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Phanteks Enthoo Evolv im Test - Fazit

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Es hat etwas gedauert, bis Phanteks ein kompakteres Gehäuse auf den Markt gebracht hat. Dafür ist mit dem Enthoo Evolv aber ein umso größerer Paukenschlag gelungen. 

Schon eine miniaturisierte Variante eines bisherigen Enthoo-Modells mit der Phanteks-typischen Ausstattung hätte frischen Wind in das Mini-Tower-Segment gebracht. Aber Phanteks geht für das Enthoo Evolv noch mindestens einen Schritt weiter. Als erstes Enthoo-Modell wird es äußerlich mit dickwandigen Aluminiumpanelen verkleidet. Anders als beispielsweise Lian Li verzichtet Phanteks auf eine gebürstete Oberfläche mit markanter Struktur, sondern lackiert das Leichtmetall so, dass eine glatte, geradezu spiegelnde Oberfläche entsteht. Es wirkt dadurch anders, aber unzweifelhalt enorm hochwertig. Dass die Seitenteile wie Türen funktionieren und sich Front und Deckel einfach abnehmen lassen, ist nicht nur praktisch, sondern trägt gleichzeitig zum hohen Coolness-Faktor bei.

Auch im Innenraum paart Phanteks Form und Funktion. Durch eine Zweiteilung verschwinden viele Kabelstränge aus dem Mainboardsegment. Und die Multifunktionsblende kann nicht nur als Laufwerksträger und als Befestigung für Wasserkühlungskomponenten dienen, sie blendet gleichzeitig noch weitere Kabelstränge aus. Das optimierte Kabelmanagement ist schließlich nicht nur etwas fürs Auge, sondern kommt auch dem Luftstrom zugute. Dieser Luftstrom kann ohnehin nahezu ungehindert auf die verbaute Hardware treffen. Die Kühlleistung ist deshalb schon im Auslieferungszustand hoch - und zusätzlich kann sie sowohl durch optionale Lüfter als auch durch den Umstieg auf eine Wasserkühlung noch weiter gesteigert werden. Dabei räumt Phankteks gerade den Radiatoren relativ viel Platz ein und hat auch wieder sowohl an die Pumpen- als auch an die AGB-Montage gedacht. Von der Liebe zum Detail zeugt auch wieder der PWM-Lüfterverteiler. Das (schon fast etwas verrückte) Sahnehäubchen ist aber die austauschbare Power-LED. 

Dass Phanteks dem Gehäuse noch einen (optionalen) 5,25-Zoll-Laufwerksplatz spendiert, kann man eigentlich positiv bewerten. Ein nach hinten gerichtetes optisches Laufwerk dürfte vielen Nutzern aber wenig alltagstauglich scheinen. Störend kann sich auch auswirken, dass das Netzteil im unteren Segment verschwindet und sich den Platz dort mit dem HDD-Käfig teilt. Dank der Modularität des Laufwerkskäfigs kann aber im Notfall für Abhilfe gesorgt werden. Generell lässt sich auch das Enthoo Evolv wieder relativ flexibel anpassen, denn neben dem HDD-Käfig sind auch der 5,25-Zoll-Käfig und die Multifunktionsblende modular. 

Konzentriert man sich nur auf die Funktionalität, gibt es doch einige direkte Konkurrenzmodellen - und das zu überwiegend günstigeren Preisen. Ein Fractal Design Arc Mini R2 kostet beispielsweise mindestens 40 Euro weniger, bietet dafür aber sogar noch mehr Laufwerksplätze und nimmt im Deckel sogar einen (allerdings nur sehr schlanken) 360-mm-Radiator auf. Auch ein Corsair Obsidian Series 350D ist mit seinen zwei 240-mm-Radiatorenplätzen eine bedenkenswerte Alternative. Hohe Flexibilität versprechen alternativ große Micro-ATX-Cubes wie das Corsair Carbide Series Air 240 oder das Fractal Design Node 804 - sie sprengen allerdings das Mini-Tower-Format. Letztlich wirkt aber keines von diesen Modellen so hochwertig wie das Phanteks-Modell. 

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Das Enthoo Evolv ist ein später, aber dafür ein überaus überzeugender Einstieg in das Mini-Tower-Segment. Als Premium-Micro-ATX-Gehäuse mit hoher Flexibilität hebt es sich von der Konkurrenz ab und überzeugt so sehr, dass wir es mit einem Exzellent-Hardware-Award auszeichnen. 

alles

Positive Aspekte des Phanteks Enthoo Evolv:

  • bemerkenswerte Materialwahl, überzeugende Verarbeitung
  • Aluminiumpanele einfach abnehmbar bzw. als Seitentüren ausgeführt
  • genug Raum für Towerkühler, aber auch für Wasserkühlung (zwei Dual-Radiatorenplätze)
  • bereits im Auslieferungszustand hohe Kühlleistung
  • Multifunktionsblende für zusätzliche Laufwerke oder zur Installation von Pumpe/AGB
  • 3,5- und 5,25-Zoll-Käfig modular, zusätzlich bis zu zwei 2,5-Zoll-Laufwerksplätze hinter dem Mainboardtray
  • werkzeuglose Montage für Erweiterungskarten und 3,5-Zoll-Festplatten (im Käfig)
  • zeitgemäßes I/O-Panel, überzeugendes Kabelmanagement, Staubfilter vor den Lufteinlässen, PWM-Lüfterverteiler

Negative Aspekte des Phanteks Enthoo Evolv:

  • optischer Laufwerksplatz nur eingeschränkt nutzbar
  • langes Netzteil kann Ausbau des 3,5-Zoll-Käfigs nötig machen
  • kein fünfter Erweiterungskartenslot

Preise und Verfügbarkeit
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