

Logitech hatte bei der Entwicklung der G502 einen großen Vorteil - der eingesetzte Sensor vom Typ Pixart PMW-3366 wurde über einen längeren Zeitraum hinweg exklusiv für Logitech produziert. Das hat sich erst kürzlich geändert, so dass wir mit der Corsair M65 PRO RGB doch noch einen ersten, direkten Konkurrenten testen konnten. Für das Marketing war diese Exklusivität besonders wichtig. Der Pixart PMW-3366 erreicht - für einen optischen Sensor besonders bemerkenswert - ganze 12.000 DPI. Und diese Zahl - so unwichtig sie für die Praxis auch sein mag - lässt sich gut vermarkten. Der Sensor gilt aber auch unabhängig von der astronomisch hohen DPI-Zahl als einer der besten optischen Sensoren am Markt. 

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Wie es sich für ein Flaggschiff gehört, trumpft die G502 aber keineswegs nur mit dem Sensor auf. Ihre Featureliste nimmt fast kein Ende. Die ergonomische Rechtshändermaus bietet unter anderem ganze elf programmierbare Tasten, ein Dual-Modus-Scrollrad, eine Taste für den DPI-Wechsel im Spiel sowie eine Anzeige der aktuellen DPI-Stufe, Tuning-Gewichte für die Anpassung von Schwerpunkt und Gewicht und als Proteus Spectrum eine RGB-Beleuchtung mit 16,8 Millionen Farben. 

Dass die G502 Proteus Spectrum nicht ganz günstig ist, liegt da auf der Hand. Seit dem Verkaufsstart ist der Marktpreis aber deutlich unter die UVP von 89,99 Euro gerutscht. Aktuell liegt er bei rund 68 Euro und damit ziemlich genau auf dem Preisniveau der Corsair M65 PRO RGB. Wir werden die beiden hart miteinander konkurrierenden Modell im Laufe des Tests deshalb auch noch eingehender miteinander vergleichen. 

Logitech G502 Proteus Spectrum

Bei der Verpackungsgestaltung hat Logitech auf typisches Gaming-Design verzichtet und eine funktionalere Darstellung bevorzugt. Schon auf dem Karton zu sehen ist das Gewichtssystem. Neben der Anleitung stellt die Kunststoffbox mit den fünf Gewichten dann auch das einzige Zubehör dar. 

Technische Details - Logitech G502 Proteus Spectrum:

  Logitech G502 Proteus Spectrum
Sensortyp:
Pixart PMW-3366, optischer Sensor
Auflösung:
200 bis 12.000 DPI
Beschleunigung:
max. 40 g
Abtastgeschwindigkeit:
bis zu 300 ips (Zoll pro Sekunde)
Switches:

Omron, spezifiziert für 20 Millionen Betätigungen

Zusätzliche Tasten:
3 = Daumen; 2 = Zeigefinger; 2 = Topcover (Profile, Mausradmodus);
Design

ergonomisches Design für Rechtshänder, gummierte Griffflächen

Gleitfüße:
Teflon
Kabel:
1,9 Meter, gesleevt, mit Klettverschluss
Abmessungen:
132 x 75 x 40 mm (L x B x H)
Gewicht:
121 g (ohne Kabel)
Preis:
rund 68 Euro

Die Maus im Detail

Logitech G502 Proteus Spectrum

Logitech hat das kabelgebundene Flaggschiff als ergonomische Rechtshändermaus gestaltet und vergleichsweise aufwendig geformt. Dabei ist die Maus im Bereich der Handballenauflage recht schmal, gleichzeitig aber eher hoch. Von der Form her ist sie damit ein regelrechter Gegenentwurf zu den Corsair M65-Modellen. Deren Handballenauflage ist breiter, die nach hinten stärker abfallende Maus wirkt aber flacher. Frühere Logitechmodelle ragten teilweise allerdings noch deutlich mehr in die Höhe. Eine MX518 kam z.B. sogar auf 4,5 cm Höhe (4 cm bei der G502). Auffällig ist auch die stark ausgeformte Auflagefläche für den Daumen. Und selbst die Maustasten wurden ergonomisch geformt. Während die rechte Maustaste seitlich stark abfällt, nimmt die linke Maustaste den Zeigefinder mit einer Vertiefung regelrecht auf. Einiger Aufwand wurde auch bei der Materialwahl betrieben. Während Handballenauflage und Maustasten aus mattem Kunststoff bestehen, sorgen seitlich Gummipartien für mehr Grip. Optisch am auffälligsten sind aber die Glossy-Zierstreifen, die die G502 durchziehen und die durch einige ebenfalls hochglänzende Zusatztasten ergänzt werden. Diese Hochglanzelemente sind allerdings nicht jedermanns Geschmack, vorallem weil Fingerabdrücke und Staub gut zu sehen sind.  

Logitech G502 Proteus Spectrum

Apropos Zusatztasten - davon bietet die G502 fast mehr, als man als FPS-Spieler überhaupt gebrauchen kann. Allein der Daumen ist für drei dieser Glossytasten zuständig. Direkt vor ihm liegt separiert eine Taste, die andere Hersteller als "Sniper-Taste" bezeichnen würden. Ab Werk wird damit die DPI-Stufe so solange heruntergesetzt, wie die Taste gedrückt gehalten wird. So sollen die namensgebenden Präzisionsschützen optimal zielen können. Das Pärchen nach oben versetzter Daumentasten ist als "Vor" und "Zurück" belegt. Weitere DPI-Anpassungen werden mit dem Zeigefinger vorgenommen. Die DPI-Wahlswitches sitzen bei der G502 nicht wie bei den meisten Konkurrenzprodukten unterhalb des Mausrades, sondern ebenfalls gut erreichbar links neben der linken Haupttaste. Die vorderste Taste unterhalb des Mausrades dient hingegen dem Wechsel zwischen den drei möglichen Profilen. Diese etwas ungewöhnliche Tastenbelegung ist anfänglich erst einmal gewöhnungsbedürftig, hat aber einen nachvollziehbaren Grund. Damit ist ein besonders schnelles und ungebremstes Scrollen möglich. 

Logitech G502 Proteus Spectrum

Logitech benötigt die Taste direkt am Mausrad, um den Wechsel zwischen zwei verschiedenen Mausradmodi zu ermöglichen. Mit der Taste kann die Einrastfunktion des Mausrades gelöst werden. Das metallisch glänzende, massiv wirkende Mausrad klickt dann nicht mehr prägnant, sondern wird in den Freilaufmodus versetzt. Was unter Windows z.B. beim Scrollen durch Internetseiten ganz nützlich ist, stört allerdings beim Spielen. Und das nicht etwa in erster Linie wegen der verringerten Präzision, sondern weil die gelöste "Bremse" bei schnellen seitlichen Mausbewegungen hin- und hergeschleudert wird. Das fühlt und hört man so sehr, dass das Mausrad zum Spielen fast unweigerlich wieder in den Präzisionsmodus zurückgeschaltet wird. Das Lösen und Anziehen der "Mausradbremse" geschieht mechanisch - deshalb ist die entsprechende Taste auch die einzige Taste, die in der Logitech-Software nicht frei mit einer anderen Funktion belegt werden kann. 

Logitech G502 Proteus Spectrum

Generell glänzt die Maus mit hoher Anpassbarkeit - nicht umsonst bezeichnet Logitech selbst sie als "tunable". Besonders deutlich wird diese Anpassbarkeit beim Blick auf das Gewichtssystem. Die fünf 3,6-Gramm-Gewichte können unterhalb einer magnetisch haltenden Klappe ganz unterschiedlich angeordnet werden. Dadurch lässt sich nicht nur das Gewicht, sondern auch der Schwerpunkt der Maus anpassen. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die G502 Proteus Spectrum auch ohne die Zusatzgewichte schon zu den schwereren Gaming-Mäusen gehört. Gerade FPS-Mäuse wiegen typischerweise etwa 100 g oder weniger, das Logitech-Modell kommt hingegen auf 121 g (bzw. 139 g mit allen Gewichten). 

Software

Logitech G502 Proteus Spectrum

Die Software präsentiert sich ähnlich wie die Verpackung in einem unaufgeregten, durchaus modern wirkenden Design. Über große Symbole kann durch einzelne Reiter geschaltet werden, auf die Logitech die vielseitigen Anpassungsmöglichkeiten nachvollziehbar aufgeteilt hat. Der Wechsel zwischen den Reitern wird schick animiert. Insgesamt gehört Logitechs Gaming-Software ganz klar zu den optisch und funktional gelungensten Lösungen am Markt. Dabei bietet sie nicht nur Basics wie die freie Tastenbelegung oder die Anpassung des Zwei-Zonen-Beleuchtungssystems (DPI-Anzeige und LED-Logo), sondern auch zusätzliche Funktionen wie das Oberflächentuning des Sensors oder die Eingabeanalyse mit Tastendruck- und Tastendauer-Heatmap.

Ergänzend steht mit Arx Control eine App für Mobilgeräte bereit. Damit können unterstützte Peripheriegeräte wie die G502 am Smartphone oder Tablet überwacht und gesteuert werden. Die App gibt es aktuell sowohl für Android als auch für iOS.     

Praxiseinsatz

Generell ist eines der wichtigsten Kriterien für den Mauskauf, ob die Maus gut zur eigenen Hand passt - also ein total subjektiver Faktor, der sich in einem Test kaum klären lässt. Zumindest mit den Testerhänden ist die G502 aber regelrecht verschmolzen. Die Maus bietet im Palmgrip genug Auflagefläche für mittelgroße Hände. Dabei ruhen sowohl Daumen als auch Zeigefinger sehr sicher auf der ausgearbeiteten Daumenauflage bzw. in der nach innen gewölbten linken Maustaste. Im Endeffekt zahlt sich die ausgefeilte Form damit subjektiv voll aus und überzeugt nicht nur beim Spielen, sondern auch im normalen Desktopeinsatz. Die schiere Anzahl an Tasten kann erst einmal etwas verunsichern. Aber fast alle Tasten sind blitzschnell und treffsicher erreichbar - einzig die (vermutlich noch am seltensten benötigte) Profilwahltaste nötigt dem Mittelfinger eine kleine Verrenkung ab.

Logitech G502 Proteus Spectrum

Logitech setzt an der Unterseite gleich eine Reihe von unterschiedlichen Gleitflächen ein, die im Endeffekt für ein gutes Gleitvermögen sorgen. Dadurch fällt das etwas überdurchschnittliche Gewicht der Maus weniger auf, auch wenn man im direkten Vergleich zu leichteren Mäusen der 100-g-Gewichtsklasse schon einen Unterschied merkt. Gekrönt wird der positive Praxiseindruck schließlich vom sehr überzeugenden optischen Sensor, der Mausbewegungen direkt und authentisch umsetzt. Egal ob Präzision oder blitzschnelle Reaktion gefragt ist, kann die G502 vollauf überzeugen. Unsere Testzeit mit der fordernden Unreal Tournament Pre-Alpha ging dadurch viel zu schnell vorbei. Positiv fällt auch die vergleichsweise geringe Lift-Off-Distance auf. Dadurch wird gewährleistet, dass der Mauszeiger beim schnellen Umsetzen nicht stark verreißt. In der Software gibt es keine Option, die LOD manuell anzupassen. Das soll allerdings von der automatischen Oberflächenanpassung geleistet werden. 

Fazit

In der Automobilwelt würde man die G502 Proteus Spectrum wohl mit einer Luxuslimousine vergleichen - und zwar mit einer, die mächtig Dampf unter der Haube hat und "volle Hütte", also Vollausstattung, bieten kann. Logitech spendiert ihr so ziemlich alles, was man sich von einer Spielermaus nur wünschen kann. Gerade die enorme Anpassbarkeit gibt Spielern die Möglichkeit, die Maus ganz nach ihren Vorstellungen einzurichten. Sei es bei der Belegung der vielen Tasten, der Anpassung von Gewicht und Schwerpunkt oder der Beleuchtung. Das Prädikat "tunable" hat sich Logitech also durchaus zu Recht verliehen. Selbst die Arbeitsweise des Mausrads lässt sich anpassen. Der Freilauf stört bei schnellen Seitwärtsbewegungen aber spür- und hörbar. Weil das Zurückwechseln zum präzisen, gerasterten Modus nur einen Tastenklick braucht, ist das letztlich aber kein ernsthaftes Problem. Die Logitech-Software ist nicht nur funktionsgewaltig und gleichzeitig übersichtlich, sondern mit Animationen und modernem Design auch optisch wegweisend.  

Logitech G502 Proteus Spectrum

Vor allem aber überzeugt die G502 Proteus Spectrum beim Spielen. Der Sensor ist einer der besten am Markt und arbeitet auch in hitzigsten Feuergefechten stets souverän und präzise. Lange Zeit gab es mit Blick auf den Pixart PMW-3366 gar keine Alternative zu den entsprechenden Logitech-Modellen. Mit der bereits angesprochenen Corsair M65 PRO RGB gibt es endlich einen direkten Konkurrenten. Bei den Spezifikationen nehmen sich die beiden Widersacher wenig, das Logitech-Modell bietet vor allem mehr Tasten und die etwas überzeugendere Software. Corsair setzt auf eine Unterkonstruktion aus Aluminium und ein insgesamt vielleicht etwas seriöser wirkendes Design. Auch die Haptik des Oberflächenmaterials ist eine ganz andere. Anstelle von griffigen Gummiseiten gibt es bei der M65 PRO RGB besonders rauen Kunststoff, dafür haben Handballenauflage und Haupttasten eine gummierte und dadurch samtige Oberfläche. Vor allem aber unterscheidet sich die Form beider Mäuse deutlich voneinander - und genau das dürfte und sollte beim Kauf der entscheidende Knackpunkt sein. Hier gilt einmal mehr, dass nur eigenes Ausprobieren Klarheit darüber schafft, welche Form am besten zur jeweiligen Hand passt.

Weil die Logitech G502 Proteus Spectrum aktuell klar zu den besten Gaming-Mäuse am Markt gehört, zeichnen wir sie mit unserem Exzellent-Hardware-Award aus.

Logitech G502 Proteus Spectrum

Positive Aspekte der Logitech G502 Proteus Spectrum:

  • hervorragender optischer Sensor
  • aufwändige ergonomische Form bei passender Hand angenehm
  • DPI-Anpassung durch zwei Tasten (+ zusätzliche Sniper-Taste), gut sichtbare Anzeige an der Seite
  • mächtige und schick gestaltete Software
  • anpassbare RGB-Beleuchtung, Gewicht und Schwerpunkt anpassbar

Negative Aspekte der Logitech G502 Proteus Spectrum:

  • reine Rechtshändermaus, vergleichsweise schwer
  • Mausrad-Freilauf bei schnellen Seitwärtsbewegungen störend

Preise und Verfügbarkeit
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