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Da wir nicht über professionelle Räumlichkeiten und Messgeräte verfügen, spiegeln unsere Ergebnisse lediglich den Klangeindruck des Redakteurs wider. Subjektivität lässt sich daher nicht vermeiden, auch wenn der testende Redakteur bereits Erfahrungen mit vielen Lautsprechern, Kopfhörern, Headsets und Soundkarten gemacht hat. Unser Testraum misst 3,5 x 4,5 Meter, bei einer Deckenhöhe von 2,50 Meter. Die Teststücke liegen als Flac oder CD vor, einige aber auch als MP3, um auch das durchschnittliche Quellmaterial darzustellen. Ebenso befinden sich nicht nur hochqualitative Aufnahmen in unserem Test-Parcours, sondern auch Stücke schlechterer Qualität. Als "Referenz" dienen ein paar Adam A5X Studiomonitore sowie ein Beyerdynamic Custom One Pro Kopfhörer angeschlossen an eine ASUS Xonar Phoebus und Creative Soundblaster ZXR.
Focals XS Book Wireless Lautsprecher stechen in Bezug aufs Konzept genau in dieselbe Kerbe wie die von uns damals getesteten Edifier Spinnaker: Beide Stereo-Paare kosten etwa 300 Euro, legen Wert auf ihr Äußeres und bieten zudem eine Verbindung über Bluetooth. Entsprechend wird sich Focals jüngster Spross nicht nur wie gewohnt mit unserer Referenz messen müssen, sondern auch den Vergleich zum Spinnaker antreten.
Bereits nach wenigen Sekunden des Hörens des ersten Teststücks "Mr. Curiosity" von Jason Mraz stellt unser heutiger Kandidat unter Beweis, in welche Richtung es gehen soll - nämlich in eine gute! Das Klangbild in Hoch- und Mittelton erscheint sehr schön austariert. In dieser Preisklasse wird es vermutlich nur wenige Mulitmedia-Lautsprecher geben, die einen derart gleichmäßigen Frequenzgang besitzen. Uns gefällt dieses Natürliche in der Wiedergabe der XS Book Wireless ausgesprochen gut. Jasons Stimme ertönt gut ausgewogen und auch die Instrumente erscheinen einfach genau so, wie sie sollten. Weiter zu Michael Bubles Track "Feeling Good", der bekanntermaßen ein Feuerwerk an Dynamik und Hochton abfeuert. Der gute Eindruck führt sich hier fort: Focals Kandidat erzeugt ein äußerst glaubwürdiges Klangbild, das kaum Schwächen aufweist. Nur an wenigen Stellen wünscht man sich teils etwas mehr Hochton, um noch einmal die letzte Nuance etwas charakteristischer präsentiert zu bekommen. Hier sind wir aber schon wirklich bei Meckern auf hohem Niveau angelangt.
Trotz der kompakten Größe erstaunt uns, wie "bassgewaltig" die XS Book Wireless doch zu Tage treten. Focal scheint hier nahe am Optimum zu arbeiten, das sich aus dem 4 Zoll großen Polyglas-Tiefmitteltöner herausholen lässt. Die Bässe in Pink Floyds "Hey You" ertönen ausgesprochen druckvoll für das geringe Volumen der Lautsprecher. Sie büßen dabei zwar etwas an Präzision ein, bewegen sich aber dennoch voll im Rahmen der Preisklasse. Ob man die 50 Hz +- 3 dB, die das Datenblatt verspricht, wirklich erreichen kann, möchten wir nicht versprechen, aber dennoch sei gesagt, dass man sicherlich relativ nahe dran an dieser Angabe agiert.
Die Auflösungsqualität der Chassis würden wir als sehr angemessen für den Preisbereich einstufen. Im Großen und Ganzen werden alle Feinheiten gut erfasst, nur in anspruchsvollen Stücken mit unzähligen Instrumenten neigt das Klangbild hin und wieder dazu unpräzise auf uns zu wirken. Für 300 Euro gibt es jedoch trotzdem kaum etwas in dieser Disziplin auszusetzen an Focals Prüflingen.
Die aufgezogene Bühne bewegt sich in einem ordentlichen Bereich, zwar ist sie nicht ganz so breit, dafür aber sehr präzise gestaffelt. Die Instrumente wirken dadurch zwar relativ dicht zusammengestellt, aber dennoch merklich voneinander differenziert. Dies ist einer der wenigen Punkte in denen Edifiers Spinnaker besser abschneiden, da gerade in Bezug auf die Breite hier noch deutlich mehr möglich ist.
Im Multimedia-Test mit unserem Referenz-Film Transformers gibt es wenig Überraschendes zu berichten. Die Ergebnisse gestalten sich so, wie es der Musik-Parcours hat vermuten lassen. Die abgebildeten Effekte erscheinen sehr homogen, auf der relativ kleinen aber dennoch gut gestaffelten Bühne. Dialoge erscheinen aufgrund der guten Mittendarstellung sehr natürlich, da gerade die Stimmen mit erfreulich viel Körper erklingen. Je mehr Action-Szenen ein Film jedoch bereithält, je mehr wird man sich auch bewusst, dass die Stärken unseres Probanden einfach in anderen Bereichen liegen - es gibt eben niemals eine eierlegende Wollmilchsau, die in allen Disziplinen Außergewöhnliches leistet, zumindest nicht in der für PC-Ansprüche gehobenen Stereo-Klasse. Wir vermissen also gerade in Kampfszenen die nötige Bass-Untermalung: Sowohl die Explosionen als auch die Schritte der großen Roboter werden deshalb nicht ganz so authentisch abgebildet.