TEST

be quiet! Shadow Rock 2 im Test - Detailbetrachtung be quiet! Shadow Rock 2, Teil 2

Portrait des Authors


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Es handelt sich beim be quiet! Shadow Rock 2 um einen Single-Tower-Kühler mit relativ großer Oberfläche und mit einem hohen Gewicht. Mit einer Größe von 14,7 cm (L) x 12,2 cm (B) x 16,0 cm (H) und einem Gewicht von 1120 Gramm (ohne Lüfter) dürfte die Masse für einen Großteil der Kühlleistung verantwortlich sein. Fraglich ist aber indes, ob es dem beiliegenden Serienlüfter gelingen wird, die Radiatorfläche ausreichend zu kühlen und die Hitze somit vom Kühlkörper weg zu befördern. Oft ist dies bei Single-Tower-Kühlern mit hoher Länge und einer großen Hitze, die bewältigt werden muss, etwas problematisch.

be quiet! Shadow Rock 2 in Seitenlage

Die Bodenplatte des Kühlers, also die Kontaktfläche zur CPU, besteht aus vernickeltem Kupfer und ist etwas konvex geformt. Die sonst in unseren Fotos verwendete 1 Euro Münze wollte auf der Bodenplatte des Shadow Rock 2 auch nach mehreren Versuchen nicht zum Stillstand kommen. Oft werden die Kupferflächen hochglanzvernickelt, um diese vor Korrosion zu schützen. So geschah dies auch beim Shadow Rock 2.

Die vier Acht-Millimeter-Heatpipes, die die gesamte Radiatorfläche des Kühlers durchlaufen, wurden dagegen nicht vernickelt. Alle Heatpipes sind sauber in den Boden des Kühlers eingearbeitet, was im Preisbereich von 30-40 Euro leider nicht selbstverständlich ist.

Boden und Heatpipes des be quiet! Shadow Rock 2

Der Radiator selbst besteht aus 51 aus Aluminium gefertigten Lamellen mit 1,7 mm Innenabstand zueinander. Dies ist ein sehr enger Abstand und solche Kühlerkörper sind sehr oft von förderstarken Lüftern mit einem hohen Luftdruck abhängig.  

Die Kühlfinnen des Kühlkörpers wurden sauber entgratet und es wurden im Test keinerlei übermäßig scharfen Kanten oder Ecken gefunden, an denen sich der Nutzer eventuell verletzen könnte. Bei unserem Sample konnten wir keinerlei Herstellungsfehler erkennen, be quiet! achtet wie immer auf eine tadellose Verarbeitung ihrer Produkte und liefert einen sauber verarbeiteten Kühlkörper ab. Nachdem der Lüfter allerdings für einige Male ein- und ausgehangen wurde, konnten wir minimal verbogene Lamellen verzeichnen. Diese hätten also für unseren Geschmack noch minimal verwindungssteifer ausfallen dürfen.

Nahaufname der Radiatorlamellen

Dafür besitzt der Shadow Rock 2 als Alleinstellungsmerkmal und als in diesem Preissegment meist absolut unübliches Feature ein komplett aus gebürstetem Aluminium gestaltetes und edel anmutendes Top-Cover. Die Enden der Heatpipes wurden mit Aluminiumhauben abgeschlossen und passen sich so sehr schön an das Design des Top-Covers an.

Edel anmutendes Top-Cover aus gebürstetem Aluminium

Die Montage des Kühlers weist einige Besonderheiten auf. Zunächst werden, wie bei der Montage auf Sockel 2011 üblich, die mitgelieferten Bolzen (be quiet! nennt diese Distanzmuttern) in die Gewinde des Sockels geschraubt. Danach gilt es die beiden Montagebrücken, für Intel bzw. AMD gibt es zwei verschiedene Arten, mit zwei Schrauben am Kühlkörper zu befestigen.

Seitenansicht des Kühlkörpers

Als nächsten Montageschritt platzierten wir den Kühler mit den Montageschienen auf der CPU und brachten diese in Position, so dass die Distanzmuttern von unten durch die Löcher der Montageschienen hindurch ragten. Im nächsten Montageschritt galt es die vier beiliegenden Muttern mit dem mitgelieferten Maulschlüssels mit den Gewinden der Distanzmuttern zu verschrauben. Dieser Schritt ist, mit eingebautem Mainboard, nahezu unmöglich und erfordert in der Regel den Ausbau des Mainboards aus dem Gehäuse. In unserem Falle gelang der Einbau trotz extrem geräumigem Big Tower nur mit größter Mühe und nur mit Ausbau der Grafikkarte und des hinteren Gehäuselüfters. Ein Wechsel der CPU ist, aufgrund dieses Kritikpunktes, somit in der Regel nur nach dem Ausbau des Mainboards möglich. 

Nachdem der Kühlkörper nun also fest auf dem Mainboard sitzt, muss in einem letzten Schritt noch der Lüfter mit den beiliegenden Klammern befestigt werden. Obwohl diese nur am Lüfter eingehängt werden, gelingt das Befestigen ohne große Komforteinbußen – trotz fehlender Klipps bzw. fehlender Befestigung der Klammern.

Der Shadow Rock 2 hinterlässt also einen gemischten Ersteindruck. Die Verarbeitung des Kühlers selbst sowie auch die des Zubehörs geht für den dafür aufgerufenen Preis definitiv in Ordnung, allerdings muss man aufgrund der Bauart des Kühlers deutliche Komforteinbußen bei der Montage des Kühlers machen. Für Bastler, die oft die CPU wechseln, kann die Verwendung des Shadow Rock 2 daher nicht empfohlen werden.

Weitere Impressionen des be quiet! Shadow Rock 2 finden sich wie gewohnt in unserer Fotostrecke.

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