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Powercolor Radeon X800GT

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ATIs Top-Karten lassen noch ein wenig auf sich warten, dafür räumt man im Mainstream-Segment etwas auf. Mit der X800XL ist ATI hier schon sehr gut unterwegs, die Performance der Karte kann gefallen und sie ist preislich attraktiv. Wer noch weniger Geld für eine gute Grafikkarte ausgeben möchte, wird jedoch zur GeForce 6600GT greifen: Bislang war es ATI vergönnt, mit den X600/X700-Karten der NVIDIA-Karte wirklich etwas entgegenstellen zu können. Aus diesem Grund hat man sich die "X800GT" einfallen lassen, die der GeForce 6600 GT etwas Wasser abgraben soll.

Durchaus verwirrend ist die Namensgebung: Bislang hatten sich die beiden Chiphersteller NVIDIA und ATI brav an ihre Namen gehalten. NVIDIA verwendete die "GT"-Kennzeichnung dafür, eine der Top-Grafikkarten zu benennen. GT war also immer etwas schnelles. Bei ATI verwendete man hingegen XT für eine schnelle Version. Die X800XL passte ins Schema - es war eine leicht abgespeckte Karte. Nun wechselt man aber bei der Bezeichnung ins NVIDIA-Lager und stiftet bei vielen Endkunden sicherlich bewusst verwirrung: Die X800GT ist eine deutlich abgespeckte High-End-Karte, aber nicht wie bei NVIDIA ein Topmodell.

Die X800GT ist eine Karte der X8xx-Generation mit 8 Pixelpipelines. Sie verwendet jedoch einen der großen Chips: Dem Hersteller steht es frei, entweder den R423 oder den R480 zu verwenden. Für den Hersteller ist es kostengrünstiger, auf den R423 zu setzen, für den Endkunden ist der R480 jedoch interessanter, da er höhere Taktraten verträgt. Unsere Radeon X800GT ist vom Hersteller Powercolor - und Powercolor verwendet erfreulicherweise den R480. Die Karte ist mit Taktraten von 475 MHz ausgestattet, der Speichertakt läuft mit 490 MHz. Auch hier ist es den Herstellern frei gestellt, ob sie 128 MB GDDRIII oder 256 MB GDDRIII verwenden. Auf unserer Powercolor-Karte befinden sich 256 MB, was auch auf den meisten anderen Modellen der Fall sein wird.

Wenn der Hersteller also eine recht luxuriöse Karte auf den Markt bringen möchte, verwendet er einen R480 mit 256 MB GDDR3, bei einer "Spar-X800GL" kann er mit 128 MB und einem R423 bei der Produktion Geld sparen. Powercolor verwendet auf der vorliegenden X800GT also eher die Luxusvariante:

 

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Einzuordnen ist die Karte aber trotzdem nicht im High-End-Segment: Mit 8 Pixelpipelines spielt sie in einer Liga mit der X700 und mit der GeForce 6600 GT. Preislich liegen die X800GT-Karten bei knapp 150 Euro, eine X700-Karte bekommt man mit 128 MB schon für 100 Euro, mit 256 MB muss man noch knapp 120 Euro hinblättern. NVIDIAs GeForce 6600 GT kostet mit 128 MB knapp 150 Euro, mit 256 MB muss man über 175 Euro hinlegen - also hat die X800GT beim Preis schon mal einen Pluspunkt, jetzt muss nur noch die Performance stimmen.

Wie immer werfen wir zunächst einen Blick auf die ATI-Chips in der Übersicht:

Zumindest auf dem Papier hat die X700 deutlich weniger zu bieten, als die neue Low-End-X800-Karte. Beide besitzten zwar dieselbe Anzahl an Pixel-Pipelines und Vertex-Pipelines, aber der Takt der X800GT ist deutlich höher. Auch beim Speicherinterface ergeben sich Vorteile: Die X800-Serie bietet ein 256bit-Interface, die X700-Serie nur ein 128bit-Interface. Damit kann die X800GT auf eine Speicherbandbreite von fast 32 GB/s bei 500 MHz Takt zurückgreifen. Beim Speicher dürfen die Hersteller also nicht sparen, 2,0ns Zugriffszeit müssen die GDDR3-Module schon haben.

Bezüglich der Technik ergeben sich zwischen der X800- und der X700-Serie keine Unterschiede: Shader Model 2.0 ist bei ATI noch Standard, die neue R520-Serie wird hiermit aufräumen und Shader Model 3.0 bieten. Doch die Top-Karten sind noch ein paar Wochen entfernt und kommen wohl erst zur Tannenbaum-Zeit in den Handel.

Auf der nächsten Seite werfen wir einen detaillierteren Blick auf die Karte.

Quellen und weitere Links

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