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EVGA GeForce GTX 980 Ti KINGPIN im Test - Was ist die ASIC?

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Eine der größten Neuerungen bei den KINGPIN-Grafikkarten, die mit der hier getesteten GeForce GTX 980 Ti eingeführt werden, ist die Tatsache, dass EVGA seine Käufer die ASIC-Qualität bestimmen lässt. Für die meisten Leser dürften die Preissprünge von bis zu 200 US-Dollar auf Unverständnis stoßen. Warum sollte man für eine höhere ASIC deutlich tiefer in die Tasche greifen, schließlich ist die EVGA GeForce GTX 980 Ti KINGPIN mit einem Preis von 849,99 US-Dollar und einer ASIC von 72 Prozent ohnehin schon kein Schnäppchen und mit 80 Prozent ASIC und 1.049,99 US-Dollar noch einmal ein gutes Stücke teurer. Die ASIC ist eigentlich nicht Neues, dank GPU-Z aber können wir seit geraumer Zeit einen Blick darauf werfen.

Die ASIC bestimmt im Grunde die Leistungsfähigkeit der GPU, die installiert ist und setzt sich hauptsächlich aus zwei Werten zusammen. Der erste Wert bestimmt die Leistung der GPU bei einer gegebenen Spannung, während der zweite sich auf das Leckage und damit auf die Leckströme bezieht. Die Kombination beider Werte ergibt den ASIC-Score. Eine höhere ASIC bedeutet, dass eine Karte in der Lage ist, ihre Standardtaktraten mit weniger Spannung zu erreichen. Dies wiederum zieht eine niedrigere Abwärme nach sich und sorgt so für niedrigere Temperaturen bei einer gleichzeitig geringeren Geräuschkulisse und weniger Kühlaufwand – zumindest bei den Standard-Taktraten. 

Was bedeutet dies für Luftkühlung? Verwendet man herkömmliche OC-Software wie EVGAs Precision-Tool kann man damit höhere Taktarten erreichen ohne dabei sonderlich die Spannung nach oben zu schrauben. Im Grunde genommen kann man damit die Karte beschleunigen ohne groß die Temperaturen zu erhöhen. Ein Nachteil einer höheren ASIC ist aber, dass er auch höhere Leckströme nach sich zieht. Für Profi-Übertakter mit flüssigem Stickstoff ist das sicher kein Problem. Durch die starke Kühlung können die Leckströme reduziert werden, was weiterhin für höhere Taktraten sorgen kann. Die Erfahrungen von KINGPIN haben gezeigt, dass "Maxwell"-Grafikkarten mit einem höheren ASIC-Wert zudem einen besseren Speichercontroller besitzen – auch die Speicherchips ließen sich damit besser übertakten. Für LN2-Übertakter ist ein hoher ASIC-Wert folglich doppelt gut.

evga gts980 kingpin 12s

EVGA GeForce GTX 980 Ti KINGPIN

Ein hoher ASIC-Wert hat also seine Vor- und Nachteile. Der größte sind eben die höheren Leckströme innerhalb des Siliziums. Sie haben zur Folge, dass die Karte bei höheren Spannungen deutlich mehr Abwärme erzeugt, was vor allem bei luftgekühlten Modellen – wie eben der EVGA GeForce GTX 980 Ti KINGPIN – nicht gerade von Vorteil ist. Zudem steigt der Spannungsbedarf in höheren Regionen sprunghaft an. 

Wer die Karte mit Luft kühlen möchte, ist deswegen bei der kleineren Classified- oder gar ACX-Version deutlich besser aufgehoben und kann sich den Blick auf einen möglichst guten ASIC-Wert sparen, sollte sich zumindest aber mit der günstigsten KINGPIN-Karte und einem ASIC von mindestens 72 Prozent begnügen. Wer hingegen ohnehin zu extremen Kühlmethoden greift und die Chance auf eine taktfreudige Grafikkarte erhöhen möchte, kann den Aufpreis zu einer besseren ASIC-Version wagen, da man ohnehin keine Probleme mit der zusätzlichen Abwärme und dem höheren Leckage bekommen wird. Ein Garant für hohe Taktraten ist der ASIC-Wert allerdings nicht und lediglich als ein Indikator anzusehen.

Wir haben zwei Modelle von EVGA erhalten, die beide unterschiedliche ASIC-Werte aufweisen. Wir werfen in den kommenden Tagen noch einen näheren Blick auf das Thema. Das Modell aus diesem Artikel hat eine ASIC-Score von etwa 78 Prozent.

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