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Nanoxia ist bisher als Anbieter von Lüftern aufgefallen. Mit dem Deep Silence 1 bringt das Unternehmen heute sein erstes Gehäuse auf den Markt. Der in Deutschland entwickelte Midi-Tower soll gute Kühlleistung mit einem möglichst leisen Betrieb kombinieren. Gleichzeitig fällt das Gehäuse durch ein dezentes Design auf. All das erinnert stark an die beliebte Fractal Design Define-Reihe. Ob Nanoxias "German Engineering"-Gehäuse es mit dem Schweden-Gehäuse aufnehmen oder sich gar deutlich davon absetzen kann, soll unser Test ergründen.
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Nanoxia hat 2006 mit einem deutschen Entwicklerteam begonnen, einen Lüfter für PC-Enthusiasten zu entwickeln. Das Unternehmen konnte sich schnell am Markt etablieren. Es konzentrierte sich weiterhin auf Lüfter und einige Zubehörartikel. Mit dem heutigen Launch des Deep Silence 1 wird aber ein weiteres Marktsegment in Angriff genommen - das Gehäuse-Segment. Dieses Gehäuse soll sich auf einem Markt behaupten, der weitgehend gesättigt wirkt. Eine Vielzahl von Unternehmen bieten mit großteils jahrelanger Erfahrung PC-Gehäuse nahezu jeglicher erdenklichen Art an. Da muss sich ein Neuling schon etwas Besonderes einfallen lassen, um überhaupt wahrgenommen zu werden.
Nanoxia hat das Deep Silence 1 als Silent-Gehäuse entwickelt. Zwar gibt es auch an Silent-Gehäusen keinen Mangel, aber zumindest erfreuen sich leise Gehäuse einer steigenden Nachfrage. Das hängt auch damit zusammen, dass viele Silent-Gehäuse keine Spezialisten mehr sind. Gehäuse wie Fractal Designs Define (wir testeten zuletzt das Define R4) oder auch das Antec P280 (zu unserem Test) zeigen, dass der Spagat zwischen leisem Betrieb und potentiell hoher Kühlleistung zu schaffen ist. Dieser Mix kommt bei den Käufern an, schließlich legt das Gehäuse sie nicht auf bestimmte Hardware fest. In einem solchen Allzweck-Silent-Gehäuse kann nicht nur sparsame Hardware montiert werden, die leicht und leise zu kühlen ist. Bei Bedarf lassen sich durchaus auch stromhungrige High-End-Komponenten montieren.
Genau das ist die Richtung, in die Nanoxia mit dem Deep Silence 1 geht. Regulär soll es ein sehr leises Gehäuse sein, bei Bedarf aber auch eine hohe Kühlleistung bieten. Dafür fahren die Nanoxia-Entwickler sowohl einige Silent-Maßnahmen als auch einiges an Kühloptionen auf. Auf der Silent-Seite gibt es ein robustes Grundgerüst aus Stahl, Schalldämmmatten, schalldämmende Fronttüren, Entkopplung von Festplatten und Netzteil und drei leise Nanoxia-Lüfter aus der DS-Serie, die per 2-Kanal-Lüftersteuerung geregelt werden können. Außerdem ist der optionale Lüfterplatz im Seitenteil verschlossen. Gleiches gilt für die Lüfterplätze im Deckel, deren Abdeckung allerdings per Schieber geöffnet werden kann. Nanoxia bewirbt dieses Feature als "Nanoxia Air Chimney".
Dass die Kühlleistung nicht zu kurz kommt, liegt nicht nur an den sieben Lüfterplätzen und den drei verbauten Lüftern - zumal überwiegend auch große 140-mm-Lüfter montiert werden können (außer in der Front). Das Deep Silence 1 bietet sich nämlich durchaus auch für den Einsatz einer internen Wasserkühlung an. Sowohl unterhalb des Deckels als auch hinter der Front ist es jeweils möglich, einen 240er-Radiator zu montieren. Der Radiatorplatz in der Front wird durch die modular gestalteten drei Festplattenkäfige möglich gemacht.
Am Abschluss unserer Einleitung wollen wir noch sicherstellen, dass es zu keinem Missverständniss kommt. Das Deep Silence 1 wird zwar damit beworben, dass es durch "German Engineering" entwickelt wurde bzw. ein "Klassisches Design – Made in Germany" bietet - die Fertigung übernimmt aber wie z.B. auch bei den Fractal Design-Gehäusen ein Partner in China. Nur so lassen sich wohl moderate Preise für den Massenmarkt sicherstellen.
Im Lieferumfang inbegriffen sind die üblichen Basics wie Montagematerial und eine mehrsprachige Bedienungsanleitung (die vergleichsweise informativ und dank zahlreicher Farbbilder anschaulich ist). Auch die Blende zur Montage eines externen 3,5-Zoll-Laufwerks überrascht nicht. Ungewöhnlich sind hingegen Gummi-Abdeckungen, mit denen die rückseitigen Schlauchdurchführungen verschlossen werden können. Auch das EPS-Verlängerungskabel ist keine alltägliche Beilage. Dabei ist es ein praktischer Bonus, kann der entsprechende Netzteilstrang damit doch auch dann hinter dem Mainboardschlitten entlanggeführt werden, wenn er eher kurz ausfällt.
Bevor wir mit dem eigentlichen Test beginnen, hier die Eckdaten des Gehäuses in tabellarischer Form:
Eckdaten: Nanoxia Deep Silence 1 | |
Bezeichnung: | Nanoxia Deep Silence 1 |
Material: | SECC-Stahl (0,7 mm), Kunststoff |
Maße: | 220 (B) x 517 (H) x 532 mm (T) |
Formfaktor: | Mini-ITX, mATX, ATX* |
Laufwerke: | 3x 5,25 Zoll (extern), 1x 3,5 Zoll (extern, optional), 8x 2,5 Zoll oder 3,5 Zoll (intern) |
Lüfter: | 1x 140 mm (Rückseite), 2x 120 mm (Front), 2x 120 oder 140 mm (Deckel, optional), 1x 120 oder 140 mm (Seitenteil, optional), 1x 120 oder 140 mm (Boden, optional) |
Gewicht: | ca. 11,34 kg |
Preis: | etwa 110 Euro |
* Laut Aussage von PC-Cooling lassen sich auch XL-ATX-Mainboards verbauen, gestestet wurde das konkret mit dem Gigabyte GA-X79-UD7. Da XL-ATX allerdings kein einheitlicher Standard ist, sollte man die Kompatibilität zu solchen übergroßen Mainboards von Fall zu Fall prüfen.