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Monitor-Hersteller bewerben ihre Geräte mit den unterschiedlichsten Werten und herausragenden Merkmalen. Sei es ein niedriger Stromverbrauch, eine flotte Reaktionszeit, ein hervorragendes Kontrast-Verhältnis oder aber eine erstklassige Farbwiedergabe. Grundlage für alle Ergebnisse, die ein Monitor liefert, ist aber das verbaute Panel, das schließlich das eigentliche Bild darstellt. Grundsätzlich gibt es vier unterschiedliche Panel-Techniken: TN, MVA, S-PVA und S-IPS. Alle diese Techniken funktionieren zwar prinzipiell nach dem gleichen Flüssigkristall-Prinzip, benötigen also anders als Plasma-Displays eine dedizierte Lichtquelle, unterscheiden sich teils aber deutlich bei entscheidenden Detail-Lösungen.
Es ist natürlich Fakt, dass Hersteller, egal auf welchen Panel-Typ sie setzen, mit den gleichen physikalischen Vor- und Nachteilen jeder einzelnen Technik zu kämpfen haben. Zwar können sie versuchen, so weit wie möglich mit Hilfe der internen Software oder der Lichtquelle Optimierungen vorzunehmen, ab einem gewissen Punkt ist es aber grundsätzlich so, dass die physikalischen Gegebenheiten die Oberhand gewinnen. Besagte Unterschiede in der internen Software können zum Beispiel für minimal unterschiedliche Reaktionszeiten bei exakt gleichen TFT-Panels sorgen.
Wir raten jedem Monitor-Käufer dringlich, vor dem Kauf eines neuen Geräts nicht einfach zum günstigsten, schicksten oder dem Modell zu greifen, das ein Bekannter am besten findet. Je nach Anspruch und verwendetem Panel kann es nämlich durchaus sein, dass ein günstigeres Modell für die eigenen Ansprüche vollends ausreichend ist, oder sogar einen Mehrwert gegenüber einem teureren Modell bietet.
Overdrive
Bevor wir mit dem Vergleich der eigentlichen Panel-Technologien beginnen, möchten wir noch kurz einen Blick auf die in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenkende Overdrive-Technik werfen.
Diese sorgt dafür, dass aktuelle Displays mit ihren enorm niedrigen Latenzzeiten aufwarten können. Um den einzelnen Pixeln zu einer schnelleren Drehbewegung zu verhelfen, werden diese quasi übertaktet. So werden die einzelnen Flüssigkristalle für sehr kurze Zeit mit einer höheren Spannung „befeuert“, als eigentlich für den Drehprozess benötigt wird - also mit 115 Prozent anstelle der benötigten 100 Prozent. So einfach dies klingt, so groß ist der Erfolg dieser Technik. Ganz ohne Probleme ist Overdrive natürlich nicht. Es kann zum einen zu hellen Nachzieheffekten (sogenannte Corona-Effekte) kommen, wenn sich nicht alle Pixel gleichmäßig schnell drehen. Das zweite Problem ist der, gerade in unserem Forum, immer wieder heftig diskutierte Input-Lag. Um die Overdrive-Technik nutzen zu können, muss der TFT natürlich Bilder zwischenspeichern um vorausberechnen zu können, welche „Übersteuerung“ der Pixel vonnöten ist.
Es entsteht natürlich ein minimaler Zeitversatz zwischen der Bewegung der Maus und der tatsächlichen Änderung der Cursor-Position, die von Personen unterschiedlich stark wahrgenommen wird. Insbesondere passionierte Spieler bemerken dieses Problem, weshalb wir dazu raten, vor dem Kauf eines Geräts erst einmal zu prüfen, inwieweit der Input-Lag-Effekt auftritt.