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Kontaktfläche Kühler und Prozessor - konvex oder plan?

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Ohne Übertreibung kann man festhalten, dass sich der Markt der Prozessorkühler momentan eher evolutionär statt revolutionär weiterentwickelt. Die leistungsstarken Kühler der Mittel- und Oberklasse setzen durchweg auf das Konstruktionsprinzip Heatpipes, Aluminiumlamellen, einfache oder doppelte Lüfterbestückung und Backplate-Montage. Unterschiede sind meist eher rein quantitativer Natur, Gewicht und Größe nehmen mit steigender Preisklasse zu.

Dazu kommt eine schon überproportionale Marktsättigung, die nicht unbedingt zum Durchblick beiträgt. Aber einen zentralen Unterschied vermag man noch auszumachen, wenn man sich die Kühler einmal von unten ansieht, genauer die Kontaktfläche zum Prozessor. Bei den meisten Kühlern am Markt besteht diese aus einem plan gefrästen Stück Kupfer, das mit den Heatpipes verlötet wurde. Auch die sogenannte "Heatpipe-Direct-Touch"-Technologie, bei der die Kupferkapillare an einer Seite plan geschliffen wurden und direkt den Heatpreader berühren, kann momentan nur bei planen Konstruktionen eingesetzt werden.

Ein konvexes Fuktionsgebirge

Ein gekrümmtes Funktionsgebirge; nach innen gekrümmt konkav, nach außen gekrümmt konvex

Einige wenige Hersteller, wie beispielsweise Thermalright oder Prolimatech, setzten hier hingegen auf eine konvexe Formgebung des Kupferbodens. Der Hintergrund dazu ist einfach erklärt. Der Heatspreader wird bei der Herstellung des Prozessors mit dem DIE verlötet. Das verwendete Lot muss dazu mindestens auf Temperaturen zwischen 138 °C und 312 °C erhitzt werden, damit es sich verflüssigt. In der Folge von hohen Temperaturen, also einer zusätzlichen Energiezufuhr, verändern Materialen wie Metall ihre Formgebung. Also zieht sich der Heatspreader an der verlöteten Stelle des DIE zusammen und bildet eine konkave, nach innen gekrümmte, Unebenheit. Je nach Ausprägung ist eine kleine Delle erkennbar.

alpenföhn k2 01

Einmal konvex und einmal plan, mit dem K2 von Alpenföhn machen wir den Test

Aber wie wirkt sich dieser zugegeben theoretische Umstand in der Realität am eigenen Rechner aus? Wir haben den Praxistest gemacht und objektiv verglichen. Für unsere Tests standen uns zwei Samples des Alpenföhn K2 von EKL zur Verfügung. Die erste Version entspricht der im Einzelhandel und kommt mit einer planen Unterseite daher. Die zweite Fassung verfügt über eine leicht konvexe Bodenplatte. Beide Kühler haben wir dabei sowohl auf unserer Sockel-1366-Testplattform von Intel als auch auf einem AMD-Testsystem miteinander verglichen und auf mögliche Temperaturunterschiede überprüft.

Spezifikationen
Hersteller und Bezeichnung EKL Alpenföhn K2
Straßenpreis 58,95 Euro - Stand Preisvergleich 07.08.2012 -
Homepage alpenfoehn.de
Technische Daten
Maße 12,5 cm (L) x 16,5 cm (B) x 16,0 cm (H) - mit Lüfter -
12,5 cm (L) x 14,5 cm (B) x 16,0 cm (H) - ohne Lüfter -
Material Kupfer, Aluminium und Poly-Kunststoff
Kühlertyp Twin-Tower-Kühler
Kontaktfläche CPU Eben - Einzelhandel
Konvex - Spezialanfertigung
mitgelieferter Lüfter 1x 120 mm, 1460 Umdrehungen pro Minute bei 12 Volt
1x 140 mm, 1120 Umdrehungen pro Minute bei 12 Volt
Sockel AMD: AM2, AM2+, AM3, AM3+
Intel: 775, 1155, 1156, 1366, 2011
Gewicht 1360 Gramm - mit Lüfter -
1050 Gramm - ohne Lüfter -

Wir bedanken uns bei Alpenföhn respektive EKL für die Bereitstellung der beiden Kühler.