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Mit dem Intel Core i7-3610QM und 8 GB RAM ist das IdeaCentre A720 mehr als ausreichend schnell für den Windows-Alltag. Flaschenhals ist einmal mehr die langsame 2,5-Zoll-HDD. Diese ist mit 750 GB zwar ausreichend groß, der von SSD-Performance verwöhnte Nutzer entdeckt beim erstmaligen Start von Programmen aber die Langsamkeit der klassischen Magnetspeicher wieder.
Das Surfen, Erstellen von Office-Dokumenten, Lesen von E-Mails - alles kein Problem für das IdeaCentre A720, wenn da eben nicht die HDD wäre. Ob sich diese schnell und einfach durch eine SSD ersetzen lässt, können wir nicht sagen. Die GeForce GT630M aus dem Hause NVIDIA basiert noch auf der alten "Fermi"-Architektur. Mit ihren 96 CUDA-Kernen und dem über ein 128 Bit breites Speicherinterface angebundenen 2 GB Grafikspeicher ist sie mit aktuellen Spieletiteln mehr als überfordert. Für das ein oder andere ältere Spielchen bei geringerer Auflösung als den nativen 1920x1080 Pixeln reicht es aber. Lenovo hat das IdeaCentre A720 aber auch nicht als Gaming-System ausgelegt.
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Ein paar Messungen wollen wir noch zum Stromverbrauch und der Lautstärke liefern:
Das IdeaCentre A720 bietet zusätzlich auch ein Touchdisplay, dessen Alltagstauglichkeit wir uns bereits in einem gesonderten Bericht gewidmet haben.
Aus: Bericht - Eine Woche Touch-Bedienung mit Windows 8:
Lenovo und einige andere Hersteller glauben daran. Wir sind da nach einer Woche eher skeptisch. Sicherlich ist das Metro-UI optisch ansprechend und macht es dem Nutzer theoretisch auch möglich das Windows komplett mit den Fingern zu bedienen, doch spätestens wenn es um den Betrachtungsabstand geht, wird deutlich, dass hier von Seiten der Hardwarehersteller zwanghaft versucht wird, mit einem Feature zu werben, das es gar nicht gebraucht hätte. Die übliche Armlänge eines erwachsenen Menschen beträgt 55 bis 60 cm. Da eine Bedienung mit ausgetrecktem Arm alles andere als bequem ist, muss ein solches All-in-One-System mit einem Abstand von etwa 50 cm aufgestellt werden. In diesem Abstand ein 27-Zoll messendes Display betrachten zu müssen, ist alles andere als praxisnah. Experten für Arbeitsplatz-Ergonomie schlagen sicherlich die Hände über dem Kopf zusammen und bei den Krankenkassen dürften Behandlungen für Nackenleiden sicher nicht seltener werden.
Der Nutzer sitzt einfach viel zu dicht am Display und muss bei dieser Display-Größe auch ständig den Kopf bewegen, um den kompletten Inhalt erfassen zu können. Es gilt auch zu beachten, dass ein solcher Betrachtungsabstand auf Dauer nicht nur unangenehm für die Nackenmuskulatur, sondern auch für die Augen wird.
Hinzu kommt, dass auch die Hardware nicht mitspielen möchte. Touches werden zwar mehr oder weniger problemlos erkannt, dafür sind sie aber auch auf der Glasoberfläche sichtbar. Wer ein Smartphone oder Tablet verwendet, kennt sicherlich die Schlieren und Fingerabdrücke, die dann immer wieder mit einem Tuch oder an der Kleidung entfernt werden. Natürlich sind diese auch auf dem Desktop-System vorhanden, nur müssen hier größere Wegstrecken zurückgelegt werden und auch die Oberfläche als solches ist um ein Vielfaches größer. Durch das spiegelnde Display werden die Verschmutzungen noch stärker sichtbar und nicht nur Bakteriophobiker werden regelmäßig zum Reinigungstuch greifen wollen und auch müssen.
Auf einem Tablet oder, falls vom Nutzer gewünscht, einem Notebook/Convertible ist die Touch-Bedienung von Windows 8 nicht nur notwendig, sondern sicherlich auch sinnvoll. Auf dem Desktop sehen wir das allerdings ganz anders. Hier versuchen die Hersteller mit einer Funktion die Kunden zu locken, die auf den ersten Blick ganz schick sein mag, in der Praxis aber ohne Relevanz sein wird - daran ändert auch Windows 8 nichts.
Mein Fazit: Das Testsystem mit Windows 8 wird auch weiterhin mit Maus und Tastatur bedient werden, unabhängig davon, ob viele Arbeitsschritte mit einem Touch-Display schneller und einfacher zu erreichen wären.
Kommen wir also zum Fazit.