In der Praxis
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Im ersten Augenblick muss man sich erstmal einen Überblick verschaffen, denn die extreme Menge an Beschriftungen auf den Tasten kann einen erst einmal erschrecken und vielleicht auch ein bisschen durcheinanderbringen. Während bei einer "Standard"- Tastatur gerade einmal die Zahlen und nur vereinzelnde Alphas mit weiteren Funktionen versehen sind, so ist das bei der Cooler Master SK622 ganz anders. Hier sind Tasten mit nur einer Funktion eine Seltenheit.
Hat man sich aber an die Beschriftungen gewöhnt, dann ist es nicht weiter ein Problem. Denn die Standardbelegung der Tasten ist natürlich gleich, und man muss sich nicht großartig umgewöhnen, wenn man von einer anderen 60-%-Tastatur umsteigt. Jeder der vorher aber eine normale Tastatur im Standardlayout verwendet hat, wird sich erstmal an das geschrumpfte Design und auch an die kleine "Shift"-Taste auf der rechten Seite sowie die dichte Position der Pfeiltasten gewöhnen müssen.
Der Umstand, dass man die Tastatur sowohl an Windows-, als auch an Apple-Geräten verwenden kann und auch Sondertasten des entsprechenden Systems zur Verfügung stehen, ist es geschuldet, dass zum Teil auch mehr Beschriftungen auf den Tastenkappen vorhanden sind. Was für einen Gamer aber vielleicht störend ist, ist für jemanden, der auf unterschiedlichen System arbeitet, vielleicht ein sehr nützliches Feature, denn so kann man die Tastatur ohne Probleme mit seinem Mac- und seinem Windows-Gerät koppeln und an beiden Geräten bequem arbeiten.
Löst man die Augen aber dann mal von der Tastatur und konzentriert sich auf das Schreiben, wird man schnell merken, dass das Tippgefühl sehr angenehm ist. Dadurch, dass die Tasten nicht mehr wie beim Vorgänger völlig plan sind, hat man in unseren Augen weniger Fehlanschläge, da die Finger sich besser zurecht finden. Es bleibt zwar das Problem, dass die Tasten zum Teil etwas umständlich betätigt werden müssen, dies liegt aber auch einfach am Layout.
Trotzdem sind bestimmte Funktionen nach unserem Empfinden etwas umständlich zu betätigen, wie beispielsweise "Bild hoch und Bild runter" oder auch so etwas Einfaches wie "ALT+F4". Dafür muss nämlich als erste "ALT" dann die "FN"-Taste und dann erst die Taste auf der sich "F4" befindet, in diesem Fall die "4" betätigt werden. Die beiden Funktionen sind als Sekundärfunktion hinterlegt und werden über die "FN"-Taste in Form des Cooler Master Logos betätigt, jedoch sind die Tasten nicht untereinander, sondern versetzt, was eine blinde Bedienung nicht gerade einfach macht.
Sowohl beim Schreiben als auch beim Spielen haben die flachen mechanischen Switches einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Wir hatten immer einen präzisen und auch sauberen Tastenanschlag und auch der recht kurze Auslöseweg von 1,2 mm ist beim Spielen sehr angenehm. Die Geräuschentwicklung ist zwar nicht besonders laut, aber durch das in unseren Augen günstige Gehäuse nicht optimal. Ein Gehäuse, das etwas mehr Gewicht auf die Waage bringt, würde der Tastatur auf jeden Fall gut tun. Dies würde auch verhindern, dass man das Gehäuse verdrehen kann, was ebenfalls auf das günstige Gehäuse zurückzuführen ist.
Für Gamer ist noch wichtig zu wissen, dass die Tastatur mit einer Kabelverbindung eine USB Polling Rate von 1.000 Hz unterstützt, verwendet man diese allerdings im Bluetooth-Modus, liegen nur 125 Hz an. Dies kann bei sehr schnellen Eingaben oder Befehlen zu einem Problem werden. Wer sich jetzt Gedanken bzgl. der Akku-Leistung macht, sollte bei der SK622 nicht viel zu meckern haben. Wir haben die Tastatur eine ganze Woche im normalen Officebetrieb verwendet und mit abendlichen Gamingrunden und mussten erst am Ende der Woche den Akku wieder laden. Und dies bei eingeschalteter RGB-Beleuchtung.
Fazit
Ein kompaktes Design und die umfangreichen Tastenbelegungen zeichnen die Cooler Master SK622 aus und auch die mechanischen Switches sorgen für ein spürbar besseres Tippgefühl als bei den herkömmlichen Scissor- oder Rubberdome-Tastaturen. Auf der SK622 sind viele Funktionen auf einem sehr kompakten Format untergebracht. Somit steht mehr Platz auf dem Schreibtisch zur Verfügung, und die Tastatur wirkt nicht mehr so dominant.
Jedoch kommt ein kompaktes und kleines Design mit ein paar Einschränkungen daher, mit denen man sich arrangieren muss. Jedoch sind dies alles Punkte, die man beim Kauf solch einer kompakten Tastatur bereits bei der Entscheidung abgewogen haben sollte. Denn zum Teil sind die Belegungen grundlegend anders als bei einem Standardlayout und auch mit fehlenden Tasten muss man sich anfreunden, jedoch hat man sich an Doppelbelegungen schnell gewöhnt und auch wenn Tasten etwas kleiner als gewohnt ausfallen, kommt man mit der Zeit recht gut zurecht.
Maximale Flexibilität und ein kompaktes Design für rund 130 Euro machen die SK622 von Cooler Master zu einer soliden Tastatur. Leider bietet die Materialgüte noch etwas Luft nach oben. Dies merkt man auch an der Geräuschentwicklung. Ebenso ist es möglich, das Gehäuse in sich zu verdrehen. Positiv sind die jetzt vorhandenen Aufstellfüße.
Im Grunde hat Cooler Master mit der SK622 ein gutes Update vom Vorgänger der SK621 geliefert, jedoch sollte noch an ein paar Punkten gearbeitet werden, um die Tastatur für aktuell 130 Euro zu einem wirklich runden Gesamtpaket zu machen.
Positive Aspekte der Cooler Master SK622:
- Flexible Verbindungsmöglichkeit (Kabel und Bluetooth)
- Geeignet für Mac- und Windows-Geräte
- Gutes Schreibgefühl
- Geringer Platzbedarf
- Individuelle Tastenkonfiguration
Negative Aspekte der Cooler Master SK622:
- Materialqualität vom Gehäuse
- Teils umständliche Tastenbelegung
- Nur 125 Hz Polling-Rate bei Bluetooth-Verbindungen
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