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Der Treiber des Roccat Kave XTD fällt, wie man es von Roccat nicht anders gewohnt ist, sehr umfangreich aus. Im Reiter "Main-Control" lassen sich essentielle Einstellungen im Betrieb des Headsets vornehmen. Hier kann zwischen Stereo- und Surround-Wiedergabe gewechselt werden, die Sampling-Rate ausgewählt, aber auch Mikrofonverzerrer und Co. einstellen. Der Punkt AVN gleicht die Lautstärkepegel ab, sodass alle Geräusche ausgewogen laut erscheinen.
Unter "Advanced Control" folgen dann Einstellmöglichkeiten für den Bass, die Musikwiedergabe aber auch für das Mikrofon.
Im dritten Reiter findet man einen Equalizer, um den Klang gemäß des eigenen Geschmacks anpassen zu können. Es liegen einige Presets vor, die man mit den Einstellungen der anderen Reiter zusammen in einigen Profilen abspeichern kann.
Da wir nicht über professionelle Räumlichkeiten und Messgeräte verfügen, spiegeln unsere Ergebnisse lediglich den Klangeindruck des Redakteurs wider. Subjektivität lässt sich daher nicht vermeiden, auch wenn der testende Redakteur bereits Erfahrungen mit vielen Lautsprechern, Kofhörern, Headsets und Soundkarten gemacht hat. Die Teststücke liegen als Flac oder CD vor, einige aber auch als MP3, um auch das durchschnittliche Quellmaterial darzustellen. Ebenso befinden sich nicht nur hochqualitative Aufnahmen in unserem Testparcours, sondern auch Stücke schlechterer Qualität. Als "Referenz" dienen ein paar ESI Unik 05 Studiomonitore sowie ein Beyerdynamic Custom One Pro Kopfhörer angeschlossen an eine ASUS Xonar Phoebus und Creative Soundblaster ZXR.
Die Grundabstimmung des Roccat Kave XTD ist relativ ähnlich zum Vorgängermodell, man merkt schnell, dass eine gewisse Verwandtschaft besteht. Das Klangbild wirkt recht linear. Bass und Höhen erscheinen zurückhaltend die mittlere Tonlage dafür erstaunlich präsent. Für Vocal-Musik à la Johannes Oerding oder Xaivier Naidoo mag diese Abstimmung gefallen, bei rockigeren Stücken wirkt unser Proband aber oftmals zu gelangweilt. Bei der Wiedergabe mag einfach nicht so recht Freude aufkommen. Gerade der Bassbereich ist einfach kaum vorhanden, sodass die Bassdrum ein ums andere Mal im klanglichen Allerlei untergeht. Hoch- und Mittelton sind tonal in Ordnung, es fehlt jedoch oft an Klarheit. Licht im Dunkeln fanden wir im Treiber des Roccat Kave XTD. Das Equalizer-Preset "Electro" verleiht dem Headset all das, was wir bislang bemängelten. Es bringt durch eine Badewannenabstimmung also Anhebung von Hochton und Bass eine deutlich lebhaftere Wiedergabe. Mit diesem Preset gefällt uns das Kave um Klassen besser. Nun hat es den Punch, den wir uns vorstellen und auch "obenrum" klingt es tonal um Welten besser. In dieser Einstellung kann das Kave XTD in seiner Preisklasse ganz oben mitspielen. Obwohl der technische 5.1-Aufbau vermutlich einen Großteil des Budgets verschlingt, klingt es nicht schlechter als Stereo-Konkurrenten etwa aus dem Hause Sennheiser. Die Auflösungsqualität der Details ist in Ordnung, bietet aber noch etwas Verbesserungspotenzial. Die Bühnendarstellung in Michael Bubles "Feeling Good" ist, wie es bereits das originale Kave vermuten ließ, auf sehr hohem Niveau. Alle Instrumente des Orchesters erhalten ihren Platz auf der sehr breit gestaffelten Bühne. Ein wenig Kritik lässt sich höchstens noch im Bereich der Basswiedergabe finden, die manchmal nicht ganz so akkurat ist.
Die Spieletauglichkeit durfte der Kandidat im Online-Taktik-Shooter Counter-Strike: Global Offensive unter Beweis stellen. Das Game ist dafür bekannt, enorm abhängig von der Geräuschkulisse zu sein, die oft über Sieg oder Niederlage entscheidet. In etlichen Stunden bewies das Kave XTD, dass es genau hier hingehört. Erst in Spielen kann man die hervorragende Räumlichkeit vollends ausnutzen. Gegnerraktionen waren stets sehr deutlich zuzuordnen, was uns enorme Vorteile verschaffte. Nicht nur die Richtung, sondern auch die genaue Entfernung war sehr leicht abzuschätzen. Die Surround-Leistung des Probanden ist wie auch beim Vorgänger auf sehr hohem Niveau, weshalb gerade Spieler hier definitiv einen Blick wagen sollten. Auch im Filmeinsatz bewiesen sich die Multimediaqualitäten erneut, sodass das Spektakel von Transformers mit dem Kave XTD einmal wieder eine echte Freude zu sehen und zu hören war.