Klangcheck
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Es zeigt sich schon auf dem Weg bis zum Klangcheck, dass Soundgil bei seinem grundlegenden Ansatz etwas anders herangeht, als es der Standard ist. Wie sich die auf die Praxis auswirkt, klären wir nun.
Wie üblich gilt an dieser Stelle, dass es sich um einen rein subjektiven Höreindruck handelt. Als Referenz-Song setzen wir „Forgiven not Forgotten“ der Corrs ein.
Mit welchem Kaliber man es beim Soundgil Cube zu tun hat, hört man schnell, genauer gesagt dann, wenn bei unserem Teststück die anfängliche Geige einsetzt. Diese wird ohne Pathos oder Verfärbung vollkommen neutral wiedergegeben, während gleichzeitig auch feinste Nuancen herausgearbeitet werden. Setzt dann etwas später die Singstimme ein, wird diese erste Einschätzung noch einmal unterstrichen. Auch hier geht es in erster Linie um eines: Authentizität. Alles klingt so, wie es auch klingen soll. Erneut fallen die Ausgewogenheit und die gleichzeitig sehr hohe Auflösung auf. Das System bildet ab, interpretiert aber nichts in den Klang hinein.
Das zeigt sich auch dann, wenn die Drums hinzukommen. An dieser Stelle klingt das System vergleichsweise schlank, was mit einem Blick auf den Frequenzgang und die Abmessungen nicht weiter verwundert. Der vorhandene Bass kann aber mit einer hohen Präzision und einer trockenen Spielweise gefallen und fügt sich darüber hinaus sehr gut in das übrige Klangbild ein. Gleichzeitig agiert das Set sehr impulsschnell. Im Vergleich mit manch anderem, oftmals deutlich günstigerem Soundsystem, kann dieses Sounding gefallen, denn das Soundgil Cube will gar nicht größer klingen als es ist. Entsprechend wird der Mitteltonbereich nicht mit ein überbetonten Bass „zugetüncht“. Die besten Erfahrungen haben wir dann auch mit einem Bassregler in der Mittelstellung gemacht.
Die Bühnenabbildung des Soundgil Cube ist eine Stärke des Systems. Gut funktionieren die kleinen Würfel, wenn sie in einer Reihe gestellt werden, am besten, wenn der längere Kabelsatz genutzt wird und die Würfel ein wenig auseinander stehen. Wer dann vor dem Cube sitzt, wird mit einer vorzüglichen räumlichen Staffelung belohnt. Die Instrumente werden klar verortet, und in kleinen Abständen differenziert.
Fazit
Das Soundgil Cube will ein Einstieg in die audiophile Welt sein – und das gelingt ihnen. In unserem Test beweisen sie sich als Feingeister, die aufgrund ihrer neutralen und nie beschönigenden Art exzellent als Nahfeld-Monitore eingesetzt werden können. Sie können mit ihrer intensiven und dichten Wiedergabe ein ums andere Mal überzeugen und arbeiten auch kleinste Details heraus, die man so vielleicht nur selten wahrgenommen hat. Recht schmächtig, dafür aber präzise und trocken fällt der Tieftonbereich aus, was mit Blick auf die Dimensionen des Systems kein allzu großes Wunder ist. Wer auf der Suche nach echtem Tiefgang ist, sollte zu einem anderen System greifen. Über jeden Zweifel erhaben ist die Bühnenabbildung.
Gleichzeitig kann das Cube nur dann zeigen, was in ihnen steckt, wenn ihnen eine gewisse Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Einfach nur zur Hintergrundbeschallung eingesetzt, sind sie unterfordert, denn dafür gibt es andere, deutlich günstigere und auch komfortablere Systeme.
Über jeden Zweifel erhaben sind die Verarbeitungsqualität und Materialgüte der Aluminium-Würfel. Über Design lässt sich bekanntlich streiten, uns gefällt die bewusst reduzierte Optik aber. Recht überschaubar fällt das Anschlussportfolio aus, die wichtigsten Schnittstellen werden aber geboten. Die Bedienung wie Fernbedienung oder App ist zweckdienlich und geht einfach von der Hand.
Der Preis für das Gebotene wird am Ende aber stattlich ausfallen – noch ist das Soundgil Cube nicht verfügbar, mehr als 1.000 Euro müssen aber in jedem Fall eingeplant werden. Wer einen solchen Betrag in ein kompaktes Soundsystem investieren möchte, weiß allerdings, was er vorhat und sollte das Soundgil Cube in Betracht ziehen, die mit ihrer neutralen Wiedergabe, exzellenten Tonalität und ihrer guten Bühnenabbildung gefallen. Für viele Anwender wird aber ein System passender sein, das auf einen etwas größeren Hörabstand ausgelegt wurde. Nichtsdestotrotz verleihen wir dem Soundgil Cube aufgrund seiner Klangeigenschaften unseren Excellent-Hardware-Award.
Positive Aspekte der Soundgil Cube:
- sehr homogener und dichter Klang
- sehr gute Räumlichkeit
- sehr impulsschnell
- hochwertige Verarbeitung
Negative Aspekte der Soundgil Cube:
- recht teuer
- iOS App wirkt noch unrund