In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.
Subjektive Beurteilung der Bildqualität
Der Acer Predator Z35P bietet zunächst einmal alle Kennzahlen, die einen modernen Gaming-Monitor ausmachen. Gleichzeitig sorgt die große Diagonale in Kombination mit der Auflösung von 3.440 x 1.440 Bildpunkten dafür, dass Acers Predator-Modell auch ein guter Allrounder ist. Die aktuell geläufige Kombination aus Diagonale und Pixelanzahl sorgt dafür, dass die Bildschärfe ausreichend hoch ausfällt, mit 4K- oder gar 5K-Geräten kann der Monitor hingegen nicht mithalten. Dafür wird aber einerseits die Grafikkarte geschont, andererseits muss nicht die Skalierung des Betriebssystems genutzt werden, was durchaus von Vorteil sein kann.
Am Ende steht dem Anwender auf jeden Fall eine Menge Platz auf dem Desktop zur Verfügung, der gerade dann ein Segen ist, wenn mit vielen Fenstern parallel gearbeitet werden soll. Aus produktiver Sicht wird die starke Krümmung der modernen Curved-Displays immer wieder strittig diskutiert. Was bei der Multimedia und Gaming-Nutzung unbestreitbare Vorteile bringt, sorgt im Gegenzug dafür, dass horizontale Linien bei Excel-Tabellen nie wirklich gerade wirken. Daran gewöhnt man sich in der Regel aber. Kritischer sieht es bei der Bildbearbeitung aus, denn die Perspektive-Korrektur wird so nicht unbedingt einfacher.
Die Bildqualität des genutzten VA-Panels kann indes überzeugen. Eine Abweichung der Helligkeit fällt mit dem bloßen Auge nicht auf. Die Blickwinkelstabilität liegt auf einem üblichen Niveau. So wird es auch nicht zum Problem, wenn einmal mehrere Personen vor dem Monitor sitzen.
Noch besser kann die Farbwiedergabe gefallen, die bereits ohne Zutun des Nutzers sehr natürlich wirkt. In Kombination mit dem VA-typisch guten Kontrastverhältnis resultiert daraus ein kräftiges und gefälliges Bild, das zu keinem Zeitpunkt unnatürlich wirkt.
Viel diskutiert wird bei Curved-Displays das Backlight-Bleeding. Dieses ist bauart-bedingt nicht zu vermeiden und trat bei unserem Testmuster in einem normalen Rahmen auf. Bei einem vollständig dunklen, ruhigen Bild waren die Lichthöfe zu erkennen, bei der normalen Wiedergabe, wenn Bewegung auf dem Bildschirm vorhanden war, fiel es aber nicht unangenehm auf. Laut diversen Berichten im Internet scheint es aber eine gewisse Serienstreuung zu geben, ein wenig Glück gehört also dazu - auch das ist bei Curved-Displays leider recht üblich.
Gaming-Features
Klar ist aber auch, dass es beim Predator Z35P am Ende darauf ankommt, wie er sich beim Gaming verkaufen kann. Die Grundgegebenheiten sind natürlich schon einmal gegeben. Die große Diagonale, in Kombination mit einem Radius von 1.800 mm sorgen für einen hohen Grad der Immersion. Egal ob Spiel oder Film – der Betrachter fühlt sich mitten in das Geschehen hineinversetzt. Diesen Effekt sollte man im Optimalfall selbst einmal erfahren.
Darüber hinaus sorgt G-Sync dafür, dass störendes Tearing gar nicht erst in der Praxis auftritt. Das Bild wirkt so deutlich ruhiger und stabiler, als es ohne das Feature der Fall ist. Klar ist aber auch, dass lediglich Nutzer einer GeForce-Grafikkarte davon profitieren können – man ist also recht langfristig auf einen GPU-Lieferanten festgelegt. Gleichzeitig bietet der Predator Z35P eine maximale Bildwiederholfrequenz von 100 Hz. Das allein reicht erfahrungsgemäß schon dafür, um für ein flüssiges und direktes Spielgefühl zu sorgen, wenn die Grafikkarte entsprechende Frameraten liefern kann – das trifft natürlich auch für den Z35P zu. Wem das nicht ausreicht, für den bietet Acer auch die Option, den 35-Zöller weiter zu übertakten. Maximal sind 120 Hz möglich, garantiert wird dies aber nicht – ganz ähnlich, wie man es vom CPU- oder GPU-Overclocking kennt. Bei unserem Testgerät klappt dies sehr gut. Es kam zu keinerlei Bildfehlern, sowohl im 100- als auch im 120-Hz-Modus.
Leider erwies sich das eingesetzte VA-Panel nicht als ausgesprochen schnell, was bei einem Gaming-Display natürlich nicht optimal ist. Entsprechend konnten immer wieder minimale Nachzieh-Effekte beobachtet werden. Die besten Ergebnisse konnten wir wie so oft bei einer mittleren Stellung beim Overdrive erzielen. Bei höheren Einstellungen neigte das Panel zu einem Overshooting. Keine Auffälligkeiten gab es beim Input-Lag. Mit einem Wert von 14,9 ms (ermittelt mit dem Leo-Bodnar-Tool) wird eine übliche Leistung geboten.
Messwerte
Helligkeit, Ausleuchtung und Kontrastverhältnis
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In unseren Messreihen konnte Acers 35-Zöller mit überzeugenden Messwerten aufwarten. Maximal konnten wir eine Leuchtdichte von 339 cd/m² ermitteln, über das Panel gemittelt waren es 325 cd/m². Das ist mehr als ausreichend, damit auch in hellen Umgebungen ein überzeugendes Bild geboten wird, einzig eine Lichtquelle sollte sich nicht direkt im Rücken des Betrachters befinden. Für die Homogenität konnten wir einen Wert von 91 % ermitteln – Unterschiede sind so mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. VA-typisch gibt es darüber hinaus einen hohen Kontrast-Umfang von 1.933:1. Absolut gesehen ist das ein sehr guter Wert, es gibt aber durchaus VA-Geräte mit noch höheren Werten.
Farbdarstellung
Auf der ganzen Linie punkten kann der Predator Z35P hinsichtlich seiner Farbabstimmung. Ab Werk erreichte uns das VA-Panel mit einem Wert von 6.577 Kelvin, was sehr nah am Optimum liegt. Entsprechend müssen nicht einmal Foto-Fans zu einem Colorimeter greifen und Profis werden sich ohnehin in einer anderen Liga umsehen. Auf einem überzeugenden Level liegen auch die DeltaE-Werte. Das maximale DeltaE liegt bei 5,28, über alle Farben gemittelt, lag der Wert bei 0,95.
Die Farbraumabdeckung liegt auf einem gewohnten Niveau für ein Consumer-Gerät. Während der sRGB-Farbraum fast vollständig abgedeckt wird (75,4 %) müssen bei AdobeRGB deutliche Abstriche akzeptiert werden.