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MSI und Zotac

Zwei VR-Rucksäcke zusammen mit der HTC Vive ausprobiert - Fazit

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Die VR-Rucksäcke sollen eines der wesentlichsten Probleme von VR-Brillen lösen: Die Abhängigkeit von der Kabelverbindung zum PC. Die Lösung sich den Rechner einfach auf den Rücken zu schnallen ist offensichtlich, zumindest so lange es noch keine zuverlässige Technik zur drahtlosen Übertragung gibt. Diese sind in der Mache, aber noch lange nicht marktreif.

Der MSI VR One und Zotac VR Go unterscheiden sich von ihrer grundsätzlichen Konzeption her nicht. Gleiches gilt auch für die verbaute – zumindest auf den ersten Blick. Beide verwenden eine Intel-Core-i7-CPU sowie einer GeForce GTX 1070. In der Praxis zeigt sich dann aber sehr wohl ein Unterschied in der Leistung, denn die GPU im MSI VR One taktet etwas höher. Ein weiterer Unterschied zeigt sich in der verbauten SSD, die im Falle des MSI VR One deutlich schneller ist. In der Leistung liegen die Vorteile auf Seiten von MSI.

Auch beim Tragekomfort gibt es einige Unterschiede, die alleine schon dadurch begründet sind, wie die Hersteller ihre Rucksäcke konzipieren. Zotac verwendet eine gepolsterte Rückseite und auch die Gurte sind an den wichtigen Stellen gut gepolstert. Selbst nach 100 Minuten Spielzeit konnten wir keinerlei Probleme durch das Tragen des Rucksackes feststellen. Das Gewicht spielt natürlich eine Rolle und ist auch spürbar, viel länger als 60 bis 90 Minuten sollte man aber ohnehin kein VR-Spiel spielen. Etwas anders die Situation beim MSI VR One. Hier verzichtet der Hersteller auf dicke Polster am Rücken und einzig die Kanten sind etwas gepolstert. Entsprechend ist auch das Empfinden nach rund einer Stunde Spielzeit, nach der man immer wieder beginnt die Schultergurte neu zu platzieren, weil es etwas unbequem wird. Dieser Punkt geht also an den Zotac VR Go.

Große Kritikpunkte können wir für den Tragekomfort also nicht finden, zumal die Zeit einen der VR-Rucksäcke zu tragen durch andere Umstände limitiert wird. Warm wird keiner der Rucksäcke auf der Rückseite und Probleme bei der Lüftung gibt es für beide Modelle auch nicht.

MSI bietet im Lieferumfang ein kurzes Verbindungskabel, welches zwischen Anschlussbox und VR-Brille gesteckt wird. Dies macht das Kabelmanagement deutlich einfacher. Beim Zotac VR Go wird weiterhin das lange Kabel verwendet. Dieses muss dann aufgewickelt irgendwo am Rucksack befestigt werden. Dazu stellt Zotac einige Schlaufen an den Schultergurten zur Verfügung.

Hinsichtlich der Lautstärke liegen beide Systeme in etwa gleichauf. Im Idle-Betrieb sind sie beide kaum hörbar und säuseln nur vor sich hin. Unter Last drehen beide dann auf und werden deutlich hörbar. Wer ein VR-Spiel spielt, hat aber ohnehin Kopfhörer und hört vom PC am Rücken nichts mehr.

Zur Akkulaufzeit bleibt nur zu sagen, dass beide mindestens 90 Minuten durchhalten und nach dieser Zeit sollte man auch eine Pause machen. Dem Zotac VR Go kann zugute gehalten werden, dass er einige Minuten länger durchhält und zudem auch die Möglichkeit bietet, dass einer der beiden Akkus geladen wird. Zotac wird später die Möglichkeit anbieten, weitere Akkus zu kaufen. Mit drei Akkus können zwei immer geladen werden, während sich der Dritte im Rucksack befindet. Damit wäre ein endloses Spielen möglich.

MSI bietet von seinem Rucksack zwei Varianten an. Das von uns getestete Modell und eine Variante mit GeForce GTX 1060 und einer 256 GB SSD. Der Zotac VR Go ist in Europa nur in einer Variante erhältlich.

Bleibt noch die Frage nach dem Preis. Der MSI VR One kostet in der von uns getesteten Ausführung 2.799 Euro. Das kleinere Modell mit einer GeForce GXT 1060 und nur halber SSD-Kapazität kommt auf 2.149 Euro. Deutlich günstiger ist der Zotac VR Go, der 2.060 Euro kostet. Dafür ist die SSD aber auch etwas kleiner und langsamer sowie die Leistung insgesamt etwas geringer. Mehr als 2.000 Euro für einen solchen PC sind eine Stange Geld, hinzu kommt auch noch die HTC Vive, die noch einmal 899 Euro kostet. Die Zielgruppe dürfte damit recht überschaubar sein. Beide Rechner sind natürlich auch ohne VR-Brille nutzbar, wobei dies vor allem beim Zotac VR Go mehr Sinn macht, da sich dieser einfacher hinstellen lässt und zudem auch Gigabit-Ethernet für den stationären Betrieb vorhanden ist.

Positive Aspekte des MSI VR One:

  • ausreichend schnell für alle VR-Spiele
  • auch Non-VR-Spiele laufen auf der Hardware flüssig
  • schnelle SSD
  • Thunderbolt-3-Anschluss vorhanden

Negative Aspekte des MSI VR One:

  • hoher Preis
  • kein Ethernet-Anschluss
  • nur mit zwei Akkus sinnvoll nutzbar

Positive Aspekte des Zotac VR Go:

  • ausreichend schnell für alle VR-Spiele
  • auch Non-VR-Spiele laufen auf der Hardware flüssig
  • Akkus können extern geladen werden
  • guter Tragekomfort
  • kann auf oder unter den Schreibtisch gestellt werden
  • kann mit einem Akku betrieben werden

Negative Aspekte des Zotac VR Go:

  • hoher Preis
  • nicht sonderlich schnelle SSD

Technik-Award für den Zotac VR Go

Aufgrund des runderen Angebotes im Zusammenspiel mit dem Preis, vergeben wir dem Zotac VR Go unseren Technik-Award.

Quellen und weitere Links

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