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Corsair iCUE XC7 RGB Elite LCD im Test

Kühlung gut, LCD hervorragend

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Kühlung gut, LCD hervorragend
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Der zuletzt vorgestellte und von uns getesteten Core 1 von Alphacool (Test) präsentierte sich pünktlich zu den Sommermonaten mit guten Testergebnissen. Corsair hat den eigenen XC7-Kühler in einer überarbeiteten Fassung vorgestellt, die wir nun im Test haben. Neben der Tatsache, dass wir hier über einen Custom-Wasserkühler sprechen, verbaut Corsair auch noch ein LCD, welches einen internen Temperatursensor auslesen kann und optisch ein Highlight sein könnte. Einen genauen Blick auf die Temperaturen und das Display werfen wir im Rahmen des Artikels.

Corsair ist inzwischen das, was im Lebensmittelhandel als Vollsortimenter bezeichnet wird. Im Grunde kann man sich seinen PC vollständig mit Komponenten von Corsair zusammenstellen – zumindest wenn man vom notwendigen Prozessor, der Grafikkarte und dem Mainboard einmal absieht.

Was für das gesamte System gilt, gilt seit einiger Zeit auch für eine Custom-Wasserkühlung. Auch hier lässt sich der komplette Kreislauf mit Komponenten von Corsair bestücken. Der Corsair iCUE XC7 RGB Elite LCD stellt eine Weiterentwicklung des XC7 dar, die um ein LCD ergänzt wurde. Corsair verkauft also auch eine Variante ohne Display.

Verfügbar ist der iCUE XC7 RGB Elite LCD in den Farbvarianten Weiß und Schwarz. Die Preise liegen bei jeweils 210 Euro. Damit ist der Kühler deutlich teurer als besagte Core 1 von Alphacool, der in der weißen Variante schon ab 85 Euro zu bekommen ist. Als Corsair iCUE Link XC7 RGB Elite, also ohne das Display, kostet das Modell von Corsair aber auch nur noch 115 Euro.

Der Corsair iCUE XC7 RGB Elite LCD ist zum Sockel LGA1700 von Intel sowie den Modellen AM4 und AM5 von AMD kompatibel. Die Kontaktfläche zum Heatspreader des Prozessors besteht aus Kupfer, welches vernickelt wurde. Das Gewicht des Kühlers liegt bei 505 g.

Mit im Lieferumfang befindet sich neben dem Kühler auch das notwendige Montage-Material für die Sockel LGA1700, AM4 und AM5 sowie ein Kabel zur Ansteuerung des Displays, eine Backplate für die Rückseite des Mainboards und ein QR-Code, der wiederum zur Online-Anleitung führt. Eine gedruckt Anleitung liegt dem Corsair iCUE XC7 RGB Elite LCD nicht mehr bei. Aus Umweltaspekten sicherlich sinnvoll, aber dann sollte Corsair auch darauf achten, dass als Innenverpackung nicht fast nur Plastik zum Einsatz kommt. Laut Corsair befindet man sich aber gerade auch in einer Umstellung, in der am Ende auch die Innenverpackungen aller Produkte aus recycelter Pappe bestehen soll.

Corsair bewirbt den iCUE XC7 RGB Elite LCD auch mit einem integrierten Temperaturfühler. Dieser sitzt seitlich neben der Kontaktfläche zum Heatspreader. Somit wird hier eher die Kühlmitteltemperatur ausgelesen, wenn sich das System im Idle-Zustand befindet – und so beschreibt Corsair dies auch. Unter Last besteht hier natürlich eine Temperaturdifferenz zwischen Kühlerboden, Kühlmittel und der Position des Sensors.

Auf der Unterseite befindet sich auf der Kontaktfläche zum Heatspreader bereits voraufgetragene Wärmeleitpaste. Diese haben wir für die Tests entfernt und die gleiche Paste verwendet, wie bei den anderen Kühlern – wir wollen ja schließlich den Kühler testen und nicht eventuell die bessere Wärmeleitpaste.


Der Zu- und Ablauf sitzen etwas seitlich am Kühler und besteht aus Nylon – ebenso wie die Abdeckung auf dem Display. Nylon ist widerstandsfähiger und langlebiger als Plexiglas, was sonst üblicherweise zum Einsatz kommt. In die abgebildeten Gewinde müssen dann die Fittinge hineingeschraubt werden. Plexiglas wird an solchen Stellen wie den Gewinden nicht immer gerne gesehen, da es als Schwachstelle dieser gilt. Corsair umschifft dieses Problem mit dem Einsatz von Nylon.

Die Online-Anleitung verrät dem Nutzer, welcher der beiden Anschlüsse der Zu- und welcher der Ablauf ist. Auf den ersten Blick ist dies nämlich nicht zu erkennen. Auf dem Bild oben sitzt der Zulauf laut Anleitung links und der Ablauf demzufolge recht.

Bei der Montage des Corsair iCUE XC7 RGB Elite LCD gibt es wenig zu beachten. Für LGA1700 liegt eine Backplate-Spange bei, die interessanterweise auch noch den Hinweis auf LGA1200 enthält. Für AMD und Intel gibt es dann zwei verschiedene zweiteilige Rahmen, die in eine Nut am Kühler eingeschoben werden. Der Kühler kann dabei in 90°-Schritten gedreht werden, sodass die Anschlüsse sich an der gewünschten Seite befinden. Die Display-Darstellung kann im Anschluss per Software gedreht werden.


Gefühlt fällt der Anpressdruck beim iCUE XC7 RGB Elite LCD geringer aus, als dies bei anderen Custom-Wasserkühlern der Fall ist. Aufgebaut wird er ausschließlich über eine leichte Biegung der beiden Montagerahmen an den vier Ecken, an denen die Schrauben angezogen werden. Federn unter den Schrauben sind nicht vorgesehen.

Ein optisches Highlight des Corsair iCUE XC7 RGB Elite LCD ist sicherlich das IPS-Display mit 480 x 480 Pixeln. Durch die gestochen scharfe Darstellung wirkt es gerade so, als seien die Logos und Zahlen aufgedruckt, statt ein Display. Zu den Modifikationsmöglichkeiten des Displays kommen wir noch.

Angeschlossen wird das Display per USB. Dazu liegt ein Kabel von Typ-C am Kühler zu einem USB-Header bei, das an einen entsprechenden Pfostenstecker angeschlossen wird. Auch dieser Prozess wird in der Anleitung beschrieben.



Per iCue-Software kann das Display des iCUE XC7 RGB Elite LCD angesteuert werden. Corsair bietet hier bereits zahlreiche Presets, die verschiedene Effekte für den RGB-Ring rings um das Display vorsehen, aber auch die Darstellung des Displays selbst verändern. Neben der eigenen Kühlertemperatur können natürlich auch andere Temperaturen des Systems angezeigt werden, die in die iCue-Software einfließen. Über eine Art Tacho-Darstellung kann ein Ansteigen der Temperatur visualisiert werden. Neben einer statischen Darstellung ist es aber auch möglich, ein eigenes GIF zu importieren.

Den Sensor, der die Kühlmitteltemperatur auslesen soll, haben wir uns noch einmal genauer angeschaut. Den Core i9-13900K haben wir dabei unter Volllast sowie eine moderate Last gesetzt und die Temperaturen beobachtet. Die Kurve für die Kühlmitteltemperatur zeigt den erwarteten trägen Verlauf und könnte somit ganz gut wiedergeben, welche Temperatur das Wasser bzw. Kühlmittel hat.

Bevor wir zu den Messungen kommen, wollten wir die RGB-Beleuchtung und das Display noch einmal in Aktion zeigen:

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Messungen

Kommen wir nun aber zum entscheidenden Punkt eines Wasserkühler-Tests – den Messungen. Für die Messungen haben wir einen Intel Core i9-13900K verwendet. Dieser lief auf einem ASUS ROG Maximus Z790 Apex, zusammen mit 48 GB an DDR5-7000. Vergleichswerte haben wir mit einem Noctua NH-D15, eine Custom-Wasserkühlung mit EK-Quantum Velocity²-Kühlblock von EKWB, dem Alphacool Core 1 und einem Cooler Master MasterLiquid ML360 Sub-Zero EVO erhoben. Den Core i9-13900K haben wir dabei jeweils ohne jegliches Power-Limit sowie mit den Intel-Vorgaben von PL1 = 125 W und PL2 = 253 W betrieben. Für die Wasserkühlung kam ein 360er-Radiator mit Lüftern bei 800 rpm sowie eine VPP Apex Pumpe bei 4.000 rpm zum Einsatz.

Die ersten Benchmarks wurden im 5. Durchlauf des Cinebench R23 gemacht. Zudem haben wir Daten wie die Leistungsaufnahme, den Takt und die Temperaturen im Verlauf eines Renderings in Blender (Cosmos laundromat) aufgezeichnet. Schlussendlich wollten wir auch schauen, wie sich die Kühler im Vergleich verhalten, wenn ein Spiel ausgeführt wird.

Cinebench R23 nT - Leistungsaufnahme

5. Durchlauf - Core i9-13900K (ohne Power-Limits)

W
Weniger ist besser

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Cinebench R23 nT - Leistungsaufnahme

5. Durchlauf - Core i9-13900K (mit Power-Limits)

W
Weniger ist besser

Die Leistungsaufnahme spielt auch für einen Kühlertest eine Rolle, denn nicht nur muss die Kühlung eine gewisse Abwärme abführen können, auch sorgen niedrigere Temperaturen dafür, dass die Leckströme geringer ausfallen und dementsprechend sinkt auch die Leistungsaufnahme. Mit dem Corsair iCUE XC7 RGB Elite LCD bewegen wir uns auf Niveau der übrigen Custom-Wasserkühler. Einzig der TEC-Kühler kann hier mit seinen niedrigen Temperaturen dafür sorgen, dass die Leistungsaufnahme des Prozessors geringer ausfällt. Dafür aber kommt hier die zusätzliche Leistungsaufnahme des Peltier-Elements hinzu.

Das Potential des Core i9-13900K wird für die gewählten Power-Limits in so weit ausgenutzt, wie es die Vorgaben und Temperatur-Limits der Hardware vorgeben.

Cinebench R23 nT - Temperatur

5. Durchlauf - Core i9-13900K (ohne Power-Limits)

°C
Weniger ist besser

Cinebench R23 nT - Temperatur

5. Durchlauf - Core i9-13900K (mit Power-Limits)

°C
Weniger ist besser

Ohne jegliche Power-Limits erreicht der Core i9-13900K mit dem Corsair iCUE XC7 RGB Elite LCD im 5. Cinebench-Durchlauf eine Temperatur von 96 °C. Damit wird er drei Kelvin wärmer als der EK-Quantum Velocity² und fünf Kelvin wärmer als der Core 1 von Alphacool.

Mit einem PL2 von 253 W und einem PL1 von 125 W sieht das Bild dann etwas anders aus. Hier kommt der iCUE XC7 RGB Elite LCD auf das Niveau des Core 1.

Cinebench R23 nT - Punkte

5. Durchlauf - Core i9-13900K (ohne Power-Limits)

Punkte
Mehr ist besser

Cinebench R23 nT - Punkte

5. Durchlauf - Core i9-13900K (mit Power-Limits)

Punkte
Mehr ist besser

Niedrigere Temperaturen, weniger Leckströme, bei gleichem Power-Limit etwas mehr Taktpotenzial – so sollte dies in etwa aussehen. Aufgrund des vorherigen Tests des Core 1 von Alphacool haben wir diesen Test mit dem EK-Quantum Velocity² noch einmal wiederholt. Zusammen mit dem Corsair iCUE XC7 RGB Elite LCD ergibt sich nun obiges Bild für die Werte ohne Power-Limit. Darin liegen die Modelle von Alpahcool und Corsair fast gleichauf, das EKWB-Modell etwas dahinter.

Ohne ein Power-Limit profitiert der TEC-Kühler, denn die niedrigeren Temperaturen helfen hier das Power-Limit durch einen höheren Takt besser auszunutzen.

Hogwarts Lecagy - Leistungsaufnahme

Intel Core i9-13900K (ohne Power-Limits)

W
Weniger ist besser

Hogwarts Lecagy - Leistungsaufnahme

Intel Core i9-13900K (mit Power-Limits)

W
Weniger ist besser

Hogwarts Lecagy - Temperatur

Intel Core i9-13900K (ohne Power-Limits)

°C
Weniger ist besser

Hogwarts Lecagy - Temperatur

Intel Core i9-13900K (mit Power-Limits)

°C
Weniger ist besser

Die geringere Last in Spielen und die damit verbundene geringere Abwärme sorgt dafür, dass auch die Temperaturen deutlich niedriger ausfallen. Das Verbrauchs-Verhalten kennen wir schon vom Cinebench-Test und zeigt sich auch erneut in Spielen. Bei etwa 70 W und einer Temperatur von 45-46 °C kann sich der Spieler mit einer solchen Kühlung aber getrost zurücklehnen und das genießen, worum es eigentlich geht.

Fazit

Der Corsair iCUE XC7 RGB Elite LCD erreicht nicht ganz das Niveau eines Alphacool Core 1, aber im Grunde war dies auch so in dieser Form zu erwarten. Natürlich versucht jeder Hersteller die möglichst beste Leistung zu entwickeln, auf dem Weg dahin müssen aber hier und da auch ein paar Kompromisse eingegangen werden.

Finnenhöhe, Finnendicke, Finnenabstand – all dies sind die offensichtlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Kühlern. Am Finnen-Design führt aktuell offenbar auch kein Weg vorbei, aber auch in der Art und Weise wie diese Erstellt werden, machen offenbar einen Unterschied. Während Alphacool und auch EKWB die Kanäle in das Material fräsen, wählt Corsair eine Methode, die so auch von anderen Herstellern verwendet wird: das Skiving. Dabei schneidet ein Messer in das Kupfer und stellt es auf. Durch die Materialveränderungen beim Schneiden und Aufstellen wird das innere Gefüge des Materials verändert, was wohl auch einen Einfluss auf den Wärmwiderstand hat. Hier ins Detail zu gehen, wäre nun etwas zu viel, es soll aber zeigen, dass es viele Parameter gibt, an denen die Hersteller drehen können. Dazu gehört auch, wie das Wasser zu den Finnen geführt wird - und noch vieles mehr.

Unter Volllast sehen wir einen Temperatur-Delta von 3 Kelvin zwischen dem Core 1 und dem iCUE XC7 RGB Elite LCD. Bei Teillast oder mit Power-Limits schrumpfen die Abstände noch etwas zusammen. Insofern machen sich die Unterschiede bei den Wasserkühlern nur in Details bemerkbar. Wer spielt, wird gar keinen Unterschied merken.

Die Montage des Corsair iCUE XC7 RGB Elite LCD ist für jedermann machbar. Ob nun Rahmen, wie hier die Spangen oder ein von vorne optisch cleaner Mechanismus ohne sichtbaren Schrauben wie bei EKWB – der Anpressdruck muss natürlich stimmen und auch wenn wir erst dachten, dieser sei beim Kühler von Corsair etwas zu gering, die Testergebnisse widersprechen diesem Eindruck. Die Online-Anleitung erklärt jeden Schritt und so findet auch der USB-Anschluss für das Display auf dem Mainboard in der richtigen Ausrichtung seinen Platz.

Das optische Highlight des Corsair iCUE XC7 RGB Elite LCD ist sicherlich das Display. Wer einfach nur einen Wasserkühler sucht, der greift sicherlich auch nicht zur LCD-Variante. Eine gestochen scharfe Darstellung und die vielfältigen Optionen in der Anzeige laden einfach dazu ein, sich länger mit der iCue-Software zu beschäftigen.

Das LCD ist am Ende sicherlich auch der Preistreiber für den iCUE XC7 RGB Elite LCD, denn in dieser Variante kostet der Kühler 209,90 Euro. Kann und will man auf das Display verzichten, dann werden nur noch 114,90 Euro fällig. Ein Core 1 von Alpahcool ist ab 83,90 Euro zu haben Insofern muss man hier zwischen Kühlleistung und dem optischen Highlight des LCDs abwägen.


Aufgrund des schicken Displays und der guten Kühlleistung vergeben wir dem Corsair iCUE XC7 RGB Elite LCD unseren Technik-Award.

Corsair iCUE XC7 RGB Elite LCD

  • gute Kühlleitung
  • schickes LCD
  • einfache Montage
  • Kühlmitteltemperatur vorhanden

  • hoher Preis

Preise und Verfügbarkeit
Corsair iCUE XC7 RGB Elite LCD
Nicht verfügbar Nicht verfügbar Ab 169,89 EUR
Preise und Verfügbarkeit bei Geizhals
Corsair iCUE XC7 RGB Elite LCD
Verfügbar 169,89 EUR
Verfügbar 169,90 EUR
Lagernd 196,90 EUR
Verfügbar 207,07 EUR
Verfügbar 215,98 EUR
Verfügbar 216,00 EUR
Verfügbar 224,49 EUR
Verfügbar 228,80 EUR