TEST

Ein Komplett-PC für den Core i9-13900KS

Zusammenstellung von PC-Specialist im Test

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Zusammenstellung von PC-Specialist im Test
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Da uns Intel zunächst kein Sample seiner neuen Top-CPU zur Verfügung stellen konnte, haben wir uns anderweitig umgeschaut. Der Komplettsystem-Anbieter PC-Specialist schickte uns ein Gaming-System, welches mit einem Core i9-13900KS (Test) bestückt ist. Aber wir wollen die Gelegenheit auch nutzen, uns das dazugehörige Komplettsystem anzuschauen. Dazu werden wir einen Blick auf die Zusammenstellung, den Zusammenbau und auch die Leistung nebst der dazugehörigen Messwerte werfen.

Uns ist durchaus bewusst, dass es in unserer Community viele Nutzer gibt, die gerne selbst Hand anlegen, sich alle Komponenten bestellen und einen solchen PC dann lieber selbst zusammenbauen. Aber die notwendige Erfahrung und vor allem die Zeit hat nicht jeder und so haben die Komplettsystem-Anbieter durchaus eine Daseinsberechtigung. Das Preis/Leistungsverhältnis sollte natürlich angemessen sein und kommt es zu Problemen, spielt auch der Service eine entscheidende Rolle. Den Fokus legen wir heute aber auf die Hardware selbst bzw. deren Zusammenbau sowie die Zusammenstellung und die Leistung, die sich letztendlich daraus ergibt.

PC-Specialist bietet Office-, Workstation- und Gaming-Systeme, die sich entweder vorkonfiguriert in verschiedenen Preisstufen ordern lassen oder die über einen ausführlichen Konfigurator zusammengestellt werden können. Auch Notebooks gehören zum Angebot von PC-Specialist.

Unsere Auswahl für das Komplettsystem umfasste ein Intel-System im Preisbereich von 390 bis 3.379 Euro. Wie diese Preisspanne bereits erahnen lässt, sind die dann verbauten Komponenten extrem breit in der Auswahl – vom Einsteiger-Prozessor der 11. Core-Generation bis eben zum Core i9-13900KS (Test)

Unsere Zusammenstellung sah wie folgt aus:

Zusammenstellung des Systems:

KomponentePreis
Gehäuse Corsair 4000D120 Euro
Mainboard ASUS Prime Z790-P260 Euro
Prozessor Intel Core i9-13900KS750 Euro
Grafikkarte Zotac Gaming GeForce RTX 4070 Ti Trinity900 Euro
Arbeitsspeicher Corsair Vengeance 32 GB, DDR5-5200, CL40-40-40-77130 Euro
SSD Samsung SSD 980 PRO 1 TB110 Euro
HDD --
Netzteil Corsair RM850x155 Euro
CPU-Kühlung AiO 360 mm120 Euro
Gesamt2.545 Euro
PC-Specialist-Preis2.990 Euro

Der Fokus für diese Zusammenstellung lag natürlich auf dem Core i9-13900KS. Man kann hier also durchaus sagen, dass die Auswahl der Komponenten etwas unausgewogen ist. Der Preisunterschied zwischen dem KS-Modell sowie dem Core i9-13900K liegt bei PC-Specialist bei 200 Euro. Im Handel sind es 130 Euro. 

Hinsichtlich der Grafikkarten sprechen wir in der Zusammenstellung von einer GeForce RTX 4070 Ti. Wählen wir eine GeForce RTX 4090 aus, steigt der Preis um 825 Euro. Sucht man per Preisvergleich nach einer GeForce RTX 4090, muss man den doppelten Hinlegen, insofern zeigt sich PC-Specialist hier sogar recht fair für den Endkunden.

Eine Samsung SSD 980 PRO kostet am Markt 110 Euro. PC-Specialist verlangt 185 Euro für die 1-TB-Variante. Die weiteren Einzelpreise lassen sich nicht so ohne weitere vergleichen. In der Form kostet unsere Zusammenstellung bei PC-Specialist 2.990 Euro. Suchen wir uns die günstigsten Preise bei Geizhals, kommen wir auf 2.545 Euro. Dazu sei aber gesagt, dass die Komponenten nicht alle beim gleichen Shop zusammengestellt wurden und eventuell auch noch Versandkosten hinzukommen.

Für den Zusammenbau und den Service verlangt PC-Specialist also 445 Euro. Dafür bekommt der Käufer des Systems eine sogenannte Gold-Garantie. Diese beschreibt PC-Specialist als zwei Jahre für die verbauten Komponenten, drei Jahre auf die Arbeit und über zwei Jahre erfolgt ein kostenloser Austausch der Komponenten bzw. des Systems.

Zum Zusammenbau können wir noch sagen, dass es daran nichts auszusetzen gab. Alle Stecker waren korrekt eingesteckt und sind auch durch den Transport nicht gelöst worden. Für diesen verwendet PC-Specialist spezielle Kissen, die lose in das bereits bestückte Gehäuse gelegt werden. Deren Inhalt reagiert und formt sich aus – füllt dabei den kompletten Freiraum. Dennoch sollte man nach Erhalt des System schauen, ob vor allem die Grafikkarte noch richtig im Steckplatz sitzt. Auch beim Kabelmagement haben wir nichts gröberes auszusetzen. Selbst auf der Rückseite sind alle Kabelstränge ordentlich zusammengeführt und verlegt.

Messungen zum System

Wie sich die Hardware in der Zusammenstellung schlägt, dürfte natürlich der wichtigste Umstand sein. Beginnen wollen wir mit den Messungen:

PC-Specialist Gaming-System

Temperaturen

in °C
Weniger ist besser

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Im Idle-Betrieb beträgt die Temperatur des Core i9-13900KS 32 °C, die GPU wird nur 29,9 °C warm. Mehrere Durchläufe des Cinebench R23 Multi-Threaded-Tests quittiert der Prozessor mit 101 °C und einer Drosselung. Die AiO ist also nicht in der Lage, die Abwärme adäquat abzuführen. Das von PC-Specialist verbaute ASUS Prime Z790-P bzw. das BIOS lässt den Prozessor allerdings auch mit den vollen 320 W des von Intel vorgesehen Extreme Profiles laufen. Wird ein Spiel ausgeführt, haben wir höchsten 78 °C ausgelesen.

Die GPU wird unter Last bzw. in Spielen 71,1 °C warm. Der Hotspot-Wert wurde mit 81,7 °C ausgelesen und der Speicher auf der Grafikkarte wurde 84 °C warm.

Wie gut die Gehäusekühlung funktioniert, haben wir uns als nächstes gefragt. Neben den drei Lüftern auf dem Radiator, der in der Front des Gehäuses sitzt, gibt es auch noch einen zusätzlichen 120-mm-Lüfter der hinten im Gehäuse verbaut ist. Die Lüfter am Radiator saugen die Luft über die Front an und drücken sie in einer Push-Konfiguration durch den Radiator. Der hintere Lüfter bläst die Abluft nach außen. Befinden sich sowohl der Prozessor als auch die Grafikkarte unter Volllast, messen wir folgende Temperaturen:

PC-Specialist Gaming-System

Volllast-Temperaturen

in °C
Weniger ist besser

Unter Volllast ändert sich an den CPU-Temperaturen nichts, aber die GPU und der Speicher auf der Grafikkarte wird etwas wärmer.

PC-Specialist Gaming-System

Lautstärke

36.4XX
37.6XX
in dB(A)
Weniger ist besser

Für die Messung der Lautstärke haben wir das System unter den Schreibtisch gestellt und das Messgerät hat an der Kante des Tisches gemessen – dort wo sich der Körper des Spielers befinden würde. Im Idle-Betrieb messen wir 36,4 dB(A). Befindet sich die CPU unter Volllast drehen die drei Lüfter am Radiator kräftig auf und sorgen für eine Geräuschkulisse von 43,0 dB(A). Während Spiele ausgeführt werden kommt das System auf 37,6 dB(A).

PC-Specialist Gaming-System

Leistungsaufnahme

in W
Weniger ist besser

Der Prozessor kommt gesondert gesehen, bereits auf einen Verbrauch von rund 345 W. Bei der Grafikkarte sind es 259 W. Das Gesamtsystem kommt im Idle-Betrieb auf einen Verbrauch von 64,3 W. Befindet sich nur der Prozessor unter Last, kommt das System auf 452,2 W, in Spielen messen wir etwa 357 W. Dies zeigt einmal mehr, wie verschwenderisch alleine der Prozessor sein kein, denn dieser kann ungezügelt mehr verbrauchen als die Grafikkarte. Die 357 W dürften in etwas das sein, was maximal in Spielen zu erwarten ist. Setzen wir sowohl den Prozessor wie auch die Grafikkarte unter Last, messen wir 721,6 W.

Benchmark des Systems

Kommen wir nun zu den ersten Benchmarks des Komplettsystems:

PC-Specialist Gaming-System

Benchmarks - Cinebench

Punkte
Mehr ist besser

Die Cinebench-Ergebnisse decken sich mit den Werten aus unserem Test des Core i9-13900KS – zumindest so in etwa. Die AiO-Kühlung kommt mit der Abwärme des Prozessors nicht wirklich zurecht und so wird der Prozessor vor allem unter Volllast etwas ausgebremst.

PC-Specialist Gaming-System

Benchmarks - DDR5-Speicher

in MB/s
Mehr ist besser

Der verbaute Speicher arbeitet mit DDR5-5200 sogar noch unterhalb der JEDEC-Konfiguration, für die eine Validierung des Speichercontrollers stattgefunden hat. Ein Core i9-13900KS wird sicherlich nicht häufig mit derart langsamen Speicher kombiniert betrieben werden. XMP-3.0-Profile mit DDR5-7000+ schluckt der Prozessor problemlos.

PC-Specialist Gaming-System

Benchmarks - 3DMark

Punkte
Mehr ist besser

Bei den nun folgenden Spiele-Benchmarks haben wir das System in drei Auflösungen, 1080p (1.920 x 1.080 Pixel), 1440p (2.560 x 1.440 Pixel) und 2160p (3.840 x 2.160 Pixel) getestet. Dabei haben wir versucht die Presets entsprechend so zu wählen, dass noch flüssige FPS erreicht werden. Da die Effekt-Qualität beibehalten werden sollte, wurde DLSS genutzt, welches von der GeForce RTX 4070 Ti unterstützt wird.

PC-Specialist Gaming-System

Benchmarks - Control

Bilder/s
Mehr ist besser

PC-Specialist Gaming-System

Benchmarks - Cyberpunk 2077

Bilder/s
Mehr ist besser

PC-Specialist Gaming-System

Benchmarks - Dead Space

156.5XX
61.4XX
102.2XX
59.9XX
Bilder/s
Mehr ist besser

PC-Specialist Gaming-System

Benchmarks - Microsoft Flight Simulator

123.2XX
99.2XX
100.5XX
87.7XX
Bilder/s
Mehr ist besser

PC-Specialist Gaming-System

Benchmarks - A Plague Tale: Requiem

109.5XX
83.6XX
80.2XX
70.2XX
Bilder/s
Mehr ist besser

PC-Specialist Gaming-System

Benchmarks - The Witcher 3: Wild Hunt

Bilder/s
Mehr ist besser

Noch ein kurzer Blick auf die SSD:

Die Samsung 980 PRO liefert die zu erwartenden Übertragungsraten ab. Viel mehr kann man an dieser Stelle auch nicht mehr erwarten. Verbaut war die korrekterweise im ersten M.2-Steckplatz des Mainboards, der an den Prozessor angebunden ist. Gekühlt wird sie daher von der Abdeckung des Mainboards.

Fazit

Es wird jedem bewusst sein, dass ein Komplettsystem-Anbieter preislich nicht mit der günstigsten Zusammenstellung der Komponenten mithalten kann. Aber wie bereits in der Einführung erwähnt: Nicht jeder hat die Muße, die Lust oder schlichtweg die Zeit, sich sein Wunsch-System selbst zusammenzubauen. Dies geht schon mit der Anschaffung der Komponenten los, die häufig nicht alle bei einem Händler zu finden sind.

Auf die Preis-Thematik sind wir ausführlich eingegangen. Den Preisunterschied von 445 Euro sollte man aber nicht ausschließlich an den Komponenten festmachen, denn der sehr ordentlich ausgeführte Zusammenbau nimmt auch Zeit in Anspruch. Hinzu kommen eventuelle Support- und Garantie-Fälle und mehr.

Die Zusammenstellung als solches sollte in der Betrachtung dieses Artikels auch nicht zwingend gewertet werden. Der Core i9-13900KS diente uns maßgeblich für den Test des Prozessors. Wenn jemand einen solchen Prozessor mit DDR5-5200 kombinieren möchte, wird PC-Specialist den gewillten Käufer sicher nicht davon abhalten, womöglich aber darauf hinweisen, dass schneller DDR5 an dieser Stelle deutlich sinnvoller wäre. Auch die Kombination mit einer GeForce RTX 4070 Ti wäre nicht zu empfehlen. Dann lieber ein paar (hundert) Euro beim Prozessor sparen und das Geld in eine stärkere Grafikkarte stecken. Bei den meisten Spielern sollte dies weitaus sinnvoller sein.

Der Zusammenbau erfolgt auf gehobenem Niveau. Alles was an seinem Platz und korrekt eingesteckt. Eine falsche Zuteilung der Module des Arbeitsspeichers in den falschen Steckplätzen des Mainboards hat sicherlich jeder schon einmal gesehen. Einen ähnlichen Fehler hat PC-Specialist nicht gemacht. Auch die Kabelführung und das gesamte Kabelmanagement ist gut ausgeführt. Den 12VHPWR-Adapter hat sich PC-Specialist nicht selbst einfallen lassen. Er ist in dieser Hinsicht die am wenigsten schicke Komponente. Falls möglich, wäre es hier natürlich sinnvoller die Grafikkarte direkt vom Netzteil mit dem 12VHPWR-Kabel zu versorgen. Im unseren Fall konnte dies durch das Netzteil aber nicht umgesetzt werden.

Lautstärke und Temperaturen sowie die weiteren Messungen passen zu den verbauten Komponenten. Ein Core i9-13900KS ist wahrlich ein Hitzkopf und wird auch mit einer AiO-Kühlung und ohne PL-Bremse schnell so warm, dass die 100 °C problemlos erreicht werden. Unter moderater Last und in Spielen wird die Kühlung aber vor keinerlei Probleme gestellt. Auch das gesamte Gehäuse ist ausreichend belüftet.

Der Konfigurator von PC-Specialist lädt dazu ein, ein paar Konfigurationen durchzuprobieren. Ausreichend Auswahl bei den Komponenten ist vorhanden. Dies beginnt beim Gehäuse, über das Mainboard, beim Prozessor, Arbeitsspeicher, der Kühlung, das Netzteil und vieles, vieles mehr.


  • fehlerfreier Zusammenbau
  • gutes Kabelmanagement
  • kein eigenes Risiko beim Zusammenbau
  • nur ein Ansprechpartner

  • aktuell längere Lieferzeiten
  • Aufpreis gegenüber Einzelkomponenten
  • Individualität kann eingeschränkt sein