TEST

Microlab M-1910 im Test - Microlab M-1910 im Praxischeck

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Da wir nicht über professionelle Räumlichkeiten und Messgeräte verfügen, spiegeln unsere Ergebnisse lediglich den Klangeindruck des Redakteurs wider. Subjektivität lässt sich daher nicht vermeiden, auch wenn der testende Redakteur bereits Erfahrungen mit vielen Lautsprechern, Kopfhörern, Headsets und Soundkarten gemacht hat. Unser Testraum misst 3,5 m x 4,5 m, bei einer Deckenhöhe von 2,50 m. Die Teststücke liegen als Flac oder CD vor, einige aber auch als MP3, um auch das durchschnittliche Quellmaterial darzustellen. Ebenso befinden sich nicht nur hochqualitative Aufnahmen in unserem Test-Parcours, sondern auch Stücke schlechterer Qualität. Als "Referenz" dienen ein paar Adam A5X Studiomonitore sowie ein Beyerdynamic Custom One Pro Kopfhörer angeschlossen an eine ASUS Xonar Phoebus und Creative Soundblaster ZxR.

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Zunächst einmal sollte noch gesagt werden, dass jegliche Beurteilung immer in Bezug zur Preisklasse gesehen werden sollte. Bei dem hier vorliegenden niedrigen Budget von 120 Euro für das gesamte System fallen daher im Idealfall höchstens 10 Euro für jeden einzelnen Satelliten ab, was natürlich den Erwartungshorizont beeinflusst.

Direkt beim ersten Reinhören werden Stärken und Schwächen sehr schnell klar. Das System profitiert davon, dass die Satelliten erfreulicherweise deutlich erwachsener klingen als es die geringen Ausmaße erwarten lassen würden. Man kann hier keinen Vergleich zu üblichen extrem kompakten Satelliten-Subwoofer-Kombinationen mit der Größe von Joghurt-Bechern herstellen. Die Microlab-Satelliten vermitteln ein deutlich besseres Volumen und auch etwas Oberbass und Grundton, was den Subwoofer entlasten dürfte.

Leider vermissen wir aber im Hochton etwas: Es fehlt den Satelliten an Klarheit. Oft klingt die Musik wie durch einen Vorhang gefiltert. Sämtlichen High-Hats fehlt es an Freiheit und Präsenz. Die verbauten Hochtöner scheinen im Frequenzgang hier eine sehr starke Senke zu besitzen.

Umso dominanter stellt sich dementsprechend natürlich der Mittelton in den Vordergrund. Diesem fehlt es leider, wahrscheinlich auch aufgrund des Mangels im Hochton, an Fein- und Klarheit, weshalb das ganze Klangbild etwas zu dumpf und teils verhangen wirkt. Es fehlt damit an Authentizität zum Original. Etwa in Adeles "Hometown Glory" vermissen wir einiges an Variation in der Stimmlage die das M-1910 so nicht abbilden kann. Man muss sich erneut den Preis vor Augen halten, indem der Proband agiert, was die Klangeindruck ein Stück weit relativiert.

Besser gefällt uns der Bassbereich, der ja wie bereits angedeutet sogar etwas von den Satelliten mitgetragen wird. Der Subwoofer arbeitet unterhalb weitestgehend ordentlich für das Budgetbereich. Das 6,5 Zoll große Chassis leistet ausreichend Pegel und Präzision, hingt jedoch bei komplexeren Passagen wie nicht anders zu erwarten hinterher. Dennoch zeigen wir uns hier insgesamt zufrieden.

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Doch widmen wir uns dem Multimedia-Einsatz, dem Gebiet, auf dem Microlab mit dem M-1910 den Markt angreifen will:  Man muss sagen, der durchwachsene klangliche Eindruck zieht sich hier weiter durch den Testparcours. Sowohl in unserem Referenz-Film "Transformers" als auch in "Der Herr der Ringe" werden wir nicht ganz warm mit dem jüngsten Spross der Newcomer Marke. Uns fehlt es an kleinen aber merklichen Details. Stimmen klingen nicht so realistisch gut aufgelöst, wie man sie kennt. Es fehlt an Charakter bei der Wiedergabe. Feinheiten wie herabfallender Sand oder aufeinander schlagende Schwertklingen erscheinen zu dumpf und auch der phänomenale Soundtrack der Titelmusik bleibt einfach zu weit hinter den Erwartungen zurück. Dazu ist die Bühne, die das M-1910 aufzieht, einfach nicht breit und tief genug, was man in der Preisklasse aber auch nicht in der Form erwarten kann.

Der Surroundeindruck ist zwar ordentlich und gefällt gerade in Actionfilmen ganz gut, wirkt aber oftmals nicht so geschlossen, wie es die Kandidaten aus dem Hause Teufel oder Edifier bereits gezeigt haben. Gerade im Rearbereich konnten wir hier Defizite feststellen. Fairerweise muss aber angemerkt werden, dass die beiden Systeme noch einmal ein ganzes Stück teurer sind.

Nimmt man insgesamt jedoch den Vergleich, den wir zu Beginn dieses Testberichts zogen, nämlich bezüglich integrierter TV-Boxen, stellt Microlab diese natürlich bei Weitem in den Schatten. Hier bekommt man einfach mehr Volumen, mehr Auflösung und eine klar bessere Bühne präsentiert. In dieser Konstellation ist das M-1910 also ein deutliches Upgrade und definitiv eine Empfehlung wert.

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