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Für Overclocker ist es natürlich zunächst einmal interessant, welche BIOS-Optionen das Board bietet. Weiterhin darf das Board auch gerne mit einer besonderen Spannungsversorgung ausgestattet sein, die eine höhere Leistungsfähigkeit aufweist als von Intel vorgesehen, denn durch die Übertaktung der CPU steigt in der Regel deren Leistungsaufnahme stark an. Weiterhin ist es wichtig, dass auch die Signallaufzeiten auf dem Board (z.B. CPU-Speichercontroller - DRAM) einwandfrei geroutet sind, damit das Board auch bei Übertaktung noch stabile Signale überträgt. Angesichts der Erfahrung von ASUS in diesem Segment und der Ausrichtung des Maximus IV Extreme ist davon auszugehen, dass das Maximus IV Extreme in dieser Disziplin keine Schwächen zeigt.
Overclocking lässt sich natürlich durch zusätzliche Features, welche die Bedienung erleichtern, noch effizienter und angenehmer machen. Das Maximus IV Extreme bietet neben obligatorischen und auch bei voll bestücktem Board leicht zu erreichenden Tastern für Power und Reset noch einige weitere Möglichkeiten. So ist ein Diagnose-Display vorhanden, welches den Systemzustand über POST-Codes ausgibt und damit die Fehlersuche erleichtern kann. Daneben sind auch beim Maximus wieder die "Voltiminder"-LEDs mit an Bord. Diese LEDs zeigen über ihre Farbe die Spannungslage ("normal", "high" oder "crazy") der jeweiligen Komponente (z.B. CPU, DRAM, PCH) an, womit sich auf einen Blick erfassen lässt, ob irgendwo eine Spannung aus dem Ruder gelaufen ist. Weiterhin sind noch vier Diagnose-LEDs ("Q LEDs") vorhanden, die beim Systemstart eventuelle Fehler in der zugehörigen Komponente signalisieren.
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Auch auf dem obigen Bild ist das "ProbeIt"-Feature des Maximus IV Extreme zu erkennen: In die acht kleinen Buchsen lassen sich Adapter für Multimeterspitzen einklinken, um die jeweiligen Systemspannungen mit externen Messgeräten zu überprüfen. Alternativ können auch jeweils die Kontaktpunkte direkt davor benutzt werden. Als Besonderheit bietet das Maximus IV Extreme neben dem Reset-Button vier DIP-Schalter, mit dem sich die zugehörigen PCIe-x16-Slots abschalten lassen. Damit lässt sich eine defekte Grafikkarte isolieren, ohne die Karten ausbauen zu müssen, was insbesondere Anwendern von Wasserkühlungen in einigen - wenn auch seltenen - Fällen weiterhelfen könnte. Zu guter Letzt ist in diesem Bereich des Boards noch ein Schalter für den LN2-Mode vorhanden, welcher den "Cold Bug" der CPUs bei besonders niedrigen Temperaturen umgehen soll. Der kleine rote Taster links im Bild aktiviert - im gebooteten OS - das im BIOS hinterlegte OC-Profil "GO_Button".
Die Overclocking-Funktionen in der Übersicht | |
Base Clock Rate | 80 bis 300 MHz, stufenlos |
CPU-Spannung | Manual Mode: 0,800 bis 2,155 V in 0,005-V-Schritten, Offset-Mode: -0,640 bis +0,5 V in 0,005-V-Schritten |
DRAM-Spannung | 1,2 bis 2,2V in 0,00625-V-Schritten |
VCCIO-Spannung (VTT) | 0,800 bis 1,700 V in 0,00625-V-Schritten |
CPU PLL-Spannung | 1,200 bis 2,200 V in 0,00625-V-Schritten |
PCH-Spannung | 0,80825 bis 1,70925 V in 0,01325-V-Schritten |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | VCCSA, DRAM DATA/REF, PCH PLL, NF200 |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig (DDR3-800 bis DDR3-2400) |
Command Rate | einstellbar |
Timings | einstellbar (insgesamt 25 Parameter) |
XMP | wird unterstützt |
Weitere Funktionen | |
QPI-Takt | CPU-abhängig, x36, x44 und x48 |
Turbo-Mode | auto, alle Cores eine Maximalfrequenz, manuelle Konfiguration (max. Ratio jeweils für 1-4 Cores) Maximum Power einstellbar (off oder 5 Parameter, keine Beschränkung bei CPU Core Current Limit) |
Weitere Besonderheiten | Settings speicherbar in Profilen, CPU OC-Profile für 4,2 und 4,6 GHz |
Hier noch eine Galerie der für den Overclocking-Betrieb interessanten BIOS-Optionen
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In unseren Overclocking-Versuchen zeigte das Maximus IV Extreme gute Möglichkeiten. Die ab Werk vorhanden OC-Profile für 4,2 und 4,6 GHz beschränken sich darauf, den Turbo-Multiplikator auf 42 respektive 46 zu setzen und einige ergänzende Anpassungen vorzunehmen. Das funktioniert soweit recht gut, aber angesichts der Fülle an manuellen Möglichkeiten bietet es sich an, diese auch zu nutzen, insbesondere wenn es um maximale Leistung geht.
So lassen sich beim ASUS Maximus IV Extreme im Zusammenspiel mit einer Sandy-Bridge-CPU mit freiem Multiplikator aber auch Energieeffizienz und Overclocking verbinden. Durch den frei konfigurierbaren Turbo-Betrieb ergeben sich bei dieser Kombination ganz neue Möglichkeiten, eine hohe Leistung durch Overclocking mit sparsamem Betrieb bei niedriger Belastung zu kombinieren. Beim Maximus IV kann man dies beispielsweise erreichen, indem man die CPU-Spannung ein wenig per Offset-Wert heraufsetzt, gleichzeitig alle Energiesparoptionen aktiviert und dann den Turbo-Modus entsprechend konfiguriert, um unter Last einen hohen Takt zu erreichen. Den Turbo-Modus kann man einmal so einstellen, dass unabhängig von der Zahl der belasteten Kerne alle Cores gleich hoch takten, oder mit etwas mehr Feintuning auch in der Weise, dass die maximale Taktfrequenz von der Anzahl der belasteten Kerne abhängt, ähnlich dem ursprünglichen Design von Intel. Das Maximus IV Extreme bietet hier umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten, dessen Auswirkungen häufig nicht direkt ersichtlich sind und denen man sich langsam nähern sollte.
Mit einigen wenigen Einstellungen lässt sich erreichen, dass unter Last der Core i7-2600K auf 4,8 GHz taktet. Die Kernspannung bei diesem Takt lässt sich noch reduzieren, aber das Feintuning erfordert etwas Aufwand. Der Stromverbrauch des gesamten Testsystems liegt bei Prime95 mit 8 Threads bei ca. 250 Watt.
Dadurch, dass das Overclocking nur durch den Turbobetrieb vorgenommen wird, taktet sich das System im Idle auf 1,6 GHz herunter und verringert dabei gleichzeitig auch die Kernspannung.
Der Leistungsmesser zeigt für diesen Betriebszustand ca. 79 Watt, was ungefähr der Leistungsaufnahme des Systems im Idle unter Standard-Einstellungen entspricht. Mit dem Maximus IV Extreme ist es also möglich, nicht nur maximales, sondern auch "intelligentes" Overclocking zu betreiben, dank OC-Profilen auch im nahezu fliegenden Wechsel.
Dem Board ist eine Softwarelösung namens "AI Suite" beigelegt, die u.a. auch ein automatisches Overclocking ermöglicht. Wir probierten einmal die Option "extrem" aus. Nach einigen Testläufen und Neustarts lief das System mit 4,5 GHz (45 x 100 MHz). Ansich ist dies kein schlechtes Ergebnis, denn es wird auch über den Turbo-Multiplikator übertaktet und die Energiespar-Optionen stehen weiterhin auf "auto". Allerdings wird die Spannung über den "Manual Mode" und nicht über "Offset Mode" eingestellt, was dazu führt, dass sich das System im Idle zwar runtertaktet, aber nicht die CPU-Spannung reduziert. Dementsprechend benötigt es im Idle unter Windows mit 105 Watt auch ca. 25 Watt mehr aus der Steckdose als mit funktionierender Spannungsabsenkung im "Offset Mode"-Betrieb.
In Sachen maximale BCLK war bei unserer Hardware nicht viel herauszuholen. Bei Werten um die 107 Mhz begannen die Instabilitäten, aber das ist ja offensichtlich ein generelles Problem dieser neuen Plattform. ASUS bietet zwar utopische Werte von 300 MHz zum Einstellen an, aber es darf bezweifelt werden, dass in der Zukunft überhaupt höhere BCLK-Werte möglich sein werden. Mit hohen Multiplikatoren hat das Maximus IV auch dank inzwischen eingeführter "Internal PLL Overvoltage"-Option im BIOS keine Probleme. Unsere Test-CPU konnte jedenfalls kurzzeitig zu 5,2 GHz überredet werden.